Zylinderkopf überholen - Was muss alles getan werden?
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Zylinderkopf überholen - Was muss alles getan werden?
Hallo,
das Zündkerzengewinde bei meiner XLS ist defekt und ich muss den Kopf runter machen und eine Gewindereparatur vornehmen.
Im gleichen Zuge wollte ich gleich mal Fragen was ich noch mit Austauschen oder prophylaktisch machen sollte, wenn ich diesen schon runtergebaut habe?
Meine XL leckt nicht gerade wenig am Zylinderkopf! Wenn Sie richtig heiß ist nach einer langen Fahrt, "kocht" das ÖL vermutlich im ZK wie in einem Wasserkocher bzw. blubbert und zischt richtig vor sich hin.
Die obere Motorhalterung wurde vom Vorbesitzer schon entfernt bzw. die Schraube, aber ich denke das ist eher nicht des Rätsels Lösung.
Habt Ihr irgend ne spezielle Dichtmasse im Einsatz damit das Thema ein Ende hat oder sonst nen Tipp?
Danke und Gruß
Zündapp
das Zündkerzengewinde bei meiner XLS ist defekt und ich muss den Kopf runter machen und eine Gewindereparatur vornehmen.
Im gleichen Zuge wollte ich gleich mal Fragen was ich noch mit Austauschen oder prophylaktisch machen sollte, wenn ich diesen schon runtergebaut habe?
Meine XL leckt nicht gerade wenig am Zylinderkopf! Wenn Sie richtig heiß ist nach einer langen Fahrt, "kocht" das ÖL vermutlich im ZK wie in einem Wasserkocher bzw. blubbert und zischt richtig vor sich hin.
Die obere Motorhalterung wurde vom Vorbesitzer schon entfernt bzw. die Schraube, aber ich denke das ist eher nicht des Rätsels Lösung.
Habt Ihr irgend ne spezielle Dichtmasse im Einsatz damit das Thema ein Ende hat oder sonst nen Tipp?
Danke und Gruß
Zündapp
Re: Zylinderkopf überholen - Was muss alles getan werden?
Hallo Zündapp,
Steuerkette prüfen und alle Teile optisch kontrollieren.
Die Einstellschrauben an den Kipphebeln würde ich erneuern, da sie eh meistens eine "Platte" haben und demnach das Ventilspiel nicht korrekt eingestellt werden kann.
Dierko HT ist für mich erste Wahl zum abdichten.
Gruß - Jogi®
Steuerkette prüfen und alle Teile optisch kontrollieren.
Die Einstellschrauben an den Kipphebeln würde ich erneuern, da sie eh meistens eine "Platte" haben und demnach das Ventilspiel nicht korrekt eingestellt werden kann.
Dierko HT ist für mich erste Wahl zum abdichten.
Gruß - Jogi®
Wenns nicht mehr klappert, ist es kaputt.
- volkerxl
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Re: Zylinderkopf überholen - Was muss alles getan werden?
Wenn ich einen Kopf überhole dann erneuerte ich alle Gewinde. Achtung bei den beiden die eine Pass Hülse haben.
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Re: Zylinderkopf überholen - Was muss alles getan werden?
Dichtringe an den Kipphebelwellen erneuern, gleich die Stifte mitbestellen, die kann man nach dem ziehen eh meist wegwerfen.
Steuerkette nicht prüfen sondern gleich neu. Die kostet von DID schlappe 45 Euro.
Wie schon gesagt die Ventileinstellschrauben neu, die Ventile mit dem Ölstein abziehen das sie hinten wieder glatt sind.
Ventile, besonders Einlass, mit der feinen Schleifpaste ein paar mal im Kreis rutschen lassen, dann wird der Leerlauf wieder 1A. Prüfen ob man am Einlass ein Durchblasen sehen kann (Ruß).
Dichtring vom Vergaserstutzen neu.
Ventilschaftdichtungen auch neu, nur die orginalen von Honda.
Ne ordentliche wekstatt macht das Gewinde übrigens auch ohne abnehmen des Kopfes.
