Projekt 600ccm...

Schneller und Besser! Das wie und warum..... oder warum nicht....

Moderator: Kristian

Manxman
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Re: Projekt 600ccm...

Beitrag von Manxman »

Hallo Heinz,
danke für den Hinweis.
Jetzt habe ich die 65 Seiten des 570er Projektes durchgelesen.... 8)
Aber von diesem spezifischen Problem steht da nichts geschrieben.

Aber gut, dein 600er Umbau scheint sehr gut zu laufen und das ist dann schon Beweis genug, daß die Kopfdichtung nicht das große Problem sein sollte.
Aber Thema Dichtung: Nimmst du dann einfach eine Kopfdichtung einer 600er? (Dürfte nicht gehen, andere Bohrungen). Darüber habe ich zum Beispiel nichts gelesen. Ausfräsen der Original Dichtung klappt aus meiner Sicht nicht, da bleibt von dem Metallring nur noch ein oder zwei mm stehen.

Mit der Abdichtung der Ölsteigleitung möchte ich trotzdem vorsichtig sein. Wenn ich dort eine breite Nut fräse, dann sind zum Brennraum nur noch 3-4mm Abstand. Ein dünner Viton O-Ring sollte doch eigentlich auch genügen, da müsste ich nicht ganz so viel ausfräsen? So viel Druck ist ja auf dieser Steigleitung auch nicht...
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hbmjka
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Re: Projekt 600ccm...

Beitrag von hbmjka »

Hallo!

Als Kopfdichtung NUR die 5-lagige Metalldichtung. (aufgeweitet) kann auch mehrmals

verwendet werden.

Hat evtl. Peter / Schweiz.

Die Pappdichtung nimmt hier wohl keiner mehr, obwohl die Originaldichtung von Honda

bei mir 30 Jahre keine Probleme gemacht hat.

Wie man auf Seite 63 - v. 08.01.22 sehen kann macht die Abdichtung keine Probleme -

auf den Stehbolzen gehört die Metallhülse mit der Ummantelung - ist dicht.

Die passt auch genau in die Kopfdichtung.

Insgesamt war ich mit dem 600èr 1700 km unterwegs.

Weil bei der "S" kein Flachschieber passt war ein PHM 40 im Einsatz.

Gruss Heinz
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Manxman
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Re: Projekt 600ccm...

Beitrag von Manxman »

Ich habe mir jetzt eine Kopfdichtung aus AFM Reinz Xtreme anfertigen lassen.
Die erwähnte mehrlagige Metalldichtung hat doch innen einen 2-3mm breiten Stahlring, der fällt beim Aufweiten definitiv weg.
Und das reicht dann trotzdem aus?
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peter
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Re: Projekt 600ccm...

Beitrag von peter »

die erwähnte mehrlagige Metall-Dichtung hat "keinen" Stahlring, das har das original oder die Athena-Zubör Dichtung.
siehe auch hier: https://www.cmsnl.com/products/gasket-k ... 130mc4000/

Gruss Peter
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06130-MC4-000.jpg
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hbmjka
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Re: Projekt 600ccm...

Beitrag von hbmjka »

Hallo!

So sieht das aus.
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Manxman
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Re: Projekt 600ccm...

Beitrag von Manxman »

Ist ja richtig, Heinz. Bei Dir sind da auch noch 2-3mm Platz zur Laufbuchse.
Bei dem 600er Zylinder stößt die Bohrung für die Passhülse aber fast direkt an die Laufbuchse. Die will ich nicht anfräsen!
Siehe Bild. Rot ist die Nut angedeutet, die ich fräsen müsste, wobei in dem Bild ist die schon sehr schmal. Und da bleibt dann echt nicht mehr viel Abstand zum Brennraum. Eine kleine Nut für ein O-Ring müsste normal reichen, und diese würde ich dann eher in den Kopf einarbeiten.
Ist diese relativ Gummi-Dichtung unbedingt notwendig?
OK, bei einer Metalldichtung ist das eher der Fall. Aber wenn ich eine andere Dichtung montiere ("Glimmer", etwas weicheres Material) dann könnte das ja schon ausreichen ohne eine zusätzliche Dichtung.
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Re: Projekt 600ccm...

