Klappergeräusch Motor

Hier können Reperaturfragen gestellt werden. Wie wird was wieder repariert?

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Katikarts
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Re: Klappergeräusch Motor

Beitrag von Katikarts »

Hier der ausgebaute Motor
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Katikarts
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Re: Klappergeräusch Motor

Beitrag von Katikarts »

Welche Dichtung würdet ihr mir da empfehlen, dann würde ich die schon mal bestellen, wäre froh über einen Link.
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Jogi.R
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Re: Klappergeräusch Motor

Beitrag von Jogi.R »

Moin,

für alle Bereiche bis auf den Zylinderkopf reichen Standard- Dichtsätze aus.
Für den Zylko immer die originale 3-lagige Metalldichtung verwenden.

Wenn sie lange gestanden hat ist es auch sinnvoll den Simmerring der Nebenwelle zu erneuern.
Dabei kann man auch die Gleitfläche an der Welle begutachten und notfalls einen Sleeve drüberziehen.

UND die Kipphebel- O- Ringe mitmachen.
Sollte in der Bohrung ein Grat zu fühlen sein (eigentlich immer nach meiner Erfahrung), diesen entfernen, da sonst die O-Ringe schon bei der Montage kaputt gehen.

Das sind zwei Dinge, die, wenn richtig gemacht, für lange Zeit Ruhe geben.

Die letzte Aktion vor dem Einstellen und Einbau (oder andersrum) ist die Abdichtung des Steuerdeckels.
Ist in ca. 30 Minuten erledigt und gerade da gilt: sauber arbeiten erspart unnötiges doppeltes Geschraube.

In Deine Gegend komme ich leider erst im September.

Viel Erfolg
Wenns nicht mehr klappert, ist es kaputt.
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Gunnar_HH
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Re: Klappergeräusch Motor

Beitrag von Gunnar_HH »

Jetzt bekomme ich ein wenig Angst um den Motor und die weiteren Freude an einer Oldtimer-Enduro.

Kati hat doch selber geschrieben, dass sie Schrauberanfänger ist und nun sollen Kipphebelwellen und Antriebswellen-Simmerringe getauscht werden.
Keiner außer Kati hat sich den Motor angehört. Wir wissen nicht, ob die Ventile richtig eingestellt sind, ob die Steuerkette gespannt wurde, ob der Ventilausheber nicht eventuell schleift. Möglicherweise ist alles gut und man hat diesen Motor nur vom Gehör her mit einem verpacktem wassergekühltem Vierzylinder-Aggregat verglichen.

Ich befürchte, dass wenn dort zuviel auf einmal probiert wird, der Motor nicht wieder fehlerfrei zusammenkommt und funktioniert.
Motor raus ohne Schwinge lösen ist schon heftig, der geht so nicht wieder rein.
Selbst kleinere Arbeiten: Wie Gewindereparatur, Steuerkette richtig auflegen, Zylinderkopf zu Deckel Abdichtung, Begutachtung von Ventilsitzen, Messen von Nockenwellenspiel im Lager, Messen von Kolben-Zylinderspiel benötigen mittlere bis gute Schrauberkenntnisse und das passende Werkzeug.

Ich drücke dennoch die Daumen
Gunnar
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Katikarts
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Re: Klappergeräusch Motor

Beitrag von Katikarts »

Ja und deshalb wäre es so toll dass mit jemanden zusammen zu machen. Blöd dass alle soweit weg wohnen, ich würde aber auch ein Stück fahren dafür.
Ich frage evt bei meinem Werkstattmann mal nach, der macht Motoren, die Kosten muss ich aber dann mal besprechen. Ich würde halt gerne mithelfen, Schrauben lösen usw oder wenn mir jemand Dinge erklärt dann denke ich dann kann ich es auch gut umsetzen. Nur die Kenntnisse wie zb für die Ventile oder auch Werkzeug das habe ich halt nicht.
Zudem möchte ich ja dass sie wieder läuft danach. Eigentlich lief sie sehr gut, antreten auch, nur das Geräusch ( nicht ständig) und die Ölverbrennung und den undichten Kopf. Ich hab sogar ein großes Ultraschall Gerät, da passen richtig große Teile rein, da könnte man alles schön sauber machen.
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Kristian
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Re: Klappergeräusch Motor

Beitrag von Kristian »

Bei fast jedem Handgriff kann man einen Fehler machen der den Motor langfristig tötet.
Die ganzen Aktionen die Jogi aufführte sind nichts für nen Anfänger!
Kennt dein Werkstattmann diesen Motorubd die typischen Tücken?

