Ventilheber-Dichtung erneuern

Hier können Reperaturfragen gestellt werden. Wie wird was wieder repariert?

Moderatoren: Kristian, tester_änderung

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Domo
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Beitrag von Domo »

Moin!
Ich bin dieses Wochenende endlich dazu gekommen, den Simmering zu wechseln! Ich hab dazu den Motor drin gelassen und wie in Kristians vorschlag beschrieben einfach die Bolzen der Motorhalterung gelöst, bzw. entfernt.
Das ganze hat wunderbar geklappt! Ist zwar etwas fummelig den Ventildeckel zwischen Zylinderkopf und Rahmen raus- und wieder reinzukriegen, aber es funktioniert!
Und man erspart es sich diverse Bowdenzüge, Kabel, die Kette, etc. zu entfernen und nacher wieder ranzubauen.
Beim Zusammenbau sind mir allerings (trotz Drehmomentschlüssel!) 2 Schrauben abgerissen, nämlich die beiden, die unter den Ventileinstelldeckeln liegen, mit denen der Ventildeckel festgeschraubt wird. Kann es sein, dass die Schrauben irgendwann ermüden? Sprich dass man sie am besten, wenn man den Kopf regenriert, gleich mittauscht? Dicht ist der Motor aber trotzdem, diesmal sogar komplett!!
Gruß Domo
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Kristian
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Beitrag von Kristian »

Schön, dass es bei Dir auch ohne Motorausbau geklappt hat.

Auch wenn viele der Meinung sind dass es doch schnell geht, den Motor auszubauen, ist die ganze Fummelei mit den Kabeln und Bowdenzügen doch zeitfressend.

Die weichen Gewinde sind typisch. Ich habe den Kopf runter genommen, und alle M6-Gewinde mit Ensat-Buchsen (Stahl) versehen. Dann kannst die Schrauben ohne Angst anziehen und hast Du ewig Ruhe. Dazu hatte ich schon mal einen ausführlichen Bericht hier im Forum geschrieben.

Viel Spaß, mit dem nun dichten Motor!
Bub, bub, bub...
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Domo
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Beitrag von Domo »

Moin!
In den Gewinden ist schon ein Helicoil-Einsatz drin, ich hab den Kopf ja erst von Erik überholen lassen.
Es ist ja auch nicht das Gewinde rausgerissen, sondern die Schraube abgerissen. in dem Gewindeinsatz steckt jetzt also das Ende von einer Schraube. Keine Ahnung, wieso die abgerissen is, wie gesagt, ich hab alle mit nem Drehmomentschlüssel angezogen, hat auch bei allen Schrauben funktioniert, bloß sind 2 abgerissen, deswegen meine Frage, ob die irgendwann ermüden können.....
Gruß Domo

P.S.: Hat jemand ne Idee, wie ich die Schrauben wieder rauskriegen kann? Ich will jetzt nicht schon wieder den Motor zerlegen, der läuft jetzt wunderbar und ist dicht, aber fürs nächste mal..... :wink:
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Dominik
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Beitrag von Dominik »

Oh Mann, du bist ja vom Pech verfolgt! Leider kannst du - selbst wenn der Motor für den Moment dicht ist - auf gar keinen Fall auf Dauer ohne die beiden Schrauben fahren. Tut mir leid, dir das sagen zu müssen. Aber die restlichen Schrauben werden den Deckel nicht halten. Die Gefahr ist sehr groß, dass deren Gewinde ebenfalls ausreißen.

Um die Schrauben herauszubekommen würde ich dir außerdem dringend empfehlen, den Motor auszubauen und den Zylinderkopf auf eine Werkbank zu legen. Ich weiß, klingt jetzt nervig, aber nur so ist sauberes Arbeiten möglich. Wenn du jetzt durch Schlampigkeit den ganzen Zylko vergeigst, wirst du dich erst richtig ärgern.

Wie sind die Schrauben denn abgerissen? Wenn du dir vorstellst, dass der Zylkodeckel nicht mehr dran wäre, sind die Reste dann bündig mit Zylko? Überstehend? Oder im Gewindeloch abgeschert? Um die Schrauben herauszubekommen könntest du zunächst versuchen, sie mit einem linksdrehenden Bohrer (gibt es in Fachgeschäften) anzubohren. Kann gut sein, dass du den Schraubenstumpf gleich herausdrehst.

Aber erklär mir mal eins: Die Schrauben sollen mit 10 - 14 Nm angezogen werden, wenn ich mich recht erinnere. Wie kann eine M6-Schraube da abreißen? Waren die aus Wachs?

Viele Grüße,
Dominik
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alttec
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Beitrag von alttec »

Hallo,

die defekten Schrauben sollten unbedingt erneuert werden, evtl. kann sich sonst der Deckel verziehen.

Vom Linksausdreher rate ich eher ab, da nur 6mm "Fleisch" vorhanden ist und die Ausdreher in der Stärke gern abrechen. Die Teile sind gehärtet und wenn das Material auch noch stecken bleibt wird es ganz eng.

