Bollern im Motor unter Last

Hier können Reperaturfragen gestellt werden. Wie wird was wieder repariert?

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Gunnar_HH
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Bollern im Motor unter Last

Beitrag von Gunnar_HH »

Frage an den erweiterten Kreis der Experten:

Woher kommt ein dumpfes Bollern im Motor unter Last.

Also wenn ich im dritten oder vierten Gang ordentlich heraus beschleunige.
Die Beschleunigung kommt, da sitzt richtig Druck hinter aber gleichzeitig habe ich das Gefühl gleich zerreißt es die Kurbelwelle. Erhöhte Vibration scheinen auch vorhanden zu sein. Ab 4500 Touren.

Vergaser ist OK
Ventile sind OK
Augleicherkette ist OK
Kolben hat sehr gute Komp
Auspufftrackt ist dicht
Steuerkette OK
Spanner und Schiene sind gerade noch im Verschleißmaß
Kein Klingeln
Pleuelkopflager ist OK
KW-Lager (c3) erst 4000 km alt
Getriebe und KW haben ca. 115 TKM hinter sich

Meine Vermutung: Pleuelfuß (aber kein merkliches Spiel) oder Getriebewellen. Aber wie messen.

Gruß Gunnar
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rubus
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Beitrag von rubus »

Hallo Gunnar,
Pleuelfuß (aber kein merkliches Spiel)
ganz sicher? Was ist für Dich merklich? Bei eingebauter Kurbelwelle kannst Du nicht viel testen.
Läßt sich die Kurbelwelle mit einem Klick anheben, wenn Du von der linken Seiten gegen den Rand des Deckellochs mit einem starken Schraubenzieher unter den Kopf der Zentralschraube hebelst?
oder Getriebewellen
Höchst unwahrscheinlich.
Kein Klingeln
Ist inzwischen wieder ein ART-Kolben drin?

Grüße
Harald (kein Experte)
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Gunnar_HH
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Beitrag von Gunnar_HH »

Hallo Harald,
Läßt sich die Kurbelwelle mit einem Klick anheben, wenn Du von der linken Seiten gegen den Rand des Deckellochs mit einem starken Schraubenzieher unter den Kopf der Zentralschraube hebelst?
verstehe ich nicht.
Ist inzwischen wieder ein ART-Kolben drin?
Nein, immer noch der Wisoco 10,7 zu 1 aber dafür 98 oktan und bei weniger als 3500 wird halt nicht brutal schnell der Hahn aufgerissen.

Gruß Gunnar
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hiha
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Beitrag von hiha »

Gunnar_HH hat geschrieben:... der Wisoco 10,7 zu 1 aber dafür 98 oktan und bei weniger als 3500 wird halt nicht brutal schnell der Hahn aufgerissen.
Könnte trotzdem Klingeln sein.
Wenn Du das Höhenspiel in den Pleuelagern kontrollieren willst, kannst Du Dir den Kniehebeleffekt zu Nutze machen.Dazu den Kolben in Richtung oberer Totpunkt fahren, aber nicht ganz nach oben, sondern vielleicht ca. 10-15mm v.OT.
Wenn man jetzt an der Kurbelwelle hin und her dreht, ohne den Kolben auf und ab zu bewegen, kann man die gesammelten Spiele von der Kurbelwelle zum Kolben abschätzen, die da sind:
Pleuelfuß
kleines Pleuelauge,
Kolbenbolzen im Kolben,
Kolbenringe in den Ringnuten
Kolbenkippen
Bei Neuteilen ist das praktisch null, und am drastischsten machen sich Pleuellagerspiele bemerkbar...

Gruß
Hans
omagott
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Beitrag von omagott »

Beim Dominik war es kaum merkliches Spiel im Pleuelauge. Hat unter Last wild geklungen aber wenig ausgemacht. Aber besser messen.

Zwecks messen, sind die 10,7:1 Aufdruck auf dem Karton oder wirklich gemessen?

