Projekt 600ccm...

Schneller und Besser! Das wie und warum..... oder warum nicht....

Moderator: Kristian

Jogi.R
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Re: Projekt 600ccm...

Beitrag von Jogi.R »

" so dass eine leichte Mehrleistung (3-4 PS??) "

.... das wären, ohne dass der Bearbeiter die genauen Daten vom Motorrad hat, sagenhafte 10% Mehrleistung nur über die Nockenwelle.


:eek:
Wenns nicht mehr klappert, ist es kaputt.
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hiha
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Re: Projekt 600ccm...

Beitrag von hiha »

Das ist schon möglich, aber nie plug and play, ausser der Motor ist über die Nockenwelle gedrosselt. Es braucht immer auch Anpassungen von Ansaug und Abgastrakt.
Gruß
Hans
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Gabriel
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Re: Projekt 600ccm...

Beitrag von Gabriel »

Tach zusammen
Habe übrigens auf den Tipp des "Tuners" bei einem Motorüberholer hier in der Nähe ziemlich wagemutig den Fräser in dem Ansaugkanal toben lassen.... Stichwort "Golfball-Profil" oder "Dimpels". Ich habe es einfach gemacht. Ob es was bringt... ist wahrscheinlich nicht nachweisbar, dazu hätte ich den Motor ohne die Struktur fahren müssen (oder Prüfstand) und dann nochmals MIT dieser Struktur.
Ja, leider. Würde mich auch brennend interessieren.
Dummerweise ist der dazu erforderlich Aufwand extrem groß und für den Laien finanziell kaum tragbar! :cry:
Aber geil aussehen tuts allemal! :lach:
" so dass eine leichte Mehrleistung (3-4 PS??) "
Zumindest diese Mehrleistung kann man durch Prüfstand nachweisen!

3-4PS nur durch die NW wäre traumhaft, leider wenig realistisch, wie meine eigenen p4-Messungen zeigten.
Bei einem Motor bei mir waren es 2PS mehr, bei einem anderem 0PS.
Gruß Gabriel
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Re: Projekt 600ccm...

Beitrag von Manxman »

So, nach längerer Pause geht es weiter....

Ich hatte ziemlich "Trouble" mit meinen Kurbelwellen. Eine der Wellen hatte ganz üblen Versatz/war krumm. Da hat das Polrad beim drehen mit ca. 2-3mm geeiert!! Mit dem Motor bin ich anfangs sogar Training/Rennen gefahren. Und das allerbeste war, das die Schraube zum Befestigen des Polrads komplett gefehlt hat! Das hätte böse enden können.... :eek:

Die KW aus dem XL Motor hat ein komplett verrostetes Pleuelauge, da wollte ich jetzt auch nicht groß weiter Geld versenken, denn aus meiner Sicht ist der Motor schon ziemlich runtergeritten. Das hätte dann neue Lager bedeuten plus Pleuelbearbeitung oder Tausch... alles zu teuer.
Ich habe nun eine andere Welle aus einem Rumpfmotor verwendet, den ich im Anflug von Wahn vor ein paar Jahren gekauft hatte. Der rechte Stumpf schlägt zwar auch um ca. 2-3 Zehntel, aber das lasse ich jetzt mal so. Das Polrad läuft sauber ohne Schlag.

Was sonst?? Ach ja, die Kickstarter Welle ist auch schon eingebaut (mit neuer Feder..).

Dann wollte ich mal checken ob alles zumindest grob passt, bzw. meine Ausfräsung am Gehäuse mit dem Kolben passt. Aber auch wegen dem Thema Kompression, also Hälften zusammen gesteckt, Kolben montiert, Fussdichtung und Zylinder drauf. Ich komme auf einen Abstand von Kolbenoberkante zur Zylinderkante von gut 1,6mm. Das wird natürlich durch Verschrauben der ganzen Chose noch etwas weniger, aber ich kann damit leben. Notfalls muss ich noch eine dünne Fußdichtung nachlegen. (die komischen Streifen auf dem Kolben stammen von Klebeband, mit dem die Sprengringe fest gepappt waren).
Ich mache mir ja schon Gedanken zum Thema Verdichtungsverhältnis. Bei 600ccm Hubraum kann das schon etwas hoch werden. Aber natürlich hab ich den Brennraum noch nicht ausgelitert. Kommt alles noch.

