Projekt 570-ccm-Motor

Schneller und Besser! Das wie und warum..... oder warum nicht....

Moderator: Kristian

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alttec
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Beitrag von alttec »

Hallo XL Doktor,

bin leider erst jetzt dazu gekommen das Projekt zu verfolgen.

Ersteinmal herzlichen Glückwunsch zu gelungenen Inbetriebnahme. :zustimm:

Alles weitere kommt bei den ersten Probefahrten ans tageslicht, aber ich denke das dort keine Probleme zu erwarten sind, da Du ja einen erhöhten Aufwand betrieben hast.

Schön das wir jetzt 3 Motoren zum Vergleich haben. Bei "unserem" Projekt werden wir die Quetschkante noch überarbeiten und dann sollte alles in Butter sein.
Schöne Grüsse

Erik
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo,
hier evtl. für Dominik interessant.
Ber einer sogenannten klopfenden oder klinglnden Verbrennung leitet die Zündkerze mit ihrem Funken zunächst die Entzündung des Gemisches ein. Die sich von der Kerze aubreitende Flammfront erzeugt Druckwellen, die in dem noch unverbranntem Gas kritische Reaktionen hervorrufen. dadurch kommt es im Restgasgemisch an vielen Stellen gleichzeitig zur Selbstentzündung. Die Brenngeschwindigkeit steigert sich dadurch auf den 10-15-fachen Wert. Der Druckanstieg pro Grad Kurbelwinkel und die Druckspitze werden deutlich höher. Außerdem bilden sich im Expansionshub hochfrequente Druckschwingungen, die Oberflächen des Brennraums heizen sich gegenüber einen normalen Verbrennung zu stark auf. Von jeglichen Rückständen völlig freie Brennräume sind ein untrügliches Zeichen für eine länger anhaltende klopfende Verbrennung.
Leichte Klopfen mit Unterbrechungen vertragen die meisten Triebwerke problemlos, stärkeres und andauerndes Klopfen führt zu erosionsartigen Abtragungen von Kolbenmaterial am Feuersteg und am Kolbenboden. Auch die Zylinderkopfdichtung und der Zylinderkopf selbst können in ähnlicher Weise geschädigt werden. Die Zündkerze kann sich dabei so stark aufheizen, dass es sogar zu Glühzündungen kommt mit einer thermischen Überbeanbspruchung des Kolbens.
Folge: Abschmelzungen am Kolben. Schweres Dauerklopfen führt zu Ringsteg und Schaftabbrüchen am Kolben.
Gruß
Volker
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peter
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Beitrag von peter »

hallo volker,

schön geschrieben ergibt schon beinahe ein diesel aggregat !

gruss peter
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Dominik
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Beitrag von Dominik »

Hallo Volker,

vielen Dank. Schön und ausführlich beschrieben. Wo kommt diese Beschreibung denn her? Ist immer wieder lustig, wie sich zwei Autoren, die im Prinzip das selbe beschreiben, im Detail doch immer ein wenig unterscheiden.

Weiß eigentlich jemand genau, wodurch das Geräusch entsteht? Habe mal gelesen, es entstünde, weil der Kolben den OT unter Last durcheilt und deswegen wie mit einem Hammerschlag auf die andere Seite kippt.

Viele Grüße,
Dominik
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Dominik,
das klopfende bzw. auch als klingelndes wahrzunehmendes Geräusch entsteht dort unter der Quetschkante des Zylinderkopfes wo sich halt das Restgasgemisch selbst entzündet. Es entzündet sich also praktisch durch eine unkontrollierte Entzündung und nicht wie eigentlich gewollt durch die Flammfront der Zündkerze. Deshalb ist eine Brennraumform ohne große Kanten und Ecken von Vorteil.
Meiner Meinung nach (mag mich natürlich täuschen ) liegt es bei dir daran das du den Brennraum nicht angeglichen/nachgearbeitet hast.
Abhilfe gegen das Klopfen wird in der Regel bei Triebwerken durch Korrektur des Zündzeitpunktes in Richtung spät erreicht oder die Verwendung von Treibstoff mit höherer Oktanzahl(aber das hatten wir ja schon alles angesprochen).
Bei modernen Motoren lösen Sensoren die Zündzeitpunktverstellung über die Motorelektronik aus.
Das was du in deinem letzten Bericht beschrieben hast wird als Kolbenkippen bezeichnet welches natürlich Geräusche mit sich bringt aber nichts mit einer klingelnden Verbrennung zu tun hat.
Bis dann und Gruß
Volker
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Dominik
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Beitrag von Dominik »

Hallo Volker,

danke für die Antwort - aber das weiß ich doch alles schon längst. Hast Du denn die letzten Threads nicht gelesen, wo wir uns ausführlich über die Quetschkante, das Teillastklingeln, Glühzündungen etc. ausgelassen haben?

