Ziel: Auseinander, abdichten und wieder zusammen

Hier können Reperaturfragen gestellt werden. Wie wird was wieder repariert?

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Ölfinger
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Ziel: Auseinander, abdichten und wieder zusammen

Beitrag von Ölfinger »

Hallo zusammen,

Ich schreibe ab jetzt in dem Thread weiter, weil der das Vorhaben am Besten beschreibt.
In verspreche für den Motor dann in diesem zu bleiben :) .

Also der Zylinder ist runter und hat innen ein paar Laufspuren.
7.jpg
Aber wie kann der Kolben so aussehen?
8.jpg
Ich kann mir nicht vorstellen wo der Kontakt gehabt haben soll.
Hatte der doch zuviel Spiel und ist gekippt, aber dann müsste doch die Lauffläche total versaut sein?
Kann man das Ding vielleicht sogar noch verwenden (sie lief ja sauber) und was nimmt man ggf. als Ersatz und woher?

Zwischen den Kurbelgehäusen war übrigens keine Dichtmasse. Zumindest habe ich keine gesehen - nur aussen.
Deswegen das Öl überall.
Wenigstens sehen die Getriebezahnräder auf den ersten Blick sehr gut aus.
Wenn ich das Gehäuse abdichte (habe Dirko HT gekauft) dann zuerst antrockenen lassen oder direkt zusammenbauen?
Und eher eine kleine Menge verstreichen oder eine "Spur" legen?

Danke für Tipps!
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Gunnar_HH
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Re: Ziel: Auseinander, abdichten und wieder zusammen

Beitrag von Gunnar_HH »

"Ein paar (Laufspuren", Ohh mann, der sieht absolut grausam aus. Oder täuscht die das Bild. Bist du mit Teer statt Öl zur Schmierung gefahren. Nur von den Bildern her, würde ich sagen der Kolben hat es hinter sich.

Für die kleinen Dichtungsflächen vorne und hinten nehme ich das grüne Curil. Aber nur sehr wenig mit dem Finger zu einer hauchdünnen Schicht verteilt.

Gruß Gunnar
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der Geier
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Re: Ziel: Auseinander, abdichten und wieder zusammen

Beitrag von der Geier »

Mahlzeit!

Kolben + Zylinder = tot, aber sowas von...

Schmiermittelmangel oder wie der Vorredner schrub, irgend ein Mittel aber ohne Schmierung..

Greetz, der Geier, ich sehe schwarz für dein Sparschwein 8)
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timundstruppi
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Re: Ziel: Auseinander, abdichten und wieder zusammen

Beitrag von timundstruppi »

Der hat doch mal gefressen und läuft wieder. Kalt gescheucht?
Gruß TW
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Re: Ziel: Auseinander, abdichten und wieder zusammen

Beitrag von Ölfinger »

Boah, genau was ich hören wollte (eigentlich schon gewusst habe).
Edit: Das war natürlich sarkastisch gemeint, nicht dass es falsch verstanden wird. Ich habs befürchtet :cry:
Die Riefen im Zylinder kommen aus dem Bild etwas dramatischer raus, sind aber im unteren Bereich schon "deutlich".
:arrow: Mein Sparschwein hat jetzt direkt für einen gebrauchten FT Zylinder mit Kolben herhalten müssen.
Ich hoffe das Ding passt (habe ein Rückgaberecht).

Gefahren bin ich nur ein paar Meter damit, das war also dann schon vorher im Eimer.
Ich bin immernoch perplex, dass der Motor so sauber klang!
Muss ich in dem Zusamenhang mit dem Schaden noch ein paar andere Teile überprüfen?
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der Geier
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Re: Ziel: Auseinander, abdichten und wieder zusammen

Beitrag von der Geier »

Mahlzeit!

Wenn es für dich kein Problem ist (Fachwissen und Schrauberfahrung) würde ich den Motor mal ganz aufmachen
und alle beweglichen Teile kontrollieren, den Dreck unter der Kickstarterfeder (dort sammelt sich immer ein Teil der Späne) gleich rausputzen.
Wenn du dich Einzelteil für Einzelteil durchreparierst, bist du schnell im Bereich, in dem es sich nicht lohnt!
Deswegen Bestandsaufnahme.

