...und vom Küssen wird man schwanger!
Manche Märchen scheinen wirklich unausrottbar zu sein: Eine Lichtmaschine mit Permanenterregung kann man
nicht zerstören, indem man ihr eine zu große Last aufbürdet! Dieses Märchen stammt noch aus der Zeit von Gleichstromlichtmaschinen (ist also bestenfalls ein Thema für Fahrer von Eisenschweinen) und ist in der Theorie höchstenfalls noch für diejenigen von Bedeutung, die fremderregte Lichtmaschinen haben und einen entsprechenden Regler ohne Strombegrenzung für die Erregerspule (was schon seit vielen Jahren nicht mehr üblich ist)
Was passiert also, wenn man eine zu große Last an eine mit Permanenterregung arbeitende Lichtmaschinenspule anschließt? Eine zu große Last bedeutet, dass diese Last, bezogen auf dieselbe Nennspannung, einen größeren Strombedarf und einen niedrigeren Widerstand hat. Kann die Lichtmaschinenspule diesen Strombedarf jenseits ihrer Spezifikation bringen? Natürlich nicht, denn die erzeugte Stromstärke ist abhängig von der Drehzahl und der Stärke des bereit gestellten Magnetfeldes (welches sich bei Permanenterregung nicht ändert). Das einzige, was also bei einer Laständerung passiert, ist schlicht und ergreifend eine Änderung der Spannnung. Mit sinkendem Widerstand der angeschlossenen Last wird auch die an der Last anliegende Spannung sinken.
Permanterregte Lichtmaschinen ohne weitere Regelung verhalten sich wie Stromquellen und haben weder eine Spannungs- noch eine Leistungsanbindung. Die Spannung, die sich an der angeschlossenen Last einstellt, ist das Produkt aus dem bereitgestellten Strom und dem Widerstand der Last, kurz: U=I x R.
Zum besseren Verständnis oder auch zur Einstimmung empfehle ich, sich etwas näher mit Fahrradlichtmaschinen (die ebenfalls mit Permanenterregung arbeiten), zu beschäftigen. Eine hervorragende Abhandlung findet sich hier:
http://fahrradzukunft.de/1/wirkungsweis ... maschinen/ , insbesondere der Absatz über Lastveränderung ist lesenswert.
Das im übrigen hier ein Dynamo als Spannungsquelle beschrieben wird, ist kein Widerspruch, denn Spannungs- und Stromquellen verhalten sich im Idealfall äquivalent zueinander und welche Darstellungsform zur Beschreibung einer Energiequelle verwendet wird, liegt gewissermaßen im Auge des Betrachters. Siehe auch
http://de.wikipedia.org/wiki/Stromquell ... theorie%29 .
Um aber auch noch zur ursprünglichen Frage etwas beizutragen: Ich empfehle ebenfalls eine Umrüstung auf H4 bzw. HS1 Scheinwerfer mit entsprechender Bestückung. Eine 12 Volt 35 Watt HS1 Glühlampe bringt besseres Licht auf die Strasse als 12 Volt 40/45 Watt Bilux. Für 12 Volt 55/60 Watt sollte man aber besser den Lichtanker neu wickeln mit einer Drahtstärke, die geschätzt ca 20 bis 25 Prozent größer ist als die ürsprüngliche.
Gruß
Matthias