Lass da nen erfahrenen XL-Treiber erst einmal hören was mit dem Triebwerk los sein könnte bevor da wild zerlegt wird.
Bub, bub, bub...
PeterB
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Re: Klappergeräusch Motor

Beitrag von PeterB »

Mhm,

für ein Hexenwerk halte ich den Motor eher nicht. Was aber unterscheidet "klappern" von "tickern", oder "knistern", oder sonstwas? Es kann wirklich hilfreich sein, wenn jemand mit a weng Erfahrung sich das Ding einmal angehört hätte haben könnte. Jetzt mußt Du zerlegen und begutachten und vor allem messen.
Mir waren ein hochwertger 8-er und 12er-Schlüssel immer hilfreich, den 23-er am Hinterrad hast Du ja schon entdeckt :D

Schraub On!

beste grüße
peter
Jogi.R
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Re: Klappergeräusch Motor

Beitrag von Jogi.R »

Motor raus ohne Schwinge lösen ist schon heftig, der geht so nicht wieder rein.

Die Hummel kann eigentlich auch nicht fliegen, nur weiß sie das nicht.

Gerade bei einem Schraub- Anfänger ist es doch wichtig, dass am Ende der Erfolg steht und keine Ölsardine.
Die O-Ringe müssen neu wenn der Kopf ab ist.
Dabei entfernt man den Grat am Steuerdeckel.
Ist der Motor drin und der neue Ring beim Einbau zerstört ist der Frust größer als wenn man das gleich mit macht.

Genauso verhält sich die Geschichte mit der Nebenwelle.

Der Motor sifft doch jetzt schon, das ist ein Grund (neben dem Klappern) den Motor zu zerlegen.
Wenn er nach dem Einbau weiter ölt ist das wahrscheinlich das Beziehungsende.

Deshalb gleich richtig, dann hat man auch lange Freude an solch einer Reparatur.
Wenns nicht mehr klappert, ist es kaputt.
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hiha
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Re: Klappergeräusch Motor

Beitrag von hiha »

Jogi.R hat geschrieben: 15. Februar 2022, 04:50 Die Hummel kann eigentlich auch nicht fliegen, nur weiß sie das nicht.
Stop: Die Hummel wusste das schon, nur die Aerodynamiker haben noch 100Jahre gebraucht um das zu glauben, bzw rauszufinden warum. Heute weiß mans, drum glaubt mans auch.

Gruß
Hans
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Gunnar_HH
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Re: Klappergeräusch Motor

Beitrag von Gunnar_HH »

Nun ist der Motor draußen und es muss weiter gehen, also helfen wir dir.

Du brauchst:
eine Werkbank,
zwei Halter um den Motor etwas aufrecht zu fixieren,
eine Unterlage für noch raus tropfendes Öl (gerne ein altes Blechseitenteil einer Waschmaschine),
Gehäusedeckeldichtung rechts und links (Teil des Set),
Zylinderfussdichtung (oft Papier) (Teil des Set),
Zylinderkopfdichtung mehrlagig (von Peter aus der Schweiz),
4 Ventilschaftabdichtungen (Teil des Set),
zwei neue Krümmerdichtungen (Teil des Set),
Drehmomentenschlüssel für 10Nm, 17Nm, 25Nm, 60Nm und 90Nm,
Dirko HT in Rot oder Schwarz als Abdichtung,
Gegebenenfalls Ensat Gewindebuchsen oder HeliCoil oder TimeSert oder ...

Wenn der Motor nicht aus den Kipphebelwellen heraus sifft, lass den Austausch der O-Ringe.
Wenn der Motor nicht an der Ausgangswelle/Antriebswelle heraus sifft, lass das Trennen der Gehäusehälften.

Was könntest du genau mit dem Zerlegen bezwecken:
Kontrolle der Nockenwelle gegen Einlaufen im Lager,
Kontrolle der Nockenhöhe,
Kontrolle der Nocken auf Pittingbildung,
Abdichten von Zylinderkopf zu Zylinderkopfdeckel (Ölsiff),
Kontrolle des Kolben, ob er gefressen hat,
Kontrolle der Ventilschäfte, ob diese lose sind,
Kontrolle der Ventilsitzringe, ob diese lose sind,
Dichtigkeit der Ventile,
Reduzieren des Qualmverhaltens bei Kaltsart des Motors,
Prüfen der Ölzufuhr zum Zylinderkopf oben,
Kontrolle/Austausch von defekten Gewinden im Zylinderkopf.

Ich bin gespannt wie es weiter geht / Viele Grüße
Gunnar

Hier ein Link zu einem Dichtungsset: Die Zylinderkopfdichtung gleich entsorgen!!
https://www.ebay.de/itm/124702196150?
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Katikarts
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Re: Klappergeräusch Motor

Beitrag von Katikarts »

Vielen Dank für die Rückmeldung! Gerade Gunnar hat es sehr übersichtlich dargestellt. Das finde ich immer sehr Hilfreich!
Allerdings merke ich so ein bissel Panik hier :D
Ich werde das schon nicht alleine machen, ich werde mich bemühen jemanden zu finden. Der Werkstattmann wäre schon der richtige, der ist spezialisiert auf alte Motoren, hat schon etliche gemacht und auch alte BMWs umgebaut, hat selber Rennen gefahren usw. Aber wie es immer so ist, meistens sind die überlastet, keine Zeit, dauert ewig. Das wollte ich eigentlich vermeiden, zudem würde ich zugerne helfen, weil mich das WIRKLICH interessiert und Spass macht. Und Kosten auch etwas reduzieren. Ich hab von unserer alten Honda Boldor den Vergaser auseinander gehabt und gangfähig gemacht, das war wirklich übelst, der war total zu und versifft. Sogar eine Düse war zu weil da was abgebrochen war. Habe ich aber mit Mühe und Not wieder hinbekommen, und dicht ist er auch. War nicht einfach. Aber jetzt fährt sie super . Der Motor wurde da auch gemacht, hatte keine Kompression mehr.

