Frischer Kolben, Motor einfahren aber wie?

Schneller und Besser! Das wie und warum..... oder warum nicht....

Moderator: Kristian

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rubus
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Frischer Kolben, Motor einfahren aber wie?

Beitrag von rubus »

Hallo,

ich habe über das XL600-Forum eine interessante Seite zu diesem Thema gelesen:

http://www.mototuneusa.com/break_in_secrets.htm

Die Hypothese kurz gefaßt:
Ein Motor mit neuem Kolben und Ringen soll schnell und hart, nicht langsam und vorsichtig eingefahren werden, weil sich nur ganz am Anfang ein kurzes Zeitfenster öffnet, wo sich die Ringe optimal an den Zylinder anpassen können.

Klingt nicht dumm. Und die Bilder sind überzeugend.

Das Thema läßt sicher spannende Kontoversen zu. ;-)

Ciao
Harald
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peter
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Beitrag von peter »

hallo harald,

wie ist den das gemeint :

3 more words on break- in:
NO SYNTHETIC OIL !!

Use Valvoline, Halvoline, or similar 10 w 40 Petroleum Car Oil for at least
2 full days of hard racing or 1,500 miles of street riding / driving.
After that use your favorite brand of oil.

übersetzt:

KEIN SYNTHETISCHES ÖL!!

Benutzen Sie Valvoline, Halvoline oder ähnliches 10 W 40 Erdöl-Auto-öl für mindestens
2 volle Tage von stark laufen oder 1.500 Meilen Straße Reit/des Fahrens.
Nachher dieser Gebrauch Ihre Lieblingsmarke des öls.
-----------------------
das kann ich eim besten willen nicht unterstützen , mein xl fährt seit 25 jahren mit voll synti-öl und läuft und läuft ....

gruss peter
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rubus
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Beitrag von rubus »

Hallo Peter, schon müde? ;-)

Es geht um's Einfahren, danach ist's wurscht.

Harald
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peter
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Beitrag von peter »

hallo harald,

habs schon richtig gelesen,

bin meine mit synti-öl eingefahren und eben wie erwähnt läuft immer noch.

muss ich jetzt wirklich den kopf abnehmen ( das erste mal seit 25 jahren) um zu sehen ob da was nicht mehr so ist wie es sein sollte ?

gruss peter
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rubus
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Beitrag von rubus »

Tja, hättest Du den Motor damals mit mineralischem Öl kurz und hart eingefahren, liefe er jetzt vielleicht noch einen Tick besser. Wer weiß?
Aber damals war ja die Honweise auch noch altmodisch und grob. ;-)

Ciao
Harald
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo,
Schwachsinn der Aspekt über das Honen. Absolut Schwachsinn.
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hiha
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Beitrag von hiha »

Das mit dem einfahren mit Bauern-Öl halte ich für nicht unbedingt gut, besonders bei hochgezüchteten Motoren.
Hohe Ölanforderung gibt es ja nicht NUR bei der Abgabe von Höchstleistung, sondern oft genug speziell im Leerlauf, speziell an Kipphebeln/Nockenwelle.
Eine amerikanische Kurbelwellenfirma (http://www.faliconcranks.com) schreibt hochlegiertes Öl zum Einfahren vor, und sagt, danach könne man Ölen womit man wolle. Mir scheint das deutlich plausbler wie umgekehrt, weil dadurch Anfresser durch minderwertiges Öl vermieden werden können.
Auch der mototuneusa-heini ist nicht der Guru persönlich, wobei die von ihm propagierte Einlaufmethode von Tribologen nicht generell verteufelt wird. Besonders seine "high-velocity-ports" sind nicht unumstritten.
@XL500Doktor
Es hat sich übrigens tatsächlich viel getan, was die Honerei angeht. Allerdings nicht bei unseren Altmopeds.

Gruss
Hans
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alttec
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Beitrag von alttec »

Hallo,

es kommt moch hinzu, das man nicht das komplette ÖL aus einem Motor ablassen kann, es bleibt immer ein Rest im Motor "hängen", ca 0,5 Liter.
Wenn man jetzt vollsynthetisches Öl einfüllt, vermischt es sich mit dem "normalen" Öl und der Effekt des vollsynthetsichen Öl ist dahin.
Schöne Grüsse

Erik
s.
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Beitrag von s. »

Nein.
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Kurvenfreak
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Beitrag von Kurvenfreak »

Gehts hier nicht ums einfahren? Ich glaube wir hatten schon reichlich Diskussionen über Öle.(jeder hat das beste :evil: )

Schnell und hart? Ist find ich ein gutes Motto für ein Auto aber nicht wenns ums Einfahren geht!

