Pleuel bearbeiten

Schneller und Besser! Das wie und warum..... oder warum nicht....

Moderator: Kristian

Gast

Pleuel bearbeiten

Beitrag von Gast »

Hallo,
in den letzten Beiträgen wurde dieses Thema kurz angesprochen.
Ich habe mich dieser Arbeit vor ca 12 Jahren einmal angenommen.Ich kann allerdings nur sagen das es sich um eine wahnsinnige extrem mühselige u. zeitaufwendige Arbeit handelt.
Das Pleuel wurde anfangs mit dem Winkelschleifer!! u. Feile!!! und verschiedenen Schleifkörpern erleichtert. Nach endlosen Stunden Arbeit mit Schleifpapier zu guter letzt auf Hochglanz poliert.Sieht aus wie verchromt.
Den Pleuelinnenschaft also die Innenseiten mit der 429 Bez. habe ich aus Zeitgründen damals nicht mehr bearbeitet.
Das Pleuel ist aber nie verbaut worden.Die XL hatte ich Wochen später verkauft (leider) Zudem war es ein ausgeschlagenes Pleuel welches erst ausgeschliffen hätte werden müssen.
Es liegt aber immer noch in der Schublade meiner Werkbank.
Wenn ich ehrlich bin, einbauen solch ein Pleuel?? Das wäre mir mit heutigem Wissen u.Verstand zu riskant.
Schließlich ist die XL auch keine Rennmaschine mit der man heute noch auf Wettbewerben antritt.
Wenn jemand die Möglichkeiten besitzt dann kann er sich ja mal die Arbeit machen und aus dem Vollen einer Titanplatte ein Titanpleuel in H bzw.I-Profil fräsen.ca.1/3 leichter .
Bei Titan ist allerdings zu beachten, daß die Laufeigenschaften sehr schlecht sind und das es als Lagerwerkstoff ungeeignet ist(Gleitlagerschalen zusätzlich)
Die Lagerung des Kolbenbolzen muß eine Broncebuchse übernehmen.
Bitte nicht das schlanke Stahlpleuel der XL erleichtern.Den Leistungszusatz merkt sowieso niemand.Und wer hat schon Lust auf einen Abreisser.
Ich werde mein bearbeitetes Pleuel demnächst mal ins Forum stellen.
Gruß
Volker
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peter
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Beitrag von peter »

hallo doc,

so wie ich informiert bin sind die pleuel geschmiedet gilt auch für etwelche titanpleuel.

würde aus festigkeitsgründen eher abstand nehmen von selbst hergestellten (gefrästen) pleuel aus x-welchem material.

gruss peter
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Kurvenfreak
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Beitrag von Kurvenfreak »

Und vor allem, was soll denn das bringen??? Wenn Du mehr Dampf haben möchtest und das der Motor schneller hochdreht, dann dreh das Polrad aussen ab das es nicht mehr weiß wo es her kommt. Zumal passen die Ausgleichsgewichte bei nem leichteren Pleulk nicht mehr :wink:

Gruß Wolle
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alttec
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Beitrag von alttec »

Hallo,

zum Thema Ausgleichgweichte: Ein Kollege hat die Teile vor kurzem ausgebaut und ich durfte das Moped mal fahren. Für die Strasse ist das nichts, es schlafen die Füsse ein. Im Gelände ist das Gerät aber agieler.
Schöne Grüsse

Erik
s.
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Beitrag von s. »

