warum so eine schraube??

Hier können Reperaturfragen gestellt werden. Wie wird was wieder repariert?

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twinshock
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Beitrag von twinshock »

Bei einer Dehnschraube erreícht man beim zweiten mal montieren nie mehr das vorgeschriebene Anzugsmoment. Bis zur Winkeldrehung kommt man dann gar nicht mehr. Einmal verwendet dann sind sie hin bzw. man kanns schon montieren wird auch zunächst halten aber über kurz oder lang setzten sich die Teile und alles wird undicht, müßte nachsetzten usw.
Grüße Andi
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alttec
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Beitrag von alttec »

Hallo Tux,

den Gedanken mit dem Öl finde ich gut, warum sollte die Schraube sonst so aufwendig gestaltet sein?

Meiner Meinung nach brauchen die Dehnschrauben/bolzen nicht zwangsläufig gewechselt werden.

Das Nachziehen der Zylinderkopfmuttern, nach ca. 1000km, macht bei der XL sowieso keiner, da dafür der Motor wieder raus muss. Leckagen im Bereich der Zylinderkopfdichtung sind eher selten, vor allem wenn die originale Metalldichtung verwendet wurde.
Schöne Grüsse

Erik
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tomtomjump
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Beitrag von tomtomjump »

Hi Tux,
die Idee ist gut, scheitert aber daran, dass die Steigleitung bei den RFVC's außen liegt und alle 6 Zyko-Schrauben so aussehen! Das mit der Torsion hört sich für mich noch am plausibelsten an. Bringt wahrscheinlich soviel wie wenn man die Ventile mit erhöhtem mechanischen Aufwand radial anordnet damit der Brennraum auch richtig schön rund aussieht oder wie wenn man zwei statt nur einem Vergaser verbaut damit eigentlich schon ab Werk keiner weiß ob es dafür überhaupt ne gescheite Gemicheinstellung gibt... :roll:

Weiß jmd, ob die Schrauben bei der Domi oder der FMX auch noch verbaut sind?

MfG
Tommy
Gruß Tom
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Dominik
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Beitrag von Dominik »

Twinshock hat geschrieben:Bei einer Dehnschraube erreicht man beim zweiten mal montieren nie mehr das vorgeschriebene Anzugsmoment. Bis zur Winkeldrehung kommt man dann gar nicht mehr.
Habe das auch so gelesen. Es gibt Dehnschrauben mit anschließender Winkeldrehung. Die muss man auf jeden Fall ersetzen. Verformen sich ja auch. Soweit klar.

Es gibt aber auch Dehnschrauben ohne anschließende Winkeldrehung. Die XL-500-Stehbolzen zum Beispiel. Die muss man zwar offiziell auch ersetzen, vielleicht sind sie aber nicht ganz so empfindlich :) .

Bei den XL-500-Stehbolzen kommst du jedenfalls auch beim fünften mal noch problemlos auf das vorgeschriebene Drehmoment. Und die Praxis zeigt, dass sie auch im Betrieb nicht abreißen. Deswegen dachte ich, man muss *vielleicht* Dehnschrauben mit und ohne Winkeldrehung getrennt betrachten. Verstehst du was ich meine?

Wie üblich habe ich aber keine Ahnung von der Materie :? .

Viele Grüße,
Dominik
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soderstorf
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Beitrag von soderstorf »

Moin,

das sind doch die Schraube für nen Öl-Kanal.

Die Schraube hat eine dickere Bohrung (am unteren fast diese und hält fest den oberen Teil) am unteren Ende.

Der mittlere Teil ist dafür da, dass der Öldruck weiter nach oben (geschraubt) gebracht wird.
Deus Ex Machina
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twinshock
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Beitrag von twinshock »

alttec hat geschrieben:Hallo Tux,

den Gedanken mit dem Öl finde ich gut, warum sollte die Schraube sonst so aufwendig gestaltet sein?

Meiner Meinung nach brauchen die Dehnschrauben/bolzen nicht zwangsläufig gewechselt werden.

Das Nachziehen der Zylinderkopfmuttern, nach ca. 1000km, macht bei der XL sowieso keiner, da dafür der Motor wieder raus muss. Leckagen im Bereich der Zylinderkopfdichtung sind eher selten, vor allem wenn die originale Metalldichtung verwendet wurde.
Die Schrauben werden auch nicht nachgezogen. Habe in meinem Beitrag gemeint: Falls man eine Schraube schon mal gedehnt hat, weil man z. B. keine neue hat und sie dann nachziehen würde ... usw.
Ist schon klar beim Einzylinder Moped ist das Problem auch nicht so brisant wie beim Automotor. Obwohl man sieht ja recht häufig Mopeds mit feuchten Köpfen rumfahren.

Gruß Andi
s.
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Beitrag von s. »

Dominik hat geschrieben: Habe das auch so gelesen. Es gibt Dehnschrauben mit anschließender Winkeldrehung. Die muss man auf jeden Fall ersetzen. Verformen sich ja auch. Soweit klar.
Also das mag ein berechtigter Praxistip sein, daß man über Winkelanzug vorgespannte Dehnschrauben nicht wiederverwenden soll, aber klar ist
doch wohl, daß die Methode, mit der eine Schraubverbindung vorgespannt wird noch nichts über die resultierende Zugspannung sprich Belastung aussagt. Über Winkel anzuziehen ist zumindest bei langen Bolzen genauer als über's Drehmoment, möglicherweise werden Winkelangaben nur bei Schraubverbindungen angegeben, die schon grenzwertig vorgespannt werden, das würde den Tip erklären.
Andererseits, wenn eine Schraube etwas über die Streckgrenze angezogen wird (also schon etwas bleibend verformt wurde) ist sie dadurch interessanterweise nicht schwächer geworden, sondern noch härter, sprich die Streckgrenze des Materials liegt nachher höher. Allerdings nimmt dabei wohl auch die Bruchdehnung ab, so daß sie insgesamt vor allem "heikler" geworden ist.
Es gibt aber auch Dehnschrauben ohne anschließende Winkeldrehung. Die XL-500-Stehbolzen zum Beispiel. Die muss man zwar offiziell auch ersetzen, vielleicht sind sie aber nicht ganz so empfindlich...

