Aluminiumschwinge aufarbeiten

Schneller und Besser! Das wie und warum..... oder warum nicht....

Moderator: Kristian

Josch

Aluminiumschwinge aufarbeiten

Beitrag von Josch »

Moin zusammen,

auch mir ist nach längerer Suche wie Peter eine Aluschwinge aus den USA über den Weg gelaufen, allerdings für meine 350 R (die Aluschwinge kommt von einer '85er XR 350 R und - ja, ich habe auch den Umlenkhebel und das Federbein dazubekommen, sonst passt das nämlich alles nicht in die XL 350 R ;-)).

Jetzt bräuchte ich ein paar Tipps und Ratschläge, wie ich das Teil (logischerweise gebraucht mit Gebrauchsspuren) wieder etwas aufarbeiten kann, respektive an welche Betriebe (optimalerweise in Hamburg) ich mich wenden kann.

Ich möchte ie Schwinge nicht beschichten, sondern den Metallcharakter beibehalten. Wie gehe ich am besten vor? Die leichten Kratzspuren etwas ausschleifen, dann starhlen und polieren?

Wie würdet Ihr vorgehen?

Ich bin über jeden konstruktiven Tipp dankbar :-)

Hmmmmm, ich glaub, ich mach gleich noch mal schnell ein, zwei Fotos ...

Bis später und Gruß,

Josch
Josch

Beitrag von Josch »

Moin zusammen,

so, und hier die versprochenen Bilder:

Gruß,

Josch
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XR 350 R 1985 Aluschwinge unten
XR 350 R 1985 Aluschwinge unten
XR 350 R 1985 Aluschwinge oben
XR 350 R 1985 Aluschwinge oben
Josch

Beitrag von Josch »

... und die Gebrauchsspuren ...
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XR 350 R 1985 Aluschwinge Gebrauchsspuren 2
XR 350 R 1985 Aluschwinge Gebrauchsspuren 2
XR 350 R 1985 Aluschwinge Gebrauchsspuren 1
XR 350 R 1985 Aluschwinge Gebrauchsspuren 1
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tjark
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Beitrag von tjark »

Moin Josch,

ne andere Vorgehensweise als die von Dir bereits vorgeschlagene fällt mir auch nicht ein.
Strahlen läuft ganz gut bei der Fa. HFT (Hamburger Feinstrahltechnik). War sehr zufrieden mit der Arbeit und auch dem Preis.

Viel Erfolg.

Gruß

Jörg
Ich mag meine R auch mit eckigem Scheinwerfer:-)
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Kristian
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Beitrag von Kristian »

Die Kratzer und kleineren Beschädigungen musst Du auf jeden Fall überfeilen und schleifen. Je großflächiger Du abträgst umso weniger sieht man nach dem Polieren diese Unebenheiten als Wellen und Dellen.

Anschließendes Glasperlstrahlen entfernt die letzten Reste von Farben o.a., verdichtet die Oberfläche und bildet eine gleichmäßige Oberfächläche als gute Grundlage zum Polieren. Ob es wirklich erforderlich ist? Probiere vorher an einer Stelle aus wie gut es sich Schleifen und Polieren lässt.

Und nun die schönste Arbeit: Ohne Ende Schleifen mit den Körnungen
120, 240, 400, 600 und dann erst mit der Schwabbelscheibe und Polierpaste. :oops:

Leider habe ich schon die Erfahrung gemacht dass es wunderschön wie verchromt aussah und 6 Monate später wieder matt und mausgrau angelaufen war. Scheiss Alu-Magnesium-Legierung. :cry:

Grundsätzlich gilt: Je höher legiert umso korrosiver. Reinaluminium ist zwar am weichsten, ist aber ewig blank, da es eine hauchzarte Oxydschicht bildet aber nicht korrodiert. Zu polierende Aluteile werden daher oft mit Reinaluminium beschichtet (platiert).

Na dann viel Spaß!
Bub, bub, bub...
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peter
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Beitrag von peter »

meine aluschwinge hab ich erstmal aufschweissen lassen und danach geschliffen (bzw. gefeilt).

das teil ist immer noch in arbeit, wird noch glasgestrahlt und schwarz eloxiert.

gruss peter
Die Wüste lebt
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Beitrag von Die Wüste lebt »

Hallo Josch,
Da ich einen Airstream Wohnwagen wieder zu seinem ehemaligen Glanz verholfen habe, habe ich mächtig Erfahrung im Aufarbeiten von Alu gesammelt.
Alu ist eh ein so geniales Material, das ich sämtliche Tank und Verkleidungsteile meiner Replika daraus gebaut habe.
Schade das Du so weit weg bist. Sonst hätt ich gesagt komm doch vorbei.
Zum Vorbereiten der Schwinge würde ich Flies Schleifscheiben 120, 180, 280 verwenden. Sehen aus wie Flexscheiben und passen auf Schleif/ Poliermaschinen bei denen man die Drehzahl herunterregeln kann. danach 400 600 und 1000 Nassschleifscheiben ( den Namen weiß ich momentan nicht. sieht aus wie "Moosgummi" mit Schleifpapier drauf)
Dann stellt sich die Frage soll Schwinge echt Hochglanzpoliert werden.
Ich würde die Schwinge eher mattieren. Denn ich finde dieser matte Glanz passt für eine Enduro viel besser und ist viel schöner.
Viele Grüße Axel
omagott
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Beitrag von omagott »

Grobe Hunde rausarbeiten, Glasperlenstrahlen und dann Eloxieren.
Die Eloxschicht verhindert das anlaufen, gibt eine saubere matte Oberfläche und ist Bockhart, verkratzt also kaum.

Elox= elektrisch oxidiert. Gibt ne Schutzschicht aus Al2O3 und das ist was hartes.