Kurvenfreak hat geschrieben:Und vor allem, was soll denn das bringen??? Wenn Du mehr Dampf haben möchtest und das der Motor schneller hochdreht, dann dreh das Polrad aussen ab das es nicht mehr weiß wo es her kommt. Zumal passen die Ausgleichsgewichte bei nem leichteren Pleulk nicht mehr :wink:
Ein leichteres Pleuel erzeugt natürlich bei derselben Drehzahl geringere Massenkräfte. Das verringert die Belastung von Haupt- und Pleuellager (obwohl der Gewinn nur sehr gering ist), sowie die Vibrationen (aber das auch nur ein ganz klein wenig).
Polieren tut man die Dinger, weil man festgestellt hat, daß Pleuele normalerweise nicht mit einem Gewaltbruch "auf einmal" komplett abreißen, sondern einen Riß bekommen, der immer tiefer wird, bis der verbleibende Materialquerschnitt so gering ist, daß es kracht... Diese Risse nehmen ihren Ausgang gerne vom Grund vorhandener Kerben, weil dort die Zugspannung im Material erhöht ist. Das Ende vom Riß ist dann selber wieder eine fiese Kerbe. Durch das Polieren sollen die erwähnten Kerben entfernt werden und somit die (Dauer)-Festigkeit des Pleuels erhöht werden.
Japanische Motorrad Pleuel mit Nadellager sind praktisch immer geschmiedet und danach einsatzgehärtet. Carillos sind komplett gefräst (aus einem Schmiede-Rohling und dann "machined all over") und kugelgestrahlt. Im Gegensatz zu unseren Pleuels sind sie "bloß" vergütet und haben am big end einen eingepreßten Ring aus Wälzlagerstahl. Im Pleuelauge ist eine Bronzebuchse eingepresst. Leider sind sie recht schwer.
Neben Stahlpleuels gibt es welche aus Titan (extrem teuer) und Aluminium (heikel). Nicht alle Stahlpleuel sind übrigens geschmiedet, in den 4 Ventil BMWs werden gesinterte Pleuel verwendet. Aber wer will schon 'ne BMW...
Ein Titanpleuel für die Honda müßte übrigens genau wie die Carillos in den Enden eingepresste Laufringe haben, weil, wie Volker schon geschrieben hat, Titan kein guter Lagerwerkstoff ist und als Laufbahn für den Nadelkranz viel zu weich wäre.
Gruß
Sven
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Willi
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Beitrag von Willi »

Hallo S

Großes Lob, echt geiler Beitrag, das Forum ist echt SPITZE :respekt:

Das muss ich einfach mal wieder loswerden.









Gruß
Frank aus B.V.- G.
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Sven,
schön wie du die Thematik nochmals erläutert hast.
Pleuel sind nicht alle geschmiedet ich hatte euch damals schon mal auf die www.bahnsporttechnik.de Seite verwiesen. In den dort gefahrenen Motoren werden fast ausschließlich Pleuel aus Aluminium gefahren/verbaut. Diese Material hat sich im Bahnsport durchgesetzt , und das bei Drehzahlen jenseit der 10000 u/min.
Allerdings wäre ein Pleuel aus Alu bei der XL schon alleine aus Platzgründen nicht möglich, da ein solches ganz andere Abmaße aufweisen müßte.(u,a.Eingepresster Stahl/Laufring am Pleuelfuß)
Aber nun mal ehrlich ich glaube für die XL ist Pleueländerung,Neuanfertigung, Bearbeitung, o.ä. überhaupt kein Thema.
Bei der XL geht es um die Nockenlagerung!!!!!
Gruß
Volker
s.
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Beitrag von s. »

Ja, das ist wirklich eine sehr gute Seite!
(Wenn du sie ganz genau liest, wirst du übrigens feststellen, daß bei modernen Bahnmotoren fast nur noch Stahlpleuel verwendet werden, aber sei's drum...)
Die von dir angesprochene Platzproblematik am Pleuelfuß hat man bei vielen Motoren schon mit dem Carillo, das wegen dem Laufring einen größeren Außendurchmesser am big end hat (oder eben bei manchen Motoren recht dünnwandig wird!).
Was die Nockenlagerung der XL angeht: Umbau auf Wälzlager scheint mir schon die Chef-Lösung zu sein, meinst du nicht?
Gruß
Sven
Gast

Beitrag von Gast »

Hi Sven,
also ich bin regelmäßig beim Speedway Tuner und da habe ich halt nur Alu Pleuel zu Gesicht bekommen.Na ja egal.
Zur Wälzlagernocke, mag sicherlich sehr gut u. haltbar sein aber ich besitze einen fabrikneuen Kopf.Den aufzubohren für die ja wohl größeren Wälzlager halte ich nicht für eine so gute Idee.(Ausnahme natürlich verschlissene Köpfe).
Ich habe mich jetzt glaube ich lange genug mit der Thematik NW auseinandergesetzt. Werde jetzt alles versuchen die Nadelgelagerte Megacycle aus den Staaten zu erwerben.Ich glaube eine bessere gibt es nicht.Natürlich, der Preis ist der Hammer.Ventilfedern kann man aus dem Bahnsport verwenden da habe ich gute Beziehungen u. die kosten die Hälfte wie die US Federn. Nur in ein paar Jahren wird es überhaupt keine neuen Köpfe mehr geben und deshalb möchte ich einem Lagerverschleiß schon jetzt aus dem Wege gehen.
Gruß
Volker
s.
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Beitrag von s. »

