Rätzel um den (zweiten) Motorschaden ist gelöst

Schneller und Besser! Das wie und warum..... oder warum nicht....

Moderator: Kristian

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Gabriel
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Rätzel um den (zweiten) Motorschaden ist gelöst

Beitrag von Gabriel »

Hallo Leute und Leidensgenossen!

Wie es aussieht, ist das Rätzel um den (zweiten) Motorschaden meiner XL600R PD03 offenbar gelöst und die Lösung, wie es zum Kontakt von Ventilen mit dem Kolben ohne überspringende Steuerkette kommen kann, wird (auch) bekanntgegeben.

Auf meinem zweiten Langdistanzritt dieses Jahr erlitt meine arme XL ihren zweiten Motorschaden in ihrer 40-jährigen Karriere. (Der erste war 2015 in Smilde, NL.)

Ich war die ersten 95km Richtung Süden mit Tempo 85 über Autobahn gefahren und gerade herunter von der A3 (35) Neustadt/Wied auf der Landstraße, fuhr ein paar schnelle Kurven, um eine Rechtskurve herum und wollte wieder hochbeschleunigen als völlig unverhofft und ohne jegliches inneres Anzeichen mein Motor ohne Vortrieb war. MOTORSCHADEN! :evil:

Der gerade wieder fertiggestellte und im Februar 2022 eingebaute Motor war ohne jede Kompression und ließ sich vor Ort (56594 Willroth) nicht mehr starten! Km-Stand: 239.962km.

Die erste flüchtige Überprüfung des Motors bei mir in Düsseldorf ergab dann (mindestens) zwei verbogene, offenstehende Ventile. Nach der Entfernung der Ventilhaube und der Überprüfung der Steuerzeiten zeigte sich, daß die Steurzeiten völlig in Ordnung waren.

Wie konnte es also zu diesem Motorschaden kommen? :roll:

Als ich genauer hinschaute entdeckte ich den Paßstift (5x33mm), der den Steuerkettenspanner-Bolzen sichern soll, unter der Nockenwelle versteckt. Er hatte sich als seinem Sitz gelöst und unter die schnell drehende Nockenwelle gelegt. Die nächste kommende Nocke zog ihn weiter unter die Welle und ließ die Welle in der Mitte in zwei Teile durchbrechen!

Obwohl der Spanner kurzzeitig ohne Fixierung war, war die Zeit zu kurz, um die Steuerkette überspringen zu lassen. Trotzdem trafen (mindestens) zwei Ventile den Kolben und blieben im verbogenen Zustand offen stehen.

Wie kann es dazu kommen? :roll:

Die Steuerkette der 600R befindet sich RECHTS.
Die NW brach in der Mitte entzwei. Die beiden LINKEN Ventile (Ein- und Auslaß-V.) waren nun mehr NICHT gezeitet von der Kette angetrieben, im falschen Moment offen und trafen den hochkommenden Kolben.

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thoxl
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Re: Rätzel um den (zweiten) Motorschaden ist gelöst

Beitrag von thoxl »

Hi Gabriel,

mein Mitleid hast du sicher! Eine Achse durch die Nockenwelle und Schweißen!? :eek: Die Dinger sind ja auch dünn gesägt mittlerweile!

Gruß Thorsten :tanz:
Lampenerni
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motorradbastler
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Re: Rätzel um den (zweiten) Motorschaden ist gelöst

Beitrag von motorradbastler »

Mein Beileid, Wie sieht der Kolben aus? Auch Schrott?
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Gabriel
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Re: Rätzel um den (zweiten) Motorschaden ist gelöst

Beitrag von Gabriel »

Tach zusammen!

