Dünnwand-Ensat für Zylinderstehbolzen ???

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Moderator: Kristian

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Thorsten_vom_Deich

Dünnwand-Ensat für Zylinderstehbolzen ???

Beitrag von Thorsten_vom_Deich »

Hallo !

Wie ich feststellen musste ist das Gewinde des Zylinder-Stehbolzens hinten rechts (in Fahrtrichtung gesehen) defekt.

Beim Anziehen mit dem Drehmomentschlüssel tat sich nichts, bzw. ich konnte den Stehbolzen so nach oben herausziehen.... :|

Ich möchte nunmehr das Gewinde unten im Kurbelgehäuse durch eine Ensat-Buchse ersetzten, und zwar vom Typ Ensat 302 (Dünnwand).

Mir ist aufgefallen, dass das Gewinde vom Stehbolzen etwa doppelt so lang ist, wie das von der Ensat-Buchse.

Kann ich daher beim Einbau zwei Ensat-Buchsen zeitgleich hintereinander setzen (damit der Stehbolzen unten, wie oben beim Gewinde eine Führung hat), oder sollte ich es bei einer Ensat belassen, welche ich bündig mit dem Kurbelgehäuse setzte (bzw. leicht versenkt, wegen der Dichtfläche der Zylinderfussdichung) ???

Herzliche Grüße

Thorsten
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Gunnar_HH
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Re: Dünnwand-Ensat für Zylinderstehbolzen ???

Beitrag von Gunnar_HH »

Oha!
Kein Problem: Ich würde aber keine Dünnwand nehmen, sondern Normalhülse, Innen M8, Außen M12*1,5 mm, Länge 15 mm, 15 Windungen innen langt dicke, Vorbohren mit 11,0 mm.
Und dann tatsächlich eine Einziehschraube vorbereiten, die 1,5 Hülsen aufnehmen kann, also 22 mm vor den Kontermuttern.
Die vordere soll tiefer versenkt werden, die hintere wird nur halb eingedreht und später wieder mit einer Wasserpumpenzange heraus gedreht. Damit verbleibt die vordere tiefer im Loch. Eventuell in zwei Schritten einschrauben und zwischendurch aussaugen, wegen der Menge an Spänen.
An der Stelle ist genug Fleisch und keine Passhülse, wegen der Ölführung.

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Bei Fragen rufe an. Wenn es daneben geht, so what! Gehäuse gibt es genug :D

Gruß
Gunnar

Hier noch ein Bild, wie ich mir das vorstelle
tiefe-huelse-in-gehaeuse.png
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Thorsten_vom_Deich

Re: Dünnwand-Ensat für Zylinderstehbolzen ???

Beitrag von Thorsten_vom_Deich »

Moin !

Also bei 12 mm - Gesamtbreite ist so gut, wie kein Material mehr vorhanden bis zur Kuebelgehäuseöffnung; das ist mir zu riskant.

Ich Versuche es erst einmal mit einem 16 mm langem Helicoil-Einsatz, und falls das nicht halten sollte, dann nehme ich erstmal die Dünnwand-Ensat.

Die Dickwand - Ensat nur für den äußersten Notfall.

Gruß

Thorsten
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Gunnar_HH
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Re: Dünnwand-Ensat für Zylinderstehbolzen ???

Beitrag von Gunnar_HH »

Mache mal ein Bild, wen du es fertig bekommen hast.
22-28 Nm muss das Zeug aber halten.

Gruß Gunnar
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hiha
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Re: Dünnwand-Ensat für Zylinderstehbolzen ???

Beitrag von hiha »

Du kannst Helicoils auch stapeln, und überstehende Windungen mit dem Dremel einkerben und abbrechen. Bei XT600 hab ich immer über 20mm lange Coils verbaut. DünnwandENSAT ins vorgeschnittene Gewinde eingeklebt, Überlänge oder gestapelt, sind auch prima. Hat sich beides bei mir vielfach bewährt. Dünnwandensat hab ich mir auch schon selbstgedreht. Knifflig wegen der Restwandstärke, geht aber.
Gruß
Hans
Thorsten_vom_Deich

Re: Dünnwand-Ensat für Zylinderstehbolzen ???

