FT500 und das leidige Thema Kopf

Hier können Reperaturfragen gestellt werden. Wie wird was wieder repariert?

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Oelii
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FT500 und das leidige Thema Kopf

Beitrag von Oelii »

Guten Tag,
ich bin mal wieder an meiner FT500 mit fragwürdiger Vergangenheit. Und zwar ist im Moment der Kopf runter. Die Steuerkette ist fällig, ein Auspuffstehbolzen hatte sich aus dem Kopf gelöst und (natürlich) war der Ventildeckel undicht. Schon bei der Demontage habe ich gemerkt, dass die einige Schrauben nur noch auf Empfehlung an Ort und Stelle blieben. Also müssen auch noch mehrere Gewinde repariert werden. Und wenn man schon mal dabei ist werden auch gleich die Ventilschaftdichtungen neu. So weit so gut, jetzt aber zur schwierigen Stelle:

Die Nockenwellenlagergasse.
Die sollte ja ähnlich wie bei den XL Modellen sein. Deshalb hoffe dass ich hier schon auf Erfahrungswerte treffe.

Auf dem Tacho stehen aktuell etwas über 60000km. Ich weiß allerdings ob es der originale Kopf/Motor ist (ich bin Besitzer Nr. 10(!), seit 1990). Die Lagerböcke und die Nockenwelle haben Verschleißspuren, aber jetzt nichts super Wildes, aber ich dachte wo ich einmal am Kopf bin kann man das Ganze, falls möglich, ja auch aus der Welt schaffen. Ich bin irgendwann mal über eine alte Internetseite gestolpert wo jemand die Lagergasse aufgebohrt hatte und Lagerschalen eingesetzt wurden. Das Ganze wurde wohl von einem Betrieb in Köln umgesetzt. Leider existiert der Betrieb nicht mehr und leider finde ich auch die Seite nicht mehr. Dann bin ich noch über Megacycle Cams gestolpert. Die nutzen wohl Nagellager. Allerdings konnte ich dort keine Preise finden, und ich bin mir auch nicht sicher ob die noch angeboten werden. Die einzige Kontaktmöglichkeit wäre telefonisch, aber bevor ich in Übersee anrufe wollte ich erstmal schauen ob ich nicht was in Deutschland (oder wenigstens EU) finde.

Dann habe ich vor kurzem noch gesehen wie eine Kurbelwelle angepasst und die Lagerzapfen poliert wurden. Um da die Grundbohrung der Pleuelstangen anzupassen wurde die Kontaktflächen der unteren Aufnahme abgeschliffen und die Bohrung danach wieder auf den passenden Durchmesser gehont. Wäre das an dieser Stelle wohl auch möglich?

Ich war schon bei Motoreninstandsetzungsbetrieben hier in der Umgebung und da konnte mir keiner weiterhelfen. Allerdings bin ich dort auch mit dem Anliegen "Lagerschalen einsetzen" aufgetaucht.

Da ich aktuell etwas orientierungslos bin was diese Sache angeht wollte ich mal hier nachfragen.

Eventuell hat jemand Ideen, Einwände oder eventuell sogar Erfahrungen zum Teilen.


Schon mal vielen Dank im Voraus!
MfG Oelii
jhonne
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Re: FT500 und das leidige Thema Kopf

Beitrag von jhonne »

Hi,
Also was das Thema Lagergasse betrifft( Fahre selbst ein xl500 mit über 90000 auf dem original kopf) würde ich sagen es besteht solange kein akuter Handlungsbedarf wir diese noch nicht übermäßig abgenutzt ist.
Das kann man (oder ein Motoreninstandsetzer auf jeden Fall) indem man mittels Messuhr und Innentaster den Rundlauf der Gasse bei aufmontiertem Ventildeckel feststellt.
Außerdem wird mittels Bügelmessschraube die Nockenwellenzapfen vermessen um ein Referenzmaß zur Lagergasse zu erhalten. (Aber für einen Instansetzer ist das auf keinen Fall ein Thema.au
Sollten die Lager und die Nowe keine massiven riefen aufweisen,wäre dass der Weg der Wahl. (hier wären Bilder hilfreich um das einzuschätzen)
Was die Nadellager angeht sind die Meisten einig das der Platz zur nächsten Bohrung nicht reicht.
Lagerschalen hingegen könnten eine Möglichkeit sein. (Wenn von Nöten wie gesagt)
"leichte" Laufspuren wie gesagt sind aber normal.
Was die Kurbelwelle angeht:
Besteht ein Grund warum du die Kurbelwell anrühren willst?

Hoffe ich konnte dir weiterhelfen.
Gruß Jhonne :D
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Oelii
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Re: FT500 und das leidige Thema Kopf

Beitrag von Oelii »

Okay das ist schon mal alles gut zu wissen. Bilder reiche ich nach. Kann ich im Moment leider keine machen.

