Gleichdruckvergaser vs. Rundschieber

Schneller und Besser! Das wie und warum..... oder warum nicht....

Moderator: Kristian

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ToLu
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Gleichdruckvergaser vs. Rundschieber

Beitrag von ToLu »

Hallo Forum,

habe einen Trialmotorrad Eigenbau mit einem XL250K Motor (siehe Bild). Im Standgas läuft der Motor nach einer Motorrevision ganz hervorragend aber leider gibts beim Übergang in Teillast einen Leistungsloch gefolgt von einem Leistungssprung. Das kennt jeder, der schon mal einen Rundschieber oder gar Flachschiebervergaser gefahren hat. Jetzt möchte ich statt des Rundschieber einen anderen 28mm Gleichdruckvergaser einbauen und hoffe, daß der Übergang Standgas/Teillast dann besser läuft. Hat das schonmal jemand von Euch gemacht? Wenn ja, welchen Vergaser empfehlt Ihr? Wie gehe ich beim Abstimmen vor? Habe einen Vergaser von der CBR125R der zumindest vom Durchnesser (28mm) schon mal passt. Haltet Ihr den für sinnvoll obwohl der von einer 125er stammt?

Beste Grüße, ToLu.
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omagott
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Beitrag von omagott »

Hallo,
bring erstmal den Vergaser in Ordnung bevor Du mit einem Gleichdrucker anfängst.
Dann baust Du Dir die Übersetzung kürzer, sollte auch schon was im Übergang helfen.
Das anreißen deutet eher auf irgendwelche zugewachsenen Bohrungen im Teillastbereich hin als auf irgend etwas anderes.

Wenn der Vergaser so nicht zu bändigen ist dann geh mit dem Durchmesser runter, kleinerer Vergaserdurchmesser = schneller Gesströmung im Vergaser bei niedriger Drehzahl, dadurch kann das Ding so funktionieren wie es soll. Ein Gleichdrucker im Gelände ist der Größte Mist (TM) den man für Geld kaufen kann.

Gruß,
die Oma
Hammer: Werkzeug, das sich aus einer primitiven Schlagwaffe entwickelt hat. Der Hammer wird als wünschelrutenähnliches Gerät genutzt, um das teuerste Teil zu finden das in der Umgebung des Teils liegt welches man eigentlich treffen wollte.
Dekobenutzerveraechter
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Beitrag von Dekobenutzerveraechter »

Hallo ToLu,
es wird Dir keiner pauschal schreiben können das die 250er mit dem 125er Vergaser vernünftig geht. Das wirst Du wohl nur durch probieren raus kriegen. Aber meist ist bei den älteren Vergasern eh nur ne Dichtung porös oder irgendwas verschmuddelt oder am Umlenkhebel ist der Schraubenkopf abgerissen bzw verbogen. Der Aufwand den alten Vergaser wieder solide herzurichten ist doch bei nem XL - Motor sehr übersichtlich, ich meine finanziell betrachtet im vergleich z.B. zum XT Vergaser wo man für die Orginal - Zulaufdüse schon 65EUR los ist, ohne Haupdichtung versteht sich.


Gruß

Marco
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tjark
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Beitrag von tjark »

Ansonsten hat Barnue gerade dieses "Schnäppchen"
aufgetan :D :D :D

http://cgi.ebay.de/RARITAT-Vergaser-XL2 ... 240%3A1318

Und herzlich willkommen im Forum :wink:

Gruß

Jörg
Ich mag meine R auch mit eckigem Scheinwerfer:-)
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Frank M
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Beitrag von Frank M »

Dekobenutzerveraechter hat geschrieben:...ich meine finanziell betrachtet im vergleich z.B. zum XT Vergaser wo man für die Orginal - Zulaufdüse schon 65EUR los ist, ohne Haupdichtung versteht sich.
hört hört, wo kaufst du denn deine Teile ein? Mit "Zulaufdüse" und "Hauptdichtung" hast du den Jungs hinterm Tresen vermutlich den Tag gerettet und dafür gabs dann den "Special-Price". :D

Mikuniteile kauft man bei Topham.
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Dominik
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Beitrag von Dominik »

Hallo ToLu,
den Serienvergaser zu reparieren/überholen dürfte viel weniger Arbeit machen, als einen neuen Vergaser abzustimmen. Letzteres würde ich nicht ohne Not machen.
aber leider gibts beim Übergang in Teillast einen Leistungsloch gefolgt von einem Leistungssprung. Das kennt jeder, der schon mal einen Rundschieber oder gar Flachschiebervergaser gefahren hat.
Kenn' ich nicht :roll: . Oder es das, was ich kenne. Dann ist es nichts :-).