Demnach soll man einen neuen Motor anschmeißen, gleich in den Himmel hochdrehen, mit nem Wheelie aus der Garage sausen, 3 min. Vollgas fahren, Motor ausmachen und abkühlen lassen. Dann das gleiche nochmal und dann nochmal den gabzen Tag lang. Da bei den Faktoren der Verschleiß am höchsten ist ist der Motor ja nach 5 Std. eingefahren, oder? Nur ob das gut für den Motor ist und der dann lange lebt??? Ich fahre meinen langsam und schonend ein mit nem Schnapsgläsle Öl im Tank;)

Das einzig sinnvolle das ich gelesen hab ist die Geschichte einen Motor mit mineralischem Öl einzufahren. Das ist aber auch nur gut die Einfahrzeit zu verkürzen da mineralisches Öl einen höheren Reibwert hat und somit die ganze Geschichte etwas beschleunigt und den Geldbeutel schont. Wobei dann beim Wechsel auf Syntheticöl wieder die Kupplung ins Spiel kommt. Daher bin ich bei Ölbadkupplungen auch eher dafür einen Motor mit dem selben Öl einzufahren mit dem er nachher auch bewegt wird.

Gruß Wolle
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Kurvenfreak
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Beitrag von Kurvenfreak »

alttec hat geschrieben:Hallo,


Wenn man jetzt vollsynthetisches Öl einfüllt, vermischt es sich mit dem "normalen" Öl und der Effekt des vollsynthetsichen Öl ist dahin.
Das würd ich auch nicht ganz so sagen. Das Prob. liegt ja weitgehend darin dass bei älteren Motoren die Ölablagerungen des Mineralöls vom Synthi gelöst werden und Ölkanäle verstopfen können. Oder es kann vereinzelt auch passieren dass sich die Öle nicht vertragen und der Ölfilm abreißt. So einen Motor sollt ich auch schon mal instandsetzen. Sah nicht toll aus 8)

Gruß Wolle
XRV 750 Africa Twin
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peter
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Beitrag von peter »

hallo zusammen ,

hab da noch was gefunden :

Wer Höchstleistung und Langlebigkeit vom Triebwerk erwartet, muss es sorgfältig einfahren. "Einfahren" ist die Zeitspanne, in der sich bewegliche Bauteile im Motor aneinander anpassen. Ein Großteil der Hersteller schreibt die Einfahrzeit bis zur ersten Inspektion vor. Bis dahin sollte der Motor nur mit zwei Dritteln seiner maximalen Drehzahl gefahren werden. Schädlich für ihn ist, im großen Gang untertourig oder im ersten Gang hochtourig zu fahren. Erst nach der ersten Inspektion darf man das Aggregat voll fordern. Wer es allerdings 100% machen will, hält sich haargenau an die vom Werk vorgegebene Einfahrvorschrift.

Um zu verstehen, welche Bauteile überhaupt "eingefahren" werden müssen, kriechen wir gedanklich in einen Viertaktmotor. Im Motorgehäuse sind Kurbeltrieb, Nockenwellen, Ventil- und Ventilbetätigung, Getriebewellen und alle Wellen der Nebenaggregate gleit- oder rollengelagert. Weiteres bewegliches Bauteil ist der Kolben. Für möglichst widerstandslose Dreh- oder Schubbewegung sorgt das "Lagerspiel". Je nach Lagerbauart liegt es zwischen 1/10tel bis 1/100stel Millimeter. Den Lagerspiel- "Freiraum" gleicht das Motorenöl aus und gewährleistet so die Schmierung der Lagerstellen. Gleitlager, Kolben, Zylinder und Ventiltrieb müssen eingefahren werden. Betrachtet man die Lagerfläche dieser Bauteile 100fach vergrößert, sind Fertigungsunebenheiten deutlich zu erkennen. In der Einfahrzeit "schleifen" sich diese Lagerflächen ab. Hierbei entsteht feiner Metallabrieb, der sich mit dem Motorenöl vermischt. Während der Einfahrzeit darf nur handelsübliches Mineralöl zur Schmierung dienen. Wer glaubt, mit synthetischem Motorenöl dem Triebwerk etwas besonders Gutes zu tun, irrt sich gewaltig. Teure synthetische Motorenöle haben keine Einfahreigenschaften. Ihre hochwertigen Wirkstoffe lassen das "Einschleifen" nicht zu. Hat das Bike die erste Inspektion hinter sich und ist mit frischem Motoröl versorgt, kann man das Triebwerk allmählich zur Sache bitten.

nachzulesen unter: http://www.classic-motorrad.de/winni_20 ... fahren.htm

gruss peter
s.
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Beitrag von s. »

Naja...
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hiha
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Beitrag von hiha »

Guck doch mal hier unten, was beim Einlaufen WIRKLICH abläuft. Besonders der letzte Satz in der Zusammenfassung ist nicht uninteressant.
http://www.iavf.de/pdf/deutsch/publikation/mtz.pdf

Gruss
Hans
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rubus
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Beitrag von rubus »

Hallo,

der wissenschaftliche Aufsatz "Tribologie und Motormechanik" (Scherge, Kehrwald, Gerve), den Hans angeführt hat, ist durchaus lesenswert!

Er unterstützt klar den Ansatz von MotoMan und nicht die "Lehrbuchmethode".

Zitat des Schlußsatzes:
"Für den eingangs erwähnten Autokauf und die darauffolgende Fahrweise gibt das Gesagte klare Impulse: Möglichst hohe Beanspruchung während des Einfahrens, zumindest was den Motor betrifft."

Ciao
Harald
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