OK, ich oute mich mal: Ich hab das Motto von "chevy V8" umgesetzt.
Ich bin auch in der Ölbranche tätig und habe aufgrund eines Versuches bei einem Kunden vor ein paar Jahren noch einen fast vollen 20L Kanister vollsynthetisches PAO Getriebeöl (mit Lebensmittelzulassung H1, das bedeutet es ist wirklich nur sehr schwach im Sinne von Lastadditiven additiviert) hier rumstehen. Die Viskosität von dem Öl liegt bei 220cSt, also relativ hoch. Typische 10W40 Öle liegen bei 100cSt. ABER: Spezielle "RACE" Öle wie ein 10W60 liegen dann auch bei 180cSt. Oder ein 20W60 "Twin Tech" dann bei 230 cSt.
Kleiner Ausflug in die Theorie: Letztlich ist das Öl die wichtigste "Schmier"-Komponente in der Tribologie. Aussagen wie "Öle werden im Getriebe kaputt geschert" finde ich grenzwertig. Verschleiß und Pitting sind in den solchen Fällen nicht eindeutig zuzuordnen. Da müsste man sich auch das Öl dazu "analytisch" ansehen. Die Belastungen in einem 40 Jahre alten Verbrennungsmotor sind da nicht ganz so "extrem", wie ich es aus anderen Industrieanwendungen kenne. Die größte Problematik beim Öl ist eher die hohe Temperatur! Das killt die Moleküle, definitiv!
Genau aus dem Grund habe ich auch einen Ölkühler montiert.
VOILA!! Das heißt also, mit der 220er Viskosität liege ich schonmal nicht schlecht. Und ein quasi "reines" Vollsynthetiköl, was die Synt-Anteile in den anderen "Hightech"-Ölen angeht weiß man auch nicht so genau was da tatsächlich drin ist.
Ich verwende übrigens noch zusätzlich einen MoS2 Zusatz im Öl, was in diesem Zusatz sonst an Additiven drin ist weiß ich nicht.
Meine Maschine, eine FT500, wird im Rennbetrieb benutzt, allerdings sind das Flattrack "Sprintrennen", die meist nicht länger als 5 Minuten dauern, dafür bewege ich mich in hohen (eher höchsten!) Drehzahlbereichen. Natürlich nicht viel gesamte Laufzeit im Jahr, aber es kommen doch 3-5 Stunden zusammen. Die Ventilschaftdichtungen sind undicht, bei jeder Kurve in der ich vom Gas gehe kommt kurz eine blaue Wolke. Daher sind Ölwechsel überflüssig, ich fülle nur Öl nach.
Start ist üblicherweise bei Vollgas aus dem Stand im zweiten Gang (weil die Übersetzung etwas geändert wurde fahre ich auf Shorttracks ausschließlich im dritten Gang).
Ein wichtige Aussage (weil das oft als Thema genannt wird): Probleme mit Kupplungsrutschen hatte ich noch NIE! Und die wird beim Start schon gut belastet. Also, das ein "Nicht-Motorrad-Öl" Probleme mit der Kupplung macht, kann ich so nicht bestätigen.
Und die Karre rennt verdammt gut, muss ich sagen. Ein Kollege der ähnliche Modifikationen wie ich durchgeführt hat (größerer Vergaser, offene Krümmer) und noch 30kg weniger auf den Rippen hat kommt beim Beschleunigen nicht mit. OK, das ist schon subjektiv, aber wir sind schon öfters zusammen auf der Strecke.
Den Motor will ich demnächst zerlegen. Darauf bin ich gespannt... manchmal hab ich den Verdacht da ist möglicherweise eine andere Nockenwelle montiert, ich hab den Motor gebraucht gekauft und der Besitzer wusste nicht viel darüber zu sagen. Aber den Verschleißzustand werde ich dann selbst "sehen", sofern sichtbar.... Aber ich hab ja grade drei andere Motoren zerlegt.
Ich bin ja bereits dabei auf einen 600er Zylinder umbauen (anderer Thread), und überlege mir ob ich mit der Karre vorher mal einen Test auf einem Prüfstand durchführe.
Eventuell sende ich auch mal eine Ölprobe weg, würde mich auch interessieren.
So long. Wollte hier einfach mal meine Erfahrung in die Runde werfen.....