Aber Spaß bei Seite: Im Prinzip musst du beim Abstimmen so vorgehen:
- Zunächst den Vergaser 1a in Schuss bringen (säubern, neue Düsen, Dichtungen, Nadeln, Niveau einstellen etc).
- Die Zündung (falls möglich & nötig) 1a einstellen.
(- Sicherheitshalber auch noch das Ventilspiel checken)

Wenn da was nicht stimmt, brauchst du mit dem Abstimmen gar nicht erst anfangen. Du gerätst sonst nur in den Wald.
- Anschließend das Standgas sauber einstellen. Dabei kann eine Colortune-Kerze gut helfen.
- Jetzt im Fahrversuch (oder auf dem Prüfstand) die passende Hauptdüse bestimmen.
- Dann mit verschiedenen Nadeldüsen und Düsennadelkombinationen die 25%-, 50%- und 75%-Teillastbereiche gut fahrbar abstimmen.
- Zuletzt das Durchbeschleunigen ausprobieren.

Weil das "Popometer" für Abstimmungszwecke doch sehr ungenau ist, lohnt es sich eine Lambdasonde zu verwenden. Wie du merkst macht das ganze Prozedere schon sehr viel Mühe. Und du musst auch einiges an Material aufwenden. Viel einfacher ist es da, den Originalvergaser zu nehmen. Da stimmen Düsengrößen und Nadelform schon. Meist ist nach einem Vergaser- + Zündungscheck schon die ganze Arbeit erledigt ( und da kommst du sowieso nicht drum rum).

Wenn du (z.B. wegen deines offenen Luftfilters) den Vergaser tatsächlich neu abstimmen musst, tust du dich mit dem Original auch viel leichter. Da kommst du schon von einer guten Ausgangsbasis her. Allerings gibt es oft nur wenige (oder keine) Abstimmungsteile. Dann kann man nur improvisieren.

Übrigens:
Ein Gleichdruckvergaser verhindert ohnehin nur Verschlucker, die beim schnellen Gasaufreißen entstehen. Wenn bei dir aber der Übergangsbereich generell schlecht läuft, hilft dir der Systemwechsel sowieso nicht.

Hast du eine Beschleunigungspumpe? Die ist ebenfalls dafür da, um Leistungslöcher beim schnellen Gasaufreißen zu verhindern. Falls also das o.g. Phänomen auftritt, könnte es auch an der B.-Pumpe liegen.

Viele Grüße,
Dominik
P.S.: Hübsch sieht dein Mopped aus!
Zuletzt geändert von Dominik am 2. März 2009, 18:03, insgesamt 1-mal geändert.
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tomtomjump
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Beitrag von tomtomjump »

Hallo,

ich hab da nen Verdacht
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Gruß Tom
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tomtomjump
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Beitrag von tomtomjump »

oder... :D
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volkerxl
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Beitrag von volkerxl »

nicht das wir es uns mit meinen freunden aus dem xt kreis verdreben :stumm:
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-low
ToLu
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Beitrag von ToLu »

Hallo Leute,

ist ja nicht so, daß ich mich mit dem Motor noch nicht beschäftigt hätte ;-)