Der 600er Kolben wiegt nur ca. 34gr mehr als der Originale, trotz des großen Durchmessers. Allerdings hat der Kolbenbolzen etwa die doppelte Wandstärke als der original Bolzen (sinnloses Gewicht?!). Ich überlege wegen dem Thema oszillierende Massen den originalen, alten Bolzen zu verwenden.
Stichwort Wuchtfaktor... Ja, jetzt können wir seitenlange Grundsatz-Diskussionen führen. Ich werde die Kurbelwelle am Hubzapfen etwas erleichtern... Im Polrad hab ich alle Magnete entfernt, ich fahre ja ohne Lima (nur Akku). So ist das Polrad gleich um 2-300gr. leichter.
Ausgleichswellen baue ich nicht wieder ein. Ja richtig, den Ölkanal für die Ausgleicherwelle kann ich dann verschließen, das gibt dann etwas mehr Öl an der Nockenwelle... schadet nicht. Die Ölführung im Seitendeckel wird geändert, ich hab ja einen Ölkühler montiert und will den auch weiter nutzen..

Ach ja, der Kopf kam vom Ventilsitze nachfräsen zurück und wurde geplant. Die Bearbeitung wie Vergrößern der Zylinder-Bohrung und etwas Angleichen der Quetschflächen /Polieren habe ich selbst durchgeführt. Mit Bohrmaschine und flexibler Welle geht sowas gut. Leider hat es das Getriebe der Bohrmaschine gehimmelt....(war etwas älter und kein Top-Modell).
Im Handbuch wird das Nachfräsen der Ventilsitze mit drei Winkeln am Ventilsitz beschrieben. Kann mir vielleicht einer sagen wo da der Vorteil sein soll? (32°, 45°, 60°). Der Motorenspezi bei dem der Kopf war hat nur einen Winkel nachgefräst, und zwar 45°. Da die Wärmeableitung der Ventile hauptsächlich über den Sitz geschieht, ist doch eine größere Sitzfläche durch EINEN ( 45°) Winkel kein Nachteil??
Ventile sind natürlich auch nachgeschliffen worden und bereits eingeläppt.
Dann werde ich demnächst den Kopfdeckel wieder mit Kipphebeln und Nockenwelle versehen....

Als Vergaser habe ich mir einen Keihin Flat CR relativ günstig geschossen, waren zwar die Dichtungen hinüber aber die neuen liegen schon hier. Der Keihin hat einen 40er Durchmesser, ich dachte es gibt nur 39 oder 41... Aber es stimmt. :D Der Ansaugstutzen stammt von einer Kawa ZX-9R, der passt mit etwas Fräsarbeit an den Befestigungs-Bohrungen sehr gut. Der Gummi wurde innen mit dem Fräser auf 40mm aufgeweitet. Für einen etwas längeren Ansaugkanal wird ein 40er Alurohr verwendet und der Gaser wird mit einem Gummi-Adapter von einer Guzzi angeflanscht.
Hat eventuell jemand Anhaltspunkte für die korrekte Bedüsung? Ja, weiß ich, ist bei jedem anders.... Hat ja noch keiner eine 600er gebastelt. :mrgreen:

So long..... Cheers und bis bald.
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Kolben Anprobe.jpg
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Re: Projekt 600ccm...

Beitrag von Manxman »

@Gunnar_HH kurze Frage wegen deiner Anmerkung aus dem Thread "Kaufberatung" (weil ich demnächst das Gehäuse verschraube...).
Du schreibst dort: "Wenn allerdings das Gehäuse schon mal geöffnet wurde und dann ohne genaue Kontrolle wieder geschlossen wurde, ist meistens eine oder beide Getriebewellen nicht fixiert."
Was genau meinst du mit "nicht fixiert"? Das der Haltestift der Lagerbuchse nicht in der Bohrung sitzt? Bekommt man dann das Gehäuse überhaupt korrekt verschraubt? Oder ist da was anderes gemeint mit "fixieren"?
Danke! :wink:
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Gunnar_HH
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Re: Projekt 600ccm...

Beitrag von Gunnar_HH »

Hallo Manxman,

ich bin sehr begeistert über die ganzen Arbeiten zum 600er Projekt. Wow!
Das lese ich gerne und bin auf das Ergebnis gespannt. Ob der Motor dann mit den ganzen Unwuchten noch fahrbar ist, wird sich zeigen. Hoffentlich hält die Kupplung die ganze Mehrleistung aus.

