KW instantsetzen

Schneller und Besser! Das wie und warum..... oder warum nicht....

Moderator: Kristian

s.
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Beitrag von s. »

PeterB hat geschrieben: Was spricht gg. einen dickwandigen Kolbenbolzen, sagen wir 6-7 mm, Ausdrehen jenes Bolzens und Einlegen von passenden Rollen eines geeigneten Lagers und Einpressen des Lagergehäuses in das Auge der KW?
Mehreres.
Z.B. das Pleuelauge, dessen Bohrung dafür nicht hart genug wäre
und vor allem der dann zu geringe Außendurchmesser des Bolzens,
der tät' sich arg durchbiegen, was für ihn selbst und alle Beteiligten
gar nicht gut wäre...
Wie sieht es dann beim "exzentrischen" Tuning-Hubzapfen aus?
Der hat in der Mitte denselben Durchmesser wie an den Enden (oder
einen größeren), bloß halt versetzt, deshalb stellt sich da diese
Problematik so nicht.

Gruß
Sven
PeterB
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Beitrag von PeterB »

Hi Sven,

danke für die Antwort. Ich nehme an, dass man das alles berechnen/nähern kann. Immerhin bliebe der Innendurchmesser des Bolzens konstant ...
Ist das eher reine Empirie, dass der Bolzen bei X Kolbendurchmesser/Pleuellänge/whatever Y Aussendurchmesser haben muß, oder kann man das irgendwie rechnen?
Ich habe mit Maschinenbau nicht das geringste zu tun, und daher auch recht wenig Gefühl für bezogene Maße.
Bei dem Tuningzapfen steh ich auch noch aufm Schlauch. Bei axialer Sichtweise ist doch der Durchmesser der beiden exzentrischen Kreise in der Schnittmenge auch reduziert, oder?



Beste Grüße
PeterB
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der Geier
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Mahlzeit!

Beitrag von der Geier »

Zuerst: zum Laufen bekommt man alles, die Frage ist nur wie lang.

Der Kolbenbolzen in jedem Motor ist aus Gewichtsgründen immer grenzwertig ausgelegt, Sicherheitsreserven sind immer minimal.
Die Hauptbelastung liegt auf Durchbiegung und der Widerstandskraft gegen Verformung (weil er sonst klemmt).

Nadellager haben einen entscheidenden Nachteil: Sie konzentrieren die eh schon hohen Kräfte auf strichförmige Auflageflächen!
Das macht nur Sinn bei mangelhafter Schmierung (drucklose Dauerschmierstofffüllung oder z.B. Gemischschmierung beim 2Takter oder bei sehr hohen Lagergeschwindigkeiten) nicht Sinnvoll beim Pleulauge 4Takt.

Zur Kurbelwelle: Ja die Überdeckung ist verringert (aber ehrlich gesagt: so ne Lösung ist 1tens Murks und 2tens ne Notlösung)

Greetz, der Geier, machen kann man viel....
Als Gott Chuck Norris erschaffen hatte, fragte er die ihn: "Willst du ein Schwabe sein?"
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s.
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Beitrag von s. »

PeterB hat geschrieben: Ist das eher reine Empirie, dass der Bolzen bei X Kolbendurchmesser/Pleuellänge/whatever Y Aussendurchmesser haben muß, ...
Für uns und praktisch alle Tuner ja.
Ist risikoärmer und letztlich toppt ja
praktische Erfahrung jede Berechnung...
... oder kann man das irgendwie rechnen?
Natürlich kann man das berechnen bzw. mit modernen
Programmen die Verformung simulieren, aber da kommt
nicht wesentlich Neues bei raus, weil die Randbedingungen
ja seit zig Jahren dieselben sind und dazu eben genügend
Erfahrungswerte vorhanden sind.
Immerhin bliebe der Innendurchmesser des Bolzens konstant ...
Du hast Nerven. Der Innendurchmesser allein sagt doch noch
gar nichts aus!
Bei dem Tuningzapfen steh ich auch noch aufm Schlauch. Bei axialer Sichtweise ist doch der Durchmesser der beiden exzentrischen Kreise in der Schnittmenge auch reduziert, oder?
Das siehst du ganz richtig. Allerdings ist man da, zumindest wenn man ungeteilte Nadelkränze verwendet, stark eingeschränkt was den Versatz
angeht. 2mm sind bei einem 34er Zapfen gängig, d.h. die Überdeckung
verringert sich um knapp 8%, das geht schon noch (erfahrungsgemäß).
Im Übrigen darfst du eine Sache nicht vergessen: Massenkräfte wachsen mit Drehzahlquadrat, d.h. wenn du irgendein Bauteil schwächer dimensionierst, dann genügt es sozusagen, den roten Bereich ein klitzekleines Bißchen früher beginnen zu lassen um das auszugleichen.
Gegen höhere Gaskräfte hilft das natürlich nicht, ist ja klar.

Ansonsten: siehe Geiers Beitrag oben, dem stimm ich absolut zu.

