Lenkkopflager wechseln
Moderator: Kristian
Lenkkopflager wechseln
Hallo Zusammen,
vor rund 2 Jahren habe ich ja schon mal angekündigt, dass ich das Lenkkopflager an meiner XL500R tauschen muss. Nun bin ich endlich mal dazu gekommen, nachdem es einen kleinen Kabelbrand gab und ich so oder so den ganzen Lenkkopf freilegen musste.
Ich habe immer mal wieder ein Bild von den Arbeiten gemacht und stell diese mit ein paar Kommentaren mal online.
Bitte dies nicht als Anleitung für den Wechsel des Lenkkopflagers verstehen, es ist einfach nur ein kleiner Bericht wie ich vorgegangen bin.
Also als erster wurden alle Teile rund um den Lenkkopf entfernt (Lenker und Armaturen, Vorderrad und Gabel, die Lampe+Lampenmaske und Teile das Kabelbaums waren ja nicht mehr vorhanden). Anschließend konnten die beiden Gabelbrücken ausgebaut werden. Der nächste Schritt war nun, den unteren Lagerinnenring zu entfernen. Mit einem „Dremel“ wurden sowohl der Lagerkäfig als auch der Innenring durchgeschnitten.
Um den Innenring zu entfernen kann es auch schon ausreichend sein, wenn man den Innenring nicht ganz durchsägt.
Im nächsten Schritt wurden die beiden Außenringe aus Ihren Lagersitzen im Rahmen getrieben. Mit einem langen Durchschlag (oder wie in meinem Fall einer ausgelutschen Ratschenverlängerung) funktioniert dies sehr gut, wenn man immer schön gleichmäßig „im Kreis“ schlägt.
Die neuen Außenringe wurden für einige Stunden ins Gefrierfach gelegt (evtl. Placebo Effekt) und anschließend mit einem weichen Holz als Unterlage eingeschlagen. Um die Außenringe die letzten paar Millimeter in den Sitz zu treiben, eignet sich der alte Lagerring.
Um den unteren Lagerring mitsamt dem Lagerkäfig aufzupressen, habe ich mir aus einem Abfallstück eine „Hülse“ gedreht (AußenØ 30, InnenØ 27). Anschließend wurde das Lager mithilfe einer kleinen hydraulischen Presse aufgepresst. Dabei nicht vergessen die neue Staubschutzkappe vor dem Lager zu montieren.
Nun sind die schwierigsten Arbeitsschritte schon erledigt und es geht wieder ans Einbauen am Motorrad. Nachdem die beiden Lager ausreichend gefettet wurden, konnte wieder alles montiert werden.
Die „Zackenmutter“ wird nur Handfest anzogen, anschließend kommt die Staubschutzmanschette darüber und obendrauf die Gabelbrücke. Die obere Mutter wird mit dem Drehmomentschlüssel angezogen, genauso wie die Klemmschrauben der Gabelrohre (die Werte habe ich gerade nicht zur Hand).
Nun müssen nur noch alle zuvor demontierten Teile wieder dran und schon ist alles fertig.
Ich hoffe dieser Bericht hilft Einigen weiter.
Gruß Stefan
vor rund 2 Jahren habe ich ja schon mal angekündigt, dass ich das Lenkkopflager an meiner XL500R tauschen muss. Nun bin ich endlich mal dazu gekommen, nachdem es einen kleinen Kabelbrand gab und ich so oder so den ganzen Lenkkopf freilegen musste.
Ich habe immer mal wieder ein Bild von den Arbeiten gemacht und stell diese mit ein paar Kommentaren mal online.
Bitte dies nicht als Anleitung für den Wechsel des Lenkkopflagers verstehen, es ist einfach nur ein kleiner Bericht wie ich vorgegangen bin.
Also als erster wurden alle Teile rund um den Lenkkopf entfernt (Lenker und Armaturen, Vorderrad und Gabel, die Lampe+Lampenmaske und Teile das Kabelbaums waren ja nicht mehr vorhanden). Anschließend konnten die beiden Gabelbrücken ausgebaut werden. Der nächste Schritt war nun, den unteren Lagerinnenring zu entfernen. Mit einem „Dremel“ wurden sowohl der Lagerkäfig als auch der Innenring durchgeschnitten.
Um den Innenring zu entfernen kann es auch schon ausreichend sein, wenn man den Innenring nicht ganz durchsägt.
Im nächsten Schritt wurden die beiden Außenringe aus Ihren Lagersitzen im Rahmen getrieben. Mit einem langen Durchschlag (oder wie in meinem Fall einer ausgelutschen Ratschenverlängerung) funktioniert dies sehr gut, wenn man immer schön gleichmäßig „im Kreis“ schlägt.