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Kristian
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Re: Ziel: Auseinander, abdichten und wieder zusammen

Beitrag von Kristian »

Achtung!
Beim Zusammensetzen der Gehäusehälften wird oft ein kleiner Fehler gemacht und anschließend springt der 1. Gang immmer raus... :twisted:
Zwei Nadellagergehäuse werden durch Stift bzw. Ölröhrchen in Position gehalten. Durch ungenaues Positionieren werden diese ins Gehäuse gedrückt. Folglich wandern die Lager um 1-2mm nach aussen und der 1. Gang spring unter Last heraus...
Bub, bub, bub...
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Gunnar_HH
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Re: Ziel: Auseinander, abdichten und wieder zusammen

Beitrag von Gunnar_HH »

Schlimmer noch!
Speziell die Kupplungswelle macht da Probleme. Wenn beim Zusammensetzen die Kupplung auf der Welle verbaut ist (oder geblieben ist), ist die Kupplungsseite so schwer, dass sich die Welle aufgrund des Gewichtes der Kupplung gerne auf der linken Seite aus der Lagerschale hebt. Dabei verrutscht der besagte Lagerring mit Nut. Bekommt man kaum mit aber die Folgen sind ja durch Kristian beschrieben.
Also besser dreimal prüfen, bevor der Deckel fest verschraubt wird.
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Re: Ziel: Auseinander, abdichten und wieder zusammen

Beitrag von Ölfinger »

der Geier hat geschrieben: Wenn du dich Einzelteil für Einzelteil durchreparierst, bist du schnell im Bereich, in dem es sich nicht lohnt!
Ja die Befürchtung habe ich leider auch. Da die XL ja kein gefragtes exklusives Teil ist passiert das schnell.
Ich befürche diese Grenze habe ich schon beim Kauf geknackt.
Deswegen auch "nur" ein günstiger Gebrauchtzylinder mit Kolben.
Mit dem Bestellen einer Nockenwelle aus Israel warte ich deshalb auch erstmal ab.

Aber zurück zu den Gehäuseteilen.
Ich bin in dem Falle nicht wie im Reparaturbuch vorgegangen, sondern habe nur mal den Ausgleicherkettenspanner gelöst.
(Also keine Kupplung raus, keine Ölpumpe raus und auf der Gegenseite auch nichts raus.)
Damit konnte ich die obere Gehäusehälfte 10 - 15 cm anheben und habe reingeschaut.
Ich habe mir gedacht, dass das zum Abdichten der Gehäusehälften genügt (man kommt da ja gut ran). Alles sehen kann ich damit natürlich leider nicht.
An die Kickstarterfeder komme ich so wahrscheinlich aber nicht ran. Vielleicht kann ich da mit Bremsenreiniger draufhalten.
Weiter "runter" will ich nicht unbedingt, da habe ich tatsächlich Angst vor Fehlern beim Zusammenbau (zudem ich dort auch keinen weiteren Schaden mehr vermute).
Kristian hat geschrieben: Zwei Nadellagergehäuse werden durch Stift bzw. Ölröhrchen in Position gehalten. Durch ungenaues Positionieren werden diese ins Gehäuse gedrückt.
Du meinst die Nadellager mit Nr. 25 gehalten von 15 und 22?
http://www.cmsnl.com/honda-xl500s-1980- ... ml#results
Kann das schon beim "Zusammenstecken" passieren oder erst wenn man es tatsächlich zusammenschraubt?
Es müsste ja einfach "reinrutschen" und OK sein, oder wie geht man da sicher?
Gunnar_HH hat geschrieben: ... dass sich die Welle aufgrund des Gewichtes der Kupplung gerne auf der linken Seite aus der Lagerschale hebt. Dabei verrutscht der besagte Lagerring mit Nut.
Das werde ich mir mal genau anschauen. Bisher blieb noch alles in den Lagern.