Gruß,
die Oma
Steuerkette nicht prüfen sondern gleich neu. Die kostet von DID schlappe 45 Euro.
Wie schon gesagt die Ventileinstellschrauben neu, die Ventile mit dem Ölstein abziehen das sie hinten wieder glatt sind.
Ventile, besonders Einlass, mit der feinen Schleifpaste ein paar mal im Kreis rutschen lassen, dann wird der Leerlauf wieder 1A. Prüfen ob man am Einlass ein Durchblasen sehen kann (Ruß).
Dichtring vom Vergaserstutzen neu.
Ventilschaftdichtungen auch neu, nur die orginalen von Honda.
Ne ordentliche wekstatt macht das Gewinde übrigens auch ohne abnehmen des Kopfes.
Gruß,
die Oma
Hammer: Werkzeug, das sich aus einer primitiven Schlagwaffe entwickelt hat. Der Hammer wird als wünschelrutenähnliches Gerät genutzt, um das teuerste Teil zu finden das in der Umgebung des Teils liegt welches man eigentlich treffen wollte.
Re: Zylinderkopf überholen - Was muss alles getan werden?
Jetzt ist schon fast alles gesagt, während ich noch geschrieben habe ... . Manches ist jetzt doppelt, ich poste es trotzdem noch einmal ...
Erstmal prüfen, ob der Kopf überhaupt noch zu verwenden ist. Also Kopf runter, zerlegen, Ventile ausbauen (vlt. vorher noch Dichtheit prüfen) und den Kopf auf diese typischen Defekte checken:
- Ventilsitze locker?
- Riss im Brennraum (zwischen Zündkerze und Auslass)?
- Dichtflächen in Ordnung (insbesondere zwischen Kopf und Deckel? Passbohrungen i.O.?
- Nockenwellenlager i.O.?
- Gewinde noch i.O. bzw. noch zu retten?
Wenn lediglich das Nockenwellenlager Laufspuren aufweist, der Rest vom Zylko aber noch in Ordnung ist, wäre ich relativ flexibel. Einfach weil gute Köpfe äußerst rar sind. Wenn die Lagerung also nicht richtig beschädigt und noch halbwegs maßhaltig ist, würde ich sie auf jeden Fall weiterverwenden.
Schwieriger ist es mit heftig beschädigten Gewinden und Dichtflächen. Da sieht man oft die wildesten Dinge. Hatte schon Köpfe mit ausgebrochenen Gewinden, Scharten von Hammerschlagen auf der Dichtfläche, angebohrten Nockenwellenlaufbahnen, extrem schief geschnittenen Gewinden, überstehenden Gewindebuchsen, aufgebohrten Passhülsen usw. etc. pp.. So einen Kopf kann man meist nicht mehr retten.
Am kritischsten sind dabei wiederum die beiden Bohrungen für die Passhülsen zwischen Kopf und Deckel. Hat da schon einer ein M8-Gewinde drüber geschnitten oder sonst wie herumgemurkst, ist der Kopf nicht mehr seriös zu verwenden. Optimal ist es, wenn alle Gewinde noch original sind oder sogar bereits fachgerecht Instandgesetzt wurden.
Ist der Kopf prinzipiell überhaupt noch zu verwenden, würde ich Kipphebel und Nockenwellen prüfen. Sind sie eingelaufen, würde ich sie auf jeden Fall wechseln. Die Standzeit nimmt enorm ab, wenn erst einmal Schäden sichtbar sind. Bei üblen Köpfen stellt sich die Frage gar nicht: Dann sind die Kipphebel schon löffelartig eingelaufen und die Nockenwelle ist bereits abgeschliffen (was man oft sehr schön an einem Grat neben der Kipphebellauffläche sehen kann). Persönlich würde ich höchstens ganz kleine/wenige Pittings an den Nockenspitzen tolerieren.