XL500Doktor hat geschrieben:Hi Sven,
...Ventilfedern kann man aus dem Bahnsport verwenden da habe ich gute Beziehungen u. die kosten die Hälfte wie die US Federn.
Hi Volker,
das mit den Bahnfedern ist sicher nicht nur vom Preis her gesehen die bessere Lösung, weil die R&D Federkits, die für viele megacycle Nockenwellen empfohlen werden, nicht so das Gelbe sind. Wenn du Glück hast, findest du bei deinem Tuner auch passende leichte Federteller und Keile, obwohl, nee, die Honda hat 7er Ventilschäfte, oder? (die meisten Bahnmotoren haben 6er Schäfte) Oder du änderst die Ventile und Führungen auch noch ab ...
Gruß
Sven

P.S.: Was macht denn dein Tuner hauptsächlich für Motoren? GM?
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Sven,
die Honda Ventilschäfte haben ein Maß von 6,5mm, da wird sich wohl das passende finden.
Mein Tuner macht alle Motoren.Vom Trecker bis zum Scooter.Egal.Aber es ist echt prima wenn man ein so erfahrenden Mann kennt der einem eigentlich fast alles (natürlich ne Geldfrage)ermöglichen kann.Ob es das anfertigen von Zyl.Buchsen, Ventilführungen,Hohnen,Pleuelbuchsen u.u.u. ist so jemanden hat leider nicht jeder im Ort wohnen.
Motoren macht er für den Bahnsport (hauptsächlich GM u.Jawa alles andere ist ja so gut wie verschwunden bzw.Konkurs, GM wird übrigens bei Laverda gegossen) immer weniger weil nach seinen Aussagen die Leute aufgrund fehlender Sponsoren durch abnehmendes Zuschauerinteresse kaum noch die Tuningarbeiten bezahlen können.
Gruß
Volker
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peter
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Beitrag von peter »

hallo volker,

frag doch mal deiner tuner was er davon hält über das thema 570 ccm .

auch über die kolben wahl , nockenwellen , vergaser etc.

bin echt gespannt was ein fachmann dazu sagt !

gruss peter
Zuletzt geändert von peter am 3. Oktober 2004, 20:59, insgesamt 1-mal geändert.
Gast

Beitrag von Gast »

Hi Peter,
J.K.mein Tuner hält die JE Kolben für die besten.
Er hat keine guten Erfahrungen mit den W-Kolben gemacht er hat zig verbaut, auch wenn das jetzt einige Leute nicht so gerne hören möchten.
Aber uns (XL Schrauber ) sind nun mal die Hände gebunden u. wenn der JE tatsächlich nicht mehr lieferbar sein sollte werde ich den W-verbauen.
Zur Nocke:
Die US Nocke ist etwas ganz besonderes.Er würde den Preis allerdings nicht bezahlen da es sich bei der XL nicht um ein Racing Gerät handelt mit dem man hier in Deutschland Rennen fährt.
Zum Vergaser habe ich noch keine / seine Meinung.
Zum aufbohren:
Nächste Woche.
Gruß
Volker
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Dominik
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Beitrag von Dominik »

Hallo Doc Volker,
Zum Vergaser habe ich noch keine / seine Meinung.
Zum aufbohren:
Nächste Woche.
Bin ich ja auch mal gespannt, was er sagt. Komm doch am 23.10. bei Erik vorbei, dann können wir uns mal sehen.

Ist von Cloppenburg doch ein Katzensprung.
Er würde den Preis allerdings nicht bezahlen da es sich bei der XL nicht um ein Racing Gerät handelt
Er würde vermutlich aber auch nicht 2.000 Euro in eine XL-Restauration versenken :razz:

Grüße,
Dominik
Zuletzt geändert von Dominik am 3. Oktober 2004, 20:22, insgesamt 1-mal geändert.
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peter
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Beitrag von peter »

hallo volker,

erst mal danke, dass du deinen tuner ausgequetschst hast.

wenns den der je kolben nicht mehr gibt ist doch der mahle eine variante.

bin gespannt auf die anwtort im bezug auf aufbohren und vergaser.

gruss peter
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