Plasma-Nitrieren

Schneller und Besser! Das wie und warum..... oder warum nicht....

Moderator: Kristian

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timundstruppi
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Beitrag von timundstruppi »

Hallo,
Ist damit die Molybdändisulfit-Paste, die im Bucheli beschrieben ist gemeint.? Die habe ich noch nie verwendet, allerdings auch noch nie Neuteile verbaut.
Aber gegen ersten Trockenlauf hilft doch der Schuss Öl in den Kopf,

Am Rande für Interessierte:
Es gibt keine RF-Mikrowelle.
RF ist Radio Frequency und reicht, da scheiden sich die Geister, bis 1 GHz.
Mikrowelle bzw. Dezimeterwelle ist ab 2 GHz, auch hier scheiden sich die Geister. Eine freigegebene technische Frequenz ist die bekannte 2,45 GHz der Haushaltsmikrowelle, die auch industriell mit mehreren kW-Leistung eingesetzt wird. Dazwischen ist der Übergangsbereich. Ich habe dienstlich 13,56 MHz, 27,12 MHz und 2,45 GHz gemessen (Erwärmung, Kunststoffschweißen, Analytik), um die Exposition der Mitarbeiter und Implantatträger zu bewerten. 11GHz werden in Greifswald für den Fusionsreaktor eingesetzt (2x10 MW Leistung!!!!!). Über Metalle kann ich nichts berichten, außer induktives Erwärmen (Kugellager) oder Aufschmelzen, ist aber nicht gefragt.

Gruß TW
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hiha
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Beitrag von hiha »

Du kannst MoS2-Paste nehmen, es gäbe aber noch was Besseres. Das sind so Sachen wie RedLine Assembly Lube, oder Cam Lobe, deren Hauptbestandteil angeblich Zink-dithiophosphat ist, das im Lauf der Jahre wegen der Katalysatoren aus den Motorölen verschwunden ist.
http://www.redlineoil.com/product.aspx?pid=77&pcid=17
Öl alleine reicht wegen dieser fehlenden Hochdruckadditive und Fressschutzzusätze oft nicht, besonders bei exotischen Nockenwerkstoffen.
Das sieht dann nach ca. 10 Laufstunden auf der Rennstrecke
gern mal so aus Nocke aus Einsatzstahl 16MnCr5, 1,5mm tief eingesetzt und auf 62 HRC gehärtet, Kipphebel mit Hartblock aus FeTi. Öl: Motul 300V 15W50
Da sich Stahl mit dem Hartblock (auch Stahlmatrix) aber nicht so gut verträgt, hätte eine Einlaufpaste möglicherweise auch nix gebracht.

Gruß
Hans
omagott
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Beitrag von omagott »

Wie war das, am Rande für die Interessierten:
Mikrowelle schmimpft sich per se alles von 300-3Ghz. Kriterium: Wellenlänge kürzer als ein Meter.
Allerdings hast du trotzdem recht, es gibt nämlich RF Quellen zur Plasmaanregung die im unteren und zweistelligen MHz Bereich arbeiten.

Zum einlaufen: White bros liefert seine Wellen nach dem schleifen auf den Laufflächen Graphitiert aus.

Gruß,
die liebe Oma
Hammer: Werkzeug, das sich aus einer primitiven Schlagwaffe entwickelt hat. Der Hammer wird als wünschelrutenähnliches Gerät genutzt, um das teuerste Teil zu finden das in der Umgebung des Teils liegt welches man eigentlich treffen wollte.
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Kristian
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Beitrag von Kristian »

Hi Hans, das sieht ja übel aus!

Naja 10 Std. auf der Rennstrecke sollten für einen Sieg eigentlich ausreichen, wenn es nicht gerade ein 24 Std.-Rennen ist. :D

Weisst Du vielleicht:
Wie muss denn die Welle behandelt werden wenn die "normalen" Kipphebel keine nitrierten Wellen mögen?

Für meinen nächsten Motoraufbau habe ich einen wunderschönen Satz Kipphebel mit Hartmetallplättchen erstanden. Gab es dazu etwa andere NoWe? Mache ich mir damit eine normale NoWe kaputt?
Bub, bub, bub...
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hiha
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Beitrag von hiha »

Kristian hat geschrieben:H
Wie muss denn die Welle behandelt werden wenn die "normalen" Kipphebel keine nitrierten Wellen mögen?

Für meinen nächsten Motoraufbau habe ich einen wunderschönen Satz Kipphebel mit Hartmetallplättchen erstanden. Gab es dazu etwa andere NoWe? Mache ich mir damit eine normale NoWe kaputt?
Wie oben geschrieben: Poliere, poliere. Dann läuft am Ehesten alles gegen alles. Normal gegen nitriert, hartblock gegen weisnichtwas..
@oma
die White.Bros-Grafit-dickschicht ist geschmacksache. Da sich der Dreck im Motor überall ablagert, ist er umstritten und wird von vielen (professionellen)Kunden vorher abgekratzt.

