Vergaserfragen

[j.red]

Hallo!
Meine XL 500R (PD02) springt seit mehreren Wochen sehr schlecht an. Man kickt 30min lang ohne irgendeinen Mucks und dann springt sie auf einmal an, als wär nix gewesen und läuft einwandfrei ohne Drehzahlschwankungen Aussetzern oder ähnliches.

Ich habe jetzt heute mal den Vergaser ausgebaut und die Düsen gereingt (mit Druckluft durchgeblasen).
Auch den Ablassstutzen unten am Schwimmerdeckel hab ich mal durchgeblasen.
Nachdem der Vergaser wieder montiert war, das gleiche Spiel: 30min gekicke, dann läuft sie plötzlich als wär nix gewesen. Ich hab sie danach aber mehrmals relativ gut ankickern können. Vorhin ist sie dann aber im Leerlauf plötzlich ausgegegangen und nicht mehr angelaufen.
Aus dem Ablauf-Schlauch unten an der Schwimmerkammer läuft Benzin raus. Der Sprit suppt da raus; sobald ich den Benzinhahn öffne läuft es tropfenderweise los. Die Ablassschraube ist geschlossen.
Bei geschlossenem Benzinhahn kommt nix mehr. Öffnet man die Ablasschraube kommt Sprit, trotz geschlossenem Hahn.
Ich habe jetzt das Schwimmerventil in Verdacht, aber bevor ich den Gaser nochmal rauspfrimel noch ne Frage: Am Vergaser gibt es ja noch einen zweiten dünnen Schlauch. Der ist auf der linken Seite (in Fahrtrichtung gesehen) des Vergasers an einem Stutzen. Ist das richtig, das auch dieser Schlauch am anderen Ende offen ist, oder müsste das andere Ende nochmal irgendwo an einem Stutzen festgemacht werden?
Kann ich irgendwie von außen das Schwimmerventil dazu nötigen, zu schließen? Z.B. in den Ablassschlauch reinblasen oder saugen?
Glaubt Ihr, es ist überhaupt das Schwimmerventil?
Kann man das Schwimmerventil ausbauen und prüfen?

Ich werd wohl morgen den Gaser nochmal rausholen, obwohl das ein Mords-Gepfrimel ist (besonders der Einbau).

Vielen dank für Eure Tips.
Gruß
Jörg

[Jogi.R]

Moin Jörg,
der untere dünne Schlauch dient dem Ablassen der Schwimmerkammer vor dem Ausbau.

Wenn bei geöffnetem Benzinhahn der Vergaser überläuft kann es eigentlich nur am Schwimmerventil liegen.
Es kann auch vorkommen, daß der Schwimmer abgesoffen ist wenn vorher schon einer rumgepfuscht hat.
Dadurch bekommt der motor auch zuviel Sprit und springt nur widerwillig an.

Überprüfe auch die Masse vom Lenkkopf zum Rahmen. Wenn da ein Bruch vorliegt (hatte ich schon zwei mal) geht der Motor bei bestimmter Lenkerstellung aus bzw. nicht an.

Gruß - Jogi

[j.red]

Hallo,
also ist das Auslaufen des Benzins ein Zeichen dafür, daß das Schwimmerventil nicht schließt?
Was ist mit dem zweiten dünnen Schlauch links am Vergaser? Wofür ist der und ist es richtig, daß das eine Ende des Schlauchs frei ist??
Wie kann man im ausgebauten Zustand prüfen ob das Schwimmerventil richtig schließt?

Zum "Massethema": Wenn die Masse am Lenkkopf instabil wäre müsste sie doch auch bei laufendem Motor bei einer bestimmten Lenkerstellung ausgehen? (das macht sie nähmlich nicht).

