Geschafft! Mopped läuft -- leider nicht besonders gut.

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Gast

Geschafft! Mopped läuft -- leider nicht besonders gut.

Beitrag von Gast »

Hallo zusammen,

nach unzähligen Arbeitsstunden habe ich meine XL 500 S am Montag endgültig zusammengesteckt. Sieht richtig geil aus. Alles neu. Bis auf den Motor.

Eigentlich wollte ich den Motor erst im Winter überholen. Allerdings läuft er doch viel schlechter, als ich es in Erinnerung hatte (der Motor war das letzte mal vor sechs Jahren an). Werde die Aktion wohl vorziehen müssen. Hier mal eine kleine Mängelliste:

1. Macht mir nicht so viele Sorgen:
- Motor rußt ziemlich
- Motor läuft nicht besonders rund
- Motor startet nicht besonders gut (mal auf den ersten Kick, mal nur mit anschieben)

2. Macht mir mehr Sorgen:
- Klackernde und tickende Geräusche aus dem Zylinderkopf

3. Macht mir am meisten Sorgen:
- Motoröl ist sofort - nach ca. 5 Minuten Betrieb - tiefschwarz
- Hatte zwischendrin keine Kompression mehr. 20 x Kicken ohne JEGLICHE Kompression. Dann war sie plötzlich wieder da.

Zu Punkt 1 denke ich, dass der Vergaser noch eingestellt werden muss. Erik hat den Vergaser überholt. Hat jemand Tipps?

Punkt 2 ist für eine Ferndiagnose denkbar schlecht geeignet. Werde mal Bub zu seiner sehr geschätzten Meinung befragen. Und das Ventilspiel noch einmal überprüfen. Steuerkette spannen hat bestimmt nicht geschadet, aber leider keine hörbare Änderung ergeben.

Punkt 3 scheint mir allerdings auf einen sehr hohen Motorverschleiß hinzudeuten. Das schwarze Motoröl kann ich mir nur durch kräftiges Blow-by erklären. Für die verschwundene Kompression habe ich gar keine Erklärung.

Habe bislang nur eine kleine Proberunde (5 Km) gedreht. Insgesamt war der Motor vielleicht 20 Minuten an.

Hat jemand Tipps?

Danke im voraus,
Dominik
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volkerxl
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Beitrag von volkerxl »

würde den motor etwas laufen lassen. kann alles mit der doch langen standzeit zusammenhängen. das mit den fehlenden kompressionen kenne ich. erklärung habe ich auch keine echte. merkwürdig ist, dass sie wieder da sind. ist bei meiner xl und auch xr so. ich vermute, dass sich das ventil dreht und dadurch bereiche freigibt die nicht "ganz dicht" sind.
ansonsten ölwechsel nach 300-500 km.
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-low
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Kurvenfreak
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Beitrag von Kurvenfreak »

Kann die fehlende Kompression nicht mit der Deko zusammenhängen? entweder falsch eingestellt oder aber vielleicht nur eine Rückholfeder verklemmt und deswegen leicht angesteuert?
Ist die Kompression beim kicken auf einmal weg oder auch beim Anschieben?
Gruß Wolle
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Dominik
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Beitrag von Dominik »

Mit dem Deko-Zug kann es definitv nicht zusammenhängen. Der ist ausgehängt ;-)

Hatte das Problem mit der fehlenden Kompression übrigens früher auch schon sporadisch. Habe es mal mit einem SR-Fahrer diskutiert. Der kannte das auch.

Vielleicht ist es tatsächlich nicht so wild. Mal sehen was wird, wenn ich den Motor länger am laufen habe ...

Hat jemand Tipps zum Einstellen des Vergasers? Erik hat geschrieben, es wäre "Fingerspitzengefühl" gefragt. Wer den Thread über den Auspuffkrümmer gelesen hat, weiß ja, wie es um mein Fingerspitzengefühl bestellt ist :razz:

Danx,

Dominik
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rainerH
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Beitrag von rainerH »

Erst mal herzlichen Glückwunsch! Dass der Motor nicht vernünftig läuft ist natürlich ärgerlich. Sag uns doch aber erst einmal, wieviel km der Motor runter hat. Je nach Pflege ist vor allem der Kolben/-Ringe so ab ca. 25 tkm nicht mehr das gelbe vom Ei. Die fehlende Kompression hängt vermutlich mit dem Verschleiß an genau diesen Teile zusammen, ich denke die Kolbenringen sind durch die lange Standzeit verklebt. das könnte sich wieder von alleine lösen, muss es aber nicht. Gegen schwarzes Motoröl hilft eine Motorspülung, z.b. mit diesel, anschließend aber wieder wenigstens 1 x Öl rein, mehrfach durchtreten und wieder ablassen. Auch Ölsieb reinigen und Ölpumpe kontrollieren ist nicht verkehrt. Entwede du hast unten im getriebe den absoluten Schlamm oder der Dreck kommt über schlecht oder unverbranntes benzin über den kolben. Vergaser einstellen ist in der grundeinstellung nicht schwierig, da du nur eine Schraube einstellen musst (2 1/2 Umdreheungen raus - Achtung vorher Spitze nicht abbrechen!). Den schlecht laufenden Motor besser einzustellen wird nicht funktionieren.
Das geklacker kommt sicherlich aus dem kopf, entweder von den Ventilen (schlecht eingestellt oder eingelaufene Teile) oder von den Ventilsitzen oder Führungen). Falls es für dich interessant ist: Ich habe noch einen Kopf mit allem in Top-Zustand, sowie noch einen gebrauchten Zylinder mit gutem Kolben, den ich bereit wäre herzugeben, allerdings nicht für kleine Münze.
So weit so gut.
Rainer
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Dominik
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Beitrag von Dominik »