Zu deiner Frage: Die Ausgangswelle (das Ding mit dem Ritzel) hat auf der rechten Seite ein Nadellager und das Nadellagergehäuse hat eine Bohrung damit durch einen Fixierstift in der Lagerschale des Gehäuses das Lager genau in dieser Position bleibt. Legt man das Nadellagergehäuse nicht genau in diesen Fixierstift wird beim Zusammenschrauben des Gehäuses der Fixierstift nach unten gedrückt und er fixiert nichts mehr. Die Welle hat unnötiges axiales Spiel.
Bei der Kupplungswelle (das Ding mit der Kupplung am rechten Ende) hat ebenfalls ein Nadellagergehäuse, allerdings links. Gleiches Spiel: Bohrung muss bei Montage genau im Fixierstift (hier als Hülse ausgeführt) sitzen.
Sind beide Fixierstifte weggedrückt, fliegen dir andauernd die Gänge raus.

Viele Grüße
Gunnar
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Re: Projekt 600ccm...

Beitrag von Manxman »

Danke Gunnar,

Danke, genau das hatte ich gemeint! Hab ich ja schon geahnt.... :D

Das freut mich wenn der Bericht Dir gefällt. Ich hab ein wenig "Bammel", ob das alles so hinhaut. Gibt noch so einige kritische Punkte :lach:
Für die Kupplung habe ich verstärkte Federn, hatte aber bisher noch nie Probleme mit Kupplung. Betreffs "Unwucht", ich fahre zwar nicht hohe Fahrleistungen, sind ja mehr Sprintrennen, aber das könnte natürlich trotzdem Nachteile haben. Wenn dann der Rahmen anfängt zu zerbröseln ist es zu spät... :D
Let´s see....

Gruß
Felix
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Re: Projekt 600ccm...

Beitrag von Manxman »

Hi zusammen, es geht jetzt hoffentlich etwas schneller weiter...
Der Zylinderkopf ist wie gesagt zurück vom Sitze nachfräsen. Ihr werdet mich vermutlich für völlig irre halten, aber ich habe ohne manuelle (oder CNC)-Fräse ein zweites Kerzenloch gesetzt. Jo, Doppelzündung. Stehe ich drauf! (bei dem großen Zylinderdurchmesser auch nicht völlig abwegig!) :D Ich hoffe auf besseres Anspringverhalten und gleichmäßigen Leerlauf. Ich habe bei unseren Flattrack Rennen wirklich oft mitbekommen, wie eine Maschine direkt am Start abstirbt und durch Kicken nicht mehr zu starten ist, für den Fahrer ist sowas immer der mega-Frust!! Daher, ein guter und runder Leerlauf: MUST-HAVE!!

Also habe ich zunächst nach Augenmaß die Platzierung der Bohrung bestimmt (genug Abstand zu den Ventilen), Winkel abgeschätzt, mit 6mm auf der Ständerbohrmaschine vorgebohrt, Position geprüft und dann mit 10,8er Bohrer gebohrt. Der Winkel der Bohrung war nicht ganz ideal, ich musste an dem Rand des "Kerns" etwas die oberste Kühlrippe wegfräsen. Aber das sollte kein größeres Problem sein. :mrgreen:

Mit den Gewindeschneidern M12*1,25 hatte ich dann etwas Probleme durch das dicke Material zu kommen, dann musste ich zunächst das Kerzenloch von außen aufweiten und vertiefen, damit die Kerze ein wenig in den Zylinder schaut. Aber es ist alles ganz gut gelungen, ich bin zufrieden.

Die Ventile sind jetzt bereits eingesetzt, auch die Kipphebel sind montiert. Ein kurzer "Flash-Back" an die blöden Stifte... Ich hab bei mir den oberen Motor-Halter abgeflext und zwei Bohrungen gesetzt, damit ich die Stifte von oben austreiben konnte. So eine Meisterleistung der japanischen Ingenieure.... :P

Dann der nächste Punkt, den Seitendeckel für den Ölkühler-Anschluß vorbereiten: Der Ölkanal im Deckel muss dafür blockiert werden, im Bild ist das gut zu sehen. Man kann auch dort einfach etwas UHU Plus reinlaufen lassen, oder mit Silikon Paste (temperaturstabil) verfüllen. Unten im Ölkanal wird dann eine Bohrung in den Deckel gebohrt und ein "Rohrwinkel" eingeklebt. Ja, ich verwende zum Verkleben UHU Endfest, was ich beim Härten mit Hitze (Heißluftfön) beschleunige, die Festigkeit der Verklebung nimmt dadurch zu. Ich habe seit zwei Jahren keinerlei Probleme mit dieser bisherigen Konstruktion, wo auch die Rohrwinkel eingeklebt sind.

