Sichtprüfung Nockenwell und Dichtflächen

Hier können Reperaturfragen gestellt werden. Wie wird was wieder repariert?

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Kuhbaendiger
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Sichtprüfung Nockenwell und Dichtflächen

Beitrag von Kuhbaendiger »

Hallo Gemeinde,
nach 12 Jahren, möchte ich den alten Hobel wieder fit machen. Nach Motorausbau und öffnen des oberen Deckels präsentierte sich nun meine Nockenwelle und die Kipphebel wie abgebildet. Was sagen die Fachleute? Ist die Abnutzung und die Riefen in den Hebeln normal, oder sollte das neu?
Ebenso Sorge bereitet mir die verhunzte Dichtfläche. Geölt hat sie da wie Sau, aber das kennt man ja. Da hat aber ein Vorbesitzer kräftig mit nem Meißel dran gehobelt. Ich würde das Ding gerne mit Elastosil abdichten. Welches Produkt nehm ich da am besten?

Gruß aus Duisburg,
André

[attachment=2]Nocke.jpg[/attachment][attachment=1]Hebel.jpg[/attachment][attachment=0]Dichtfläche.jpg[/attachment]
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Axelsander
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Re: Sichtprüfung Nockenwell und Dichtflächen

Beitrag von Axelsander »

Hi,
Am besten hilfst du dir selbst mit der Prüfung, indem du dir das Whb vornimmst und eine Messschraube oder mindestens den Messschieber. Nockenwelle ausbauen und vermessen, dann siehst du auch wie der Rest beschaffen ist.
Auch gut: mit dem Fingernagel über die sichtbaren riefen gehen. Normalerweise Aalglatt bei erhöhtem Verschleiß ist leicht etwas zu fühlen. Würde mir aber keine Gedanken machen wenn diese oberhalb der Verschleißgrenze ist.

Ob die Kipphebel abgewetzt sind, kann ich nicht sehen. Vermessen... Fertig
Alles in allem sieht es i.O aus. Naklar ist Verschleiß zu sehen, aber Ersatz ist teuer und schwer zu bekommen. Ich denk mir immer... XL fahren ist sterben auf Raten... Irgendwann ist immer was :lol:
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Dominik
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Re: Sichtprüfung Nockenwell und Dichtflächen

Beitrag von Dominik »

Kurz und knapp:

1. Die Teile sehen mal nicht schlecht aus, aber anhand eines Fotos kann man sie schlecht beurteilen. Man muss sie schon in der Hand haben.

2. Der Zylko-Deckel ist arg vermackt. Den wirst du nicht mehr so leicht dicht bekommen. Außerdem sieht es so aus, als würde ein Gewindeeinsatz an der Schraube hängen. Aber das hast du vermutlich selbst schon gesehen :roll: .

3. Die NW-Laufflächen im Zylko-Deckel schauen gut aus. Allerdings schauen die fast immer gut aus. Die Laufflächen im Zylko sind die kritischen.

4. Die Kipphebellaufflächen scheinen nicht eingelaufen zu sein. Der für die Auslassseite könnte rechts unten Pitting haben. Aber man kann die Teile auf einem Foto eh nicht gut beurteilen.

5. Der Nockenwelle sieht man ebenfalls keine Fressspuren an. Der Nockenbuckel vom Einlass hat irgendein einen komischen Fleck. Kann alles sein.

6. Die NW-Lagerfläche im Zylko kann man nicht sehen, solange die NW eingebaut ist.

7. Neben der Zündkerze sieht es so aus, als wäre die Gewindebuchse eventuell nicht bündig.

Was man sieht macht Hoffnung. Aber viel sieht man halt auch nicht :roll: .

Viele Grüße,
Dominik
cj
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Re: Sichtprüfung Nockenwell und Dichtflächen

Beitrag von cj »

kann man schlecht erkennen aber ich habe den eindruck dass der lagerzapfen der NW der nahe der kerze ist nicht so dolle aussieht.

die bilder sind von der schärfe und auflösung nicht gut genug um da was genaues zu erkennen.
BildBild
Kuhbaendiger
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Re: Sichtprüfung Nockenwell und Dichtflächen

Beitrag von Kuhbaendiger »

Danke für die Antworten!
Die Gewinde bekommen allesamt noch Helicoil Einsätze, sind zum Teil ganz durch.
Dann baue ich erstmal alles wieder zusammen und stell die ventile ein.