Sollten Nockenwelle und Kipphebel fällig sein, lohnt es sich nachzudenken, ob die Sache überhaupt weiterverfolgt werden soll. Auf jeden Fall wird es ein wenig teurer. Ca. 300 - 350 Euro musst du allein für diese Teile rechnen. Die Kipphebel sind zudem relativ schwierig zu bekommen, Nockenwellen sind etwas besser verfügbar.
Zu diesen Kosten addieren sich noch:
Ca. 50 Euro für eine neue Steuerkette
ca. 20 Euro für die bereits erwähnten Einstellschrauben
ca. 40 Euro für Dichtungen (Zylko, Krümmer, Ventilschaft, Ansaugstutzen)
Vielleicht noch ca. 40 Euro für neue Kipphebelachsen
Wenn du dich jetzt immer noch im inneren Einklang mir dir befindest, kann es los gehen. Zunächst die Gewinde instandsetzen. Im besten Fall sind die Gewinde noch original und nur ausgerissen (oder sogar noch heile). Ich würde ich sie aber in jedem Fall prophylaktisch buchsen (lassen). Die Originalgewinde kollabieren dir spätestens beim Zusammenbau. Besonders vorsichtig musst du bei den beiden Gewinden unter den Passbohrungen sein, die Volker schon erwähnte. Helicoil geht, dünnwandige Ensat wohl auch. Mit anderen Buchsen beschädigst du die Passbohrung.
Vorsicht: Beim Kopf von der S ist unter einer der beiden Passbohrungen ein M7 Gewinde angebracht! Ein M7 Helicoil geht gerade so rein. Du musst aber beim Bohren extrem vorsichtig sein. Es bleiben nur Zehntelmillimeter Luft. Der Gewindeschneider hinterlässt in der Passbohrung schon Spuren! Auf jeden Fall mit einer guten Ständerbohrmaschine arbeiten. Unter Umständen könntest du auch versuchen, das Gewinde mit einem M6-Helicoil zu reparieren. Könnte gerade so passen. Habe ich aber noch nie probiert (und würde es auf jeden Fall erst mit einem Maschinenbau-Schlaukopf wie etwa Oma oder CJ hier im Forum besprechen).
Da die Instandsetzerei eine relativ heikle Angelegenheit ist, zerlege ich den Kopf immer komplett, so dass er anschließend schön in die Ständerbohrmaschine passt und gut zu reinigen ist. Allerdings sind die beide Bolzen, die vom Kopf Richtung Fuß zeigen, oft nur sehr schwer herauszubekommen. Mit Rostlöser, viel Geduld und noch mehr Hitze (ich meine jetzt wirklich kirschrot) habe ich allerdings bislang noch alle herausbekommen. Nachdem ich mir diese Mühe gemacht habe, erneuere ich natürlich auch alle Gewinde. Also auch die von Ansaugflansch, Auspuffkrümmer und die beiden, die bis in den Zylinder reichen (und deswegen offiziell nichts mit der Zylko-Überholung zu tun haben). Die Gewinde von den beiden erwähnten Bolzen schneide ich wenigstens nach.
Als nächstes werden die Dichtflächen natürlich gründlich gereinigt. Ich ziehe sie außerdem immer mit einem eingeölten 1000er Schleifpapier, das ich auf eine Glasscheibe gespannt habe, ab. Auf diese Weise sieht man jede Unebenheit und Scharte und erhält eine extrem feine Oberfläche.
Das selbe mit dem Deckel. Hier musst du allerdings die beiden Stifte entfernen, die die Kipphebelachsen fixieren. Sie gehen oft extrem schwer heraus. Es gibt jedoch Spezialtricks.
Die Kipphebelachsen sind fast immer eingelaufen. Allerdings nur auf der Seite, auf der Druck herrscht. Weil du eine S hast, sind beide Achsen gleich lang. Du kannst sie dann einfach tauschen, so dass die Kipphebel auf der anderen Seite "laufen". Bei der R sind die Achsen unterschiedlich lang, der Trick würde nicht funktionieren. Auf jeden Fall die beiden O-Ringe wechseln, die die Achsen nach außen abdichten.