Sollten die abgerissenen Schrauben noch ein kleines Stück über den Rand herrausragen würde ich dort eine Mutter aufschweissen und dann versuchen die Schrauben zu lösen. Die Mutter sollte schwarz sein, also nicht verzinkt oder aus VA, das lässt sich schlecht schweissen.
Schöne Grüsse

Erik
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Domo
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Beitrag von Domo »

Moin und danke für die Tips!
Die Schrauben waren aus Stahl :wink: .
Ob davon noch Enden überstehen oder nicht, kann ich nicht sagen, weil der Motor im Moment ja zusammengebaut ist.
Meint ihr wirklich, dass die anderen 11 Schrauben trotz ausgebuchster Gewinde rausreißen können? Würde der Motor dann langsam anfangen undicht zu werden oder würde dann auf einmal der Ventildeckel runterfliegen? Ich kann mir das grad nich so richtig vorstellen....
Bohren is sone Sache, weil Schrauben ja verdammt hart sind und ich maximal nen 4er Bohrer nehmen könnte, nicht dass der mir auch noch abreißt :? .
Wenn noch etwas von den Schrauben übersteht, werde ich es mal mit Schweißen oder so etwas probieren, dass sehe ich ja dann, was sich anbietet.
Im Moment tendiert meine Lust dazu, den Motor nochmal auszubauen, ehrlich gesagt gegen null, ich meine, im Moment läuft der Motor eins a und is dicht......
Zum Schraubenausbauen muss ich den Motor ausbauen, das is mir klar, sowas bei eingebautem Motor zu versuchen, wird ne Katastrophe, da habt ihr völlig recht! Mal sehen, wann ich mich dazu durchringen kann.....oder könnte jede Fahrt die letzte sein?? Ich kann das grad verdammt schlecht einschätzen, was passiert, wenn ich damit noch ein bisschen fahre, wie gesagt, alle anderen Gewinde sind ja ausgebuchst, was meint ihr?
Gruß Domo
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Barnue
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Beitrag von Barnue »

Domo hat geschrieben: Meint ihr wirklich, dass die anderen 11 Schrauben trotz ausgebuchster Gewinde rausreißen können? Würde der Motor dann langsam anfangen undicht zu werden oder würde dann auf einmal der Ventildeckel runterfliegen?
Moin Domo, den Deckel wird's Dir nicht weghauen, aber nach und nach wird mehr Öl nach draussen sickern. Durch die Mehrbelastung werden die dann ehemals frisch gebuchsten Gewinde mit der Zeit auch ausnuckeln, und dann wird's langsam eng, denn
Domo hat geschrieben:, weil Schrauben ja verdammt hart sind
die Buchsen sind noch härter!
Domo hat geschrieben: Im Moment tendiert meine Lust dazu, den Motor nochmal auszubauen, ehrlich gesagt gegen null, ich meine, im Moment läuft der Motor eins a und is dicht......
Gruß Domo
das ist halt eine Frage der Zeit. Auch wenn ich Dich verstehen kann, der Jockel muss relativ bald wieder raus. Wenn die ganze chose erst mal wieder sifft, kriegst Du sie mit Pech (weil verzogen!) gar nicht mehr dicht.
Sieh eine Chance in der Krise: Je öfter Du das Kraftwerk vom Rahmen trennst, desto mehr verliert die Aktion ihren Schrecken. Irgendwann bist Du soweit, so'ne Schraubenrausundneubuchsenaktion mit Motorein- und ausbau an einem gemütlichen Freitagnachmittag durchzuziehen, damit Du am Samstag noch aufs Treffen kannst. :D

Lass Dir nicht zu viel Zeit mit dem Überlegen!

Gruß, Klausi
Verlieren ist wie gewinnen - nur andersrum
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Dominik
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Beitrag von Dominik »

Vom Linksausdreher rate ich eher ab, da nur 6mm "Fleisch" vorhanden ist und ...
Linksausdreher sind der letzte Dreck, die fast immer alles verschlimmern. Die meine ich auch gar nicht. Ich meine ganz normale Bohrer, die halt nicht rechtsherum, sondern linksherum schneiden. Wenn die Schraube nicht allzufest sitzt, dreht sich der Stumpf manchmal allein schon durch das Anbohren heraus.

Wenn nicht muss man halt das übliche Programm (Torx etc) anwenden.

Linksschneidende Bohrer gibt es allerdings nicht im Baumarkt.

