Kettendurchhang - wer kann´s erklären

Hier kann über alles Mögliche geplaudert werden was mit und um unsere XL zu tun hat

Moderator: Kristian

Trey
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Kettendurchhang - wer kann´s erklären

Beitrag von Trey »

Hallo Leute,

wer kennt´s nicht:
kurz die Kettenspannung gecheckt, alles okay :)
dann!! das Moped 1m nach vorne geschoben ... die Kette plötzlich stramm wie´d Sau :eek:

schnelle Diagnose: Kette ungleich gelängt, also wird eine neue bestellt und gut ist´s

Aber: wieso ist das so?
Ich meine nicht wieso sie sich ungleich gelängt hat, sondern wieso sie an einer Stelle Spiel hat und an anderer nicht.
Die Länge der Kette ist doch immer gleich und über das frei drehbare Ritzel müsste sie doch immer die gleiche Spannung aufweisen.

Bekanntlichweise tut sie das aber nicht, nur wieso?

Gruß
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hiha
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Re: Kettendurchhang - wer kann´s erklären

Beitrag von hiha »

Trey hat geschrieben: 29. März 2023, 12:37
schnelle Diagnose: Kette ungleich gelängt, also wird eine neue bestellt und gut ist´s
Ich meine nicht wieso sie sich ungleich gelängt hat, sondern wieso sie an einer Stelle Spiel hat und an anderer nicht.
Die Länge der Kette ist doch immer gleich und über das frei drehbare Ritzel müsste sie doch immer die gleiche Spannung aufweisen.
Wenn sie ungleich gelängt ist, ist sie an einer Stelle stramm, an einer Anderen nicht. Da die Kette kein glattes Seil zwischen zwei Seilrollen, sondern ein "ausgestrecktes Vieleck" ist, macht sich eine ungleich gelängte Kette halt genau so bemerkbar. Übrigens sind nicht zentrische Kettenräder manchmal auch für sowas verantwortlich.
Ich glaube übrigens, dass die meisten ungleichmäßig gelängten Ketten von einmal zu straffer Kettenspannung stammen.
Gruß
Hans
Zuletzt geändert von hiha am 30. März 2023, 13:37, insgesamt 1-mal geändert.
Trey
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Re: Kettendurchhang - wer kann´s erklären

Beitrag von Trey »

@hiha

so ganz verstehe ich das nicht. Meine Kette ist durchgängig ´geschmeidig´, ähnelt also eher einem glatten Seil statt einem ausgestrecktem Viereck.

Und egal wie ich es anpacke, ob das gelängte Teil nun oben oder unten ist ... die Länge der Kette ist konstant.
Also, die Kettenlänge ist konstant und der Abstand von Ritzel zu Kettenrad ist konstant ... dann müsste doch auch der Durchhang konstant sein. :?:
Ölfinger
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Re: Kettendurchhang - wer kann´s erklären

Beitrag von Ölfinger »

Hi trey,

Die Kette ist ja auf Ritzel und Kettenrad eingehakt, sie kann also nicht rutschen wie ein Seil oder sich flexibel dehnen wie ein Gummiband. Du hast immer den Abstand der Summe der ungleichmäßig gelängten Glieder zwischen Ritzel und Kettenrad. Also mal mehr und mal weniger.

Ritzel und Kettenrad sind durch ein- und ausfedern der Stoßdämpfer auch mal näher beieinander oder entfernt. Der Kettenspanner sollte das etwas ausgleichen. Ich habe aber keinen, ich vermute deshalb mal :)

Gruß Klaus
Trey
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Re: Kettendurchhang - wer kann´s erklären

Beitrag von Trey »

Die Kette ist ja auf Ritzel und Kettenrad eingehakt, sie kann also nicht rutschen wie ein Seil oder sich flexibel dehnen wie ein Gummiband
die Kette kann zwar nicht rutschen, sich bei Leerlauf doch aber frei mit dem Ritzel bewegen.
Also: Kettenrad fest, da Hinterrad auf dem Boden ... Ritzel frei, da im Leerlauf