Außerdem die Ventilsitze fräsen lassen. Kostet nicht soviel und lohnt sich. Mindestens jedoch einläppen. Zuvor natürlich prüfen, ob die Ventile noch gerade sind (über eine Glasscheibe rollen lassen). Anschließend mit frischen Ventilschaftdichtungen montieren.
Die Steuerkette würde ich auch auf Verdacht erneuern. Kostet ca. 50 Euro und ist eigentlich immer so alt wie das Motorrad selbst. Den Steuerkettenspanner prüfen (ist leider auch öfter mal defekt (=gebrochen)). Die Laufschiene gegenüber für die Steuerkette nicht vergessen! Noch schnell die Ausgleicherkette spannen (hat jetzt zwar nix mit der Zylinderkopfüberholung zu tun, hat aber trotzdem bestimmt schon lange niemand mehr gemacht).
Die Pappzylinderkopfdichtung aus dem Dichtsatz gleich wegschmeißen und die mehrlagige aus Metall bestellen. Die O-Ringe im Ansaugstutzen erneuern und die alten Auspuffkrümmerdichtungen aus dem Zylko pulen, bevor du die neuen einsetzt.
Bei der Montage des Kopfes die Dichtfläche nur hauchdünn mit Dirko HT einstreichen. Die Bereich direkt um die NW-Lager herum dabei aussparen (ist im Buecheli genau falsch herum beschrieben).
Die Zylinderkopfdeckelschrauben mit dem passenden Drehmoment anziehen.
Fertig!
Erstmal prüfen, ob der Kopf überhaupt noch zu verwenden ist. Also Kopf runter, zerlegen, Ventile ausbauen (vlt. vorher noch Dichtheit prüfen) und den Kopf auf diese typischen Defekte checken:
- Ventilsitze locker?
- Riss im Brennraum (zwischen Zündkerze und Auslass)?
- Dichtflächen in Ordnung (insbesondere zwischen Kopf und Deckel? Passbohrungen i.O.?
- Nockenwellenlager i.O.?
- Gewinde noch i.O. bzw. noch zu retten?
Wenn lediglich das Nockenwellenlager Laufspuren aufweist, der Rest vom Zylko aber noch in Ordnung ist, wäre ich relativ flexibel. Einfach weil gute Köpfe äußerst rar sind. Wenn die Lagerung also nicht richtig beschädigt und noch halbwegs maßhaltig ist, würde ich sie auf jeden Fall weiterverwenden.
Schwieriger ist es mit heftig beschädigten Gewinden und Dichtflächen. Da sieht man oft die wildesten Dinge. Hatte schon Köpfe mit ausgebrochenen Gewinden, Scharten von Hammerschlagen auf der Dichtfläche, angebohrten Nockenwellenlaufbahnen, extrem schief geschnittenen Gewinden, überstehenden Gewindebuchsen, aufgebohrten Passhülsen usw. etc. pp.. So einen Kopf kann man meist nicht mehr retten.
Am kritischsten sind dabei wiederum die beiden Bohrungen für die Passhülsen zwischen Kopf und Deckel. Hat da schon einer ein M8-Gewinde drüber geschnitten oder sonst wie herumgemurkst, ist der Kopf nicht mehr seriös zu verwenden. Optimal ist es, wenn alle Gewinde noch original sind oder sogar bereits fachgerecht Instandgesetzt wurden.
Ist der Kopf prinzipiell überhaupt noch zu verwenden, würde ich Kipphebel und Nockenwellen prüfen. Sind sie eingelaufen, würde ich sie auf jeden Fall wechseln. Die Standzeit nimmt enorm ab, wenn erst einmal Schäden sichtbar sind. Bei üblen Köpfen stellt sich die Frage gar nicht: Dann sind die Kipphebel schon löffelartig eingelaufen und die Nockenwelle ist bereits abgeschliffen (was man oft sehr schön an einem Grat neben der Kipphebellauffläche sehen kann). Persönlich würde ich höchstens ganz kleine/wenige Pittings an den Nockenspitzen tolerieren.
