schon so oft diskutiert aber immernoch nicht klar: Vergaser

Hier können Reperaturfragen gestellt werden. Wie wird was wieder repariert?

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YanRem
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schon so oft diskutiert aber immernoch nicht klar: Vergaser

Beitrag von YanRem »

hallo Gemeinde!

ich komm mir echt schon wie so ne Dauernervensäge vor, ich hoffe aber das ich der einzige bin der das so sieht :oops:

ich sitze gerade vor meinem ultraschall gereinigten Vergaser und versuche ihn wieder zusammenzusetzen...

da ich eine SB habe und in einem anderen Vergaser-Thread gelesen habe dass bei der S eine 155er Düse drin war aber bei der SB eine 120er macht sich bei mir Unverständnis breit!
WARUM ist das so, ist das denn wirklich hundertprozentig so?! habe meine Rep-Anleitung leider nicht zur Hand, die ist beim Möppi und das steht woanders... Fakt ist doch das die Motoren die gleichen sind ohne - soweit ich weiß - irgendwelche Veränderungen, richtig?! warum dann andere Bedüsung?

so, beim HH wurden mir paar Düsen mitgereinigt aber nicht alle die sich in meinem Besitz befinden... muss ich irgendwie davon ausgehen dass so ne Düse auch verharzt sein kann oder ist das totaler Humbug?!

hat vielleicht jemand eine Explosionszeichnung vom Vergaser? das in der Rep-Anleitung hilft auch schon aber vielleicht geht's noch etwas genauer...

was hat das mit dem Schwimmer auf sich, irgendwo muss was gemessen werden und eventuell umgebogen, kann mir das jemand irgendwie erläutern?
wie hält es sich mit der Leerlaufdüse, ist die Standardeinstellung ganz rein, zweieinhalb Umdrehungen raus die richtige?


ich möcht an dem Ding nix falsch machen, weil mich der Dichtsatz und die Reinigung jetzt schon 80 Teuros gekostet haben und das in meiner Welt momentan ein Haufen Kohle ist...
ich hoffe ihr habt deswegen dafür Verständnis das ich SCHON WIEDER einen Vergaser-Thread eröffne :?:


Gruß
Yannick
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YanRem
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Beitrag von YanRem »

ach ja, Düsennadel hab ich gelassen wie sie war... in der mittleren Kerbe.
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rroem
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Beitrag von rroem »

moin;

ich hab festgestellt, das alle möglichen Einstellungen am Vergaser kaum was bringen, auch die Schwimmereinstellung nicht. Probleme kommen auf, wenn der Bock irgendwo Nebenluft saugt. Hab alles abgedichtet und gemacht und getan, so richitg gut gings immer noch nicht. Irgendwo ist das alles marode da.

Hab dann mal eine dickere Düse 130er (120er war drin) reingemacht und ne heissere Kerze (NGK DR8ES). Dann 100 Oktan Benzin rein. Der Bock geht jetzt ordentlich, wenn er allersdings sehr heiß ist klingelt der Motor immer noch (so im 5. Gang über 120 bei Gegenwind). Ich hab´s jetzt mal so gelassen, da ist noch mehr im Argen (Kopfdichtung, Kupplung packt nich tmehr 100%ig). Was will man machen. Das Ding ist 24 Jahre alt. Wenn die Karre kalt ist, geht sie allerdings wie Schmitz katze, ich überhole 50PS-MAschinen damit locker an der Ampel.


Gruß, Ralf
leider hab ich meine XL nicht mehr, habe nun DR650
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Dominik
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Beitrag von Dominik »

Hallo Yannick,
da ichin einem anderen Vergaser-Thread gelesen habe dass bei der S eine 155er Düse drin war aber bei der SB eine 120er macht sich bei mir Unverständnis breit! WARUM ist das so ?!
Keine Ahnung. Vermutlich weiß das keiner. Harald "Rubus" hat das auch schon einmal gefragt. Vernünftige Antwort gab's keine. Tatsache scheint aber zu sein, dass verschiedene XL's verschieden bedüst wurden - auch wenn's keinen Sinn ergibt. Rein modellhistorisch kann ich mit Bestimmtheit nur sagen, dass Sz-Modelle ab Werk mit 155er-Düsen ausgeliefert wurden.