Dichtungen für die Seitendeckel brauche ich nicht mehr, da war ich doch schon dran wegen der Ausgleicherkette spannen. Das wäre erledigt.
Ein Link oder eine Anschrift zum bestellen der Zylinderkopfdichtung ( Schweiz) wäre dann mal gut?
Wie sieht man denn ob es sifft bei den Kipphelwellen?
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Gunnar_HH
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Re: Klappergeräusch Motor

Beitrag von Gunnar_HH »

Sehr schön, sehr schön, ich will keine Panik verbreiten. Respekt vor dem alten Motor mit seinen Tücken trifft es besser.

Klasse, was du da vom Bol 'd Or Vergaser schreibst. Einen Vergaser (auch der von der XL5R) gut hin zu bekommen ist schon eine Freude.
Das wird schon. Eine gute Werkbank und ein Schraubstock helfen sehr. Der gute Schrauber, den du in deiner Nähe kennst, solltest du nutzen, damit er den Zylinderkopf, die NW-Lager und Ventilsitze begutachten kann. Vorher immer schön reinigen. Nichts hasst so ein Gemüt mehr, als wenn du mit einem schmierigen Zylinderkopf ankommst.
Der Peter mit den guten Zylinderkopfdichtungen heißt Peter und kommt aus Basel, ich hoffe er meldet sich hier.

Du schaffst das (PeterB, Jogi.R, Hiha, Rubus, Thoxl, Kristian stehen hinter dir), Baldock aus UK und Valmania aus Fra-Süd haben wir auch schon erfolgreich zum Motor verholfen.

Viele Grüße
Gunnar

Hier mal die Stellen, wo es nicht übermäßig siffen sollte:
nur-kopf.jpg
und hoffentlich trifft später nicht dieses zu...
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Re: Klappergeräusch Motor

Beitrag von Jogi.R »

Laut WHB ist der Kolben im Verdichtungstakt auf OT zu stellen, bevor man den Deckel abschraubt.
Sonst steht die Chose unter Spannung der geöffneten Ventile.

Bei einem unbekannten Motor ziehe ich die 13 Schrauben mit 12Nm nach und markiere die ausgerissenen Gewinde.
Diese kann man dann ausbuchsen.
Bei der Montage ziehe ich die Schrauben nur mit 10Nm an.

Das schaffst du mit Hilfe des Schwarmwissens
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Gabriel
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Re: Klappergeräusch Motor

Beitrag von Gabriel »

Tach zusammen!
.. (PeterB, Jogi.R, Hiha, Rubus, Thoxl, Kristian stehen hinter dir)..
Ich helfe selbstverständlich auch gerne, wo ich kann. Doch bei so viel geballter 500er-Kompetenz halte ich mich natürlich zurück, wohlwissend, daß mein Schwerpunkt nicht mehr bei der 500er liegt.
Ich verfolge es daher eher still schweigend im Hintergrund. ;D

@Kati:
Prima, dass du nicht aufgibst und dein Moped so gerne hast und Spaß auch am Reparieren findest! :bindafür:
Berührungsängste haste zum Glück keine. Ich drücke dir die Daumen für ein erfolgreichen Voranschreiten.
Gruß Gabriel
Mr. XL 2005 und XL600R PD03,
Aktueller Km-Stand: 240.000km/149000mls
28. Apr, 2024: 41 Jahre Erstbesitz
"Wer friert, verliert (auch)!"
Gabi ist wasserfest - ich hab's gesehen!
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Katikarts
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Re: Klappergeräusch Motor

Beitrag von Katikarts »

Vielen Dank wiederholt für die super Unterstützung!
Ich würde bevor ich ihn aufmache/ oder aufmachen lasse gerne die Kompression noch messen. Geht doch im ausgebauten Zustand? Also anschließen da wo die Zündkerze rein kommt, und dann mit dem Kickstarter paar mal Druck aufbauen? Ist das so richtig? Wollte gerne schon mal ausschließen ob Kompression vorhanden oder nicht /wenig vorhanden ist. Aber eigentlich dürfte da doch nichts sein, weil gelaufen ist sie sehr gleichmäßig im Leerlauf usw.
Ich weiß gerade allerdings nicht ob ein Gang drinne ist, ist das egal beim Kickstarter drücken?
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