Gruß
Hans
omagott
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Beitrag von omagott »

die White.Bros-Grafit-dickschicht ist geschmacksache. Da sich der Dreck im Motor überall ablagert, ist er umstritten und wird von vielen (professionellen)Kunden vorher abgekratzt.
Muss man nicht abkratzen, ein Spritzer Caramba und ab in die Plastiktüte. Danach kann man es runter wischen.
Zuletzt geändert von omagott am 21. Oktober 2010, 18:04, insgesamt 1-mal geändert.
Hammer: Werkzeug, das sich aus einer primitiven Schlagwaffe entwickelt hat. Der Hammer wird als wünschelrutenähnliches Gerät genutzt, um das teuerste Teil zu finden das in der Umgebung des Teils liegt welches man eigentlich treffen wollte.
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Kristian
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Beitrag von Kristian »

Daß die rauhe Oberfläche vom Nitrieren mit 600-1000er Körnung weggeschliffen werden muss war mir bekannt. Habe das schon vor 20 Jahren mal für nen schönen 6 Zyl.-Boxermotor gemacht.

Ob mein wunderschöner Satz Kipphebel mit Hartmetallplättchen nun einfach mir ner Standart-NoWe kombiniert werden kann weiss keiner?
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rubus
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Beitrag von rubus »

Hallo Kristian,
Ob mein wunderschöner Satz Kipphebel mit Hartmetallplättchen nun einfach mir ner Standart-NoWe kombiniert werden kann weiss keiner?
das ist mit Sicherheit kein Problem und tausende Male erprobt.

Aus welchem Material besteht denn die Originalnockenwelle und wie ist sie (oberflächen-)behandelt?
Im Neuzustand ist eine grauschwarze Schicht drauf, die sich an den Kontaktflächen mit der Zeit abschleift. Woraus besteht dieser Belag?

Grüße
Harald
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hiha
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Beitrag von hiha »

Siehste, ich wusste länger nicht, dass man nitrierte Wellen polieren muss. Hat mich einiges an Lehrgeld gekostet...

@Rubus
die (nitrierten oder induktions/flammgehärteten) Graugussnockenwellen werden heutzutage gern manganphosphatiert, auch parkerisieren genannt. Das bietet eine gut haftende Notlaufschicht, die sich sehr langsam abnutzt, und höchste Drücke übersteht.

Deiner Beschreibung nach dürften auch die Hondawellen derart beschichtet sein.
Ich hab mal ein bisserl mit diversen selbstbrau-Phophatierungsrezepten gespielt, bin aber noch nicht so recht durchgebrochen. Galvanikanstalten die sowas machen, am Besten Einzelstücke für Kaffeekasse, konnte ich ebenfalls nicht auftreiben :cry:

Gruß
Hans
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Kristian
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Beitrag von Kristian »

Ich fasse mal zusammen was ich verstanden habe:

Nitrieren ist die übliche Vorgehensweise für eine bearbeitete NoWe (u.a.).
Manganphosphatierung, auch Parkerisierung ist besser, aber schwer eine Firma zu finden die es machen kann.

Kombi NoWe/Hartmetallkipphebel oder die ohne HM: Wie die Welle gehärtet ist, ist im Prinzip schnuppe, Hauptsache die rauhe Schicht wird heruntergeschliffen und poliert um die Kipphebelauflagen nicht zu quälen.
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Beitrag von omagott »

Und dann gibt es noch als Zuckerl Gleitlacke, macht man oft im Flugzeugmotorenbau. Die Geschichte trägt ca. 0,02mm auf und gibt auch nochmal Fresssicherheit und Prima Notlauf. :!:

Gruß,
Die Oma
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Kristian
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Beitrag von Kristian »

Ein Lack???
Wie hart muss der dann sein um Notlaufeigenschaften zu haben?
Landet der dann als Lack-Späne im Öl?

Kläre uns mal auf, hast Du vielleicht einen Link?
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Gabriel
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Beitrag von Gabriel »

Hi Kris

such mit mit dem Stichwort "KEXEL"!
Gruß Gabriel
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Gunnar_HH
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Beitrag von Gunnar_HH »

@ All,

Danke für die vielen, guten Antworten, kann mir jetzt ein Bild machen.

Gruß
Gunnar
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PeterB
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Beitrag von PeterB »

Moin Gemeinde,

ich habe eine gekexelte Nockenwelle verbaut. Aber was soll ich sagen? Der Motor läuft, punkt.
Wenn ich es 2011 mit Moped nach Uelzen schaffe, können wir uns das gerne gemeinsam mal ansehen (Ensats brauch ich ja glücklicherweise nicht :D ).
Ob das aber eine irgendwie faire Begutachtung werden kann, wenn man eine 70 kilokilometer gelaufene und dann gekexelte NOWE begutachtet, wage ich zu bezweifeln.

beste grüße
peterb
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