Die Frage lautete "Woher kommt das Klingeln?". Durch hochfrequente, sich wirr überschneidende von der Zündkerze zurückgeworfene Schallwellen, die aus dem Zündkabel in den Tank geleitet werden??

:razz:

Die Frage ist aber - wie schon gesagt - rein akademisch. Bislang konnte mir das halt noch keiner schlüssig erklären. Am nachvollziehbarsten fand ich bislang die Erklärung mit dem Kolbenkippen unter Last. Allerding weiß ich nicht, ob sie stimmt.

Viele Grüße,
Dominik
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XL_TUX
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Beitrag von XL_TUX »

Hi dominik will mich da eigentlich nicht einmischen, aber

das klingeln wird durch diese selbstzündungen hervorgerufen

diese miniexplosionsartigen verbrennungen machen dieses klingelnde geräusch

wie beim diesel das "nageln" auch durch mehrere unkontrollierte zündungen zustande kommt (im gleichen arbeitsgang)

die geräusche unterscheiden sich wahrscheinlich nur durch den unterschiedlich gestalteten brennraum und dem verschiedenen kraftstoff

das währe auf jedenfall meine theorie dazu

greetings TUX
mit groovigen Gruß
TUX

Drosseln sind Vögel, sie in Motorräder zu stecken ist Tierquälerei!
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hbmjka
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Beitrag von hbmjka »

Hallo Dominik!

Aus " MOTOREN " :

Vom Klingeln und Klopfen.
Obwohl das Wort "Klingeln" kaum in der Literatur auftaucht, sagt es Nichtfachleuten mehr als der Begriff "Klopfen".

Beim Klopfen überlagert eine Detonation die normale, vom Zündfunken eingeleitete und zügig verlaufende Verbrennung. Gasmengen, die von der fortschreitenden Flamme noch nicht erfaßt sind - zuweilen als "Endgas" bezeichnet - entzünden sich durch die zusätzliche starke Verdichtung und Erhitzung von selbst, prallen mit der regulären Flammenfront zusammen und schleudern dabei heftige Druckwellen gegen die Brennraumwände und den Kolbenboden.

ISBN 3 - 87943 - 326 7

Ist nicht bald Weihnachten.

Gruss Heinz
Positiv denken - IMMER!
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Dominik
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Beitrag von Dominik »

Vielen Dank!

Ich war gestern übrigens bei meinem Schrauber, der vorgestern die 570er geTÜVt hat. Der war echt beeindruckt vom Abzug ... :razz:

:yau:

Viele Grüße,
Dominik
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Dominik
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Beitrag von Dominik »

@Doc Volker
Auch Dir noch einmal vielen Dank für die Antwort. Ich hätte die Frage anders Formulieren müssen. Meine Frage sollte lauten: "Kommt das Geräusch von den Detonationen oder woanders her."

War mein Fehler :( .

:hallo:

Creetinks,
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Dominik,
Detonieren tut da garnix...das Gas deflagriert, verbrennt also mit weniger als Schallgeschwindigkeit. Die Geschwindigkeit der Flammfront liegt so im Bereich 100-120 m/s.

Gruß,
deine Oma
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Dominik
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Beitrag von Dominik »

Aber doch nicht bei einer klopfenden Verbrennung. Da entzündet sich das das Gemisch aufgrund zu hoher Energiedichte spontan.

Viele Grüße + bis bald :razz: ,
Dominik
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volkerxl
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kopfende verbrennung

Beitrag von volkerxl »

vielleicht solltet ihr einen extra neuen beitrag aufmachen?? :)
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-low
Gast

Beitrag von Gast »

Eben doch, die Kerze zündet das Gemisch in der Mitte des Brennraums an. An einer zweiten, heissen Stelle (Ölkohle, Verdichtungswärme, Altgastasche duch schlechte Spülung) entzündet sich eine zweite Front, die auf die erste aufläuft.. dann klingelts.
Dann gibts noch einen zweiten Mechanismus: Wenn die Quetschkante zu flach und falsch ausgeformt ist (einfach eine Stufe) wird das Gas lokal sehr schnell komprimiert und ausserdem noch durchgewalkt... Selbstentzündung.
Jetzt kommt die Quetschkante nochmal ins Spiel: Das Gas wird komprimiert, dabei noch durchgewirbelt.So kann die schon brennende Flammfront durch die Verwirbelung überholt werden --> schlagartiges Duchzünden weines relativ großen Volumens. Messen kann man das ganze indem man den Spannungsverlauf an der Zündkerze beobachtet (Oszi plus kapazitiver Abgriff).
Hier kann man Druck und Temperaturverlauf sehen, da sich die Durchschlagfestigkeit mit Druck und Temperatur ändert.

Gruß,
die Oma
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Dominik
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Beitrag von Dominik »

Danke, sehr schön beschrieben!

:hallo:

Viele Grüße,
Dominik
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