Beitrag von Thorsten_vom_Deich »

Auf Anraten einer Fachfirma, welche verschiedene Gewinde-Reparaturmöglichkeiten anbietet habe ich nunmehr einen Heli-Coil-Einsatz verwendet.

Der hält nunmehr, und ich konnte mit 22 Nm die Mutter vom Zylinderstehbolzen anziehen. 👍

Gruß

Thorsten
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Re: Dünnwand-Ensat für Zylinderstehbolzen ???

Beitrag von hiha »

Welche Länge? Für Aluguss sind 12- 16mm Standardlänge oft zu kurz.
Gruß
Hans
torstili65
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Re: Dünnwand-Ensat für Zylinderstehbolzen ???

Beitrag von torstili65 »

SORRY THORSTEN..... will nicht rumstänkern.......aber HEICOIL an so einer stelle........die so starken stossbelastungen bei jeder Zündung ausgesetzt ist......... jedesmal wenns PENG macht kommt da richtig DRUCK hin.........keine gute IDEE
es geht immer irgendwie weiter...bis es zuende ist
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hiha
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Re: Dünnwand-Ensat für Zylinderstehbolzen ???

Beitrag von hiha »

Helicoils sind besser als das Originalgewinde, und werden deshalb auch vorsorglich in Luft und Raumfahrt eingesetzt. Das Hauptproblem ist oft der unqualifizierte Einbau, so kann man in diversen Foren oft lustige Angaben zum Bohrerdurchmesser und Gewindebohrer lesen, mit denen der Einsatz nicht halten kann. Freihand gebohrt wirds oft nicht senkrecht genug, speziell bei langen Stehbolzen. Wenns gut gemacht ist und die Gewindelänge stimmt ist Helicoil eine gute Wahl.
Gruß
Hans
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Re: Dünnwand-Ensat für Zylinderstehbolzen ???

Beitrag von motorradbastler »

Thorsten_vom_Deich hat geschrieben: 6. Mai 2023, 16:12 Auf Anraten einer Fachfirma, welche verschiedene Gewinde-Reparaturmöglichkeiten anbietet habe ich nunmehr einen Heli-Coil-Einsatz verwendet.

Der hält nunmehr, und ich konnte mit 22 Nm die Mutter vom Zylinderstehbolzen anziehen. 👍

Gruß

Thorsten
Sorry, ich möchte nicht mosern. Aber der Drahtgewindeeinsatz ist nicht vollständig eingeschraubt. Genau das ist die Ursache, warum diese Einsätze beim wieder herausschrauben mit herausgedreht werden. Richtig ist, den Einsatz in den vollständig Gewindegang eindrehen. Das wäre in diesem Fall ca. eine halbe Umdrehung mehr. Ich hoffe das ist verständlich.
Thorsten_vom_Deich

Re: Dünnwand-Ensat für Zylinderstehbolzen ???

Beitrag von Thorsten_vom_Deich »

Das war verständlich. Danke.

Da werde ich beim nächsten Mal darauf achten.

Allerdings schraubt man den Stehbolzen ja auch nicht wieder heraus.

Ich musste noch zweimal die Zylinderkopfmuttern lösen und wieder anziehen, und es gibt bisher keine Probleme. (Einmal hatte ich den vorderen Kettengleiter vergessen einzubauen, und das zweite Mal, weil sich eines der Gewinde vom Kettenspanner verabschiedet hatte)
PeterB
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Re: Dünnwand-Ensat für Zylinderstehbolzen ???

Beitrag von PeterB »

Hola Thorsten!

Ein sich verabschiedendes Gewinde vom Kettenspanner gehört zu einer XL500S?

beste grüße
peterb
Thorsten_vom_Deich

Re: Dünnwand-Ensat für Zylinderstehbolzen ???

Beitrag von Thorsten_vom_Deich »

Nein, ich habe eine XL500R
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