Selbst Pulverbeschichten
Verfasst: 17. Dezember 2022, 00:31
Hallo Leute,
ich habe in meinem Vorstellungsbeitrag "Meine Geschichte ..." ( https://www.xl500.de/abcdef3.2/viewtopi ... 42#p128742 ) erwähnt, daß ich Kleinteile selbst pulverbeschichtet habe.
Roger ( Zorc22 ) hatte angeregt, daß ich darüber etwas schreiben sollte. Das mache ich gern. Ganz sicher macht der eine oder andere hier so etwas auch schon, deshalb gebe ich hier einfach nur meine Vorgehensweise kund :
Entscheidend für den Erfolg ist dabei die Vorbereitung der Teile. Alte Beschichtungen sollten komplett entfernt werden. Dazu ist natürlich Strahlen das Mittel der Wahl. Ich hatte in meiner Garage zunächst eine selbst gebaute Strahlkabine im Einsatz, die man auf einem Fahrgestell verschieben konnte.
Das hat sich aber irgendwie nicht bewährt, deshalb habe ich die später fest an eine eingezogene Wand in meiner Garage angeschraubt
Auf der anderen Seite dieser Wand habe ich eine Ecke für das Pulverbeschichten eingerichtet.
In dem oberen Kasten wird das Werkstück bearbeitet, darunter habe ich einen stinknormalen Haushaltsbackofen eingebaut.
Die Standard-Pulverfarben werden bei einer Temperatur von 190 - 230 Grad eingebrannt. Das sollte der Backofen leisten.
Das bedeutet aber, daß man als Hobby-Beschichter nur Teile verarbeiten kann, die in so einen Backofen passen. Oder fällt irgendjemandem ein Standard-Gerät ein, welches einen größeren Innenraum hat, der sich auf 200 - 240 Grad aufheizen lässt ? ( Profis arbeiten da mit Gas-beheizten Durchlaufkammern, aber das vergessen wir hier mal )
Wer genau hinsieht, stellt fest, daß ich den Ofen um 90 Grad verdreht eingebaut habe. Ich hatte die Vorstellung, dass man die Teile besser in den Ofen hängen kann, wenn man die Tür zur Seite öffenen kann. Das ist auch tatsächlich so ( jedenfalls bei Öfen wie diesem hier, bei denen man die Tür nicht einschieben kann ). Ich habe aber feststellen müssen, dass Backöfen so konstruiert sind, dass die nach außen zwangsläufig abgegebene Hitze von unten über die Fronttür nach oben abgeleitet wird. Bei meiner Anordnung wurde die Holzplatte linkseitig über den Ofen mörderheiß, weshalb ich dort später noch ein Entlüftungsgitter eingesetzt habe. Dann ging es einigermaßen.
Dei Idee zum Beschichten hatte ich aus einem Artikel in der "Oldtimer Markt" irgendwo um 2009. Da wurde mal ein Typ vorgestellt, der auch Hobby-Equipment verkaufte. Von dem habe ich auch meine Ausrüstung bezogen, der macht das aber offensichtlich schon lange nicht mehr.
Das Gerät wird aber weiterhin in ganz ähnlichen Ausprägungen vertrieben. Vermutlich kam und kommt das von einer Handvoll chinesischer Hersteller.
Das hier sieht meinem Zeugs total ähnlich, das gibt es aber bei vielen Händler in nahezu identischer Ausführung :
https://www.expondo.de/msw-pulverbeschi ... iwQAvD_BwE
Vermutlich kaufe die meisten Händler bei den gleichen Anbietern.
Auch die Pulverfarben kann man überall kaufen. Ich habe meine Sachen hier bezogen ... http://www.mrpulver.de/ ... das ist aber auch nur einer unter vielen.
In der Puverbeschichtungsecke muss es einen Pressuftanschluss geben, der sich auf einen Druck von 0,5 - 1 Bar herunterregeln lässt. Das Prinzip des Beschichtens geht einfach so :
Das Gestell, an dem das Wekstück hängt, ist elektrisch mit dem Pulverbeschichtungsgerät verbunden. Ich habe dazu einen drehbaren Rahmen montiert, der über ein Kabel mit dem Pulverbeschichtungs-Netzteil verbunden ist.
Die zu beschichtenden Teile werden dann über das Gerät unter Strom gesetzt und mit der Pistole beschichtet. Das mit der Pistole per Druckluft versprühte Farbpulver haftet durch statische Aufladung am Werkstück.
Das funktionert bei professionellen Geräten, die eine "definerte Wolke" von Farbe versprühen können natürlich viel besser, aber mit etwas Übung bekommt man durchaus einen gleichmäßigen Farbauftrag hin.
Das war jedenfalls mein Erstlingswerk, die Abdeckung des Lüfters eines Elektromotors :
Die bisher bearbeiteten XL Teile sind auch nicht so schlecht geworden :
In meiner bisherigen Werkstatt hatte ich weder für die Sandstrahlkabine, noch für die Pulverbeschichtungsecke ein Absaugung. Das ließ sich in der Garage, die ich bisher dafür zur Verfügung hatte einfach nicht vernünftig realisieren.
Nach den Erfahrungen, die ich bisher gemacht habe, ist das aber eine unbedingte Voraussetzung. Ohne Absaugung versaut man sich sowohl beim Strahlen, als auch ganz besonders beim Pulvern die unmittelbare Umgebung total.