Die neuen Außenringe wurden für einige Stunden ins Gefrierfach gelegt (evtl. Placebo Effekt) und anschließend mit einem weichen Holz als Unterlage eingeschlagen. Um die Außenringe die letzten paar Millimeter in den Sitz zu treiben, eignet sich der alte Lagerring.
Um den unteren Lagerring mitsamt dem Lagerkäfig aufzupressen, habe ich mir aus einem Abfallstück eine „Hülse“ gedreht (AußenØ 30, InnenØ 27). Anschließend wurde das Lager mithilfe einer kleinen hydraulischen Presse aufgepresst. Dabei nicht vergessen die neue Staubschutzkappe vor dem Lager zu montieren.
Nun sind die schwierigsten Arbeitsschritte schon erledigt und es geht wieder ans Einbauen am Motorrad. Nachdem die beiden Lager ausreichend gefettet wurden, konnte wieder alles montiert werden.
Die „Zackenmutter“ wird nur Handfest anzogen, anschließend kommt die Staubschutzmanschette darüber und obendrauf die Gabelbrücke. Die obere Mutter wird mit dem Drehmomentschlüssel angezogen, genauso wie die Klemmschrauben der Gabelrohre (die Werte habe ich gerade nicht zur Hand).
Nun müssen nur noch alle zuvor demontierten Teile wieder dran und schon ist alles fertig.
Ich hoffe dieser Bericht hilft Einigen weiter.
Gruß Stefan
Zündapp Hai50(2003-20??)
Zündapp CS50(2003-20??)
Yamaha DT400(2005-2007)
Honda XL500R(2006-20??)
BMW K100RS(2012-2019)
Kreilder Florett LF (2018-20??, seit 1976 in der Familie)
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KTM 950sm(2020-20??)
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Re: Lenkkopflager wechseln
Hallo, warum aufflexen. Die untere Brücken ist doch mit einer Klemmung versehen. Schraube ausdrehen, einen geeigneten Schlitzschraubebdreher zum leichten aufhebeln eintreiben und das ganze auf eine massive Unterlage stellen. Ein geeignetes Rohrstück oder große U-Scheiben unter die Gabelbrücke legen, Gewindeende am Dorn oben schützen und einen gezielten Schlag auf den Kopf und raus ist er.
Besser geht es natürlich mit einer Presse.
Anmerken möchte ich nur noch, das man da manchmal ganz schön draufhauen muß
Gruß Jörg
Besser geht es natürlich mit einer Presse.
Anmerken möchte ich nur noch, das man da manchmal ganz schön draufhauen muß
Gruß Jörg
Re: Lenkkopflager wechseln
Danke für die tolle Doku und die auch wertvolle Ergänzung!
Vielleicht kommen ja noch welche...?
Vielleicht kommen ja noch welche...?
Bub, bub, bub...
Re: Lenkkopflager wechseln
Moin Moin
Das untere Lager erwärme ich auf meinem Thermoblock dann flutscht das nur so auf den Zapfen ohne zu kloppen pressen oder ähnliches
Das untere Lager erwärme ich auf meinem Thermoblock dann flutscht das nur so auf den Zapfen ohne zu kloppen pressen oder ähnliches
Gruß Karsten
XLV 600
XR 600
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Re: Lenkkopflager wechseln
Ich würde das Lager so nicht als ausreichend gefettet bezeichnen. da es keine Drehzahlen macht kann man es komplett füllen so daß oben ein Fettkragen entsteht der Dreck und Wasser draußen hält. Unten gilt das gleiche.
Gruß,
die Oma
Gruß,
die Oma
Hammer: Werkzeug, das sich aus einer primitiven Schlagwaffe entwickelt hat. Der Hammer wird als wünschelrutenähnliches Gerät genutzt, um das teuerste Teil zu finden das in der Umgebung des Teils liegt welches man eigentlich treffen wollte.
Re: Lenkkopflager wechseln
Jo hab meine Lager auch richtig vollgestopft mit Fett so das es oben und unten einen schönenomagott hat geschrieben:Ich würde das Lager so nicht als ausreichend gefettet bezeichnen.
da es keine Drehzahlen macht kann man es komplett füllen
so daß oben ein Fettkragen entsteht der Dreck und Wasser draußen hält.
Unten gilt das gleiche.
Gruß,die Oma
Rand bildet oben noch extra Staubschutzring mit druff.
Hab übrigens auch geflext aber zwei Kerben eine gerade und eine Schräg daneben,da
das druffhaun nix brachte.
Die Bilder müssten im Forum zu finden sein.
