Verschleißgrenzen wie genau nehmt ihr die?

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Ölfinger
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Verschleißgrenzen wie genau nehmt ihr die?

Beitrag von Ölfinger »

Ich komme mit dem Zerlegen ein bischen langsam voran, aber der Kopf ist mittlerweile ab.
Inzwischen ist auch klar, warum alles im Öl stand - ganze 3 Sacklöcher im Kopf wurden durchgebohrt (eines sogar weiter als durch :evil: ), ich überlege Schweißpunkte draufsetzen zu lassen.
Den rechten Gehäusedeckel bekomme ich grade nicht ab, der scheint irgendwie an der Kickstarterwelle zu hängen (Dichtung ist "frei") und ich habe Skrupel Gewalt walten zu lassen (hat mir da jemand einen Tipp)?
Dann kann ich mir endlich den Steuerkettenspanner anschauen (ist übrigens eine falsche Einstellschraube - ohne diese Spitze drin). Distanzstück im Vergaser fehlt auch ... was man alles feststellen muss :cry: .

Aber warum ich eigentlich schreibe:
Die Nockenwelle scheint bis auf kleine Pittingstellen noch recht gut zu sein, ich glaube aber ich bin schon leicht über die Verschleißgrenze.
Der Kolben (man sieht die zu erwartenden Trefferstellen der Ventile) hat zum Zylinder (in o.T. Stellung) rundum ca. 1mm Spiel (was ist normal?) und "kippt" nach allen Seiten etwas.
Auf dem Kolben steht NI, ist das bereits ein Übermaß?
(Kompression habe ich nicht gemessen, aber ich konnte mich mit 90 kg, locker auf den Kickstarter stellen ohne, dass sich was getan hätte. Und gelaufen ist das Ding relativ sauber.)

Wie steht ihr zu den Soll-Angaben im Bucheli?
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timundstruppi
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Re: Verschleißgrenzen wie genau nehmt ihr die?

Beitrag von timundstruppi »

1mm ist recht viel. Ist das 1 mm Spiel? Oder nur der Abstand über den Ringen.
IN ist die Einlassseite, da der Bolzen des Kolben außermittig gelagert ist.
Schaue dir die Dekomechanik an.
Gruß TW
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PeterB
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Re: Verschleißgrenzen wie genau nehmt ihr die?

Beitrag von PeterB »

Moin Ölfinger,

fast alles aus der Ferne schwer zu beurteilen, aber für den Deckel würde ich mit einem Gummihammer unter gleichzeitiger Zugspannung auf den Deckel klopfen.
Pittings sind recht häufig. Es ist kaum vorhersagbar, wie lange das noch halten wird. Kipphebel sind aus. Wenn die noch gut sind, würde ich über eine neue Nockenwelle nachdenken.
Zum Kolben kann man fast nichts sagen, ausser dass ein "Kippen" in alle Richtungen garnicht geht. Das Vermessen eines Kolbens ist nicht trivial, nicht nur weil man in der Regel das Werkzeug dazu garnicht hat. Nur soviel, dass das Spiel am Feuersteg durchaus am größten ist, aber auch keinesfalls ca. 1 mm betragen darf. Enger sollte es am Hemd sein und da noch unterschiedlich, je nachdem in welchem Winkel man zur Pleuelachse misst. Winkelabhängigkeit der Werte gilt eigentlich für den gesamten Kolben. Das sind halt "Eier". Lass das lieber jemanden vermessen, der das wirklich kann.

"IN" bezeichnet die Einlassseite, "EX" die Auslassseite, während ein Pfeil immer zum Auslass zeigen sollte. Die Übermassangabe findet man gelegentlich auf der entgegengesetzen Seite des Kolbenbodens, also innen.

beste grüße
peterb
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Gunnar_HH
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Re: Verschleißgrenzen wie genau nehmt ihr die?