Hat denn jemand Erfahrung welches Elastosil Produkt am besten für die Dichtfläche ist, oder womit dichtet ihr so ab?
Gruß,
Andre
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volkerxl
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Re: Sichtprüfung Nockenwell und Dichtflächen

Beitrag von volkerxl »

ich habe bei meinem letzten kopf habe ich alle helis rausgezogen, den dreck, und durch vernümpftige ensat ersetzt :mrgreen:
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-low
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Dominik
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Re: Sichtprüfung Nockenwell und Dichtflächen

Beitrag von Dominik »

Ich kann das Gemotze über die Helis absolut nicht nachvollziehen. Nichts dagegen, dass jeder seine Vorlieben hat. Habe ich ja auch. Aber daraus dann immer gleich eine Weltanschauung zu machen ... da komm' ich nicht mit.
torstili65
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Re: Sichtprüfung Nockenwell und Dichtflächen

Beitrag von torstili65 »

die helicoil sind gut für gewinde wo man selten ran muss . ne schnelle reparaturmethode. kann man schon machen, hab ich auch oft genug . bin aber doch davon abgekommen . gerade da am ventildeckel hauts nicht gut hin. da schneid ich persönlich gern auf M 7 auf , das passt genau in die steigung von M6 ,da wird auch nicht viel material abgenommen,gerade an stellen wo es recht knapp ist sehr gut. und das gibt endlich eine vernünftig belastbare verschraubung. gewindebohrer gibts und schrauben auch,kriegt man schon. und unterm strich isses auch noch preiswerter als helicoil weil da das werkzeug so teuer ist.
der eine kipphebel scheint pitting zu haben ,was sich auch schon an der nockenwelle zeigt. die dichtfläche ..... naja ..... die ist wie sie ist. wird schwierig das einigermassen dauerhaft dicht zu bekommen. meine methode ....... schön sauber machen ohne nochmehr schaden zu machen ...... bissl aufrauhen mit schleifvlies ........ penibelst entfetten ....... thermosilikon ,aber nicht ,,VIEL HILFT VIEL,, den scheis hat man dan hinterher nur im motor rumschwimmen und verstopft das ansaugsieb
es geht immer irgendwie weiter...bis es zuende ist
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hiha
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Re: Sichtprüfung Nockenwell und Dichtflächen

Beitrag von hiha »

Dominik hat geschrieben:Ich kann das Gemotze über die Helis absolut nicht nachvollziehen. Nichts dagegen, dass jeder seine Vorlieben hat. Habe ich ja auch. Aber daraus dann immer gleich eine Weltanschauung zu machen ... da komm' ich nicht mit.
Ich komm da auch nicht mit. Wahrscheinlich sind wir halt mehr die gefühlvollen Schraubenfestzieher, und diejenigen, denen HeliCoils nicht langen, sind die Grobmotoriker. :P

Hans
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volkerxl
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Re: Sichtprüfung Nockenwell und Dichtflächen

Beitrag von volkerxl »

dominik, hiha :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: macht nix
vielleicht nur so viel, ich habe beides verwendet, habe meine Erfahrungen bezüglich Verbau, Haltbarkeit und vor allem Robustheit gemacht. Dazu sehe ich heute die Anwendungen bei den Auto-OEM und da nimmt niemand Helis.
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Re: Sichtprüfung Nockenwell und Dichtflächen

Beitrag von thoxl »

Tach,

ich nehm ja auch gerne mal Helis, kommt aber auch auf die Stelle an! :) Die Dinger brauchen halt einfach herrlich wenig Fleisch um sich herum! Wenn man aber den Platz hat wirkt ein z.B. Ensat schon langlebiger! Bei einer Wartungsöffnung an die man ständig ran muss und vieleicht noch Schraubsicherung mit im Spiel is kann einem so ein Heli schon auf den Sack gehen! Hat also alles seine Vor und Nachteile.....

Zum Thema Sichtprüfung, ich bin da ganz bei cj, das kleine Lager sieht abgerockt aus, und das nicht mal wenig....

PS.: Hab grad mal Dirko HT drauf, wichtig is auch das kein Gewindeeinsatz vorsteht. Ebenfalls gut mit Aceton entfetten und die Passhülsen nicht vergessen! Dann is der Eimer auch wieder 300 Kilometer dicht, versprochen! :D

Gruss Thorsten!! :tanz:
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hiha
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Re: Sichtprüfung Nockenwell und Dichtflächen

Beitrag von hiha »

volkerxl hat geschrieben:. Dazu sehe ich heute die Anwendungen bei den Auto-OEM und da nimmt niemand Helis.
Doch, sogar serienmäßig, z.B. hartcoatierte Alu-Coils zur Gewindeverstärkung bei Magnesiumgehäusen, In Luft und Raumfahrt in Bronze bei Titanschrauben, in versilberten Inconel für Hochtemperaturanwendungen an Triebwerken oder Turboladern. Usw.

Hans
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