Kilometer: Dürften insgesamt so 50 - 60.000 sein. Habe das Motorrad 1992 mit ca. 35.000 Kilometer gekauft und neuen Kolben (glaube 1. Übermaß) und neue Ventile eingebaut. Seitdem dürfte dürfte das Motorad ca. 20 - 30.000 Kilometer gelaufen sein. Kann ich leider nicht genau sagen, da neuer Tacho.

Pflege war anfangs gut - zuletzt hatte ich das Motorrad aber eher vernachlässigt. Da bin ich aber auch nicht mehr viel gefahren.

Motorspülung? Sorry, da muss ich mal nachfragen. Mich stört ja nicht unbedingt die Farbe des Öls, sondern viel mehr die Ursache. Deswegen die ganz ernst gemeinte Frage: Was soll das bringen? Ist das zur Fehlersuche gut, oder was?

Ölsieb habe ich gereinigt. War einiges an undefinierbarer schwarzer, klebriger Masse drin (Dichtungsmasse? Kupplungsabrieb?), etwas Aluspäne (vermutlich von der Steuerkette. Die hat sichtbare Spuren am Motorgehäuse hinterlassen) und leider auch ein Fitzelchen von Messingspäne.

Getriebe habe ich nicht geöffnet. Da könnte durchaus Schlamm drin sein.

Schlecht verbranntes Benzin gibt es in jedem Fall - der Motor rußt recht deutlich. Es wird aber kein Öl verbrannt (zumindest nicht sichtbar).

Warum ist es nicht möglich, den schlecht laufenden Motor besser einzustellen?

Den Punkt mit den verklebten Kolbenringen finde ich interessant. Das müsste ich (wenn der Motor länger läuft) am Ölverbrauch ablesen können, oder?

Gruß,
Dominik
Gast

Beitrag von Gast »

nicht hinterölte ringe lassen ein haufen gas vorbei, bis wieder etwas öl da ist. daher die fehlende kompression. Schwarzes rußen kenne ich ebenfalls von bub, da sieht man es beim hinterherfahren.
die beiden schraun vom aircutventil nachziehen, dann sollte es passen, sofen dein vergaser richtige eingestelt ist.
zum alu im öl: wieviel ist denn drinn, ein bisschen oder sieht das richtig nach flitter aus, dann ist dein kopf auf dem weg in die ewigen jagdgründe. zu den messingspänen: das einzige teil aus messing, das mir in der xl einfällt, ist der geber für den leerlaufschalter..und der verabschiedet sich gerne.
zum motoröl: lass gut sein, mach einfach einen oder zwei ölwechsel mit dem guten 5 euro 5 liter ölkanister. danach sollte es schon passen. beim ölwechsel ohne motordemontage bleiben ca. 0,5 liter schwarzes öl im motor, die das frische sofort nachfärben.

Gruß,
die Oma
Gast

Beitrag von Gast »

Sorry für die fehlenden Buchstaben oben, aber ich muß mich noch an die Notebooktastatur gewöhnen, zumindest was Schnellschreiben angeht.

Nochmal Gruß,
die Oma
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Dominik
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Beitrag von Dominik »

Danx für die Antwort!

- Aluspäne war nicht so wahnisinnig viel im Ölsieb. Ein paar Stück, vielleicht 11, 12 Stückchen. Hat mich insofern nicht gewundert, als man sehen konnte, dass die Steuerkette ein paar mal gegen den Motorblock gearbeitet hat.

- Messing war wie gesagt nur ein Fitzelchen.

- Schwarzes rußen sieht man bei mir nicht nur beim Hinterherfahren, sondern im Standgas :-(

- Zum Motoröl: Wo kriegst Du denn 5 Liter für 5 Euro her? Ich habe 9,95 Euro bezahlt!!

Ich denke, ich werde den Motor erst mal ein bißchen laufen lassen. Vielleicht wird das eine oder andere ja besser. Eine Totalrevision werde ich sowieso machen. Die Frage ist nur: Gleich oder später. Ist im Moment schon ein ziemlicher Kontrast zwischen Motor und Rad. Alles ist Top - solange man den Motor nicht startet.

BTW: Hat jemand einen ordentlichen S-Motor übrig, der es für einen Sommer tut? Würde auch Geld bezahlen. Sollte nur komplett sein, weil ich langsam wieder fahren will und nicht mehr schrauben.