Das mit der Kurbelwelle war so gemeint: Ich hab mal einen Instandsetzubngsprozess bei einer Auto-Kurbelwelle gesehen. Um die Riefen da los zu werden wurden die Lagerzapfen geschliffen und poliert. Um dann aber die Grundbohrung der Pleuelstange anzupassen wurden die Kontaktflächen abgeschliffen und die Bohrung anschließend aufs Maß gehont. Da hab ich mich gefragt ob man das nicht auch auf diesen Kopf aufwenden könnte. Also Nockenwelle polieren und einmessen, dann die Oberseite vom Kopf und die Unterseite vom Ventildeckel ein wenig abplanen. Dann den Deckel montieren und die Gasse aufs passende Untermaß honen.
Ich denke hier ist das größte Problem dass die Lagergasse auf einer Seite geschlossen ist.
MfG Oelii
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rubus
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Re: FT500 und das leidige Thema Kopf

Beitrag von rubus »

Die Lagerböcke und die Nockenwelle haben Verschleißspuren, aber jetzt nichts super Wildes
Was spricht also dagegen, gar nichts zu machen? Die FT-Köpfe sind in der Regel dank des Ölfilters, den die XL nicht hat, meist sowieso besser, da keine Partikel durch die Lager gezogen werden (sollten eh nicht vorhanden sein, schon klar).
Hast Du die Nockenwellenlager mal vermessen? Der kritische ist der kleine Lagerzapfen.
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Bauerle
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Re: FT500 und das leidige Thema Kopf

Beitrag von Bauerle »

jhonne hat geschrieben: 21. Juli 2020, 09:56
Was die Nadellager angeht sind die Meisten einig das der Platz zur nächsten Bohrung nicht reicht.
Megacycle bietet eine Nockenwelle "ab Werk" an die mit Nadellagern versehen ist. Die Nadellager haben den Außendurchmesser der originalen NoWe.
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Oelii
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Re: FT500 und das leidige Thema Kopf

Beitrag von Oelii »

So, endlich schaffe ich es auch mal hier zu Antworten. Entschuldigt die Verzögerung. Hab aktuell viel um die Ohren.

Vermessen wurde noch nichts.

Die Mega Cycle Cams finde ich super interessant. Hat da jemand mehr Erfahrung/Infos (z.B. Bezugsquellen, ungefähre Preisregion, Eintragung etc.)?

Anbei die Bilder vom Kopf und der Welle.

https://drive.google.com/file/d/12b96qr ... sp=sharing
IMG_20200726_182815-min.jpg
IMG_20200726_182805-min.jpg
IMG_20200726_182756-min.jpg
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Re: FT500 und das leidige Thema Kopf

Beitrag von Gunnar_HH »

Ich denke, die meisten hier im Forum wären glücklich, solch schöne Lagerflächen zu haben.
Nichts machen, da ist alles Top und die nächsten 60.000 km mit genügend Öl fahren.

Gruß Gunnar
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Re: FT500 und das leidige Thema Kopf

Beitrag von Jörg »

Neuwertig würd ich sagen, erstaunlich wie lange so ein Kopf hält, wenn da nur genug Öl drin ist.
Bau das ein so wie es ist und du nimmst den so mit ins Grab :D

Gruß Jörg
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Oelii
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Re: FT500 und das leidige Thema Kopf

Beitrag von Oelii »

Das klingt alles extrem beruhigend. Dann bleibt dass alles einfach so.
Dann hab ich noch eine Frage zur Montage. Laut Werkstatthandbuch soll nur Flüssige Dichtmasse auf die Flächen die um die Schrauben für die Nockenwelle rundherum sind. Jetzt hatte ich aber vorher schon Probleme mit Ölaustritt am Ventildeckel. Ich hatte mir jetzt überlegt sparsam auf die ganze Fläche nicht aushärtende Dichtmasse zu machen um Verstopfungen von Ölkanälen zu vermeiden. Gute oder schlechte Idee?
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Re: FT500 und das leidige Thema Kopf

Beitrag von rubus »

... und ewig grüßt das Murmeltier ...
Laut Werkstatthandbuch soll nur Flüssige Dichtmasse auf die Flächen die um die Schrauben für die Nockenwelle rundherum sind.
Da fehlt das Wort "keine" oder "nicht". Anders gesagt: Überall kommt auf die Dichtflächen Silikondichtmasse drauf außer dort.
Einer der zahllosen Fehler im Bucheli-Buch.
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Oelii
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Re: FT500 und das leidige Thema Kopf

Beitrag von Oelii »

Ah dann ist es ja sehr gut dass ich das Angesprochen habe. So macht dass Natürlich mehr Sinn.
MfG Oelii
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