Moybdändisulfidfett für Nockenwelle?

Hier können Reperaturfragen gestellt werden. Wie wird was wieder repariert?

Moderatoren: Kristian, tester_änderung

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hiha
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Beitrag von hiha »

MoS2-Fett gibts in PKW-Gelenkwellen, und drum ist das Zeuch auch in handlichen Tuben aus dem KFZ-Handel zu bekommen.

"Fettflecken werden wie neu, wenn man sie ab und zu mit etwas Butter einreibt"
Ansonsten hilft Bremsenreiniger um zumindest das Gröbste raus zu kriegen.

Gruß
Hans
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tomtomjump
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Beitrag von tomtomjump »

:D ich würde sagen Thema Fett aus dem Teppich rundet diesen Fred endgültig ab und macht ihn zu einer einzigartig in die Länge gelaberten Abhandlung zum Thema Molydrecksfett.

Mir gefällts. Das Ende passt zum Anfang, was man in der Mitte nicht mehr zu hoffen gewagt hätte. :)

Nun weiß Alex bescheid. Und immer daran denken: Nie mit zu wenig Gas fahren! :twisted:
Gruß Tom
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Dominik
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Beitrag von Dominik »

Ein schönes Schlußwort :) .

Viele Grüße,
Dominik
torstili65
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Beitrag von torstili65 »

ne ne schlusswort is noch nicht.wie issn das mit rundlaufschwingungen ,grade im niedertourigen bereich???wird die nockenwelle und der steuertrieb nicht auch durch die ventilfederkraft beeinflusst ,indem quasi die ventilfeder den nocken weiterdrehen will???bei nem vierzylinder ist das wohl noch eher zu vernachlässigen,aber bei nem einzylinder wird das schon noch mit reinspielen wo welche druckspitzen auftreten. ansonsten ist fett beim nockenwellen einbau vielleicht gar nicht verkehrtaber graphit oder moly ,ich weiss nicht diese festkörperschmierstoffe mit notlaufeigenschaften könnten auch in den kupplungsbelägen landen.sicher ist ja nicht viel,aber trotzdem.
es geht immer irgendwie weiter...bis es zuende ist
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hiha
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Beitrag von hiha »

torstili65 hat geschrieben:ne ne schlusswort is noch nicht.
Oooch, mennooo!
wie issn das mit rundlaufschwingungen ,grade im niedertourigen bereich???wird die nockenwelle und der steuertrieb nicht auch durch die ventilfederkraft beeinflusst ,indem quasi die ventilfeder den nocken weiterdrehen will???
Das is korrekt, aber dagegen hilft der richtig eingestellte Steuerkettenspanner. Zu lockere Kette ist aus verschiedenen Gründen tunlichst zu vermeiden.
ansonsten ist fett beim nockenwellen einbau vielleicht gar nicht verkehrtaber graphit oder moly ,ich weiss nicht diese festkörperschmierstoffe mit notlaufeigenschaften könnten auch in den kupplungsbelägen landen.
theoretisch ja, aber z.B. bei Suzuki und Yamaha weiss ich, dass sie für den Zusammenbau MoS2-schmiere vorschreiben. Kann so schlimm also nicht sein. Hatte selber auch noch nie Probleme damit. Viele (trocken?)Kupplungsbeläge enthalten (laut Hersteller) übrigens selbst Festschmierstoffe, um ein Rupfen und Beissen zu verhindern...


Gruß
Hans
Zuletzt geändert von hiha am 5. Februar 2010, 12:16, insgesamt 1-mal geändert.
omagott
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Beitrag von omagott »

Ist ja auch ne Frage ob man die ganze Tube reindrückt oder einen Hauch von nichts draufschmiert.
Es geht eh nur um die ersten Sekunden, wer den XL Motor nach der Überholung wieder in Betrieb nimmt der sollte eh einfach erstmal etwas Öl in den Kopf schütten, das bleibt in der Wanne unter der Nocke stehen und sickert gemütlich in die Lager ein. Dann hat man auch beim ersten antreten sicher Schmierung.