Bei den XL-500-Stehbolzen kommst du jedenfalls auch beim fünften mal noch problemlos auf das vorgeschriebene Drehmoment. Und die Praxis zeigt, dass sie auch im Betrieb nicht abreißen.
Ja, es gibt ein übrigens ähnliches Motorrad von einem anderen japanischen Hersteller, da verhält sich das mit den Stehbolzen ganz genauso....
Deswegen dachte ich, man muss *vielleicht* Dehnschrauben mit und ohne Winkeldrehung getrennt betrachten. Verstehst du was ich meine?
Ja, wie gesagt, die einzige Erklärung die mir dazu einfällt hab' ich oben schon geschrieben.
Wie üblich habe ich aber keine Ahnung von der Materie...
Keine falsche Bescheidenheit!
Im Übrigen weiß ich so richtig auch nicht Bescheid darüber.

Gruß
Sven
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Dominik
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Beitrag von Dominik »

möglicherweise werden Winkelangaben nur bei Schraubverbindungen angegeben, die schon grenzwertig vorgespannt werden, das würde den Tip erklären.
Ja, das habe ich gemeint! Weiß aber nicht, ob's stimmt.

Viele Grüße,
Dominik
oliver
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Beitrag von oliver »

Hallo,
ich hab auch mal was dazu zusagen .
Winkelanzug verwendet man um ein bestimmtes Drehmoment sicher zustellen .Das bedeutet egal wie schwer sich zum Beispiel die anzuziehende Schraube im Gewinde dreht (rostiges Gewinde) und dadurch ein Drehmomentschlüssel vor erreichen des tatsächlichen Drehmomentes auslösen würde ,ist das gewünschte Drehmoment sichergestellt . 200Grad Winkelanzug sind 200 Grad egal wie schwer sich die Schraube dreht .Winkelanzug wird viel bei Zylinderkopfschrauben von PKW Motoren verwendet ,wo die Problematik der rostigen Gewinde im Motorblock häufig anzutreffen ist .
Für zB Zylkopfschrauben geben die Fahrzeug Hersteller ein bestimmtes Streckmaß an ,das heißt nach der Demontage Schraubenlänge messen ,max Dehnung erreicht Schraube in die Tonne ,wenn innerhalb der Toleranz wieder verwenden .
Aus Erfahrung kann ich sagen das die max Längung von zB Zylkopfschrauben nach einmaliger Nuzung nicht erreicht ist .Das größere Problem ist eigentlich immer der Zustand des Gewindes .Also Gewinde muß immer sauber und leichtgängig sein .

Gruß
Oliver
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Taj
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Beitrag von Taj »

Hallo Volker,

ich kann jetzt zwar nicht zur bisherigen Ernsthaftigkeit dieses Threads beitragen, aber diese Art von Schrauben in etwas kleiner würde sich für XR-Piloten doch prima eignen, um seine Füllungen, Brücken und Kronen im Gebiss zu verankern :lol:
Seit ich meine XR fahre, habe ich das Gefühl öfter zum Zahnarzt zu müssen :D
Brutales Teil das !

Greets
Andreas
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twinshock
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Beitrag von twinshock »

Dehnschrauben "nicht wieder zu verwenden" ist nicht nur ein Praxistipp sondern wichtig. Natürlich hab ich auch bei irgenwelchen "Samstag Abend nach Gechäftszeiten Basteleien" darauf verzichtet. Hat auch oft hingehauen. Trotzdem würde ich die z. B. die Dehnschraube am Zahnriementrieb eines Autos immer ersetzen. Sonst ist nämlich hinterher das Geheule groß, wenn sie dann doch "völlig unerwartet" nachgibt.
Manche Reparaturen halten halt etwas länger und manche nicht.
Grüße Andi
Matthias
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Beitrag von Matthias »

Hallo,

soviel ich weiß, ist es noch einfacher. Wenn die Dehnschrauben mit dem vorgeschriebenen Drehmoment angezogen werden, dehnen sie sich ein wenig, was einen Einfluß auf die Qualität - vielleicht auch die Gleichmäßigkeit - der Verbindung hat.
Da die dehnschrauben nach dem Lösen sich nicht wieder verkürzen (plastische Verformung), dehnen sie sich bei mehrmaligem verwenden natürlich nicht mehr kontrolliert gleichmäßig - reißen ebentuell sogar ab.

Ich vermute, dass durch die Dehnung der Schrauben auch eine gewisse Elastizität erreicht wird - z.B. bei häufigen temperaturwechseln.

Oder ist es doch ganz anders :-)

gruß

matthias
oliver
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Beitrag von oliver »

Hier noch ein Link zu dem Thema Dehnschraube


http://www.thomsen-harpstedt.de/thomsen/dehnstarr.pdf

Gruß
Oliver
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