Projekt 570-ccm-Motor

Schneller und Besser! Das wie und warum..... oder warum nicht....

Moderator: Kristian

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Dominik
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Beitrag von Dominik »

Hi Peter,
was das feinwuchten an einer xls500 mit ausgleichswellen bringt ist mir echt schleierhaft ?
Habe naturgemäss keine Ahnung, aber ich glaube, dass Unwuchten ja auch das KW-Lager belasten. Deswegen dachte ich, Feinwuchten ist bestimmt nicht verkehrt.

Viele Grüße,
Dominik

P.S.: Vermutlich ist es mit Tuning wie mit der Wirtschaft. Alles reine Psychologie. Man muss nur dran glauben :D :razz:
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peter
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Beitrag von peter »

hallo dominik,

damit wir uns richtig verstehen bei einem 2-6 zylinder ist das feinwuchten sicher sinnvoll da ganz andere kräfte wirken. ( die haben auch keine ausgleichswelle)

zu den tuningsmassnahmen am kopf > da ist eine leistungsteigerung echt spürbar !

aber nur eine ccm vergrösserung bringt spürbar mehr dampf auch eben unten rauss :D

gruss peter
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Dominik
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Beitrag von Dominik »

zu den tuningsmassnahmen am kopf > da ist eine leistungsteigerung echt spürbar !
Was meinst Du denn konkret?

Habe mir inzwischen eigentlich von mehreren Leuten sagen lassen, dass sie keinenfalls "wild" die Kanäle vergrößern würden. "Wenn vergrößern, dann mit Flowbench", war der Tenor (Flowbench scheidet aber definitv aus, weil das noch einmal rund 300 Ocken kosten würde).

Mir wurde eigentlich eher dazu geraten alle Ecken, Kanten und Grate zu entfernen, alle Übergänge zu glätten und gewisse Rauhigkeit an den Kanälen zu belassen, weil das die Strömungsgeschwindigkeit erhöht.

Würdest Du sonst noch was machen?

Viele Grüße,
Dominik
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peter
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Beitrag von peter »

hallo dominik,

ein vernüftiges kopftuning damit meine ich einlass und einlasskanäle optimieren (grobes entfernen und feinschliff der kanäle) dazu gehört auch das an- bzw. verschleifen der ventilführungen auf ebenheit .

das bringt schon mal sehr viel !

aber wie bereits erwähnt kubik ist mit nichts zu ersetzten.

wenn den der kopf einlass ( bis vergaser ) und auslass (bis auspfuff) auch noch grösser wird ist das natürlich das pünktchen auf dem kleinen i !

gruss peter
s.
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Beitrag von s. »

was das feinwuchten an einer xls500 mit ausgleichswellen bringt ist mir echt schleierhaft ?
Zumindest nicht viel.
Dominik hat geschrieben:... ich glaube, dass Unwuchten ja auch das KW-Lager belasten. Deswegen dachte ich, Feinwuchten ist bestimmt nicht verkehrt.
Hallo Dominik,
das ist schon richtig, der Kurbeltrieb leidet nicht nur unter den Folgen des Verbrennungsdrucks, sondern auch unter den Massenkräften. Die können recht heftig werden, bei 8000/min wird der Kolben der XL im OT mit knapp 4000g (!) beschleunigt, d.h. seine 500g zerren mit rund 2t am Pleuel nach oben. Bloß kannst du diese Kräfte durch Feinwuchten auch nicht kleiner machen, und in der Tat ist es so, daß sich die Belastung von Pleuel- und Hauptlagern in jedem Fall verringert, wenn du den Kolben erleichterst, unabhängig davon, ob deine Kurbelwelle feingewuchtet war oder nicht bzw. ein bestehender Wuchtfaktor dadurch geändert wird. Idealerweise hättest du natürlich erst den Kolben erleichtern und dann mit der Welle zum Wuchten bringen sollen, aber daß dein Feinwuchten sowieso nicht ideal war, erkennst du daran, daß die Ausgleicher nicht mit ausgewuchtet wurden.
Oder wurden sie?
Gruß
Sven
Zuletzt geändert von s. am 3. Juli 2005, 15:06, insgesamt 2-mal geändert.
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peter
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Beitrag von peter »

danke sven,

deine wort bestätigen meine meinung !

gruss peter
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Dominik
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Beitrag von Dominik »

Hi Sven,
aber daß dein Feinwuchten sowieso nicht ideal war, erkennst du daran, daß die Ausgleicher nicht mit ausgewuchtet wurden.
Oder wurden sie?
Nein, wurden sie nicht :oops: . Die Problematik hat Erik auch angesprochen. Ich war allerdings dagegen, weil die Kosten sonst schneller explodieren als der noch nicht einmal eingebaute Motor. Irgendwer muss schließlich auf's Geld achten.

Ich kann die Ausgleicher aber immer noch weglassen :ideadev: . Dann können sie auch keine Unwucht produzieren :D :D.

