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Ventilerhebungskurve Alttec-NW

Verfasst: 27. Dezember 2005, 19:17
von Dominik
Hallo zusammen,

ich mache für meine Ventilerhebungskurve mal einen eigenen Thread auf. Habe eben die Kurve von der Tuning-NW von Erik abgenommen (mich interessiert einfach, was sich in dem Motor tut):

Bild
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Das Ergebnis ist allerdings nicht besonders gut gelungen:

Der Ventilhub vom Auslaß ist um 4 Zehntel größer als der vom Einlass. Vermutlich eine Addition von Messfehlern. Ich musste meine Messuhr mehrfach umsetzen, weil sie nur einen Messbereich von 3 mm aufweist. Am Ende der Messungen landete die Ventilhebungskurve vom Auslaß bei mir rechnerisch 0,36 mm über Null :( (Auf der Zeichnung habe ich die Kurve trotzdem gegen Null laufen lassen -- deswegen sieht die Anlauframpe auch etwas deformiert aus). Außerdem schneiden sich die Kurven von Ein- und Auslass nicht bei 360° (ich vermute, dass sie sich dort schneiden sollten).

Wenn ich die Ventilerhebungskurve um 0,36 mm korrigieren würde, würde sie gleich viel besser aussehen. Leider weiß ich aber nicht, wo ich die dreieinhalb Zehntel wegnehmen soll.

Fazit: Ich werde es wohl lieber noch einmal mit einer passenden Messuhr versuchen.

@Doc Volker
wo hast du die Gradscheibe angebracht???
An der KW selbstverständlich. An der NW geht es ja schlecht.

Bild
Was bringt dir die Ventilerhebungskurve? im Vergleich zu Originalen?
Ich will halt Steuerzeiten, Ventilüberschneidung und Spreizung mit der Original-Welle vergleichen. Einfach so. Aus Neugierde. Außerdem könnte man die Alttec-NW mit der Megacycle-NW vergleichen ...

@Sven
Ich bin für Anregungen, wie es besser geht, immer offen. Leider sagst Du aber nix :cry: .

Viele Grüße,
Dominink

Verfasst: 27. Dezember 2005, 20:12
von peter
hallo dominik,

schöne kurve leider nicht viel wert, da eine ventil- kolben annährungskurve mehr bringt auch im bezug auf tuning und vergleich:ventilabstand zum kolben.

gruss peter

p.s.

die kolbenannährungskurve lässt sich aber sicher noch in dein diagramm einbauen und wertet deine arbeit um einiges auf.

Verfasst: 27. Dezember 2005, 23:49
von Gast
Hy Dominik,
Du kannst ja mal vorbeistoppen und Dir meine Russenmeßuhr holen, da ist der Meßbereich etwas größer. Falls nicht: Schieblehre festspannen und mit dem Tiefmaß messen.

Gruß,
die Oma

Ps.: Teewasser kocht!
schöne kurve leider nicht viel wert, da eine ventil- kolben annährungskurve mehr bringt auch im bezug auf tuning und vergleich:ventilabstand zum kolben.
Die holen Wir uns dann danach mit Hirnschmalz und ein bisschen Plastilin auf dem Kolben

Verfasst: 28. Dezember 2005, 00:52
von Dominik
Hi Oma,

:flehan: :flehan:

Dich habe ich heute schon den ganzen Tag versucht anzurufen. Warst immer "temporarily not avalible". Ich wußte, dass Du noch eine ordentliche Messuhr auf Lager hast. :) :)

Kocht denn morgen das Teewasser immer noch? Ich komme dann mit der Schwalbe vorbei :razz: .

Viele Grüße,
:hallo:
Dominik

Verfasst: 28. Dezember 2005, 11:20
von s.
Hallo Dominik!
Das sieht doch schon mal gar nicht so schlecht aus! Ich war da ursprünglich skeptisch wegen dem geringen Meßbereich der Uhr und dem deshalb nötigen Umsetzen. Wohl auch nicht ganz unbegründet (0,36mm ...) Daß es mit ner 10mm Uhr leichter gegangen wäre, weißt du ja selbst, wenn du keine auftreiben kannst, kann ich dir eine schicken. Noch ein paar Tips:
- die Gradscheibe nullt man am genauesten, wenn man den Kolben einmal vorwärts, einmal rückwärts gegen jeweils dieselbe Stelle nicht zu nahe an den Totpunkten dreht (das kannst du mit einem festen Anschlag oder einer Meßuhr bei abgenommenem Zylinderkopf machen), und dann die Scheibe darauf "ausmittelt"
- Meßbereich der Uhr(en) ist klar, auf den Federteller messen, möglichst parallel zum Ventilschaft (sonst mißt du zuviel)
- zum Messen statt der Ventilfedern weiche Hilfsfedern verwenden, wenn keine vorhanden sind halt nur die Innere nehmen
- Ventilspiel für die Messung auf etwas unter Null reduzieren, dann kann man auch die Anlauframpen und die Rundheit des Grundkreises erkennen
Nochwas zu den von dir ermittelten Kurven:
Daß du mehr Aus- als Einlaßventilhub gemessen hast, muß kein Meßfehler sein. In einer alten Ausgabe der "Motorrad" ist das beim Vergleich der Yamaha SRX600 vs. Honda XBR500 Ventilerhebungskurven auch rausgekommen...
Daß die Überschneidung nicht genau im OT liegt, ist völlig normal. Stärke der Dichtungen, Block-, Zylinder- und Kopfhöhe und die Länge der Steuerkette beeinflussen die Phasenlage der Steuerzeiten, außerdem sind immer gewisse Fertigungstoleranzen vorhanden. Aber unter anderem deshalb mißt man ja die Steuerzeiten, damit man sie sich wie gewünscht einstellen kann.
Gruß
Sven

Verbesserungsvorschlag

Verfasst: 28. Dezember 2005, 13:19
von Gabriel
ich hätte da einen Kleinen!
1.) Üblicherweise trägt man in jeden Graph auch die Meßpunkte
mit ein.
2.) um die Meßunsicherheit klein zu halten, empfielt es sich wärmstens
mehrere Messungen pro Meßpunkt zu machen.
In Deinem Fall hieße es zB nicht nur für 1 vollständigen Arbeitstakt (=2x360°) 1x zu messen, sondern 2,3, oder so viele wie Du Lust dazu hast.

