Projekt 570-ccm-Motor

Schneller und Besser! Das wie und warum..... oder warum nicht....

Moderator: Kristian

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alttec
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Beitrag von alttec »

Hallo Volker,

hast Du dort schon Material weggenommen? Die Buchse ist ja für die untere Schraube gedacht und wenn die Stelle geschwächt wird finde ich das nicht so dufte.
Schöne Grüsse

Erik
haan
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Beitrag von haan »

so nun habe ich hier gerade alle 20 seiten in mal eben 2h gelesen und würde nun gern wissen, wie so eine steuerzeitenveränderung der nockenwelle funktioniert.

also ich stelle mir das so vor, dass die hubzapfen der NW geschliffen werden, der Nocken also spitzer wird. wenn dem so ist, bedeutet das ja aber, dass die Ventile später öffnen, da man ja den nocken verkleinert hat(natürlich an den kanten, nicht die spitze).
das wiederum würde ja bedeuten, dass die öffungszeit der ventile kürzer ist, d.h. weniger gase ein- oder ausströmen können und das kann ja nicht angehen, oder?
kann mir das kurz jemand näher bringen?
danke
mfg hauke
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peter
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Beitrag von peter »

hallo hauke,

das steuern der ventile per nockenwelle bleibt immer ein kompromiss .

wichtig ist dabei ein schnelles öffnen was aber die nockenwellengeometrie nicht zulässt.

bei einem umschleiffen werden die öffnungszeiten so geändert dass die ventile früher öffnen und auch ein wenig länger offen bleiben.

das bringt aber meist probleme mit sich da der kolben sich den offenen ventilen ziemlich nahekommt.

daher wird in den meisten fällen eben ein ventil-kolben hub diagramm erstellt. das kanst du auch leicht selber erstellen ,wenn du eine gradscheibe und eine 1/100mm taster dein eigen nennst der genügend hub aufweist.
literatur drüber gibts im netz oder bei apfelbeck ( der tuner schlechthin).

gruss peter
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo,
das genau zu erklären ist hier etwas zu kompliziert.
Steuerzeiten werden in Kurbelgeraden bzw. Nockengraden als sogenanntes Steuerdiagramm aufgezeichnet.Aus diesen Steuerdiagrammen ist ersichtlich an welchen Punkten sich die Ventile von ihrem Sitz abheben bzw. wieder aufsetzen.
Am interessantsten ist aber der Weg des Ventils erst einmal aufzuzeichnen, denn das ist wichtig zu wissen/beurteilen zu können wie schnell und wie hoch ein Ventil angehoben wird.
Dazu erstellt man wiederum eine Ventilerhebungskurve um die Gaswechselvorgänge beurteilen zu können.
Aus der Ventilerhebungskurve ist der Weg des Ventils pro Grad Kurbelwellendrehung ersichtlich. (Das genaue Erstellen einer Ventilerhebungskurve würde den Rahmen hier sprengen.)
Um überhaupt einen Nocken herzustellen bzw. umzuschleifen benötigt man die Werte der Ventilerhebungskurve welche auf Millimeterpapier zuvor aufgezeichnet wurde. (weiter gibt es dafür Computerprog.)
Nochmal zu den Steuerzeiten:
Gebrauchsmotoren arbeiten mit Ventilzeiten die schon bei niedrigen Drehzahlen hohes Drehmoment und lange Lebensdauer vereinen.
Diese meist relativ zahmen Steuerzeiten ermöglichen bei höheren Drehzahlen allerdings keine gute Zylinderfüllung.Und deshalb wird der Nocken umgeschliffen bzw. eine neue Nockenwelle mit "schärferen Steuerzeiten"eingesetzt.
Bei Hochleistungsmotoren sollen die Ventile so schnell und so hoch wie möglich geöffnet werden dabei verhältmäßig lange offen bleiben und aber schnell wieder geschlossen werden.
Sehr unterschiedlich bei einzelnen Motoren ist der Abstand zwischen Mitte Einlassteuerzeit bis Mitte Auslassteuerzeit, der die Ventilüberschneidung angibt.
Dieses wird als Spreizung bezeichnet.!
Bei einer langen Spreizung ist die Ventilüberschneidunggering, bei kurzer Spreizung sind die Ventile in OT hoch angehoben.
Man zeichnet die Ein- und Auslassteuerzeiten getrennt auf durchsichtigem Millimeterpapier auf und kann dann duch Übereinanderlegen der Blätter die Spreizung ermitteln bzw. die Gesamtsteuerzeiten bestimmen.
Gößerer Ventilhub kann durch Veränderung des Nockengrundkreises erziehlt werden.
Na, alles klar??
Gruß
Volker (XL500Doktor)
s.
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Beitrag von s. »