Gruß
Jörg

[j.red]

Noch ne Zusatzfrage: Hab hier jetzt schon mehrmals gelesen, daß die Leerlaufdüse nicht ganz eingeschraubt werden soll, sondern 2 Umdrehungen ausgedreht sein soll. Was bringt das? Löst sich die Düse dann nicht im Betrieb?
Meine LL-Düse war ganz eingeschraubt und ich hab sie auch wieder ganz eingeschraubt

[j.red]

Hallo,
noch ein Nachtrag:
nachdem das Moped über Nacht mit geschlossenem Benzinhahn in der Garage stand, hab ich vorhin das Ganze mal mit der "Schlauchwasserwaage" getestet.
- Benzinhahn zu
- Transparenten Schlauch an Vergaserablass anbauen
- Ablassventil öffnen Schlauch füllt sich.
- Benzin auf
- Schlauch füllt sich meines Erachtens bis zur Vergasertrennfuge (und nicht weiter)
Danach den normalen Ablaufschlauch angebaut, siehe da: Selbst bei geöffnetem Benzinhahn läuft nix mehr raus (Selbstheilung über Nacht??)

20mal kicken und Moped springt an und läuft völlig normal. Jetzt 5min Probefahrt um auf Temp. zu kommen. Zurück in der Garage: Nach 2min Standgas geht sie aus und der Sprit suppt wieder aus dem Ablaufschlauch.
Schlauchwasserwaage dran: Nach kurzer Zeit suppt der Sprit aus dem Belüftungsschlauch.
Wieso ist das Thema temperaturabhängig?

[Gunnar_HH]

Besorge dir ein neues Schwimmernadelventil (einzel oder aus dem Keyster-Satz) und baues ein. Beim Einbau darauf achten, dass die Schwimmerhöhe stimmt. Beim R-Vergaser muss die Naht des Schwimmers parallel zur Gehäusekante sein (unter 45° verkehrt herum halten). Mit einer Lupe schauen, ob am Nadelventilsitz Dreck dran hängt und deswegen nicht richtig schließt.

Gruß Gunnar

[j.red]

Hab vorhin den Gaser nochmal draussen gehabt: Wieder keine Auffälligkeiten.
Das Schwimmerventil schließt, wenn der Schwimmer waagerecht steht, also, wenn Schwimmernaht parallel zur Gaserkante steht. Habs mit Durchpusten ausprobiert.
Mir kommt die Aufnahme des Schwimmernadelventils (quadratisches "Blechle") am Schwimmer selbst nicht optimal vor. Es hat den Anschein als könnte sich die Schwimmernadel unter ungünstigen Umständen in der Aufnahme verdrehen und evtl. verkannten?
Vergaser ist jetzt wieder drin. Nach unendlichem Kicken springt sie an als wär nix und läuft völlig normal.
Dann bei Betriebstemperatur ausgemacht, 5min gewartet, dasselbe Spiel (läuft nicht an).

Noch was: Im Bucheli ist auf Seite 65/ Zeichnung 137 oben das Teil Nr. 16, ein Düsenhalter, dargestellt. Der war und ist in meinem Vergaser nicht verbaut. Normal? Fehler im Bucheli?
Desweiteren sagt Bucheli auf Seite 66 oben unter Bezug auf Bild 141 "Die Leerlaufdüse kann nicht entfernt werden, da sie eingepresst ist". Bei mir ist die Düse an der beschriebenen Position sehr wohl zum rausschrauben...

Ich versuch jetzt noch mal sie zum Laufen zu bringen und dann Vergaser einzustellen (Gemisch/ Standgas). Komischerweise springt sie (wenn überhaupt) die ganze Zeit ohne Choke an. Wenn das nichts bringt, werde ich mich wohl der Zündung zuwenden.
Wenn es ein Thema mit der Zündung wäre, dann müsste es doch Auffälligkeiten geben, wenn sie läuft (unruhiger Lauf; Aussetzer etc)??
Zündfunke ist vorhanden (ob stark genug, kann ich nicht sagen). Verbindung zum Kerzensteckker und zur Zündspule sind gemacht (5mm abgeschnitten und neu eingedreht).

Propylaktisch frage ich trotzdem mal: Gibt es hier XL-Schrauber aus dem Großraum Ulm/ Neu-Ulm/ Alb-Donau-Kreis, die mir helfen könnten???

Grüße
Jörg

[CapoXl]

Hallo Jörg,

hast Du mal, wenn sie nicht anspringt, die Kerze rausgedreht und geschaut ob
sie nass oder trocken ist?