Vermutlich interessiert Dich aber noch mehr als historischer Firlefanz (der ja auch interessant sein kann), welche Düse Du nehmen sollst. Meine (junge) Vergasererfahrung führt mich zu folgendem Ratschlag: Ausprobieren! (Düsen kosten ca. 3,50 Euro - kann man sich also leisten)

Ich habe eine Sz (Werksbedüsung #155) und hatte einen gebrauchten Vergaser mit einer #122 erworben (vermutlich von einer Sb). Erik hat den Vergaser überholt und eine 155er-Düse eingebaut. Ergebnis: 8l Verbrauch auf 100 km. Spitze 140 km/h. Konstantfahrruckeln.

Also habe ich die ursprüngliche #122 eingebaut. Ergebnis: ca. 6 l Verbrauch, Spitze 130-135 km/h, kein Konstantfahrruckeln, dafür Beschleunigungsloch.

Jetzt habe ich eine 135er-Düse drin (die eigentlich weder zum Vergaser noch Motorrad passt). Ergebnis: ca: 6 l Verbrauch, Spitze 140 km/h, weder Konstantfahrruckeln noch Beschleunigungsloch noch sonstige Klagen.

Was mir noch aufgefallen ist: Wenn im Forum von Vergaserbedüsungen die Rede war, ist eigentlich am Ende immer #130-#135 herausgekommen. Was aber nix heißen muss. Vermutlich fahren hunderte Menschen mit der Orginal 155er- und 122er-Düse herum und sind glücklich und zufrieden.
beim HH wurden mir paar Düsen mitgereinigt aber nicht alle die sich in meinem Besitz befinden
Klar können auch Düsen verharzen. Kannst ja mal gucken, ob Du was siehst und die nicht gereinigten Düsen sicherheitshalber noch einmal in Waschbenzin einlegen.
was hat das mit dem Schwimmer auf sich, irgendwo muss was gemessen werden und eventuell umgebogen, kann mir das jemand irgendwie erläutern?
Wenn ich das richtig verstanden habe, sorgt das Schwimmerniveau dafür, dass eine konstante Kraftstoffmenge angesaugt wird. Im Vergaser entsteht je nach Schieberstellung ein größerer oder geringerer Unterdruck, der den Sprit (durch die Düse) in den Vergaser saugt. Bei einem zu niedrigen Schwimmerstand wird zu wenig Kraftstoff gesaugt, bei einem zu hohen Stand zuviel (und die Schwimmerkammer läuft über).

Symptom bei niedrigem Stand: Bei hohen Drehzahlen verschluckt sich der Motor bzw. dreht unwillig /gar nicht hoch.

Symptom bei hohem Stand: ??? (Hatte ich noch nicht).

Zum Einstellen drückst Du den Schwimmer soweit nach oben, dass er das Schwimmernadelventil gerade berührt, aber noch NICHT bewegt. Dann misst Du mit einem (Stahl-)Lineal den Abstand zwischen oberer Schwimmerkammerdichtung und der Unterseite des Schwimmers. Der Abstand soll 14,5 mm betragen (Toleranz von 1 mm ist lt. Erik ok).

Stimmt der Abstand nicht, verbigst Du die Blechnase die auf das Schwimmernadelventil drückt, mit einem Schraubenzieher oder ähnlichem minimal. Vorsicht: Kleine Änderungen haben große Auswirkung. Wiederholen bis der Abstand 14,5 mm erreicht.
wie hält es sich mit der Leerlaufdüse, ist die Standardeinstellung ganz rein, zweieinhalb Umdrehungen raus die richtige?
Genau so ist es. Beim reindrehen vorsichtig sein, die Nadel der Leerlaufdüse bricht gerne ab. Gerade soweit drehen, bis die Nadel aufsitzt.
hat vielleicht jemand eine Explosionszeichnung vom Vergaser?
Habe leider keinen Scanner. Vielleicht kann ich morgen im Büro was machen ...