Allgemein scheint übrigens vieles gerade so an der Verschleißgrenze zu sein (mit meinen sehr begrenzten Möglichkeiten gemessen).
Ist das normal bei ca. 30 TKM?
Btw: Das Pleuel hat auf der Kurbelwelle etwas axiales Spiel, ist das OK?

Danke für die vielen Tipps, echt hilfreich! Ich sehe schon man kann genug falsch machen.
Jetzt bin ich erstmal 4 Tage im Urlaub und damit weg von "der Baustelle". Das hilft nichts zu überstürzen.
cj
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Re: Ziel: Auseinander, abdichten und wieder zusammen

Beitrag von cj »

Ölfinger hat geschrieben:Aber zurück zu den Gehäuseteilen.
Ich bin in dem Falle nicht wie im Reparaturbuch vorgegangen, sondern habe nur mal den Ausgleicherkettenspanner gelöst.
(Also keine Kupplung raus, keine Ölpumpe raus und auf der Gegenseite auch nichts raus.)
Damit konnte ich die obere Gehäusehälfte 10 - 15 cm anheben und habe reingeschaut.
Ich habe mir gedacht, dass das zum Abdichten der Gehäusehälften genügt (man kommt da ja gut ran). Alles sehen kann ich damit natürlich leider nicht.
An die Kickstarterfeder komme ich so wahrscheinlich aber nicht ran. Vielleicht kann ich da mit Bremsenreiniger draufhalten.
Weiter "runter" will ich nicht unbedingt, da habe ich tatsächlich Angst vor Fehlern beim Zusammenbau (zudem ich dort auch keinen weiteren Schaden mehr vermute).
:nein: wenn du das so machen möchtest ist das schon der erste zusammenbaufehler.
entweder ganz auseinander oder zusammen lassen, das 2. geht nun aber nicht mehr.
wie willst du denn die dichtflächen richtig sauber bekommen oder die innereien auf schäden überprüfen?
und der rotz der unten im motor liegt kann sich im frichen öl auch lösen und dann pumpste den immer schön durch alle lager weil ja kein ölfilter vorhanden ist.......
:roll: :roll: :roll:
BildBild
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der Geier
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Re: Ziel: Auseinander, abdichten und wieder zusammen

Beitrag von der Geier »

Mahlzeit!

Du solltest VOR dem Schrauben die Denkmaschine anwerfen... :P

Mit Bremsenreiniger bekommst du die Splitter nicht raus, so vorhanden.
Getrieberäder auf Pitting kontrollieren und den Rest auf Zustand geht wohl kaum durch Peilen durch Spalten...
Egal, jetzt war es lose, jetzt muß das Oberteil eh runter.
Denk an nen neuen Abtriebswellen-Simmerring, wenn eh schon auseinander.

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Re: Ziel: Auseinander, abdichten und wieder zusammen

Beitrag von kaschi »

Moin moin
Wie dä....ist das denn.... :bindagegen:
Sowas hab ich noch nicht gehört Hammer
Gruß Karsten
XLV 600
XR 600
PeterB
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Re: Ziel: Auseinander, abdichten und wieder zusammen

Beitrag von PeterB »

Moin, moin,

was ist denn jetzt hier däm.... :nixweiss:

beste grüße
peterb
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Axelsander
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Re: Ziel: Auseinander, abdichten und wieder zusammen

Beitrag von Axelsander »

Moin...
Ich glaub Karsten meint den *Dä..nkapperat*

:lol:

Gruß
Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen....
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Kristian
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Re: Ziel: Auseinander, abdichten und wieder zusammen

Beitrag von Kristian »

Zitat: Du meinst die Nadellager mit Nr. 25 gehalten von 15 und 22? :idea:

Jep!
Nr. 15 sorgt runtergrdrückt für einen rausspringenden 1. Gang
Nr. 22 ist hohl und zugleich eine Ölleitung, sie sorgt für die Schmierung der Welle (aber nur wenn nicht runtergrdrückt)

Unbedingt beide prüfen und beim Zusammensetzen hier besondere Sorgfalt!!! :!:
Bub, bub, bub...
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