Im Ernst: Das habe ich nicht vor. Ich denke mir: Eine feingewuchtete Kurbelwelle mit serienmässig ausgewuchteten Ausgleichern ist immer noch besser als eine serienmässige KW mit serienmässigen Ausgleichern.

Die letzen zehn Prozent sind immer die teuersten. Ich werde vermutlich darauf verzichten müssen :( .

Viele Grüße,
Dominik
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peter
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Beitrag von peter »

hallo dominik,

wenn du die ausgleicher bei dieser kubikzahl weglässt hüpft deine machine wie ein frosch ansonsten läuft er wie meine ! :D :D

gruss peter
s.
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Beitrag von s. »

Ja, ich würde dir auch raten, die Ausgleicher weiterzuverwenden. Daß die nicht auch noch speziell nachgewuchtet wurden macht so gut wie gar nichts aus. (jedenfalls weniger als 10%...) Wenn du ohne Ausgleicher hättest fahren möchten wollen ( :D ), hätte die Kurbelwelle ganz anders (mit höherem Wuchtfaktor) gewuchtet werden müssen. Dann wäre der Motor zwar nicht so vibrationsarm wie mit, aber doch noch erträglich ruhig gelaufen. Wie z.B. in der XT, die hat auch keine und schüttelt deshalb etwas mehr, aber noch nicht arg. Kann ja jemand im nächsten Tuning Projekt ausprobieren...
Gruß
Sven
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo,
vieleicht darf auch ich meinen Senf dazu geben.
Also zum feinwuchten der KW schließe ich mich ausnahmslos dem Peter an. Dieses ist bei dem XL Motor absolut überflüssig und unbedeutend.
Ich hoffe das die natürlich gut aussehende KW am Ölfangblech ebenfalls geöffnet wurde und der Ölschlamm entfernt wurde, denn sonst stirbt sie schnell wieder am Pleuelfuß.(Erik??)
Zur Kolbenbearbeitung bzw.Erleichterung:
Die Wandstärke des Kolbenbodens sollte nicht unter 1/12 des Durchmessers liegen.
Eine Bearbeitung ist keinesfalls ohne Risiko zu betrachten.
Es ist entsprechend dem Wärmeverlauf vom Boden weg eine unterschiedliche Dimensionierung und manchmal sogar ein Ovalschliff des Kolbenhemdes notwendig,damit ein einwandfreies Tragbild zustande
kommt.
Bei den größeren Kastenkolben mit geraden Seitenwänden wie z.Bsp. Wiseco kommt es teilweise vor, dass sich das Laufbild an den Kanten der Laufflächen stärker abzeichnet weil dort halt die Wände sehr steif sind.
Hat man kein alten Kolben als Schnittmodell zur Hand ist die Erleichterung ein heikles Thema, geschweige dem evtl. zu erwartendem
Leistungszuwachs. Ausser Anbohren von aussen über dem Kolbenbolzen beschränken sich die Maßnahmen halt auf ein Minimum.
Kolbenbolzen sind meist von Haus aus relativ schwer, allerdings auch aufgrund ihrer enormen Härte schwer zu bearbeiten.Die einzigste Möglichkeit der Erleichterung besteht darin den Kolbenbolzen an seinen inneren Enden konisch zu verjüngen, mit geeignetem Drehstahl auszudrehen.
Also abschließend würde ich sagen das man den XL Motor durchaus etwas lebendiger werden lassen sollte aber dabei niemals die Kosten und die Haltbarkeit ausser Acht lassen sollte.
Für mich sind Aspekte wie lang bzw. länger lebende Zyl.Köpfe (Unser Hauptproblem)und Nockenwellen von größere Bedeutung als feingewuchtete Kurbelwellen oder eine riskante Kolbenerleichterung.
Vieleicht hat hat schon mal jemad darüber nachgedacht ob die Möglichkeit besteht die Nockenlagerung von oben (Ventildeckel) zusätzlich über nachträgliche Ölleitungen zu schmieren.?
Bin nach wie vor mit meinem Neuaufbau beschäftigt, ohne Tuningmaßnahmen ausser Betracht zu lassen.Soweit mein Motorprojekt fertig steht ,stelle ich Bilder inkl. beabsichtigter 276 Grad Nocke!!! zur Verfügung.
Gruß
Doc
s.
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Beitrag von s. »

XL500Doktor hat geschrieben: Vielleicht hat schon mal jemad darüber nachgedacht ob die Möglichkeit besteht die Nockenlagerung von oben (Ventildeckel) zusätzlich über nachträgliche Ölleitungen zu schmieren.?
Nachgedacht schon, und zwar als ich das Bild mit den serienmäßig falsch angebrachten Schmiernuten in den XL Nockenlagern im Zylinderkopf gesehen hab. Aber mir fehlt's halt an Bastelmaterial...
Gruß
Sven
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peter
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Beitrag von peter »

hallo doc,

das wäre ja wieder ein meeting !

hab vor kurzem mit erik telefoniert zwecks kipphebelwellen da ist auch noch einiges möglich ! sehe da noch möglichkeiten auch im bezug auf schmierung.

wenns denn um die nockenwelle geht ist meiner meinung nach eine nadelgelagerte welle das optimale.