Beitrag von Gunnar_HH »

Die Verschleißangaben im Bucheli machen Sinn.
Um den Kolben und den Zylinder zu vermessen brauchst mehr als ein Messschieber. Gemessen wir dann auch deutlich tiefer am Kolbenhemd und der Zylinder mit einem Innenmessgerät.
Was für ein Distanzstück im Vergaser meinst du?

Gruß Gunnar
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Re: Verschleißgrenzen wie genau nehmt ihr die?

Beitrag von moppedheini »

Ölfinger hat geschrieben:
Der Kolben (man sieht die zu erwartenden Trefferstellen der Ventile) hat zum Zylinder (in o.T. Stellung) rundum ca. 1mm Spiel (was ist normal?) und "kippt" nach allen Seiten etwas.
Auf dem Kolben steht NI, ist das bereits ein Übermaß?
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Wie steht ihr zu den Soll-Angaben im Bucheli?
Hab das gerade durch mit dem Messen kam mir bei meiner auch komisch vor mit dem Kolben :gruebel: Den Kolben mußt du ca: 1cm über der unterkante vom Kolbenhemd messen das ist das entscheidende Maß. Weil der Kolben konisch ist sieht das im Zyl. nach gewaltig viel luft ringsrum aus muß aber so sein weil dat Dingen oben heißer wird und somit größer
So wie hier im Video is O.K. https://www.youtube.com/watch?v=E3Mxj963IDk
Hat der Kolben aber an der zu messenden Stelle schon zuviel luft dann is er fällig .
Es ist besser , ein paar Fragen zu stellen, als alle Antworten zu wissen.
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Re: Verschleißgrenzen wie genau nehmt ihr die?

Beitrag von torstili65 »

das ist schön das du keine gewalt anwendest. du musst den hebel vom autodeko neben der kickstarterwelle betätigen , damit der nocken aus dem weg gerückt wird.
die beschriftung NI auf dem kolben ..... ergibt auf den kopf gestellt..... IN ..... und bedeutet einlassseite
es geht immer irgendwie weiter...bis es zuende ist
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Gunnar_HH
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Re: Verschleißgrenzen wie genau nehmt ihr die?

Beitrag von Gunnar_HH »

Tipp zum Abbau des rechten Motorseitendeckel: Wenn allen Schrauben raus sind, einfach den Kupplungshebel etwas nach oben (Richtung Tank) ziehen, so, als würdest du die Kupplung betätigen. Dann hebt der Deckel sich ab.

Gruß Gunnar
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Re: Verschleißgrenzen wie genau nehmt ihr die?

Beitrag von Ölfinger »

Erstmal vielen Dank euch allen für die vielen Antworten.

"IN" für Einlass, das macht Sinn. :oops:
"EX" konnte ich gar nicht finden, dann ist das wahrscheinlich nicht mehr der Originale.
Das dachte mir fast, dass man den Kolben nicht so leicht vermisst.
Der ca.1 mm Abstand ist von oben gesehen (also über den Ringen - vom Kolbenrand oben bis zum Zylinderrand).
Es ist in etwa vergleichbar wie im Video von moppedheini.
Ich hab allerdings "vorn" und "hinten" (Richtung Einlass, bzw. Auslass) draufgedrückt statt nur horizontal geschoben wie im Video und da "kippt" er dann auch etwas.
Vielleicht stelle ich selber noch ein Video ein.

@Gunnar:
Distanzstück zum Vergaserflansch hätte ich schreiben sollen. "im Vergaser" war Quatsch.
Nr. 6 hier http://www.cmsnl.com/honda-xl500s-1979- ... ml#results fehlt.
Der Vergaser hängt mehr zwischen Luftfilterkasten und Zylinder als er steckt.

Trotz Betätigung des Kupplungshebels (yep, drückt den Deckel nach aussen) und gleichzeitig des AutoDeko-Hebels will der Deckel nicht ab.
Sieht so aus, also ob er an der Kickstarterwelle klemmt oder doch irgendwo in dem Bereich noch am Gehäuse festklebt.
Ich probiere es weiter.
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Gunnar_HH
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Re: Verschleißgrenzen wie genau nehmt ihr die?