Beitrag von hbmjka »

Ja - meine Laufbuchse der XR 600 R (der Kragen) wurde sowohl in der Höhe als auch im Durchmesser

passend abgedreht.

In dem Fall (rot) würde ICH die Buchse nur mit Dichtungsmasse einsetzen - keine Nut , kein Gummi.

Gebrauchte Metalldichtungen (Kopf) montiere ich mit Keramik- oder Kupferspray - geht.
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Gabriel
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Re: Projekt 600ccm...

Beitrag von Gabriel »

Gebrauchte Metalldichtungen (Kopf) montiere ich mit Keramik- oder Kupferspray - geht.
Mit anderen Worten, ein Hochtemperaturfett ??? :?:
Gruß Gabriel
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Re: Projekt 600ccm...

Beitrag von Manxman »

Gabriel,
bei dem Thema Fett ist bei mir etwas Hintergrundwissen vorhanden. :D
Es gibt Hochtemperaturfett welches bis zu 280-300°C chemisch stabil bleibt. Ist im Prinzip "pastöses Teflon", wenn man es simpel ausdrücken will.
Bei Temperaturen darüber beginnt allerdings eine chemische Zersetzung die zu einer Freisetzung von Flußsäure führt. Die Folge wäre dann heftige Korrosion, OK; ist zwar nur eine kleine Menge aber..."risky". Daher ist die entscheidende Frage ob man davon ausgehen kann daß die Temperaturen die Grenze von 260-270°C nicht überschreiten. Ich gehe mal davon aus diese Frage lässt sich mit "JA" beantworten. Diese Fette sind zwar auch beständig gegen Motoröl, aber sie sind "weich, pastös" und bieten wenig mechanische "Festigkeit", heißt die könnten auch vom Öl weg gedrückt werden. Das ist der Punkt den ich kritisch sehe.

Darüber gibt es dann "Anti-Fresspasten" die auf Basis von synthetischen Ölen und Feststoff-Pulver formuliert sind (Al-/ Cu-Pulver/ Keramik), das Grundöl/Trägeröl brennt bei hohen Temperaturen komplett weg und die Feststoffe dichten ab. Das ist das was Heinz meint mit "Keramik/Kupferspray".

Aber ich vermute Heinz meint eher eine elastische Dichtmasse im Sinne von z.B. K2 Hochtemperatursilikon (soll bis 350°C halten).
Dieser Option würde ich mich anschließen.
Danke für den Tipp!!
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hiha
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Re: Projekt 600ccm...

Beitrag von hiha »

Die Metalldichtungen die Honda verwendet kenn ich jetzt nicht, bei Suzuki und Yamaha sind die Blechdichtungen punktverschweißt, bei den zugehörigen Athena-Dichtungssätzen mit Messing-Hohlnieten vernietet. Ausserhalb der Dichtflächen natürlich. Die Punktschweißungen kann man durchbohren und die Bleche dann voneinander trennen. Ich reinige sie mit einem Rostradierer (Gummi mit Schleifkörnern) und sprühe dann Alu-, Zink-, oder Alu-Zinkspray hauchdünn(!) über alle Lagen. Für meinen XT500-600ccm-Rennmotor hab ich eine dreilagige Blechdichtung von 87mm auf 95mm aufgedreht, und weil das ziemlich viel Arbeitszeit war, mittlerweile bestimmt 6 oder 7x wiederverwendet. Dichtet wie am ersten Tag, ohne zusätzliche Hilfsmittel. Kopf und Zylinder müssen halt wirklich plan sein.

Gruß
Hans
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Re: Projekt 600ccm...