Sollten Nockenwelle und Kipphebel fällig sein, lohnt es sich nachzudenken, ob die Sache überhaupt weiterverfolgt werden soll. Auf jeden Fall wird es ein wenig teurer. Ca. 300 - 350 Euro musst du allein für diese Teile rechnen. Die Kipphebel sind zudem relativ schwierig zu bekommen, Nockenwellen sind etwas besser verfügbar.
Zu diesen Kosten addieren sich noch:
Ca. 50 Euro für eine neue Steuerkette
ca. 20 Euro für die bereits erwähnten Einstellschrauben
ca. 40 Euro für Dichtungen (Zylko, Krümmer, Ventilschaft, Ansaugstutzen)
Vielleicht noch ca. 40 Euro für neue Kipphebelachsen
Wenn du dich jetzt immer noch im inneren Einklang mir dir befindest, kann es los gehen. Zunächst die Gewinde instandsetzen. Im besten Fall sind die Gewinde noch original und nur ausgerissen (oder sogar noch heile). Ich würde ich sie aber in jedem Fall prophylaktisch buchsen (lassen). Die Originalgewinde kollabieren dir spätestens beim Zusammenbau. Besonders vorsichtig musst du bei den beiden Gewinden unter den Passbohrungen sein, die Volker schon erwähnte. Helicoil geht, dünnwandige Ensat wohl auch. Mit anderen Buchsen beschädigst du die Passbohrung.
Vorsicht: Beim Kopf von der S ist unter einer der beiden Passbohrungen ein M7 Gewinde angebracht! Ein M7 Helicoil geht gerade so rein. Du musst aber beim Bohren extrem vorsichtig sein. Es bleiben nur Zehntelmillimeter Luft. Der Gewindeschneider hinterlässt in der Passbohrung schon Spuren! Auf jeden Fall mit einer guten Ständerbohrmaschine arbeiten. Unter Umständen könntest du auch versuchen, das Gewinde mit einem M6-Helicoil zu reparieren. Könnte gerade so passen. Habe ich aber noch nie probiert (und würde es auf jeden Fall erst mit einem Maschinenbau-Schlaukopf wie etwa Oma oder CJ hier im Forum besprechen).
Da die Instandsetzerei eine relativ heikle Angelegenheit ist, zerlege ich den Kopf immer komplett, so dass er anschließend schön in die Ständerbohrmaschine passt und gut zu reinigen ist. Allerdings sind die beide Bolzen, die vom Kopf Richtung Fuß zeigen, oft nur sehr schwer herauszubekommen. Mit Rostlöser, viel Geduld und noch mehr Hitze (ich meine jetzt wirklich kirschrot) habe ich allerdings bislang noch alle herausbekommen. Nachdem ich mir diese Mühe gemacht habe, erneuere ich natürlich auch alle Gewinde. Also auch die von Ansaugflansch, Auspuffkrümmer und die beiden, die bis in den Zylinder reichen (und deswegen offiziell nichts mit der Zylko-Überholung zu tun haben). Die Gewinde von den beiden erwähnten Bolzen schneide ich wenigstens nach.
Als nächstes werden die Dichtflächen natürlich gründlich gereinigt. Ich ziehe sie außerdem immer mit einem eingeölten 1000er Schleifpapier, das ich auf eine Glasscheibe gespannt habe, ab. Auf diese Weise sieht man jede Unebenheit und Scharte und erhält eine extrem feine Oberfläche.
Das selbe mit dem Deckel. Hier musst du allerdings die beiden Stifte entfernen, die die Kipphebelachsen fixieren. Sie gehen oft extrem schwer heraus. Es gibt jedoch Spezialtricks.
Die Kipphebelachsen sind fast immer eingelaufen. Allerdings nur auf der Seite, auf der Druck herrscht. Weil du eine S hast, sind beide Achsen gleich lang. Du kannst sie dann einfach tauschen, so dass die Kipphebel auf der anderen Seite "laufen". Bei der R sind die Achsen unterschiedlich lang, der Trick würde nicht funktionieren. Auf jeden Fall die beiden O-Ringe wechseln, die die Achsen nach außen abdichten.