Viel Erfolg,
Dominik
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YanRem
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Beitrag von YanRem »

hi Dominik!

danke wieder für die gute Hilfe... hab jetzt noch eine 132er Düse in meinem Bestand gefunden und werde damit vielleicht anfangen zu testen.
beim Düsenthema ist es jetzt noch nich mal der Preis der mich demotiviert sondern einfach die Tatsache das ich den Versager jedesmal ausbauen und öffnen muss :(
bin zurzeit etwas demotiviert, weil ich ENDLICH fahren will und's immernoch nich klappt aber ich versuche mich auch schwer am Riemen zu reißen und dranzubleiben bis es FERTIG ist!!! macht ja scho Spaß aber am meisten macht mir Schrauben Spaß, wenn ich zwischendrin fahren kann.

die Düse ist auch ordentlich sauber und morgen knoddel ich den Vergaser, denk ich fertig zusammen...

wann der Vergaser eingebaut wird, weiß ich noch nicht. der Motor scheint auch so zu laufen und erst muss das eigentlich Motorproblem gefunden werden aber da ich dafür Hilfe von Daddy will und ich festgestellt habe das meine Kerze ordentlich schwarz ist, ist es mit Sicherheit auch kein schlechtes mal den ultraschallgebadeten Versager zusammenzubauen.

was der Schwimmer tut und wie er funktioniert habsch heut auch scho gelernt aber trotzdem danke noch für die Erklärung...
muss ich morgen bei ordentlich Licht auch noch ausmessen!
soll die Nase am Schwimmer gegen das Ventil DRÜCKEN oder wird sie am Ventil eingehängt?! ich habe mal vermutet sie wird eingehängt!

wegen Explosionszeichnung mach dir keinen Stress, habe die aus der Rep-Anleitung hier auf der Seite gefunden und beim Mopped hab ich ja auch die richtige... hatte bloß gefrag falls es irgendwie noch eine ausführlichere gibt.


Gruß
Yannick

P.S. warst du es nich der mal was zu meiner Webseite gesagt hat?! hab jetzt ma komplett was neues, falls es interessiert... sind auch Bilder vom Mopped drauf und bisschen Text dazu (wird noch mehr kommen).
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Dominik
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Beitrag von Dominik »

beim Düsenthema ist es jetzt noch nich mal der Preis der mich demotiviert sondern einfach die Tatsache das ich den Versager jedesmal ausbauen und öffnen muss
Mit ein bißchen Gewürgel kriegst Du den Schwimmerkammerdeckel auch ohne Vergaserausbau ab (war bislang die EINZIGE Stelle in meinem Leben, bei der ich ein Kardangelenk eines Ratschenkastens jemals sinnvoll einsetzen konnte).

Wenn Du die Kreuzschlitzschrauben vorher gegen Inbus austauschst, geht es vermutlich auch ohne Gewürgel.
wann der Vergaser eingebaut wird, weiß ich noch nicht. der Motor scheint auch so zu laufen
Na, dann ab zum TÜV! Dem ist es schließlich egal, ob der Motor gut oder schlecht läuft. Und danach macht schrauben doppelt Spaß, weil Du zwischendring auch mal fahren kannst ...
... und ich festgestellt habe das meine Kerze ordentlich schwarz ist
Meine ist auch schwarz. Deswegen habe ich das Kerzenbild bei der Vergasereinstellung auch nicht erwähnt. Es ist bei jeder Düse schwarz geblieben :( . Ich glaube, dass die Kerze verölt ist. Mein Motor ist alles andere als dicht - kommt aber erst im Winter dran.
und erst muss das eigentlich Motorproblem gefunden werden
Was ist denn das "eigentliche" Motorproblem?
soll die Nase am Schwimmer gegen das Ventil DRÜCKEN oder wird sie am Ventil eingehängt?
Die Nase DRÜCKT das Ventil nach oben, so dass es schließt. Aber keine Sorge: Wenn Du die Teile zusammengebaut vor Dir siehst, erschließt sich die Funktion auf einen Blick.

Viele Grüße (und irgendwann will ich Dich auch mal fahren sehen :razz: :razz: ),
Dominik
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YanRem
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Beitrag von YanRem »

das eigentliche Motorproblem das ich habe ist folgendes... habe die Karre extra zu meinem Onkel transportiert, weil der ziemlich abseits wohnt und ne laaange Privatzufahrt hat, wo ich unangemeldet bisschen fahren kann!