Gruß,
Dominik
LarsErik
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Beitrag von LarsErik »

Deko Zug ausgehängt???
finde ich nicht ideal gelöst.
Ganz weit bzw. sehr weit aufgedreht ist ok, aber wenn der Dekokrempel sich frei bewegen kann ist das auch nicht gut.
Gesetzt der Fall er dreht sich just in dem Moment auf "Deko", oder ganz nach vorn, wenn das Ventil unten ist dann bleibt er doch dort?!? nicht gut!
Nur so eine Idee von einem nixwisser..... :-)

Grüßle
Larserik
ASCII stupid question, get a stupid ANSI !

Meine Oma fährt im Hühnerstall ne Vollcross...ne Vollcross..lalaaaa....
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Dominik
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Beitrag von Dominik »

Da ist diese Feder vor, die um die Welle des Deko-Hebels gewickelt ist. Außerdem dreht sich die Welle des Deko-Hebels frei und verklemmt sich nicht gegen die Kipphebel. Sprich: Wenn das Deko-Hebelchen gegen die geöffneten Auslassventile drücken würde, würde der Kipphebel das Hebelchen einfach wieder zurück schieben. Wiederstand gibt es ja keinen.

Letztlich fällt der ausgehängte Deko-Hebel genauso zuverlässig in die Ausgangsposition zurück wie ein eingehängter. Der Zug und der Deko-Hebel (am Lenker) enthalten ja keinen Mechanismus, der den Deko-Hebel zurückstellt.

Ich mache mir da keine Sorgen.

Gruß,
Dominik
Gast

Beitrag von Gast »

Tja, das ist jetzt so ne Sache. Der Dekohebel kann nicht nur in die normale Richtung drehen, sondern auch andersrum, wobei er da nicht von der Feder gedrückt wird. Hast den Hebel mal ausgebaut gehabt? Wenn der mal umdreht ists mit der Kompression vorbei. Ich würde ihn lieber einhängen, wenn auch ohne Funktion. Ist bei mir auch so gemacht, da ich nur ohne kicke.

Gruß Wolle
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Dominik
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Beitrag von Dominik »

Nee, Du kannst den Hebel plan auf die Kühlrippe vom Zylinderkopf auflegen. Da dekomprimiert gar nichts. Du hast nur ernorm viel Spiel zwischen Kipphebel und Deko-Nocke.

Die Deko-Nocke ist ja nur die nach 180 Grad plangeschliffene Welle vom Deko-Hebel (ähnlich wie der Kupplungsheber). Erst wenn Du die Nocke um mehr als 90 Grad in die falsche Richtung drehen würdest, würde sie wieder irgendwie am Kipphebel anstehen - und im Zweifelsfall nicht dekomprimieren, sondern das Öffnen der Ventile verhindern.

Wie dieser Zweifelsfall genau aussieht, kann ich aber nicht sagen. Denn: Die Nocke lässt sich gar nicht weit genug "falschrum" drehen. Vorher liegt der Hebel schon an der Kühlrippe vom Zylinderkopf auf.

Bin jahrelang so gefahren. Dieser "Umbau" (oder besser: Nachlässigkeit) hat wirklich noch nie zu einem Problem geführt.

Aber ich schaue es mir noch einmal genau an, wenn ich daheim bin.

Bis dahin viel Spass auf eurem Treffen!

Gruß,
Dominik
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Beitrag von Dominik »

Inzwischen schnurrt der Motor übrigens wieder wie ein Kätzchen - wenn auch nicht mit meinem Vergaser (aber das ist ein anders Thema).

- Qualm hat sich von selbst gegeben.

- Tackern war enormes Ventilspiel im Auslass. Da hatte ich mich richtig grob verhauen. Muss wohl erst wieder ein wenig üben ;-)

- Startet jetzt wieder super (wenn der Vergaser nicht gerade abgesoffen ist).

- TÜV und Scheibenbremsen-Eintrag sind inzwischen auch erledigt (nochmal danx an Bub und Oma für den selbstlosen Rettungseinsatz!). Bekomme die Papiere aber leider erst Montag abend.

- Jetzt muss ich mich eigentlich nur noch dem Thema "Dreck im Tank" annehmen und sehen, dass ich meinen Vergaser wieder sauber bekomme.

Hoffe, alle sind heil vom Treffen heimgekommen und der Kater lässt langsam nach.

Grüße,
Dominik
s.
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Beitrag von s. »

Nur so am Rande: die "nach gewisser Standzeit keine Kompression mehr, aber wenn sie dann mal läuft ist wieder alles o.k."-Problematik tritt auch oft bei den Konkurrenzmopeds von der Firma mit den drei Stimmgabeln auf (siehe oben).
Die Ursache ist mir auch nicht ganz klar (könnte vielleicht lose oben am Auslaßventilteller haftende Ölkohle sein, die auf den Sitz rieselt), aber wenn man den Motor nach dem Abstellen immer ungefähr auf Zünd-OT dreht (kickt), so daß die Ventile zu sind, kommt das praktisch nicht mehr vor.
Gruß
Sven
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