Hallo Hauke!
haan hat geschrieben:so nun habe ich hier gerade alle 20 seiten in mal eben 2h gelesen und würde nun gern wissen, wie so eine steuerzeitenveränderung der nockenwelle funktioniert.
Na dann versuch ich's mal.
also ich stelle mir das so vor, dass die hubzapfen der NW geschliffen werden, der Nocken also spitzer wird. wenn dem so ist, bedeutet das ja aber, dass die Ventile später öffnen, da man ja den nocken verkleinert hat(natürlich an den kanten, nicht die spitze).
Hmmm. Ja und nein. Durch das Umschleifen wird natürlich der gesamte Querschnitt der Nockenwelle kleiner (natürlich nur da, wo die Kipphebel drüberlaufen). Das wird aber so gemacht, daß er insbesondere dort verkleinert wird, "wo der Nocken nicht ist", also an dem Teil, der von den Kipphebeln überlaufen wird, wenn die Ventile geschlossen sind, dem sogenannten Grundkreis. Stell dir vor, dort und nur dort würde man mit der Schleifmaschine 1mm zustellen (also den Grundkreisdurchmesser um 2mm verkleinern). Wenn sich jetzt die Nockenwelle unterm Kipphebel dreht, steht dieser bei geschlossenen Ventilen nockenseitig 1mm tiefer als serienmäßig (und die Ventilspieleinstellschraube muß entsprechend weiter eingedreht werden, um das auszugleichen), wird dort aber vom Nocken auf dieselbe Höhe wie serienmäßig, also insgesamt um 1mm mehr gehoben. Auf der anderen Seite bedeutet das, daß die Ventile um ca. 1,24mm (danke UNO!) weiter geöffnet werden. Daß jetzt beim Öffnen natürlich ein furchtbarer Ruck durch die ganze Mimik geht, weil durch das "nur den Grundkreis verkleinern" eine Sprungstelle entstanden ist, is' jetzt an dieser Stelle unwichtig. Das muß natürlich in Wirklichkeit mit ganz spezieller Geometrie besänftigt werden...
So, damit hätten wir schonmal mehr Ventilhub.
Man kann aber mit dieser Methode auch die Steuerzeiten verlängern, und zwar wenn man nicht den gesamten alten Grundkreis komplett um den besagten 1mm verkleinert, sondern nur einen Teil davon. Dann hat man am Anfang und Ende desselben sozusagen Fleisch übrig, so daß der neue Nocken schon anfangen kann, wo serienmäßig noch Grundkreis war.
Das ist in Worten alles etwas blöd zu erklären, aber ich weiß nicht, wie ich hier eine Zeichnung einstellen kann, wenn man das vor sich sieht, wird es sofort klar...
das wiederum würde ja bedeuten, dass die öffungszeit der ventile kürzer ist, d.h. weniger gase ein- oder ausströmen können und das kann ja nicht angehen, oder?
Im Allgemeinen nicht, da haben die Tuningnockenwellen eigentlich immer mehr Hub und längere Steuerzeiten. Eine Ausnahme sind Nockenwellen für aufgeladene Motoren; wenn man das Frischgas mit Überdruck in Kanäle/Brennraum presst, ist es günstig, verhältnismäßig sehr kurze Steuerzeiten zu verwenden. Aber das steht ja hier nicht zur Debatte...
kann mir das kurz jemand näher bringen?
danke
mfg hauke
Alles klar jetzt?
Gruß
Sven
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Dominik
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Beitrag von Dominik »

Das ist in Worten alles etwas blöd zu erklären, aber ich weiß nicht, wie ich hier eine Zeichnung einstellen kann, wenn man das vor sich sieht, wird es sofort klar...
Ich finde, Du hast das sehr gut erklärt :top: .

Wenn Du trotzdem ein Bild einstellen willst, kannst Du es mir schicken (Mail siehe PN). Ich stelle es Dir dann online und Du kannst es in Deinen Postings verwenden.

Grüße,
Dominik
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peter
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Beitrag von peter »

hallo zusammen,

hier der link mit bild einer ventilerherbungskurve :

http://www.motorhorse.de/motorhorse/nocken.htm

gruss peter
haan
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Beitrag von haan »

hallo
ne ich brauche kien bild
ich hab das schon verstanden danke
wenn der gesamte querschnitt verkleinert wird, ist ja alles weitere klar.

danke
mfg hauke
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Erik,
nun mal wieder zum Hauptthema unserem 570 Projekt (finde ich auch irgendwie interessanter).
Also wenn du von der linken Kurbelgehäusekante Lima zur äußersten Stelle Buchse misst, kommst du auf ein Maß von ca. 61,2mm.(Das ist die Stelle an der der Wiseco mit seinem Kolbenhemd anschlägt.
Ich habe die Buchse"den Aluvorsprung (Aufnahme für die KW-Gehäuseschraube) mit einem Drehmel und einen passenden kleinen Fräser auf ein Gesamtmaß von 59,0-59,4mm abgefräst.Also insgesamt 1,8mm.(Gemessen von der Zyl.Fußkante 18mm tief.
Der Kolben läuft dann problemlos vorbei.
Viel Spaß noch.
Gruß
Volker
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alttec
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Beitrag von alttec »

Hallo Volker,

dabei wäre noch interesant wie tief der Bolzen in das Gewinde geht, ich habe Angst den Bereich zu doll zu schwächen.

Wie stark ist dann, nach Deinen Messungen, die Wandstärke der Gewindeaufnahme und wie tief ragt der Bolzem in diese hinnein?

Ich arbeite, unter anderem, an diesem Projekt:

http://www.alttec-classics.de/bilder/Sc ... hmen_1.JPG
Schöne Grüsse

Erik
s.
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Beitrag von s. »

Sind das Hagons?
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Beitrag von alttec »

Jo! :D
Schöne Grüsse

Erik
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Beitrag von s. »

Gibt's denn keine passenden Bilsteine?
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Beitrag von alttec »

Das Moped befindet sich im Totalaufbau. Rahmen und alles beschitet, der Motor steht leer neben mir. Es wird einfach alles gemacht. Alle Schalter werden bis zum letzten zerlegt und gereinigt. Sebst die Stecker in Ihren Gehäusen kommen neu. Als Schmankerl gibt es den originalen Sicherunghalter im rechten Seitendeckel (S Modell). Das Teil ist fast unsichtbar.
Schöne Grüsse

Erik
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Beitrag von s. »

Ja, sieht verdammt perfekt aus!
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