Wenn ich also von unten den Durchhang prüfe, holt sich die Kette über das Ritzel immer das maximale Spiel ... und das müsste dann immer konstant sein
PeterB
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Re: Kettendurchhang - wer kann´s erklären

Beitrag von PeterB »

Ist einfach zu verstehen:

Der ungelängte Abschnitt der Kette bestimmt, oder kann die Position der Zahnräder zueinander bestimmen, ob mehr oben oder mehr unten sich befindlich. Der gelängte Abschnitt hängt dann durch, mehr oben, oder mehr unten. Hängt der gelängte Teil hälftig auf dem Ritzel, ist die Kette nicht zu stramm etc.- kannst du selbst weiterdenkenn :D

beste grüße
peterb
Jogi.R
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Re: Kettendurchhang - wer kann´s erklären

Beitrag von Jogi.R »

Moin,
schaue einfach, wie weit sich die einzelnen Glieder auf dem Kettenrad (hinterste Stelle) abheben lassen.
Dann drehe das Hinterrad etwas weiter und schaue noch einmal.
Durch die Teilung des K-Rades wird die Kette wieder in die originale Länge gezwungen (wenn das K-Rad noch in Ordnung ist) und der Verschleiß ist dann sicht- und fühlbar.

Wie schon geschrieben ist die Ursache entweder ein minderwertiges Schloss oder eine zeitweise zu stramme Kette.
Halbe Kettenglieder gibt es z.B. nicht mit O-Ring, die weiten sich bedeutend schneller als die übrige Kette und geben auch das Bild ab, wenn beim Einstellen das halbe Kettenglied auf dem K-Rad liegt. Dann ist sie im weiteren Verlauf zu locker.
Wenns nicht mehr klappert, ist es kaputt.
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Jörg
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Re: Kettendurchhang - wer kann´s erklären

Beitrag von Jörg »

Hallo,

da kann man oder will man verstehen oder auch nicht .Die Ursache spielt eigentlich auch keine Rolle.
Wichtig ist nur, das der Durchhang ausreichend groß ist und in mehreren Abständen durch weiter drehen oder Rollen geprüft wird.
Der strammste Punkt ist erreicht, wenn Ritzel, Schwing- und Hinterradachse auf einer Linie liegen.
Ist hier zu wenig Spiel oder gar keins vorhanden, wird es für die Verzahnung auf der Antriebswelle gefährlich, das noch in Kombination mit Schlamm und die Wellenverzahnung ist futsch.
PS der Durchhang ändert sich durch die Anzahl der Zähne auf dem Kettenblatt, ist eine deutliche Längung auf einem kurzen Kettenabschnitt vorhanden und ist dieser Berich im Kettenblatt "gefangen", ist ein geringerer Durchhang vorhanden, als wenn er frei zwischen Ritzel und Kettenblatt liegt.
Hier ist der erste eingreifende Zahn und der letzte der noch greift bei großen Kettenblättern wo 25 Zähne im Eingriff ist schon erkennbar, Hier lässt sich die Kette dann auch am weitesten vom Blatt abziehen.

Gruß Jörg
Trey
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Re: Kettendurchhang - wer kann´s erklären

Beitrag von Trey »

@all

Danke erstmal, ich denke ich hab´s kapiert.
Aber bedeutet das dann nicht auch, dass ich den Durchhang an - sagen wir mal - min. 3 Stellen prüfen sollte ... also prüfen, einen Meter vor - prüfen, wieder einen Meter vor - prüfen.
Der ´kritische´ Punkt ist ja wohl der, wenn das gelängte Stück Kette über dem Kettenrad liegt ... und den gilt es ja erst einmal zu finden.