Der Rücklauf vom Kühler zurück erfolgt oben am rechten Seitendeckel, wo der Gußverschluss des Ölkanals sitzt. 8mm Bohrung setzen und dann wird auch dort ein Rohrwinkel eingeklebt.
Auf den Ölkühler möchte ich nicht verzichten. Es gibt manchmal Trainingstermine (so wie Ende letzter Saison in Altrip bei Ludwigshafen), es sind relativ wenig Teilnehmer da, das ist also fast ein "freies Fahren" ...und dann waren wir dort in Altrip 20-25 Minuten am Stück "ballern". Altrip hat eine lange Bahn, da ist dann ein Vollgas-Anteil schon sehr hoch!!
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DZ2.jpg
KopfmVentile.jpg
Ölkühler1.jpg
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Re: Projekt 600ccm...

Beitrag von Jogi.R »

Manxman hat geschrieben: 26. April 2024, 01:20
zum Verkleben UHU Endfest, was ich beim Härten mit Hitze (Heißluftfön) beschleunige, die Festigkeit der Verklebung nimmt dadurch zu.
UHU ist ja ein richtiges Teufelszeug.
Ich verwende Hitze immer zum Lösen geklebter Teile.
Wie bekommt man das mit UHU dann wieder auseinander?
Wenns nicht mehr klappert, ist es kaputt.
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Re: Projekt 600ccm...

Beitrag von Manxman »

Weiter...
Da ich die Ausgleichswelle rauswerfe, wird ja an dieser Stelle kein Öl mehr benötigt (Die Öl-Bohrung/Düse innen im Seitendeckel kann bzw. muss also verschlossen werden). Das Öl was dort quasi "eingespart" wird, könnte für andere Zwecke genutzt werden.... hmmm. Der Gedanke "Spritzkühlung" vom Kolben hat sich bei mir festgesetzt.... Also habe ich kurzerhand unten am Zylinderfuß seitlich eine kleine Bohrung von 1mm zum Ölkanal gesetzt.
Die Öffnung zielt von der Seite auf den vorbeilaufenden Kolben

Allerdings habe ich auch gelesen, daß der Öldruck bei XL/FT eher niedrig liegt. Somit stellt sich also die Frage, ob aus dieser 1mm Bohrung tatsächlich Öl in einem "feinen Strahl" austritt? Im Zylinderfuss sitzt in der Ölsteigleitung eine kleine "Düse", die mit ungefähr 2-3mm Durchlass den Ölkanal verengt. Damit wird aus meiner Sicht erreicht, daß sich ein gewisser Druck im System aufbaut (um eine gute Durchölung der Kurbelwelle zu erreichen).
Die Bohrung für die Spritzkühlung befindet sich kurz vor dieser Engstelle, es könnte also funktionieren. Da ich aber ein relativ "dickflüssiges" Öl fahre (entspricht einem 20W-60 vollsynthetisch), wird der Durchfluss wieder reduziert. Egal, ist ja alles ein wenig theoretisch und ich kann nur hoffen das ich einen Effekt bemerke.

Heute Nachmittag werde ich den Motor wieder verschrauben, dann die Montage von Zylinder und Zyl.Kopf vorbereiten. Das Auslitern des Brennraums steht auch noch an... Wobei, viel ändern kann ich ja eigentlich nicht mehr. Ich hoffe, das ich nicht über 10:1 komme. Ich kann aber ohne Probleme mit "Premiumsprit" von der Tanke plus Oktanadditiv fahren. Da die Fahrleistungen an einem Wochenende nicht so groß sind, habe ich sogar die Verwendung von Rennsprit überlegt. Erst muss er mal laufen.... :mrgreen:
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Re: Projekt 600ccm...

Beitrag von Manxman »

Jogi.R hat geschrieben: 26. April 2024, 05:27
Manxman hat geschrieben: 26. April 2024, 01:20
zum Verkleben UHU Endfest, was ich beim Härten mit Hitze (Heißluftfön) beschleunige, die Festigkeit der Verklebung nimmt dadurch zu.
UHU ist ja ein richtiges Teufelszeug.
Ich verwende Hitze immer zum Lösen geklebter Teile.
Wie bekommt man das mit UHU dann wieder auseinander?
Bei Erhitzung auf über 120°C verliert der Kleber dann doch an Klebekraft.... aber er "verbrennt" nicht. Und du benötigst eine Zange und etwas Kraft. Einlegen in kochendes Wasser ist auch möglich.

Der Blick in ein technisches Datenblatt zeigt, daß sich auch über das Verhältnis Binder/Härter etwas die thermische Belastungsgrenze verschieben lässt. Bei weniger Binder-Anteil (nur 50%) und hoher Härtungstemperatur (150-180°) wird die Klebekraft bei 100°C nochmals verbessert (hab ich aber zu spät gelesen).