Grüßle

Helmut

[j.red]

Hallo zusammen,
hab mich jetzt dem Zündungsthema zugewandt. Vergaser ist meines Erachtens OK.
Zündkerze ist nach gefühlten 100mal kicken mal trocken, mal feucht (aber nicht nass).
Zur Zündung: Die Zündkerze funkt nach meinem Gusto zu schwach und auch nicht bei jedem Kick (in ausgebautem Zustand am Krümmer getestet). Wobei ja die Kicks ohne Zündkerze nicht mit voller Wucht ausgeführt werden.
Ich hab jetzt mal die Zündspule mit meinem 0815-Baumarkt-Messgerät geprüft.
Hier die gemessenen Werte (in Klammer die Vorgaben von Bucheli):
Primärspule: 0,9-1 Ohm (0,2-0,3Ohm)
Sekundärspule 4,1 kOhm (3,4-4,2kOhm)
Für mich in Anbetracht des Messgerätes keine auffälligen Werte.

Als nächstes der Impulsgeber am Stecker links am Rahmen, zum Geber hin gemessen
64 bis 150kOhm (kalter Motor)
200 kiloOhm Motor betriebstemp.
Laut Bucheli hier Sollwerte 510-570 Ohm
Laut Forum hier 460-580 Ohm. Hier bin ich also weit drüber, sodaß ich denke, das könnte der Fehler sein.

Wo krieg ich das teil her?
Meint Ihr die Zündspule hat auch was weg?
Wenn möglich, würde ich das Thema des threads ändern. Geht das jetzt noch?

Gruß und vielen Dank für Eure Hilfe
Jörg

[Gunnar_HH]

Was für eine Maschine und was für einen Vergaser hast du denn?

Der Schlauch links ist der Überlauf.
Der Schlauch unten ist der Ablassschlauch.
Wenn die Ablassschraube unten zugedreht ist, darf da nichts mehr rauskommen, sonst ist die Dischtungskante hin.
Die Leerlaufschraube wird durch eine Schraubenfeder gesichert.
Die Leerlaufschraube muss ca. 2 Umdrehungen raus. (je nach R oder S)
Die Werte deiner elektrischen Komponenten scheinen OK.
Wie alt ist die Kerze.
Wann wurde der Luftfilter zuletzt gereinigt.

EDIT:

Bitte auch diese Fragen beantworten.

[j.red]

@Gunnar
XL500R PD02 BJ82
Vergaser: Was japanisches ( sieht genau aus /Stempelung wie Dein Bild von heute vormittag)
Gruß
Jörg

[j.red]

@Gunnar

Leerlaufschraube

Meinst Du damit die Gemsichregulier-Schraube oder die Rändelschraube zum Einstellen der LL-Drehzahl?
Was ist eine Scharbenfeder?
Elektrische Werte OK? Auch die Widerstandswerte des Impulsgebers????
Luftfilter ist OK (nix zugesetzt).
Kerze werde ich als erstes wechseln (glaub aber nicht an Kerze als Ursache)
Grüßle
Jörg

[Gunnar_HH]

Noch mehr Fragen:
Wo wohnst du, zwecks Vergasertausch.
Hast due schon mal die die Schraube am Hebergestänge M4*18mm Kreuzschlitz Rundkopf getauscht, die ist gerne locker oder krumm.
Vergaser wird wohl R sein, hat bestimmt auch so ein langes Messingrohr an den Schwimmerkamme (ist für die Beschleunigerpumpe)
-Das soll Schraubenfeder heißen ,-)

Gruß Gunnar

im Zug zwischen Bremen und Hamburg

Leerlaufschraube: Die Schraube vorne. Nicht der Anschlag des Schiebers.

[Gunnar_HH]

wo ist Nerenstetten?
Egal, ein gute guter XL-Kumpel wohnt immer in deiner Nähe.

Gleich in HH

[j.red]

@Gunnar,
wohne am anderen Ende von Deutschland (Schwaben)
Nach der M4x18 muss ich morgen mal schaun. Mechanik des Vergaser funktionierte bislang aber tadellos.
Ist ein R- Vergaser! Mühle ist 100% Original (kenne alle Vorbesitzer persönlich)
Leerlaufschraube: Sitzt vorne unten am Vergaser (Richtung Zylinder) und ist von unten verstellbar (total bescheuert bei heißem Motor)??
Viel Spaß noch mit der DB.....