Gruß
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Jörg
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Re: Kettendurchhang - wer kann´s erklären

Beitrag von Jörg »

Jupp
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Re: Kettendurchhang - wer kann´s erklären

Beitrag von chevy v8 »

Trey hat geschrieben: 30. März 2023, 19:33 @all

Danke erstmal, ich denke ich hab´s kapiert.
Aber bedeutet das dann nicht auch, dass ich den Durchhang an - sagen wir mal - min. 3 Stellen prüfen sollte ... also prüfen, einen Meter vor - prüfen, wieder einen Meter vor - prüfen.
Der ´kritische´ Punkt ist ja wohl der, wenn das gelängte Stück Kette über dem Kettenrad liegt ... und den gilt es ja erst einmal zu finden.

Gruß
Genau so isses :lol:
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Re: Kettendurchhang - wer kann´s erklären

Beitrag von Jogi.R »

Kauf Dir einen Hubständer.
Das macht vieles einfacher.
Wenns nicht mehr klappert, ist es kaputt.
Trey
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Re: Kettendurchhang - wer kann´s erklären

Beitrag von Trey »

Jogi.R hat geschrieben: 1. April 2023, 05:13 Kauf Dir einen Hubständer.
Das macht vieles einfacher.
Für die XL benutze ich ein Stück 4kant Rohr an das ich eine kleine Aufnahme geschweißt habe - ähnlich einem Liftstick ... Kosten praktisch null und im Nu unter der Schwinge plaziert.
Für mein schwereres Moped hab´ ich eine ähnliche Version nur mit einem kleinen Hydr.wagenheber.

Bisher hab´ ich die Teile immer nur zur Kettenschmierung benutzt, da fiel mir der unterschiedliche Durchhang - warum auch immer - nicht so auf ... wahrscheinlich weil meine Konzentration eher auf der Verteilung des Kettenfetts ruhte.

Meine Frage stammt auch - ehrlich gesagt - von den Erfahrungen mit meiner Suzuki >200kg. Ich hab´ nur hier gefragt, da hier eher die Praktiker anzutreffen sind.
Bei meiner XL sieht die Kettenpflege eher so aus: NULL ... alle Jahre eine neue Kette für 18€
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Kristian
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Re: Kettendurchhang - wer kann´s erklären

Beitrag von Kristian »

Vielleicht liegen hier deine Fehler!

1. Wenn du alle paar Jahre nur die Kette tauscht und die dann auf verschlissene Kettenräder legst ist die Kette schneller wieder verschlissen als auf neuen Kettenrädern.

2. Eine Kette für 18 € kann nur ein minderwertiger Dreck sein der dann auch schnell wieder dahin ist.
Qualität kostet ca. 32 € (RK), 40 € (DID) oder gar eine X-Ring Kette 77 € (DID).


Besser noch, du kaufst dir nen Kettensatz, dann sind Kette und Kettenräder von einem Hersteller und die Härten und Fertigungstoleranzen perfekt aufeinander abgestimmt. Auch hier gilt: Nur Qualität kaufen (siehe Pkt. 2.).

Übrigens, X-Ring, W-Ring, VX usw. sind profilierte Dichtungsringe in den Kettengliedern. Die versprechen gegenüber den einfachen O-Ringen eine bessere Abdichtung so dass die Fettfüllung länger halten soll und damit weniger Verschleiß.


Möglicherweise hätte eine korrekte Spannung UND mehr Qualität deine merkwürdige Kettenlängung vermieden.
Bub, bub, bub...
Trey
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Re: Kettendurchhang - wer kann´s erklären

Beitrag von Trey »

@ Kristian
nicht verwechseln: Suzuki: Kette kostet ca. 150€ ... die wird immer gepflegt und auch nur komplett getauscht ... Kettensatz an die 200€ plus gut eine Stunde Arbeit, da lohnt sich die Pflege
XL: Winter bzw. Stadtmoped: D.I.D. Kette ohne alles (Ringe) ca. 18€ ... da kosten schon zwei Dosen Kettenreiniger plus Kettenspray mehr. Also ab und an eine neue Kette ... Kettenräder plus Ritzel bleiben meist die alten. Hey, die XL hat vlt. 30 PS und schneller als 100km/h fahr´ ich mit ihr auch nicht ... da braucht´s keine HiEnd Lösung
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