das habsch dann auch getan, ist bis dahin immer sauber angesprungen und ganz ordentlich gelaufen... nun springt sie nich mehr gut an, viel kicken erforderlich bis sie blubbert, wenn überhaupt.
wenn sie dann läuft, läuft sie etwas unregelmäßig mit relativ hohen Drehzahlen, zwischen 3000-4000 und geht nach kurzer Zeit wieder aus, ploppt auch etwas aus dem Auspuff...
Vermutung war, von einem Mechaniker, das es eventuell die Steuerkette ist...
wollte jetzt am WE mit Daddy mal den Ventildeckel runterholen und nach der Steuerkette, Ventile schauen.

auch vorher ist sie schon mit hohen Drehzahlen gelaufen, so knapp 3000, hab mir dabei nix gedacht, weil gut gelaufen aber hab jetzt auch im Forum gelesen normal ist 1200 bis 1500... das zu verstellen ist ja kein Thema aber dachte einfach das wär so i.O., weil gut und relativ rund gelaufen!
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YanRem
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Beitrag von YanRem »

und glaub mir, es gibt niemanden der mich weniger fahren sehen will als meiner einer *hechel...sucht...flenn* :cry:
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rubus
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Beitrag von rubus »

Hi Yannick,

ich bin nicht dazu gekommen, Dir zu mailen. Habe diese Woche Nachtschicht.

Ich glaube nicht, daß es am Motor selbst liegt, und tippe auf Vergaser (Leerlaufsystem). Wenn die Steuerzeiten falsch eingestellt wären (wer macht das schon?), wäre die Kiste nie gut angesprungen und sauber gelaufen.

Ist der Vergaser sauber? Du hast doch einen zweiten Vergaser.
Hänge den testweise mal dran. Ist ja kein Akt.

Ciao
Harald
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YanRem
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Beitrag von YanRem »

hi Harald!

bin ja gerade dabei den überholten Vergaser zusammenzuschrauben!

was uns auf den Verdacht des Motorproblems brachte war einfach der Aspekt das sie aus'm Auspuff ploppt...
kenne mich mit Motoren noch nich so gut aus aber mein Vater meinte das würde eher für ein Problem des Motor hinweisen!

das der Vergaser nich ganz sauber oder so war und sich vielleicht durch die bisschen fahrerei etwas gelöst hat und nu verstopft wäre natürlich auch möglich...

meine Vermutung (weiß nich ob ich dir das schon gemailt hatte) war das der Motor eventuell falsch oder noch nicht ganz fertig montiert war... also Steuerkette und oder Ventile! vielleicht nich ordentlich angezogen und durch das fahren hat sich was gelöst oder so... rappeln tut so glaubsch nix, auf jeden Fall nich so das ich vermuten würde das irgendwas rumfliegt!

das mit dem Versager könnte ich natürlich auch erst probieren, dafür brauch ich auch nich Daddy, das kann ich noch alleine.


Gruß
Yannick
Gast

Beitrag von Gast »

Hi Yannick,

was willst Du an den Ventilen oder der Steuerkette schrauben?
Da gibt's nichts daran zu tun außer das Ventilspiel einzustellen.
Doch das ist nebensächlich.
Eine Motorrevision ist nicht schlecht, wenn man nicht weiß, was da werkelt. Aber man sollte sich dafür Zeit nehmen und mindestens zwei bis drei Wochen dafür einplanen. Das ist ein Winterjob. Ich denke, Du willst so langsam mal fahren?

Sofern aus dem Motor keine auffälligen mechanischen Laute zu vernehmen sind, kannst Du beruhigt sein. Die XL-Motoren laufen (leider) auch mit allerhand zerstörten Bauteilen noch und bringen Leistung, auch wenn es rasselt, klappert, scheppert.

Wenn der Motor nur mit hohen Drehzahlen am Laufen zu halten ist, dann deutet das stark auf ein Vergaserproblem hin und zwar derart, daß das Leerlaufsystem nicht funktioniert. Vielleicht verharzt?
Die Standgasdrehzahl ist 1200/min. Ist alles o.k., tuckert er aber auch bei 1000/min. noch vor sich hin ohne abzusterben.

Baue erst einmal den sauberen Zweitvergaser ein.
Dazu brauchst Du eine viertel Stunde und danach weißt Du mehr.

Viel Glück!
Harald
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Dominik
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Beitrag von Dominik »

Ich sehe das genauso wie Harald. Steuerzeiten würde ich - wenn überhaupt - erst als dritte oder vierte Fehlerquelle in Betracht ziehen.

