Hallo Erik!
Zu deinem letzuten Beitrag wollte ich noch ein paar Dinge anmerken.
Erstmal zum Thema Kurbelwelle, da hast du geschrieben:
alttec hat geschrieben:
... die Kurbelwelle wurde dynamisch feingewuchtet und das wird die Lebenserwartung der KW erhöhen.
Ich denke, du lehnst dich da ein bißchen weit aus dem Fenster, und zwar ganz einfach deswegen, weil es für die Behauptung, Feinwuchten würde die Lebensdauer der Kurbelwelle erhöhen, keine wirkliche technische Begründung gibt.
... Der Kolben muss nicht zwingend erleichtert werden, was jetzt auch unsinnig wäre, da die KW auf den Kolben abgestimmt wurde.
Freilich
muß er das nicht, aber es wäre auch nach dem Feinwuchten durchaus nicht unsinnig. Im Gegensatz zum Feinwuchten würde das Erleichtern des Kolbens nämlich die Belastung des Kurbeltriebs, sprich Pleuel, -lager, Hauptlager wirklich verringern. Ich will jetzt nicht zu sehr in's Detail gehen (kann das aber auf Wunsch gerne mal wann anders machen), man kann den ganzen Sachverhalt ungefähr so zusammenfassen: durch's Feinwuchten hast du praktisch nichts für die Lebensdauer des Kurbeltriebs getan. Wenn du jetzt den Kolben (oder allgemeiner: die oszillierende Masse) erleichterst, verringerst du die Massenkräfte, was sich günstig auf die Lebensdauer auswirkt. Die Tatsache, daß die Welle jetzt schon passend zum Kolben gewuchtet ist, macht die Aktion nur insofern unsinnig, als daß es noch besser gewesen wäre, erst den Kolben zu erleichtern und dann zu wuchten. Das würde zwar die Massenkräfte auch nicht weiter senken können, aber der gesamte Motor würde dann möglicherweise noch einen Hauch vibrationsärmer laufen.
Die Ausgleichergeschichte auf gar keinen Fall ausbauen, die Erfahrungen haben schon andere Leute gemacht. Der Motor vibriert in die Hände und Füsse hinein...
Das ist kein Wunder, wenn dazu die Kurbelwelle nicht anders gewuchtet wird, grob gesprochen fehlt dann an der Kurbelwelle das den fehlenden Ausgleichswellen entsprechende Gegengewicht.
... der Motor dreht nicht mehr so freudig hoch.
Das ist eine ähnliche Erfahrung wie die, daß Bergsteigen ohne schweren Rucksack beschwerlicher ist als mit.
Der Kopf braucht nicht bearbeitet zu werden, wurde oben erwähnt, und es wurde richtig erkannt, das der Kolben dafür ausgelegt ist.
Wie kannst du das jetzt schon wissen, wo doch der Motor noch gar nicht zusammengebaut ist, du ihn also noch nicht hast auslitern können, also das Verdichtungsverhältnis noch unbekannt ist? Wenn's blöd läuft, hast du nachher 12:1, und dann? Für 10:1 hast du dann gut 11ccm zu wenig Brennraumvolumen, wo willst du die hernehmen, wenn nicht aus dem Brennraum, also Zylinderkopf selbst?
Und zum Schluß nochwas zum Thema Kosten: das Geld für's Feinwuchten hätte meiner Meinung nach effektiver im Zylinderkopf angelegt werden können.
Aber jetzt Schluß mit dem Gemecker, ich wünsch' euch viel Erfolg mit dem Motor und eines wollte ich dir noch sagen: ich find' es super von dir, daß du hier so offen über deine Arbeit berichtest!
Gruß
Sven