Was im UHU Endfest Datenblatt aber auch steht, das für eine Vorbehandlung von Alu ein "Pickling" (Beizen) mit Chromsäure empfohlen wird. Sind die irre?? Das Zeug ist extrem giftig und ich finde es ziemlich krass das so ein "Dreckzeug" in einem Datenblatt heute noch empfohlen wird (ok, bin halt etwas chemisch verseucht...;-))

Wie gesagt, ich fahre seit knapp drei Jahren mit den eingeklebten Rohrwinkeln ohne Probleme. Öltemperaturen von über 100°C dürfte ich nicht erreicht haben, die Endstücke sitzen ja außen und sind somit auch etwas gekühlt.

Ach ja, hab ich ganz vergessen: ich dicke den Kleber mit Feststoff/ Pulver an, damit er beim erhitzen nicht wegläuft. Ich hatte noch Reste von cfk-pulver gefunden, anderes Pulver geht prinzipiell auch. Alu bzw Metall Pulver ist dafür auch sehr gut geeignet.
Zuletzt geändert von Manxman am 26. April 2024, 08:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Projekt 600ccm...

Beitrag von Manxman »

Ich sehe grade, ein Bild fehlt.... Das von dem vergossenen Ölkanal im rechten Seitendeckel.

Ich habe übrigens die Kurbelwelle nochmals etwas erleichtert (Wuchtfaktor jetzt mit dem "alten" leichten Kolbenbolzen bei 58%), zudem sind ja die Magnete aus dem Polrad entfernt. Die Bohrungen im Polrad für die Halterung der Magnete habe ich alle auf 10mm erweitert.... Dort könnte ich sogar relativ simpel Wuchtgewichte befestigen, falls mir mal nach "Spielerei" zumute ist (oder der Motor alles abvibriert). :D
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Re: Projekt 600ccm...

Beitrag von hiha »

Manxman hat geschrieben: 26. April 2024, 07:13 Da ich aber ein relativ "dickflüssiges" Öl fahre (entspricht einem 20W-60 vollsynthetisch), wird der Durchfluss wieder reduziert.
Wenn das Öl gut warm ist, wird es ziemlich dünnflüssig. Und vorher braucht es ja auch keine Spritzkühlung. Ich hab mir mal Gedanken zu einer Art Ölverteiler gemacht, der für einen Moment den Ölfluss zu anderen Verbrauchern unterbricht, wodurch sich genug Druck für die Spritzkühlung aufbauen kann. Dazu brauchts halt Platz irgendwo am Kurbelwellenstumpf...
Gruß
Hans
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Re: Projekt 600ccm...

Beitrag von Manxman »

Hallo Hans,
keine schlechte Idee! Wenn die Ausgleichswelle wegfällt entsteht eine Menge Platz.... :) gut, nicht direkt am "Stumpf", aber da ja dort auch der Ölkanal im Deckel verläuft, wäre das nicht unmöglich. Theoretisch ließe sich an dem Platz der Ausgleichswelle sogar eine zusätzliche Ölpumpe einbauen, die man sogar mit der Kette der Ausgleichswelle antreiben könnte. Das wäre dann schon "high-end" Tuning und eher für den (Straßen)-Rennbetrieb sinnvoll.

Bei 80°C Öltemperatur liegt die Viskosität eines synthetischen Öles (20W-60) ungefähr bei 40cSt. Je nachdem was für ein Öl das genau ist, auch noch etwas höher. Exakt dafür werden VI-Additive zum Öl gegeben (oder synthetische Öle verwendet), um die Viskosität eben bei hohen Temperaturen nicht zu weit abfallen zu lassen. Zum Vergleich: Ein teilsynthetisches 10W-40 "Street"-Öl liegt bei nur 23 cSt. (@80°C), also nur etwa bei der Hälfte!!!
Hier wird der Unterschied Race-Öl gegen "normales" Öl sichtbar. Die höhere Viskosität kann durch einen dickeren Ölfilm eine höhere Belastung tragen. Und die synthetischen Öle sind natürlich thermisch stabiler.

Gruß
Felix
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Re: Projekt 600ccm...

Beitrag von Manxman »

Ähm, mal eine kleine Frage in die Runde der Experten: sind die Ventil-Taschen auf dem Kolben oben notwendig?
Die original Kolben haben ja auch keine, soweit ich das einschätzen kann...
Oder ist das mehr so eine Art "Sicherheit" für den Fall der Fälle?
Danke und Gruß
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