Gruß,
die Oma
s.
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Beitrag von s. »

Da wär ich vorsichtig, durchs (farblos) eloxieren können die Dinger
schrumpfschlauchartig grauschwarz werden ...
Ich tät sie bloß wie Axel schon vorgeschlagen hat mattieren/bürsten,
sieht echt am besten aus.

Gruß
Sven
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der Geier
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Mahlzeit!

Beitrag von der Geier »

Die Wüste lebt hat geschrieben:Hallo Josch,
Da ich einen Airstream Wohnwagen wieder zu seinem ehemaligen Glanz verholfen habe, habe ich mächtig Erfahrung im Aufarbeiten von Alu gesammelt.
Alu ist eh ein so geniales Material, das ich sämtliche Tank und Verkleidungsteile meiner Replika daraus gebaut habe.
Schade das Du so weit weg bist. Sonst hätt ich gesagt komm doch vorbei.
Zum Vorbereiten der Schwinge würde ich Flies Schleifscheiben 120, 180, 280 verwenden. Sehen aus wie Flexscheiben und passen auf Schleif/ Poliermaschinen bei denen man die Drehzahl herunterregeln kann. danach 400 600 und 1000 Nassschleifscheiben ( den Namen weiß ich momentan nicht. sieht aus wie "Moosgummi" mit Schleifpapier drauf)
Dann stellt sich die Frage soll Schwinge echt Hochglanzpoliert werden.
Ich würde die Schwinge eher mattieren. Denn ich finde dieser matte Glanz passt für eine Enduro viel besser und ist viel schöner.
Viele Grüße Axel
Man geht in den Werkzeugladen und sagt: (nach einem Blick über die Schulter, ob da nicht einer von den New Yorker Gigants rumsteht) Ich hätte gern ne Packung Negerkekse, Körnung soundso...

Greetz, der Geier, der auch nicht weiß, wie die Dinger richtig heißen 8)
Als Gott Chuck Norris erschaffen hatte, fragte er die ihn: "Willst du ein Schwabe sein?"
Chuck Norris erwiderte: "Wäre ich gerne, doch ich bin nicht hart genug!"

http://www.bikerunion.de
Die Wüste lebt
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Beitrag von Die Wüste lebt »

Hallo Geier
-hupf. Da hast Du wohl recht.
Ich mach mal Bilder und such die genauen Bezeichnungen und die Hersteller raus.
Viele Grüße Axel
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der Geier
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Mahlzeit!

Beitrag von der Geier »

Das mußt du dir unbedingt reinziehen!

http://www.google.de/search?hl=de&q=negerkeks&meta=

Am besten find ich:

Negerkeks bei eBay
www.ebay.de/Negerkeks Negerkeks: Reihenweise Angebote Negerkeks? Ab zu eBay!


Greetz, der Geier, vic
Als Gott Chuck Norris erschaffen hatte, fragte er die ihn: "Willst du ein Schwabe sein?"
Chuck Norris erwiderte: "Wäre ich gerne, doch ich bin nicht hart genug!"

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Josch

Beitrag von Josch »

Moin zusammen,

Negerkeks für die Bearbeitung von Alu?

Sämtliche Negerkekse, die ich bislang verwendet habe - und das waren eine Menge ;-) (siehe dazu unter anderem auch den Link zum LT 45 unten in meiner Signatur) - sind zwar zum Entfernen von Lack von normalen Metall geeignet aber bei einer derartig weichen Material wie Alu hätte ich da größte Skrupel. Das gibt schneller Riefen, als man kucken kann ...

Alle Fachleute, mit denen ich bisher gesprochen habe, raten von der Bearbeitung von Alu mit Negerkeksen aus genau diesem Grunde ab!

Gruß,

Josch
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rainerH
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Beitrag von rainerH »

Du kannst schleifen oder beizen. Bei letzterem bin ich mir allerdings nicht sicher, wie sich das bei Alu verhält. Statt Negerkeksen könntest du auch Topfbürsten verwenden (Bohrmaschine) damit kommst du auch gut in die Ecken rein.

Alu hochglanz wäre natürlich der Abschuss :D :D Dazu mit gröberem bis feinerem Trocken und zum Schluss mit Nassschleifpapier schleifen, bis die Oberfläche so glatt ist, wie du es dir vorstellst. Anschließend mit Polierleinen und dem Wachs dazu polieren bis die Schwarte kracht.

Eloxieren kann in die Hose gehen, bürsten naja und pulverbeschichten dann halt in silber. Mit der Strahlerei wäre ich ebenfalls vorsichtig, du hast nur die eine Schwinge.

Rainer
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Die Wüste lebt
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Beitrag von Die Wüste lebt »

Hallo,
Schon wieder was gelernt. nun weiß ich auch was ein Negerkeks ist.
Ich glaube auch , das die zu grob sind. Ich hab da auch ein paar da liegen. Hab mich mit denen aber nicht ans Alu gertaut.
Die, die ich meine sehen in der Form ähnlich aus. Aber viel viel feiner. Die kleinste Körnung ist 280.
Aber Achtung die Teile vertragen nur 8500 U/min. Mit einer Flex ohne Drehzahleinstellung fliegen sie weg.
Die Dinger gibts von der Fa Märklen. http://www.maerklen.de/shop/index_shop.asp?sid=
dann Nr 4, danach Lamellen und Tellerscheiben, dann Fächerschleifscheiben, und zuletzt Vlies. (Ein direkter Link ging leider nicht)
Auch die Polierpaste ist genial. Ich habe etliche versucht. Die Ergebnisse waren nicht zufriedenstellend.
Einfach mal stöbern. Die Sachen gibts aber sicher auch bei vielen anderen Firmen.
Viele Grüße Axel
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