über die kolben bzw. das kolbenhemd gibt es diverse aussagen wie auch über den kolbenbolzen, da hat wiseco noch ein manko im bezug auf das demontieren der clips.

gruss peter
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hiha
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Beitrag von hiha »

Zum sogenannten Feinwuchten der Kurbelwelle hätt ich noch was zu sagen: Meistens ist damit IMHO ein dynamisches Wuchten gemeint, d.H. die "Taumelei" der Welle wird verringert. Das merkt man zwar meist weder an Vibrationen noch an Leistung, aber die Kurbelgehäusehälften und deren Verschraubungen werden weniger gestresst, was wiederum Auswirkung auf die Lebensdauer haben soll. Der sogenannte Wuchtfaktor ist dabei eher zweitrangig. Mit dem verschiebt man die Vibrationen z.B. vom Hintern in die Finger oder Zehen....

Neulich hab ich einen Artikel in einem Forum über statisches Wuchten gelesen, ohne die KW auseinander zu bauen. Der Verfasser war kein Kaschperl, sondern Drysdale perönlich. Das klang auch sinnvoll, was er da so geschrieben hat: Wenn man sich auf den richtigen Wuchtfaktor festgelegt hat (was erstmal das schwierigste ist...) legt man das obere Pleuelauge auf die Waage, den Kolben kpl. mit Ringen und Bolzen wiegt man ebenfalls und addiert die Werte. Das Ergebnis ist die oszillierende Masse, z.B. 600g. Wenn jetzt der Wuchtfaktor mit z.B. 60% festgelegt wurde, nimmt man diesen Prozentsatz von der o.M., also 0,6 x 600g = 360g, baut sich ein 360g-Gewicht, das durch das Pleuelauge passen muss und lässt die Welle mit dem Wuchtgewicht auf den (sauber mit Petroleum ausgewaschenen) Kurbelwellenlagern auspendeln. Das Pleuel mit Gewicht einfach hängen lassen.

Wie das allerdings mit Ausgleichswelle ausschaut? Keine Ahnung. Der Sven weiss doch sowas immer...

Gruss
Hans
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Dominik
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Beitrag von Dominik »

Hallo Doc,
Vieleicht hat hat schon mal jemad darüber nachgedacht ob die Möglichkeit besteht die Nockenlagerung von oben (Ventildeckel) zusätzlich über nachträgliche Ölleitungen zu schmieren.?
An sowas ähnliches habe ich auch schon gedacht. Wollte die Ölsteigleitung aus dem Zylinder nehmen, um die Temperatur zu senken. Die erste Idee war, das Öl am oberen Ende des Zylinders wieder der Orginalleitung zuzuführen. Die zweite Idee war, das Öl gleich von "oben" durch den Zyl.-ko.-deckel zu führen und die Orginalleitung ganz stillzulegen. Weiß aber nicht, ob eine Schmierung von oben alleine reicht.

Wenn Du zusätzliche Leitungen anbringen willst, fördert denn dann die Pumpe noch genügend Öl?

@Sven
und zwar als ich das Bild mit den serienmäßig falsch angebrachten Schmiernuten in den XL Nockenlagern im Zylinderkopf gesehen hab
Was meinst Du denn damit? Die zweiten Nuten in den ersten S-Köpfen?

Bild

Viele Grüße,
Dominik
Zuletzt geändert von Dominik am 14. Oktober 2008, 01:18, insgesamt 1-mal geändert.
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alttec
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Beitrag von alttec »

Hallo,

die Kurbelwelle würde dynamisch feingewuchtet und das wird die Lebenserwartung der KW erhöhen. Der Kolben muss nicht zwingend erleichtert werden, was jetzt auch unsinnig wäre, da die KW auf den Kolben abgestimmt wurde.

Die Ausgleichergeschichte auf gar keinen Fall ausbauen, die Erfahrungen haben schon andere Leute gemacht. :D Der Motor vibriert in die Hände und Füsse hinein und es fehlt am Pepp. der Motor dreht nicht mehr so freudig hoch.

Man kann zum Tunnig allgemein sagen, nach oben sind keine Grenzen gesetzt. Wir wollen aber im Rahmen bleiben und zwar auch finanziell.

Der Kopf braucht nicht bearbeitet zu werden, wurde oben erwähnt, und es wurde richtig erkannt, das der Kolben dafür ausgelegt ist. Es bleibt somit die Quetschkante so wie sie ist. Nur die Kopfdichtung muss angepasst werden.

Ansonsten wurde in den vorangegangenen Beiträgen alles sehr ausführlich erörtert. Hut ab.
Schöne Grüsse

Erik
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