Gruß,
die Oma
Hammer: Werkzeug, das sich aus einer primitiven Schlagwaffe entwickelt hat. Der Hammer wird als wünschelrutenähnliches Gerät genutzt, um das teuerste Teil zu finden das in der Umgebung des Teils liegt welches man eigentlich treffen wollte.
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Beitrag von timundstruppi »

Ja zum Thema Fett entfernen: Bremsenreiniger, obwohl man es damit meist auch großflächig verteilt.
Hast du jetzt entlich Teppich in der Hütte, Kristian? :D

Zur Nockenbelastung:
Ich kann dir, Dominik soweit folgen...nur:
Wenn bei hohen Drehzahlen der Kipphebel die Nocke nach der Anfangssteigung kaum noch berührt bzw Kräfte übertragen werden, ist die Belastung dann natürlich DORT geringer. Aber um wieviel HÖHER ist sie an der Anfangssteigung?
Höhere Drehzahlen heißen auch quadratischer Verschleiß an den Teilen durch die höhre Geschwindigkeit. Ferner erfolgt die Betätgung noch zusätzlich häufiger durch die höhere Drehzahl. Sind wir dann schon bei kubischen Vershleiß :roll: ??
Was nütz mir die Schonung der Nocke oben, wenn der Start der Rampe den Kipphebel und den Berührpunkt an der Nocke um eine vielfaches vershleißt?

Bei zu niedrigen Drehzahlen kommen dann aber noch zusätzlicher Verschleiß der Schwingungsfedern in der Kupplung und durch Schlagen der Antriebskette.

Irgendwie sollte wir das mal in eine anderen Fred weiterdiskutieren. Schon wieder 3 Themen...

Gruß TW
Gute Rennmotoren wie im Audi RS6 haben wieder normale Tassenstößel und keine Hydros, damit die Masse kleiner wird. Da kommt Spaß auf beim Einstellen von 48 Ventilen. :D
Der 4Takter: Saugen, pressen, knallen, stoßen
loud pipes save lives
88 wc mcq (mcq=alter audi turbo quattro mit 1,6 bar ÜD) KKK
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B5 AFN
G4 ARX
PD02 PD
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Dominik
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Beitrag von Dominik »

Gute Fragen, auf die ich auch nicht unbedingt eine Antwort geben kann. Aus der Praxis kann ich lediglich sagen, dass ich mal eine Megacycle-Nocke in der Hand hatte, die eigentlich nur an den Spitzen eingelaufen war. Auch sonst kann ich mich eigentlich nicht an Nocken erinnern, die nahe am Grundkreis ihre Pittings hatten. Die NWs scheinen diese Art der Belastung irgendwie besser abzukönnen.

Das grundsätzlich ein weniger belastetes Teil bei hoher Drehzahl weniger Verschleiss haben kann, als ein hoch belastetes Teil bei niedriger Drehzahl, scheint mir dagegen schon plausibel.

Viele Grüsse,
Dominik
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Kristian
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Beitrag von Kristian »

Das ist nicht logisch.

Fakt ist: Je höher die Drehzahl desto höher die Belastung der Nockenflanke.
Wie Tönies schon schrieb: die Kräfte steigen im Quadrat oder sogar in Kubik mit der Drehzahl!
(Hab keine Lust die Formel für Massenbeswchleunigung herauszusuchen)

Mal bildlich ausgedrückt:

Bei kleinster Drehzahl:
1. die Nocke hat nur die Federkraft zu überwinden = gering belastet

Bei hoher Drehzahl hat die Nocke zu überwinden:
1. die Federkraft und die Massenträgheit der Feder
2. die Massenträgheit des Ventils (wohl der größte Faktor, stelle einfach mal ein Ventil auf den Finger dann lasse es aus 10m Höhe mit entsprechender Geschwindigkeit auf den Finger fallen :-) )
3. den Luftwiderstand, den das Ventil überwinden muss um in den Brennraum einzudringen (halte mal das Ventil im Stand in die Luft und dann bei 180 Sachen aus dem Fenster)

Summe 1-3 = extrem hoch belastet!