Gruß,
die Oma
Hammer: Werkzeug, das sich aus einer primitiven Schlagwaffe entwickelt hat. Der Hammer wird als wünschelrutenähnliches Gerät genutzt, um das teuerste Teil zu finden das in der Umgebung des Teils liegt welches man eigentlich treffen wollte.
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Gunnar_HH
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Beitrag von Gunnar_HH »

Hallo Oma,
sind die 10,7:1 Aufdruck auf dem Karton oder wirklich gemessen?
ausgelietert mit Dominik zusammen.
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kaschi
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Beitrag von kaschi »

Moin Moin
Das hört sich verdammt nach Kurbelwelle an
Pleuellager unten
Da hilft nur zerlegen alles kontrollieren
Gruß Karsten
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hbmjka
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Beitrag von hbmjka »

Hallo Gunnar!
Es könnte auch der Ausgleicher sein.
Die Symptome wurden von Volker und vom Kurvenfreak
genau so beschrieben.
Geh mal suchen - Ausgleicher - weit zurück.
Gruss Heinz
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Gunnar_HH
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Beitrag von Gunnar_HH »

Hallo Heinz,

Du mit einem Beitrag, dass es der Ausgleicher sein kann ist schon besonders, zumal Du ihn schon seit 28 Jahren ausgebaut hast. Nee Ausgleicher glaube ich nicht, sieht sehr gut aus, wenig Längung, alles richtig aufgelegt.

@All
Also ich habe mal eine FT-Kurbelwelle (30 TKM) eingebaut.
Den besagten Ölbohrungszapfen auf der linken Seite der Kupplungswelle wieder raus gezogen, damit der Nadellagerkäfig wieder fixiert ist und die Ölversorgung der Welle von innen gesichert ist.
Weiter Nadelleger der Kupplungswelle und Antriebswelle gegen Nadellager eines Ersatzgetriebes (30TKM) getauscht.
Normalen gut gebrauchten Kolben mit passender Laufbuchse installiert.
Wiseco Aufkleber vom Seitenteil entfernt.

Info: FT Getriebewellen statt XL Getriebewelle passt nur, wenn beide Wellen komplett getauscht werden. Einzelne Zahnradpaare tauschen geht nicht, da die Zahnradklauen unterschiedlich ausgeprägt sind. Weiteres Problem ist die längere Ritzelaufnahme, welche aber durch Unterlegscheiben überbrückt werden kann. Aber Achtung, an den meisten FT-Getriebe gibt es am 5. Gang Pittingbildung.

Na da bin ich mal gespannt, was das alles gebracht hat.

Gruß Gunnar
Zuletzt geändert von Gunnar_HH am 11. August 2010, 08:32, insgesamt 1-mal geändert.
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volkerxl
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Beitrag von volkerxl »

vielleicht kommen wir bei ner probefahrt am do der sache näher?
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-low
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Beitrag von hbmjka »

Gunnar_HH hat geschrieben:Hallo Heinz,

Du mit einem Beitrag, dass es der Ausgleicher sein kann ist schon besonders, zumal Du ihn schon seit 28 Jahren ausgebaut hast.

Wiseco Aufkleber vom Seitenteil entfernt.
Gruß Gunnar
Hallo Gunnar!
Der Speicher funktioniert noch - Deiner aber auch.
Der Beitrag war vom Februar 2006.

Glaubst Du an Voodoo oder sowas - oder was hat es mit dem Aufkleber auf sich???

Gruss Heinz
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Gunnar_HH
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Beitrag von Gunnar_HH »

@ Volker,
Probefahrt ist aktuell schlecht, da alles auseinander ist....

@ Heinz,
Wenn Voodoo hilft, glaube ich auch an sowas. Ausgleicher-Gedöns, da kenne ich nur ein heulendes Geräusch, wenn die Kette zu stramm gespannt ist.

Ach ja, habe noch einen fast neuen Steuerkettenspanner und Schiene eingesetzt. Kann aber nicht ursächlich sein für ein derart starkes Belastungsbollern. Hoffentlich habe ich am Donnerstag alles zusammen.

Gruß Gunnar
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Dominik
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Beitrag von Dominik »

omagott hat geschrieben:Beim Dominik war es kaum merkliches Spiel im Pleuelauge. Hat unter Last wild geklungen aber wenig ausgemacht. Aber besser messen.
Ich glaube, in dem Fall verwechselst du mich. Ich hatte mal ein kaputtes Pleuelfußlager. Für meine Begriffe hat das mehr Geklackert als Gebollert. Aber wer weiß schon, wie sich "Klackern" und "Bollern" genau anhört :-).