Gruss René
XL500R
"Gummierte Seite nach unten, lackierte Seite nach oben"
"Gummierte Seite nach unten, lackierte Seite nach oben"
Re: Lenkkopflager wechseln
zum Einstellen der neuen Kegelrollenlager könnte man noch ein paar Worte schreiben.
Wenn neue Lagerschalen montiert wurden hab ich gute Erfahrungen damit gemacht, die Kronenmutter mit dem Hakenschlüssel einmal richtig anzuziehen, damit sich die Schalen im Rahmen richtig setzen können (macht den Lagern nix). Anschließend wird die Kronenmutter wieder gelöst und nur soweit angezogen, bis die Lenkkopflagerung von Anschlag zu Anschlag spielfrei läuft (Gabel im Bereich der Vorderachse in Fahrtrichtung nach vorn und hinten drücken). Zum Schluss wird die Mutter auf der oberen Gabelbrücke aufgeschraubt und mit Nm angezogen. Hierbei verändert sich die eingestellte Lagerluft meist noch, sodass eine erneute Kontrolle und Einstellung mit der Kronenmutter fast immer notwenig wird. Kegelrollenlager arbeiten auch massiv vorgespannt noch relativ leichtgängig, weshalb man sich der spielfreien Einstellung am besten von der "Lose-Seite" nähern sollte.
Wenn neue Lagerschalen montiert wurden hab ich gute Erfahrungen damit gemacht, die Kronenmutter mit dem Hakenschlüssel einmal richtig anzuziehen, damit sich die Schalen im Rahmen richtig setzen können (macht den Lagern nix). Anschließend wird die Kronenmutter wieder gelöst und nur soweit angezogen, bis die Lenkkopflagerung von Anschlag zu Anschlag spielfrei läuft (Gabel im Bereich der Vorderachse in Fahrtrichtung nach vorn und hinten drücken). Zum Schluss wird die Mutter auf der oberen Gabelbrücke aufgeschraubt und mit Nm angezogen. Hierbei verändert sich die eingestellte Lagerluft meist noch, sodass eine erneute Kontrolle und Einstellung mit der Kronenmutter fast immer notwenig wird. Kegelrollenlager arbeiten auch massiv vorgespannt noch relativ leichtgängig, weshalb man sich der spielfreien Einstellung am besten von der "Lose-Seite" nähern sollte.
Re: Lenkkopflager wechseln
Sehr schön. "Lose" find ich auch hier sehr gut
beste grüße
peterb
beste grüße
peterb
Re: Lenkkopflager wechseln
Ich geb hier mal nen Tipp weiter den ich seit Jahren beherzige:
(Ich ahb den auf der rennstrecke von jemanden mit dem ich die Box geteilt habe bekommen)
Das Lenkopflager wird so eingestellt, dass mit einer Federwaage am Lenkerende gemessen der Lenkausschlag beginnt wenn eine Kraft von 80-100 Gramm auf der Federwaage angezeigt wird.
Alternativ besorgt man sich von Yamaha den Hakenschlüssel für nen Drehmomentschlüssel. Hier gibt Yamaha 10 NM an.
(Ich ahb den auf der rennstrecke von jemanden mit dem ich die Box geteilt habe bekommen)
Das Lenkopflager wird so eingestellt, dass mit einer Federwaage am Lenkerende gemessen der Lenkausschlag beginnt wenn eine Kraft von 80-100 Gramm auf der Federwaage angezeigt wird.
Alternativ besorgt man sich von Yamaha den Hakenschlüssel für nen Drehmomentschlüssel. Hier gibt Yamaha 10 NM an.
nein, Scooterbc hat nichts mit Rollern zu tun!
Re: Lenkkopflager wechseln
Hi,
danke für die Kommentare. Ich werde auf jeden Fall darauf achten, ob sich vielleicht die Lager nochmal setzten und ggf. nachgestellt werden müssen.
Gefettet sind die Lager meiner Meinung nach recht gut. Das verwendete Fett hat eine schwarze Farbe und man erkennt es auf den Bildern recht schlecht. Mehr würde aber bestimmt auch nicht schaden .
danke für die Kommentare. Ich werde auf jeden Fall darauf achten, ob sich vielleicht die Lager nochmal setzten und ggf. nachgestellt werden müssen.
Gefettet sind die Lager meiner Meinung nach recht gut. Das verwendete Fett hat eine schwarze Farbe und man erkennt es auf den Bildern recht schlecht. Mehr würde aber bestimmt auch nicht schaden .
Zündapp Hai50(2003-20??)
Zündapp CS50(2003-20??)
Yamaha DT400(2005-2007)
Honda XL500R(2006-20??)
BMW K100RS(2012-2019)
Kreilder Florett LF (2018-20??, seit 1976 in der Familie)
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