Außerdem die Ventilsitze fräsen lassen. Kostet nicht soviel und lohnt sich. Mindestens jedoch einläppen. Zuvor natürlich prüfen, ob die Ventile noch gerade sind (über eine Glasscheibe rollen lassen). Anschließend mit frischen Ventilschaftdichtungen montieren.
Die Steuerkette würde ich auch auf Verdacht erneuern. Kostet ca. 50 Euro und ist eigentlich immer so alt wie das Motorrad selbst. Den Steuerkettenspanner prüfen (ist leider auch öfter mal defekt (=gebrochen)). Die Laufschiene gegenüber für die Steuerkette nicht vergessen! Noch schnell die Ausgleicherkette spannen (hat jetzt zwar nix mit der Zylinderkopfüberholung zu tun, hat aber trotzdem bestimmt schon lange niemand mehr gemacht).
Die Pappzylinderkopfdichtung aus dem Dichtsatz gleich wegschmeißen und die mehrlagige aus Metall bestellen. Die O-Ringe im Ansaugstutzen erneuern und die alten Auspuffkrümmerdichtungen aus dem Zylko pulen, bevor du die neuen einsetzt.
Bei der Montage des Kopfes die Dichtfläche nur hauchdünn mit Dirko HT einstreichen. Die Bereich direkt um die NW-Lager herum dabei aussparen (ist im Buecheli genau falsch herum beschrieben).
Die Zylinderkopfdeckelschrauben mit dem passenden Drehmoment anziehen.
Fertig!
Re: Zylinderkopf überholen - Was muss alles getan werden?
Vielen Dank für eure Hilfe !
Ich werde den Kopf nächste Woche mal abbauen und hoffen dass nicht zu viel im Eimer ist.
Die Steuerkette werde ich auch gleich tauschen. Kauf mir dann vorab mal die Dichtmasse.
Ich mach 'n paar Fotos.
Bis dahin und schönen Sonntag noch
Zündapp
Ich werde den Kopf nächste Woche mal abbauen und hoffen dass nicht zu viel im Eimer ist.
Die Steuerkette werde ich auch gleich tauschen. Kauf mir dann vorab mal die Dichtmasse.
Ich mach 'n paar Fotos.
Bis dahin und schönen Sonntag noch
Zündapp
Re: Zylinderkopf überholen - Was muss alles getan werden?
Messe auch die Ventilfedern durch. Wenn bei Verschleißmaß angekommen --> Neue!
XL500R / Bj 82
Moto 6.5 / Bj 96
Die besten Kapitäne stehen an Land!
WAFI: Wind assisted freaking idiot
Moto 6.5 / Bj 96
Die besten Kapitäne stehen an Land!
WAFI: Wind assisted freaking idiot
Re: Zylinderkopf überholen - Was muss alles getan werden?
Hallo Gunnar,
bei welchem Maß liegt denn das Verschleißmaß?
Danke und schöne Grüsse
bei welchem Maß liegt denn das Verschleißmaß?
Danke und schöne Grüsse
Re: Zylinderkopf überholen - Was muss alles getan werden?
Verschleißgrenze:
innere Federn 37mm
äußere Federn 35,3mm
innere Federn 37mm
äußere Federn 35,3mm
XL500R / Bj 82
Moto 6.5 / Bj 96
Die besten Kapitäne stehen an Land!
WAFI: Wind assisted freaking idiot
Moto 6.5 / Bj 96
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WAFI: Wind assisted freaking idiot
- volkerxl
- Administrator
- Beiträge: 6177
- Registriert: 12. April 2002, 15:14
- Wohnort: bei Hamburg
- Kontaktdaten:
Re: Zylinderkopf überholen - Was muss alles getan werden?
gibt keine neuen mehr
webmaster XL 500.de
webmaster XR500.com
webmaster XR500.com
Re: Zylinderkopf überholen - Was muss alles getan werden?
aber guten ersatz !volkerxl hat geschrieben:gibt keine neuen mehr
Re: Zylinderkopf überholen - Was muss alles getan werden?