Jedenfalls trat das Geräusch bei mir ganz schlagartig während einer Vollgasfahrt auf. Da brach auch kurz die Leistung massiv ein. Gerade so, dass das Hinterrad nicht blockierte. Danach hatte ich das Geklacker.

Mir war schon klar, dass da was kaputt gegangen war. Weil ich den Motor aber eben erst zusammengebaut hatte, bin ich trotzdem noch rund 3.000 km damit gefahren. Das Geräusch wurde schnell schlimmer. Es gab bald nur noch einen ganz schmalen Drehzahl- und Lastbereich, an dem der Motor nicht klackerte. Zuletzt konnte man beim Anfahren richtige kleine Hammerschläge im Lenker spüren 8) . Als ich den Motor dann auseinander hatte, hatte ich im Pleuelfuß ganz heftig Spiel. Das war (gefühlt) mehr so ein halber bis ein ganzer Millimeter. Ich weiß schon: Spiel fühlt sich immer wilder an, als es wirklich ist. Aber das fühlte sich wirklich sehr wild an.

Grund für die ganze Panne war, dass das federbelastete Gleitröhrchen, das zwischen KW und Motorseitendeckel sitzt, nicht richtig gleiten konnte, sondern in der KW stecken geblieben war.

Die Ursache dafür dürfte wiederum ein Abzieher gewesen sein, mit dem kurz zuvor das KW-Hauptlager abgezogen wurde. Vermutlich wurde der Zentrierdorn des Abziehers in der Ölbohrung angesetzt. Vermutlich hat er einen kleinen Grad hinterlassen. Vermutlich ist deswegen das Röhrchen stecken geblieben. Denke ich mir zumindest.

@Gunnar_HH
Hoffe, dich unterhält dieser kleine Schwank aus meinem Leben etwas. Ich glaube kaum, dass er dir weiterhilft :( . Ich erzähle ihn nur, weil die Geschichte halt angesprochen wurde.

Viele Grüße,
Dominik
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Gunnar_HH
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Beitrag von Gunnar_HH »

Morgen ist der Motor wieder zusammen, da weiß ich mehr.

Schon jetzt denke ich, dass es das Pleuelfußlager ist.
Habe die ausgebaute KW am Pleuelfußlager mit Bremsenreiniger ölfrei gemacht und tatsächlich, da ist ein leichtes Klackern mit minimalem Höhenschlag. Ich denke die KW hat an drei Kolbenklemmern Schaden genommen. Zweimal Wiseco, einmal 1h Vollgas Autobahn bei 35°Grad. Die Hauptlager sitzen beide fest drauf (Rubus).

Man bin ich auf morgen gespannt....

To be continued.....

Gruß Gunnar
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Gast

Beitrag von Gast »

Dominik hat geschrieben: Ich hatte mal ein kaputtes Pleuelfußlager. Für meine Begriffe hat das mehr Geklackert als Gebollert. Aber wer weiß schon, wie sich "Klackern" und "Bollern" genau anhört :-).

Viele Grüße,
Dominik
Hallo,

wie schon erwähnt sind Motorgeräusche ja nur schwer zu beschreiben. An meiner XL war auch mal der KW-Bolzen eingelaufen, und das Geräusch dazu war für mich auch eher ein Klackern, mit dem ich noch einige 100 KM bis Saisonende ohne merklichen Leistungsverlust gefahren bin.
Der Bolzen der Kurbelwelle war 0.15mm eingelaufen und die Laufrollen vom Lager waren auch hinüber. Zum Glück hatte das untere Pleulauge nichts abbekommen, somit hab ich damals nur den Bolzen und die Laufrollen erneuert, der Käfig für die Laufrollen war noch gut.

Gruß grashopper

PS: @gunnar - auch mein Beitrag hilft dir wahrscheinlich recht wenig, aber ich dachte er passt zum Thema, ansonsten viel Glück zu deinem Motor.
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