Beitrag von Manxman »

Danke an dieses Forum!!
Genau wegen diesen Tipps / Ratschlägen hab ich begonnen das Projekt hier zu posten, obwohl es ja gar keine XL ist die ich fahre. :D

Der Schwachpunkt der Dichtung ist nicht unbedingt der Steg mit 7mm auf der Seite zum Steuerkettenschacht. Sondern die nur noch 3-4mm Distanz zu dem Loch des Stehbolzens, was ja größer als die anderen ist wegen diesem Dichtring der Ölsteigleitung. Das ist natürlich im Kopfdichtungsbereich echt nicht viel, 3-4mm!!
Wenn ich den Dichtring weglasse und mit HT Silikon abdichte (was mir jetzt durch die Hinweise von Heinz klar geworden ist), dann kann die Bohrung in der Dichtung kleiner sein und somit habe ich mehr "Fleisch". Und es besteht weniger Risiko das die Dichtung dort schnell nachgibt und dann abbläst.
Wolf wird die Änderung noch durchführen, die Dichtung war noch nicht hergestellt. :mrgreen:

Projekt erstmal wieder "auf Kurs".... :lach:
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Re: Projekt 600ccm...

Beitrag von Manxman »

So, die erste "Anprobe" ist erfolgreich, Zylinder passt aufs Gehäuse und auch der Kolben braucht am unteren Totpunkt keinen zusätzlichen Platz. Das war eigentliche Grund für den Test. Je nach Kolbenform muss man evtl. im Gehäuse seitlich an der Verdickung des Stehbolzengewindes noch Material wegnehmen... Ist aber bei mir nicht notwendig.

Mal ne andere Frage an die Profis: Ich habe meine Nockenwelle im Austausch überholen lassen. Das ging über einen Bekannten aus der Flattrack-Szene, der nebenbei noch ein wenig Teilehandel/An- Verkauf von Motorrädern usw. anbietet. Er macht das nicht selbst, sondern geht wahrscheinlich über Firmen wie zB Großwächter, wo er das durchführen lässt. Angeblich wird die Welle etwas umgeschliffen, so dass eine leichte Mehrleistung (3-4 PS??) im mittleren Drehzahlbereich erzielt wird. Hat ein anderer Kumpel mir sozusagen "empfohlen"...

Hab die Welle jetzt zurück und gleich mal Messschieber angesetzt. Bin etwas überrascht, denn der maximale Hub dieser Welle ist etwa 1mm geringer (Ein und Auslass) als das Originalmaß. Die Winkelgrade Öffnung/Überschneidung kann ich schlecht messen, wobei ich auch kein Vergleichsexemplar hier liegen habe. Von der Logik lässt sich eine "Verbesserung" der Öffnungswinkel meiner Meinung nach durch einfaches Überschleifen kaum erreichen. Denn dazu müsste man ja etwas Material auf die Welle AUFTRAGEN. Und so sieht die aus meiner bescheidenen Sicht nicht aus. Die wurde aus meiner Sicht einfach überschliffen und dann wieder gehärtet... (OK, über meine "Blödheit" das über einen Bekannten ohne genauere Definition der Arbeiten machen zu lassen müsst ihr mir nix erzählen..... :cry: )

Was meint ihr dazu? Bringt eine Minderung des Hubs nicht in der Regel eine Leistungsminderung?
Meine Vermutung ist eher, das der Hub nicht das "alleinige" Problem ist, aber wenn die Nocke über das gesamte Profil abgeschliffen ist, sind auch die Steuerzeiten und die Überschneidung eher zum Nachteil verändert. In der Summe kann das kaum "positive Effekte" haben....
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hiha
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Re: Projekt 600ccm...

Beitrag von hiha »

Es wird der Grundkreis kleiner geschliffen, die Nockenhöhe bleibt weitgehend gleich, dadurch steigt der Ventilhub. In erster Linie verlängert man aber die Steuerzeiten.
Gruß
Hans
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Re: Projekt 600ccm...

Beitrag von Manxman »

Ah, das klingt natürlich logisch.... und ohne Vergleich kaum messbar.
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Re: Projekt 600ccm...

Beitrag von Manxman »

Habe übrigens auf den Tipp des "Tuners" bei einem Motorüberholer hier in der Nähe ziemlich wagemutig den Fräser in dem Ansaugkanal toben lassen.... Stichwort "Golfball-Profil" oder "Dimpels". Ich habe es einfach gemacht. Ob es was bringt... ist wahrscheinlich nicht nachweisbar, dazu hätte ich den Motor ohne die Struktur fahren müssen (oder Prüfstand) und dann nochmals MIT dieser Struktur.
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