Wer rechnet mal die Geschwindigkeit aus, mit der das Ventil bei 7000 U/min aufgeschossen wird?
Bub, bub, bub...
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Dominik
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Beitrag von Dominik »

Ist schon klar, dass bei höherer Drehzahl insgesamt größere Kräfte wirken als bei niedriger. Aber die Kräfte wirken halt an anderer Stelle und auf andere Art. Bei hoher Drehzahl treten sie punktuell auf, dafür läuft der Rest der Welle praktisch reibungsfrei. Bei niedriger Drehzahl wirken die Kräfte auf die gesamte NW-fläche, die dafür aber unter wesentlich höherer Reibung läuft.

Bildlich gesprochen:
Wenn du einen fetten Stahlnagel nimmst, der mit einem Ende auf einer Ventilfeder (bzw. dem Federteller) aufliegt, kann es leicht sein, dass du 10.000 mal mit einem Hammer auf den Kopf schlagen und Weg X zurücklegen kannst, ohne dass der Nagel dabei gestaucht wird. Deswegen kann es aber trotzdem sein, dass die selbe Arbeit (10.000 mal Weg X) von einer Nockenwelle erledigt ganz erheblich Material vom Nagel abgetragen hat. (Von der Schmierungsproblematik - der Hammer muss ja nicht einmal geschmiert sein - möchte ich jetzt gar nicht reden ...)

Ich muss aber zugeben, dass ich langsam den Pfad verlasse, auf dem ich mich in der Diskussion wohl fühle. Von Tribologie habe ich nicht den blassesten Schimmer und ich bin weder Mechaniker noch habe ich auch nur eine Vorlesung in Maschinenbau besucht.

Der Megacyclewelle war die ganze Diskussion jedenfalls sowieso völlig wurscht. Die war an den Spitzen verschlissen. Und auch sonst kann ich mich eher an NWs erinnern, deren Pittings weit vom Grundkreis entfernt waren.

Viele Grüße,
Dominik
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hiha
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Beitrag von hiha »

Das Problem ist komplexer. Die Pressung an der Flanke ist zwar wesentlich höher, dafür hab ich da auch noch einen stabilen Schmierfilm durch eine hohe Geschwindigkeit. An der Spitze (oder irgendwo davor/danach) gibts einen Schmierfilmzusammenbruch, der ist normal, die Werkstoffe können das überstehen.(wenns die Richtigen sind)
Der Verschleiß steigt übrigens nicht notwendigerweise quadratisch oder kubisch mit der Drehzahl, weil bei höherer Drehzahl oft die Schmierverhältnisse besser werden, was nicht unbedingt etwas mit höherer Fördermenge der Pumpe zu tun hat. Tribologie ist saumäßig kompliziert, soviel hab ich immerhin schon verstanden, und man muss das gesamte System betrachten, also mechanische Abläufe, Werkstoffe, Relativgeschwindigkeiten, und deren Änderung über die Betriebszeit...

Zur Megacycle-Nocke: Man sieht ganz oft ausgebrochene Nockenspitzen, und der Grund ist meist ganz einfach: Die von MC empfohlenen Federn werden nicht verbaut, sondern die Originalfedern drin gelassen. Falls sie nicht eh auf Block gehen, dann zumindest beinahe. Der Enddruck steigt kurz vor Block so dermaßen steil an, dass der aufgeschweisste Werkstoff derbräselt. Und dann wird über Megacycle gemeckert...

Gruß
Hans
torstili65
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Beitrag von torstili65 »

das ist ganz sicher der richtige ansatz.umso weiter die ventilfeder eingedrückt ist umso höher der daraus resultierende druck auf die nocke.am anfang hat man zwar höhere beschleunigungskräfte, dafür ist aber die feder noch weicher.
es geht immer irgendwie weiter...bis es zuende ist
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Beitrag von hiha »

Die Beschleunigungskräfte beim Öffnen sind ungefähr im Schnitt drei bis fünfmal so hoch wie die Verzögerung an der Nockenspitze. Die Federkraft an der Nockenspitze ist zur Sicherheit etwa50-80% höher als diese Verzögerung. Die Beschleunigungskräfte sind also wesentlich stärker(üblicherweise, mit modernen Erhebungskurven.

Gruß
Hans
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