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Todsünden beim Zusammenbau

Verfasst: 17. November 2011, 20:40
von Jörg
Hallo Bastelfreunde, hier mal eine Aufzählung der festgestellten Montagefehler an Motoren, die bei mir gestrandet sind und grundsätzlich zerlegt werden.

Antriebszahnrad auf der Kurbelwelle falsch herum aufgesteckt. Die stark gerundete Seite der Zahnräder zeigt nach innen.

Die Hülse am unteren Ende des Steuerkettenspanners ist falsch herum angeschraubt. Der Hülsenbund zeigt nach innen, liegt am Motorgehäuse an.

Steuerkettenlaufschiene vorn, unten nicht in der Sitztasche eingeführt.

Ölumpe schlecht oder falsch zusammen-und eingebaut. Wird die Ölpump zerlegt und danach wieder verwendet, steckt die Schaltgabelwelle und die Passhülse, die im Motorblock sitzt beim zusammenschrauben der beiden Pumpenhälften durch ihre Bohrungen, dann erst die beiden M 5er Schrauben festziehen. Nur so ist sichergestellt, das die Pumpe Spannungsfrei montiert werden kann und beim aufschrauben der Ring um die Schaltgabelwelle nicht bricht und weiter die Passhülse auch in die zweite Hälfte der Ölpumpe gewaltfrei einläuft. Dann liegt sie wirklich an den O-Ringen an.

Hinterer Seegerring auf der Gangschaltachse, das Teil, wo der Schalthebel drauf kommt, schlechter Sitz, und dadurch aus der Nut gesprungen und somit zu viel Axialspiel.

Ja und die Passbohrungen der beiden heiß geliebten Getriebelager eingedrückt. Unbedingt ausrichten und lieber Kupplungskorb abbauen , da die Welle dann nicht hochkippt bei der Montage der oberen Gehäusehälfte.

Auftragen von viel zu viel Dichtungsmasse. Gerade in der Nähe der Nockenwelle. Oder noch besser Kupplungsseitendeckel ohne Papierdichtung mit Dichtmasse eigeschmiert und die Ölbohrung zum Kopf gleich noch mit zugemacht.

Schrauben am Motor ohne Repanleitung.

Ich dachte mir ich schreib mal, was man so grob falschmachen kann.
Ist für viele Neueinsteiger vielleicht ganz hilfreich zu wissen.

Gruß Jörg

Verfasst: 17. November 2011, 23:55
von Gunnar_HH
Hallo Jörg,
guter Beitrag, da fallen mir nur ein paar Dinge zusätzlich ein:

Kupplung 1, nur XL500R: In dieser Kupplung sitzt zwischen der Druckplatte und dem Kupplungskorb eine Scheibe. Beim Demontieren des gesamten Korbes (um beispielsweise die Steuerkette zu tauschen) rutscht diese Scheibe nach unten. Die komplette Kupplung lässt sich dennoch montieren, trennt aber nicht mehr sauber.

Kupplung 2: Mit falschem oder fehlendem Werkzeug, fehlender Kupplungsmittenhalter, geht gerne mal einer der senkrechten Schraubenaufnahmen drauf.

Ölversorgung KW: An der KW ist rechts eine federnde Hülse die auch leichtgängig sein sollte. Kippt die KW auf der Werkbank mal zur Seite, ist die Leichtgängigkeit nicht mehr gegeben. Sie ist verklemmt. Folge die KW bekommt kein Öl mehr in das Pleuelfußlager.

Ölversorgung zum Kopf: Im Steuerkettenschacht ist eine Hülse eingesteckt, die das Öl vom rechten Seitendeckel zu dem Kanal im Zylinder transportiert. Wird diese bei der Montage vergessen einzustecken, gibt es keine Ölversorgung zu Kopf.

Ausrückhebel für Autodeko: Beim Aufsetzen des rechten Seitendeckel sit darauf zu achten, dass der Autodeko etwas nach oben gezogen wird, sonst bricht der Ausrückhebel ab. Null Funktion und Metalldreckt im Motor.

Viele Grüße
Gunnar

Re: Todsünden beim Zusammenbau

Verfasst: 18. November 2011, 20:42
von alttec
Jörg hat geschrieben: Antriebszahnrad auf der Kurbelwelle falsch herum aufgesteckt. Die stark gerundete Seite der Zahnräder zeigt nach innen.
Hallo Jörg,

das besagte Zahnrad hatten wir beim letztem Workshop in der Hand gehabt und haben uns gefragt warum eine Seite "stärker gerundet" ist? Auf die Lösung sind wir nicht gekommen.

Bitte kläre uns über die Konsequenzen einer falschen Montage auf. :)

Verfasst: 18. November 2011, 22:35
von Jörg
Tja, habe in den letzten Jahren zwei Zahnräder mit angebrochenen Zähnen gehabt. Diese waren mit der eckigeren Seite nach innen montiert und auf dieser Seite "angeknabbert ".
Warum ? Wenns aus Holz wäre, hätte ich vielleicht eine Erklärung. Aber so lasse ich mal lieber die Spezis ran :D
Ich hab nur beobachtet, das der Kupplungskorb, der mit dem Zahnkranz drauf, Spiel hat und vielleicht taumelt. Durch die angerundeten Zahnflanken wird die Situation, lastübertragungstechnisch vielleicht entschärft.

Gruß Jörg