Gruß
Sven
[/i]
PeterB
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Beitrag von PeterB »

Moin Leutz,

danke für die erhellenden Erklärungen. Das mit dem Gleitlager ist mir jetzt eingängig klar geworden.
Hab mich eben mal durch verfügbare Maschinenelemente-Literatur gegoogelt. Oh,oh, eine Menge nichtlinearer Beziehungen, die sich da auftun...Was Lieschen so adhoc noch behalten kann, ist D/d um Wurzel 2 zu wählen :( .
Da stimme ich jetzt doch mal lieber voll zu und vertraue den Erfahrungen :!:

Was mir bei der gängigen Kurbelwellenreparatur immer noch Kopfzerbrechen bereitet, ist der Umstand, dass das Pleuelauge auch nicht gerade viel Fleisch hat. D-d liegt so ungefähr im Bereich des Kolbenbolzens, und das bei größerem Gesamtdurchmesser?

beste grüße

peterb
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der Geier
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Beitrag von der Geier »

PeterB hat geschrieben:
Was mir bei der gängigen Kurbelwellenreparatur immer noch Kopfzerbrechen bereitet, ist der Umstand, dass das Pleuelauge auch nicht gerade viel Fleisch hat. D-d liegt so ungefähr im Bereich des Kolbenbolzens, und das bei größerem Gesamtdurchmesser?
peterb
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Was erwartest du bei einem Pleulauge eines auf kontolliertem Verschleiß konzipierten Motors? Die 1Zyl-Japsen dieser Zeit sind eindutig auf max. 50.000km bei harter Belastung konstruiert. Ausbüchsaktionen mit entsprechender Wandstärkenverringerung sind ganz bewußt nicht vorgesehen! Das ist ja keine 70er Guzzi oder BMW...

Greetz, der Geier, Verschleißer
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Beitrag von s. »

PeterB hat geschrieben: Was mir bei der gängigen Kurbelwellenreparatur immer noch Kopfzerbrechen bereitet, ist der Umstand, dass das Pleuelauge auch nicht gerade viel Fleisch hat. D-d liegt so ungefähr im Bereich des Kolbenbolzens, und das bei größerem Gesamtdurchmesser?
Ja, da hast du recht, im Vergleich zu europäischen Motoren haben die
Japaner oft auffallend dünnwandige Pleuelaugen und ausbuchsen tun sie
die auch schon lang nicht mehr. Das bedeutet daß eine Reparaturbuchse
erst recht dünnwandig sein muß um das Auge nicht zu sehr zu schwächen
und das macht die Sache nicht einfacher, weil die Buchsen sich dann gerne
mal verdrehen und damit die Ölbohrung verschließen...
Kannst ja ein Carillo einbauen.

Gruß
Sven
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Beitrag von musashi »

Kannst ja ein Carillo einbauen.
Davon träume ich auch noch gelegentlich.
Ein Teil das man schon vom Namen her guten Gewissens verwenden könnte, dazu noch
über 10% Trägheitsersparnis...

Wenn der Preis von über $300 aufgerufen wird, wach ich wieder auf.
Darauf noch Versand, Zoll/Steuer, eingebaut ist es auch noch nicht....

War mir dann doch "zu gut" für die alte Kiste.


Grüße,
musashi
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hiha
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Beitrag von hiha »

musashi hat geschrieben:[... dazu noch
über 10% Trägheitsersparnis...
Stimmt das? Kann ich mir nicht vorstellen. Bei den XTs jedenfalls sind die Carrillos besonders am Smallend wesentlich schwerer.

Gruß
Hans
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Beitrag von s. »

musashi hat geschrieben: Davon träume ich auch noch gelegentlich.
Ein Teil das man schon vom Namen her guten
Gewissens verwenden könnte, ...
Ja, die sind schon o.k., aber mit ziemlicher
Sicherheit schwerer als dein Originalpleuel.
Oben auch, aber wegen dem Laufring haupt-
sächlich am bigend...

Gruß
Sven
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musashi
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Beitrag von musashi »

Stimmt das?
Den Daten von Carillo nach schon.
Das Pleuel der XL ist gut 60gr leichter als
das der XT .


Grüße,
musashi
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hiha
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Beitrag von hiha »

XT500-Pleuel hat 345g. Hmm. Na dann...

edith hat gerade festgestellt, dass Carrillos XT-Pleuel 441g wiegt, und das für die alte XR 377
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Beitrag von musashi »

Hallo hiha,

edith hats verstanden, hab mich etwas mißverstandlich ausgedrückt.
macht -14% am smallend zum Hondapleuel.

Grüße,
musashi
PeterB
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Beitrag von PeterB »

Wie schaut es mit Kexel-Teflon bei grenzwertig verschlissenen KW-Augen aus? Hat jemand Erfahrungen damit gemacht?

@musashi
Hattest Du das nicht mal versucht, oder war das die Nocke?

beste grüße
peterb
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Mahlzeit!

Beitrag von der Geier »

Die Frage erinnert mich an Benzinsparmagneten..........

Was erwartest du von ein bischen Plastik?

Das hilft wohl so viel wie eine Iriiiidiumkerze bei nem Motor mit Zündspannungsbedarf von 5KV

Greetz, der Geier, kaputt bedeutet einfach erneuern
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