Viele Grüße,
Dominik
PeterB
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Beitrag von PeterB »

Hallo Domo,

schliesse mich an: Das sollte ziemlich zeitnah repariert werden, auch wenn gerade diese beiden Schrauben etwas mehr "Fleisch", als viele der anderen haben.
Die Schrauben reissen ja in der Regel nicht vollkommen glatt ab, sondern orientieren sich an der Steigung des Gewindes. Vllcht. kannst die Stümpfe mit einem sehr feinen Körner und leichtem Hammer in Drehung versetzten - dann wird alles gut. Wenn die sich allerdings erstmal einbacken durchs Fahren, wirds sicher nicht leichter...

beste Grüße
peterb

der eigentlich lieber bohrt :D
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rubus
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Beitrag von rubus »

Hallo Domo,

wenn die beiden Schrauben, die unter den Einstelldeckeln sitzen, ab sind, ist es absolut unkritisch. Da kann absolut nichts passieren. Solange lassen, bis Du in ferner Zukunft den Kopf mal wieder in der Mache hast. Dicht ist es ja obendrein auch noch. :-)
Heikler wären die Schrauben, die die Nockenwellenlagerung fixieren. Obwohl ... Wieviel XLs fahren praktisch ohne Gewinde da oben herum, ohne daß es knallt?

Ich frage mich nur wie man mit einem Anzugsmoment von 10 bis 14 Nm die Schrauben abreissen kann. Das ist absolut überhaupt nicht möglich.

Grüße
Harald
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Domo
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Beitrag von Domo »

Moin und danke für die vielen Tips!!!!
Ich glaube hier passt grad ein Sprichwort sehr gut:
Fragst du 3 Ärzte kriegst du 4 Antworten :wink: .
Mit Linksausdrehern hab ich auch keine guten Erfahrungen gemacht, die Idee mit dem linksdrehenden Bohrer find ich gar nicht mal schlecht!
Das die beiden Verschraubungen repariert werden müssen ist mir völlig klar, bloß scheiden sich ja offensichtlich die Geister, was passiert, wenn ich den Motor erstmal solange fahre, bis ich wieder an den Kopf muss oder aus irgendeinem anderen Grund den Motor ausbaue und mich dann um den Kram kümmere. Hier gehen die Meinungen ja von "da passiert nichts, fahr weiter und reparier beim nächsten Motorausbau" bis "reparier schnell, sonst verzieht sich (evtl.) der Ventildeckel".
Ist denn schonmal jemand von euch ohne diese beiden Schrauben, bzw. ohne zwei andere Schrauben (mal abgesehen vielleicht von denen direkt an der Nockenwelle, wie rufus schon sagte) gefahren? Ich mein, die XL is ja bekannt für rausreißende Gewinde :wink: .
Ich kann mir ehrlich gesagt wirklich schlecht vorstellen, dass sich der Ventildeckel verzieht oder die Dichtung zwischen Zyko und Ventildeckel undicht wird, "nur" weil das ganze jetzt von 11 statt 13 Schrauben gehalten wird :? . Mein Zylinder und der Zyko sind ja auch noch in Ordnung, obwohl beides an meiner XL bis zur Zylinderkopfregeneration nur durch die 4 langen Stehbolzen gehalten wurde, irgendwie hat der Vorbesitzer es nicht für nötig gehalten auf die beiden Stehbolzen, die in den Zyko geschraubt sind auch Muttern raufzudrehen :evil: .
Das is aber nur das, was ich darüber denke, vielleicht is das auch ganz verkehrt :roll: .
Gruß (der ratlose) Domo
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Dominik
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Beitrag von Dominik »

Rubus kennt sich ziemlich gut mit der XL aus und hat auch viel Erfahrung. Wenn er das sagt, würde ich es mich fast zu wagen trauen.

(Auch wenn ich selbst den Motor doch lieber ausbauen würde. Würde mich einfach besser fühlen.)

Jetzt mußt du dich entscheiden :) .

Viele Grüße,
Dominik
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AIGOR
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raus

Beitrag von AIGOR »

Hallo Domo,

Arzttip Nr: 97 :D

Probier doch einfach mal ob die Schrauben mit einfachen Mitteln rausgehen.
Wenn der Kopf ab ist wird auch keine Last drauf sein,event. sind sie einfach zu entfernen.
Der Kopf hat auch mit 13 Schrauben so seine Probleme,da werden die zwei fehlenden sich sicher auswirken :roll:
Ein neu gedichteter Kopf hält eh meist ein paar Kilometer bevor er wieder sifft,da helfen 2 fehlende Schrauben eher nicht.

Gruss Aigor
zur Not geht´s auch damit
PeterB
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Beitrag von PeterB »

Moin Domo,

würde sagen, dass Harald das gut einschätzen kann.
Zwei Anmerkungen:

1) Wenns ein S-Deckelchen ist , würden auf der ondulierenden Kreisbahn der Dichtfläche auf ca. 1/5 bis 1/4 Schrauben fehlen. Der R-Deckel hat da ganz vorne links noch eine bis zwei ( :D ) Verschraubungen.

2) Mein Argument sollte ein verständliches sein: Noch sind die Schraubenreste nicht "eingebacken" und möglicherweise leicht rauszudrehen.


Möglicherweise und wahrscheinlich stehen die "Bolzen" auch über, wenn du des Deckelche abnimmst. Dann gehts doch, vllcht. auch bei eingebautem Motorle.

beste grüße
peterb
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