Moin,
wenn ich schon mal reinschau dann will ich auch was schreiben
Bei dem S Kopf würde ich auch die "Kuperscheiben" (die wohl gar nicht aus Kupfer sind) auf den 4 Stehbolzen austauschen. Wenn ich mich noch richtig erinnere, dann kann bei einem der Inneren das Öl durch die Stehbolzenbohrung auf ominösen Wegen bis ins Loch der Zündkerze gelangen und dort kocht es dann. Ich hatte das vor einigen Jahren und Erik hatte seinerzeit einen kleinen Kanal ausgemacht, der dafür verantwortlich ist.
Ich weiß leider nicht mehr, wo der Beitrag steckt.
Viel Erfolg!
Gruß
Jörg
wenn ich schon mal reinschau dann will ich auch was schreiben
Bei dem S Kopf würde ich auch die "Kuperscheiben" (die wohl gar nicht aus Kupfer sind) auf den 4 Stehbolzen austauschen. Wenn ich mich noch richtig erinnere, dann kann bei einem der Inneren das Öl durch die Stehbolzenbohrung auf ominösen Wegen bis ins Loch der Zündkerze gelangen und dort kocht es dann. Ich hatte das vor einigen Jahren und Erik hatte seinerzeit einen kleinen Kanal ausgemacht, der dafür verantwortlich ist.
Ich weiß leider nicht mehr, wo der Beitrag steckt.
Viel Erfolg!
Gruß
Jörg
Ich mag meine R auch mit eckigem Scheinwerfer:-)
Re: Zylinderkopf überholen - Was muss alles getan werden?
Hi Zusammen,
bin heute endlich mal dazu gekommen den Motor zu zerlegen.
Es ist ein anderer Motor als der oben beschriebene, also es ist kein Zündkerzengewinde defekt.
Hab mir eine zweite XL in besserem optischen Zustand gekauft. Die Gewinde von Auslass und Deckel usw. sind sehr vermurkst. Aber ich lass jetzt einfach mal die Bilder sprechen was ihr vom Rest des Kopfes und Deckel haltet. Der Kolben sieht auch sehr mitgenommen aus. Die Maschine hat lt. Tacho ca. 28000 km! Die Gewinde lasse ich mal von einem Bekannten begutachten, der tagtäglich mit Helicoil arbeitet ob das überhaupt noch Sinn macht!
Hier der Link zu den Fotos:
https://onedrive.live.com/redir?resid=E ... =folder%2c
Schönes WE wünsche ich noch!
Gruß
Stefan
bin heute endlich mal dazu gekommen den Motor zu zerlegen.
Es ist ein anderer Motor als der oben beschriebene, also es ist kein Zündkerzengewinde defekt.
Hab mir eine zweite XL in besserem optischen Zustand gekauft. Die Gewinde von Auslass und Deckel usw. sind sehr vermurkst. Aber ich lass jetzt einfach mal die Bilder sprechen was ihr vom Rest des Kopfes und Deckel haltet. Der Kolben sieht auch sehr mitgenommen aus. Die Maschine hat lt. Tacho ca. 28000 km! Die Gewinde lasse ich mal von einem Bekannten begutachten, der tagtäglich mit Helicoil arbeitet ob das überhaupt noch Sinn macht!
Hier der Link zu den Fotos:
https://onedrive.live.com/redir?resid=E ... =folder%2c
Schönes WE wünsche ich noch!
Gruß
Stefan
Re: Zylinderkopf überholen - Was muss alles getan werden?
Tut mir echt leid, aber soweit ich das beurteilen kann, sehe ich auf den Fotos nur Schrott .
Re: Zylinderkopf überholen - Was muss alles getan werden?
mindestens kolben und Nockenwelle evt. Ventile durch einschlag sind hinüber !Tommes hat geschrieben:Tut mir echt leid, aber soweit ich das beurteilen kann, sehe ich auf den Fotos nur Schrott .
gruss peter