Beitrag von Gunnar_HH »

Hallo Ölfinger,

den Wärme-Isolator benötigst du, sonst geht das auf lange Sicht schief.
Stelle mal eine Anfrage in "Suche".

Gruß Gunnar
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PeterB
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Re: Verschleißgrenzen wie genau nehmt ihr die?

Beitrag von PeterB »

Moin Ölfinger,

auf den bei der Xl-verbauten Kolben habe ich noch nie ein "EX" oder einen "Pfeil" gesehen - die Angabe diente nur der Vollständigkeit. Es könnte also durchaus ein originaler sein. Ob das aber so ist, ist fast wurscht, weil er in der Hauptsache passen muss.

Verkante den Deckel mit dem Kupplungszug mal nicht so viel, man sollte eher da hebeln, wo es klemmt.

@ andi
Wie geht es denn deinem Kolben, ich hoffe gut und er freut sich auf viele weitere Gymnastikrunden unter erschwerten Bedingungen.

beste grüße
peterb
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Re: Verschleißgrenzen wie genau nehmt ihr die?

Beitrag von Ölfinger »

Den verflixten rechten Gehäusedeckel hab ich jetzt endlich ab (mit Holzkeilen, Heißluft und späteren sanften Hebeleien, hoffentlich ist noch alles plan).
Dieser Simmerring oder was das um die Kickstarterwelle herum ist geht dermaßen schwer drüber.

Nun, die nächste Überraschung:
Das Ölsieb war sauber aber unter dem Ölsieb im "Schlamm" hab ich nun doch einiges an Spänen rausgekratzt.
Ich habe keine Ahnung ob das von dem damaligen Schaden am Deckel oben stammte oder "neu" ist. Jedenfalls hat es mir ordentlich die Laune verdorben.
Es hilft es wohl nichts, es muss noch mehr auseinander um festzustellen was Sache ist.
Wenigstens kann ich jetzt durch das Hin- und Herlegen (omanandrbaiga) des Motors sagen, dass das Öl hinten ZWISCHEN den Gehäusehälften rauskommt (wie von euch vermutet).
Das muss also auch noch dicht gemacht werden. Wenn da noch viel mehr kommt, au weia.

Der Steuerkettenspanner gibt mir auch noch Rätsel auf:
Sowohl die Einstellschraube als auch die Feststellschraube haben kein Gewinde im Kopf.
Mit der unteren Schraube (Mutter von aussen) wird der Spanner gegen die Zylinderwand gezogen und sozusagen festgeklemmt.
Was muss die obere machen? (Da ist bei mir "irgendeine" drin - wahrscheinlich sogar zu kurz)?
Geht die durch das Gewinde im Spanner und drückt direkt gegen das Plastik des Spanners, oder muss sie das Metall (in dem das Gewinde ist) gegen den Spanner drücken, oder spannt sie die Feder? Ich kanns mir ausgebaut nicht richtig vorstellen, wie sich das einstellen lässt. Vielleicht fehlt auch ein Teil am Spanner?
Dieses Gebastel mit dem zusätzlichen Loch im Kopf und dem Gummi (anderer Thread) diente wohl nur dazu zu verhindern, dass der Spanner nach oben verschoben werden kann (geht ja eigentlich nicht - ist doch unten verschraubt).

Eine ganz andere Frage noch: Ist es eigentlich verpönt wenn ich alles in einen Thread reinschreibe oder sollte ich thematisch neue machen?
cj
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Re: Verschleißgrenzen wie genau nehmt ihr die?

Beitrag von cj »

Ölfinger hat geschrieben:Eine ganz andere Frage noch: Ist es eigentlich verpönt wenn ich alles in einen Thread reinschreibe oder sollte ich thematisch neue machen?
persönlich finde ich es günstiger wenn du in einem thread bleibst mit deinem motor.
als leser und potentieller helfer kann ich mir nicht alle bastelprojekte von mehreren foren im detail merken und kann dann leichter nachschauen was bisher geschehen ist.
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