Gruß,
Wolfgang
ich habe in meinem Vorstellungsbeitrag "Meine Geschichte ..." ( https://www.xl500.de/abcdef3.2/viewtopi ... 42#p128742 ) erwähnt, daß ich Kleinteile selbst pulverbeschichtet habe.
Roger ( Zorc22 ) hatte angeregt, daß ich darüber etwas schreiben sollte. Das mache ich gern. Ganz sicher macht der eine oder andere hier so etwas auch schon, deshalb gebe ich hier einfach nur meine Vorgehensweise kund :
Entscheidend für den Erfolg ist dabei die Vorbereitung der Teile. Alte Beschichtungen sollten komplett entfernt werden. Dazu ist natürlich Strahlen das Mittel der Wahl. Ich hatte in meiner Garage zunächst eine selbst gebaute Strahlkabine im Einsatz, die man auf einem Fahrgestell verschieben konnte.
Das hat sich aber irgendwie nicht bewährt, deshalb habe ich die später fest an eine eingezogene Wand in meiner Garage angeschraubt
Auf der anderen Seite dieser Wand habe ich eine Ecke für das Pulverbeschichten eingerichtet.
In dem oberen Kasten wird das Werkstück bearbeitet, darunter habe ich einen stinknormalen Haushaltsbackofen eingebaut.
Die Standard-Pulverfarben werden bei einer Temperatur von 190 - 230 Grad eingebrannt. Das sollte der Backofen leisten.
Das bedeutet aber, daß man als Hobby-Beschichter nur Teile verarbeiten kann, die in so einen Backofen passen. Oder fällt irgendjemandem ein Standard-Gerät ein, welches einen größeren Innenraum hat, der sich auf 200 - 240 Grad aufheizen lässt ? ( Profis arbeiten da mit Gas-beheizten Durchlaufkammern, aber das vergessen wir hier mal )
Wer genau hinsieht, stellt fest, daß ich den Ofen um 90 Grad verdreht eingebaut habe. Ich hatte die Vorstellung, dass man die Teile besser in den Ofen hängen kann, wenn man die Tür zur Seite öffenen kann. Das ist auch tatsächlich so ( jedenfalls bei Öfen wie diesem hier, bei denen man die Tür nicht einschieben kann ). Ich habe aber feststellen müssen, dass Backöfen so konstruiert sind, dass die nach außen zwangsläufig abgegebene Hitze von unten über die Fronttür nach oben abgeleitet wird. Bei meiner Anordnung wurde die Holzplatte linkseitig über den Ofen mörderheiß, weshalb ich dort später noch ein Entlüftungsgitter eingesetzt habe. Dann ging es einigermaßen.
Dei Idee zum Beschichten hatte ich aus einem Artikel in der "Oldtimer Markt" irgendwo um 2009. Da wurde mal ein Typ vorgestellt, der auch Hobby-Equipment verkaufte. Von dem habe ich auch meine Ausrüstung bezogen, der macht das aber offensichtlich schon lange nicht mehr.
Das Gerät wird aber weiterhin in ganz ähnlichen Ausprägungen vertrieben. Vermutlich kam und kommt das von einer Handvoll chinesischer Hersteller.
Das hier sieht meinem Zeugs total ähnlich, das gibt es aber bei vielen Händler in nahezu identischer Ausführung :
https://www.expondo.de/msw-pulverbeschi ... iwQAvD_BwE
Vermutlich kaufe die meisten Händler bei den gleichen Anbietern.
Auch die Pulverfarben kann man überall kaufen. Ich habe meine Sachen hier bezogen ... http://www.mrpulver.de/ ... das ist aber auch nur einer unter vielen.
In der Puverbeschichtungsecke muss es einen Pressuftanschluss geben, der sich auf einen Druck von 0,5 - 1 Bar herunterregeln lässt. Das Prinzip des Beschichtens geht einfach so :
Das Gestell, an dem das Wekstück hängt, ist elektrisch mit dem Pulverbeschichtungsgerät verbunden. Ich habe dazu einen drehbaren Rahmen montiert, der über ein Kabel mit dem Pulverbeschichtungs-Netzteil verbunden ist.
Die zu beschichtenden Teile werden dann über das Gerät unter Strom gesetzt und mit der Pistole beschichtet. Das mit der Pistole per Druckluft versprühte Farbpulver haftet durch statische Aufladung am Werkstück.
Das funktionert bei professionellen Geräten, die eine "definerte Wolke" von Farbe versprühen können natürlich viel besser, aber mit etwas Übung bekommt man durchaus einen gleichmäßigen Farbauftrag hin.
Das war jedenfalls mein Erstlingswerk, die Abdeckung des Lüfters eines Elektromotors :
Die bisher bearbeiteten XL Teile sind auch nicht so schlecht geworden :
In meiner bisherigen Werkstatt hatte ich weder für die Sandstrahlkabine, noch für die Pulverbeschichtungsecke ein Absaugung. Das ließ sich in der Garage, die ich bisher dafür zur Verfügung hatte einfach nicht vernünftig realisieren.
Nach den Erfahrungen, die ich bisher gemacht habe, ist das aber eine unbedingte Voraussetzung. Ohne Absaugung versaut man sich sowohl beim Strahlen, als auch ganz besonders beim Pulvern die unmittelbare Umgebung total.
Gruß,
Wolfgang