Nur um die These untermauern:

Das "Auspuffploppen" kann sehr gut mit Vergaserproblemen zusammenhängen.

In der Regel patscht der Auspuff, weil sich unverbranntes Benzin im Krümmer entzündet. Das könnte zum Beispiel durch den unrunden Motorlauf bedingt sein. Motor zündet z.B. nur jedes zweites mal (wegen verstopfter Leerlaufdüse -> kein zündfähiges Gemisch). Das bisschen Gemisch, dass natürlich trotzdem angereichert wurde, sammelt sich unverbrannt im Krümmer und entzündet sich irgendwann. Patsch.

Auspuffpatscher kommen gerne auch im Schiebebetrieb (hohe Drezahl, Gas geschlossen - z. B. bei Bergabfahrt/runterschalten ) vor, weil der Motor mit großer Kraft gegen den geschlossenen Schieber saugt. Dieser hohe Unterdruck sorgt dafür, dass mehr Benzin angesaugt wird, als eigentlich vorgesehen ist. Das Gemisch überfettet und der unverbrannte Anteil entzündet sich im Krümmer. Patsch. Patsch. Patsch.

Das Air-Cut-Ventil ist das Teil, das dieses Gepatsche im Schiebebetrieb verhindert (frag mich nicht wie).

Lange Rede, kurzer Sinn: Auspuffpatschen hat nicht unbedingt was mit Steuerzeiten zu tun.

Viele Grüße,
Dominik
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Beitrag von Dominik »

Noch was:
das der Vergaser nich ganz sauber oder so war und sich vielleicht durch die bisschen fahrerei etwas gelöst hat und nu verstopft wäre natürlich auch möglich...
Ich hatte das selbe Problem. Allerdings kamen die gelösten Teile nicht aus dem Vergaser, sondern aus dem Tank. Wenn das Motorrad längere Zeit gestanden ist, ist der Tank gerne innen angerostet.

Ich empfehle aus eigener Erfahrung unbedingt einen Benzinfilter hinzuschrauben. Kostet fast nix. Wenn aber ständig kleine Rostpartikelchen in Deinen Vergaser wandern, kannst Du Dich bis zur Verzweiflung totschrauben. Du endest dann wie ich: alt, häßlich, arm :D

Viele Grüße,
Dominik
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rubus
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Beitrag von rubus »

Hallo Dominik,
Auspuffpatscher kommen gerne auch im Schiebebetrieb (hohe Drezahl, Gas geschlossen - z. B. bei Bergabfahrt/runterschalten ) vor, weil der Motor mit großer Kraft gegen den geschlossenen Schieber saugt. Dieser hohe Unterdruck sorgt dafür, dass mehr Benzin angesaugt wird, als eigentlich vorgesehen ist. Das Gemisch überfettet und der unverbrannte Anteil entzündet sich im Krümmer. Patsch. Patsch. Patsch.
Es ist genau umgekehrt. Das Gemisch magert im Schiebebetrieb so sehr ab, daß es nicht mehr zündfähig ist. Das unverbrannte Benzin reichert sich sich im Auspuffbereich an und entzündet sich spontan, sobald das Mischungsverhältnis stimmt.
Das Air-Cut-Ventil ist das Teil, das dieses Gepatsche im Schiebebetrieb verhindert (frag mich nicht wie).
Das Luftabsperrventil verringert druckgesteuert die Leerlaufluftmenge, was der Gemischabmagerung entgegenwirkt.
Folge ist, daß das Gemisch auch im Schiebebetrieb bei geschlossenem Schieber zündfahig bleibt und verbrennt.
Für das Anlassen des Motors ist das Luftabsperrventil nicht relevant, auch wenn das gelegentlich fälschlicherweise behauptet wird, da die Strömungsgeschwindigkeit in diesem Fall sehr gering ist und das Ventil daher gar nicht in Aktion tritt.
Erst bei höheren Drehzahlen (ergo größerer Druckdifferenz) im Schiebebetrieb wird der Leerlaufluftkanal durch das Luftabsperrventil geschlossen (quasi "zugezogen").

Ciao
Harald
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Beitrag von Dominik »

Ahhh ... danke für die Korrektur!

So ergibt auch der Name "Air-Cut" einen Sinn!

Viele Grüße,
Dominik
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