Also Zündung ist korrekt eingestellt. Zündverstellung funktioniert uch korrekt. Zündkerze ist neu (iridium). Ventile sind korrekt eingestellt. Polradmarkierungen sind nachträglich überprüft und leicht korrigiert.
Vergaser ist gereinigt. Schwimmerstand ist eingestellt. Düsen, Düsenstock, Düsennadel sind sauber. Standgasgemischregulierschraube ist nach bestem wissen korrekt eingestellt.
Ergebnis: Der Motor läuft trotz Racingluftfilter zu fett. Also Kerzenbild ist schwarz. Habe mir erstmal eine kleinere Hauptdüse 120 statt 125 besorgt. Aber die kommt ja erst im Teillastbereich mehr zum tragen. Ebenso die Düsennadelstellung. Da man beim Trial ja meistens mehr im Standgas oder unteren Teillastbereich fährt muß ich auch in dem Bereich irgendwie das Gemisch magerer machen. Ich probiere es nochmal mit der Standgasgemischregulierschraube. Hatte sie bisher nach Drehzahl eingestellt. Das muß doch irgendwie hinzukriegen sein. Außerdem kaufe ich mir eine colortune Kerze. Werde mich wieder melden wenn ich damit vorankomme.
Vielen Dank an alle, ToLu.
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Dominik
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Beitrag von Dominik »

ist ja nicht so, daß ich mich mit dem Motor noch nicht beschäftigt hätte
So sieht dein Motorrad irgendwie auch gar nicht aus :-)
Das muß doch irgendwie hinzukriegen sein.
Denke auch :-). Ich habe für die Standgaseinstellung mit einer Colortune ganz gute Erfahrungen gemacht. Geht gut, finde ich.

Viele Grüße,
Dominik
omagott
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Beitrag von omagott »

Hast Du den Trialer einfach so hingebaut oder dich auch mal damit beschäftigt wie deine Sekundärübersetzung aussehen muß? Wenn Du versuchst mir der Straßenübersetzung im Gelände rumzutuckern kann das nicht gehen.

Dann drehst Du das Gas auf, der Motor würde gerne Drehmoment geben kann aber nicht. Nächster Schritt ist dann oben am Kommandozentrum das Gas noch weiter aufzuziehen... Irgendwann kommt der Motor dann noch auf Drehzahl und reisst dank der Vergaserstellung die ihm "mehr Dampf" sagt wie blöd an. Daher vermutlich dein gefühltes "Loch".

Bei einem Trialer muß das Vorderrad im ersten und zweiten Gang per Gashand kontrollierbar hochkommen, tut es das? Wenn Nein Übersetzung kürzen.

Der kleinere Vergaser macht ebenso Sinn, mit dem bekommt man ein vernünftiges Gemisch bei niedrigen Ansaugmengen hin bei denen der große Vergaser einfach nicht fein genug arbeiten kann. Du giesst deinen Kaffee ja auch nicht Tassenweise am Tisch mit der Eimer aus. Das Loch muss zur Menge die durch soll passen.

Den kleinen Gaser zahlst Du halt oben raus, da fehlt dir wieder die Spitze.

Hol Dir bei Stein Dinse das Dellorto Vergaserhandbuch.
Hammer: Werkzeug, das sich aus einer primitiven Schlagwaffe entwickelt hat. Der Hammer wird als wünschelrutenähnliches Gerät genutzt, um das teuerste Teil zu finden das in der Umgebung des Teils liegt welches man eigentlich treffen wollte.
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Beitrag von tomtomjump »

@ oma: Noch größer und es wär ein Stützrad. :)
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Gruß Tom
ToLu
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Beitrag von ToLu »

Hallo Leute,

habe als Kettenrad einen 62Z Alu Rohling von AFAM auf der Drehbank angepasst. Als Ritzel arbeitet ein 11Z (statt15) von der BW Maico. Das passt rein Zufällig auf die Getriebeausgangswelle (ob die Japaner die Verzahnung wohl abgekupfert haben???) So habe ich 42 KW Umdrehungen / Hinterrad. Das ist fürs Trialfahren ein guter Wert. Für die, die es interessiert was ich noch so alles verändert habe, hier eine url zum nachsehen: http://www.rhoenradturnen.org/ToLus_Sei ... /trial.htm

Bests, ToLu.
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w-sellschopp
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Beitrag von w-sellschopp »

Moin ToLu,

:lol: Was für ein geniales Moped ... Glückwunsch ... animiert glatt zum Nachbauen :lol:

Gruß

- Werner -
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