PS: Danke für euer Beileid!
Europaweit bin ich wahrscheinlich der einzige Vollidiot der gleich zwei Motorschäden dieser Schwere an seiner XL600R hat! :wall:

@T:
Eine Achse durch die Nockenwelle und Schweißen!? :eek:
An dem Punkt bin ich geistig noch gar nicht, ist abba eine gute Idee. Ich kenne da einen, der das gut könnte. :idea:
Die Dinger sind ja auch dünn gesägt mittlerweile!
Bin gut präpariert, habe noch eine nagelneue in Reserve in meinen Vorräten zur Not.

@MB:
Wie sieht der Kolben aus? Auch Schrott?
Weiß ich noch nicht! Der Kopf ist noch drauf und das volle Ausmaß daher unbekannt.

Muß ich mir um den Kolben Sorgen machen?
DER ist doch noch das kleinste Problem, denke ich.
MEHR Kopfzerbrechen mache ich mir eher um die Lager der KW und des Pleuels!
Oder liege ich da flasch?

PS: Was zum Teufel ist denn mit meinen Bildern los? Sind verschwunden! :evil:
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hiha
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Re: Rätzel um den (zweiten) Motorschaden ist gelöst

Beitrag von hiha »

Das ist ja mal ein prima Fehler :cry:
Um die Pleuel- und Kurbelwellenlagerungen musst Du Dich nicht sorgen, für die ist das Killefitz. Auch der Kolben sollte das überstanden haben, von ein paar Einschlägen abgesehen. Du musst nur sauber überprüfen, dass die obere Ringnut nicht stellenweise gestaucht ist, und wenn, dann ggf etwas nacharbeiten, aber NUR nach OBEN hin, der Kolbenringsitz ist die untere Fläche, die muss makellos sein.
Mir ist nicht ganz klar wie dieser Passstift überhaupt frei herumfliegen kann, da ich die Kopf-Innereien des RFVC-Motors vergessen hab. Vielleicht kannst Du das mal erklären, so mit Bildern und so...danke :oops:

Ausserdem fürchte ich dass ich weiß, wen Du da mit der Nockenwellenreparatur im Auge haben könntest :lol: Mal schaun, ist nicht ganz so einfach da innen ja Öl fließen muss. Da muss ich mal nachdenken. Schweißen/Hartlöten würd ich jetzt mal ausschließen. Ich hätt zwar schon eine Idee, aber ob sich der Aufwand rentiert.. :?

Insgesamt würd ich sagen: Glück gehabt, hätte schlimmer kommen können. Zwei neue Ventile, eine Nockenwelle, ein paar Stunden Inspektionsarbeit...

Gruß
Hans
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Gabriel
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Re: Rätzel um den (zweiten) Motorschaden ist gelöst

Beitrag von Gabriel »

Tach Leute, hi Hans,

danke dir, daß du mir meine Angst um den Lagerschaden der KW relativierst.
Wenn der Kopf irgendwann runter ist werde ich deinen Hinweis bzgl. Kolben gerne nachgehen!
Mir ist nicht ganz klar wie dieser Passstift überhaupt frei herumfliegen kann, da ich die Kopf-Innereien des RFVC-Motors vergessen hab. Vielleicht kannst Du das mal erklären, so mit Bildern und so...danke :oops:
Ich muß der Sache auch genauer nachgehen, aber jetzt, wo du es sagst, beschleicht mich ein ganz mieses Bauchgefühl!
Ausserdem fürchte ich dass ich weiß, wen Du da mit der Nockenwellenreparatur im Auge haben könntest :lol:
Ich denke eher, daß du da falsch liegst! Falls es so weit ist, will ich den Laserspezialisten SEEL (wieder) konsultieren.
Insgesamt würd ich sagen: Glück gehabt, hätte schlimmer kommen können. Zwei neue Ventile, eine Nockenwelle, ein paar Stunden Inspektionsarbeit...
Schlimm genug, der halbe Sommer war uriniert..ähm…ruiniert! :mrgreen:
Wenn du wüßtest, was ich sonst noch angerichtet habe. Tssssssssssssssss!
Gruß Gabriel
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