PS: ich freue mich auf neue (verbesserte) Kurven!°

Gruß GG

Verfasst: 28. Dezember 2005, 16:48
von Dominik
Vielen, vielen Dank für die vielen guten Tipps!

;D

Habe jetzt Omas Messuhr mit 10 mm Hub und werde es später noch einmal versuchen.

Grüße,
Dominik

@Gabriel:
Ich habe sechs mal gemessen. Immer mit einem Hubversatz von ca. 1 mm und dann 2 mal. Kurz: Ich habe mich totgemessen :)

Verfasst: 28. Dezember 2005, 16:53
von s.
Schon klar daß das eine Urs-Arbeit ist mit der 3mm Meßuhr...

Verfasst: 29. Dezember 2005, 19:29
von Gast
Hallo Dominik,
erst einmal finde ich deine Arbeit ganz gut das du so etwas überhaupt einmal ermitteln möchtest.
Ich würde dir ja gerne eine Vergleichskurve meiner Megacycle Nocke. zukommen lassen. Mir ist es in meiner ungeheizten Werkstatt aber in dieser Jahreszeit definitiv für solche Aufzeichnungen zu kalt.
Das was ich dir mitteilen kann ist das meine Megacycle einen Ventilhub von exakt 10,2 mm !! hat und der Abstand Kolben/Ventil je nach Kurbelgrad immer ausreichend war. Alles andere hatte mich beim Zusammenbau erst einmal nicht interessiert.
Auf deiner Kurve erkenne ich so um die 8,2mm.
Aufgrund dieses doch schon großen Unterschiedes läßt sich meine Nocke ja auch nur mit den R/D Ventilführungen fahren.
Irgendwann im nächsten Jahr stelle ich mein Diagramm gerne zur Verfügung.
Gruß
Volker[/b]

Verfasst: 30. Dezember 2005, 14:15
von Gabriel
@Dominik:

ich - als Mann vom Fach - weiß Deinen (Meß-)Aufwand zu schätzen.
Sicherlich haste Dir 1 Wolf gemessen!
Und ganz sicherlich biste (auch) 1 bißchen XL-besessen! :D

Gruß von der XL600R
GG

PS: ich glaube "Peter" erwähnte die Wichtigkeit der Ventilannährungskurve!?
Ist der Grund 1 eventuelle Kontaktfreudigkeit von Ventilen und Kolben
zu beachten oder auch in Problemen mit "Klingelnestern" zu suchen?
.

Verfasst: 30. Dezember 2005, 14:51
von peter
hallo gabriel,

bei getunten motoren insbesondere wenn scharfe wellen verbaut werden mit mehr hub kann es schon vorkommen dass eine nicht gewollte kontaktaufnahme zwischen kolben und ventilen entstehen kann.

um die klingelnester zu beseitigen hilft nur a: auslitern und b: kopfanpassungen wie bereits öffters erwähnt.

gruss peter

Verfasst: 30. Dezember 2005, 14:59
von Gabriel
danke für Deine Bestätigung meiner Vermutung!

Gruizi GG

PS: liegt bei Euch Schnee? In Düsseldoof nicht.
.

Verfasst: 30. Dezember 2005, 15:29
von s.
Ja natürlich kann es vorkommen, daß mit einer anderen Ventilerhebungskurve die Ventile am Kolben angehen, bloß um das festzustellen, da braucht doch man keine "Ventilannäherungskurve" zu ermitteln! Das macht auch kein Tuner, weil sie überhaupt nicht weiterhilft.
Kurz vor Überschneidungs-OT ist der Abstand zwischen Auslaßventilen und Kolben, kurz danach der zwischen Einlaßventilen und Kolben am knappsten.
Bevor man überhaupt die Ventilerhebungskurve aufnimmt, dreht man den Motor vorsichtig aus der "sicheren" Richtung in diesen Bereich und prüft dabei mit einer Hand am Kipphebelende, wieviel Luft noch zwischen Ventil und Kolben ist. Wenn klar ist, daß da nix anstößt, kann man weitermachen. Auf jeden Fall empfehlenswert ist es, danach trotzdem noch den Plastilintest durchzuführen, schon allein um erkennen zu können, wieviel Platz seitlich den Ventilen in den Taschen verbleibt (oft sind die Ventiltaschen nicht wirklich genau in Ventilschaftrichtung in den Kolben gefräst, und meist haben sie auch einen seitlichen Versatz).
Gruß
Sven

Verfasst: 30. Dezember 2005, 15:45
von Gabriel
wohl war, wohl wahr!
Ich sehe auch keine Notwendigkeit darin eine solche "Kurve" zu ermitteln.
Vielleicht ist das der Grund, warum ich bislang noch nie davon gehört habe.

Ich könnte mir vorstellen, daß 1 gewisser Sicherheitabstand zwischen Ventilen und Kolben (~2mm?) auf Grund der Massenträgheit der Bauteile bei hohen Drehzahlen (incl. Wärmeausdehung) nicht unterschritten werden sollte! Oder?

Verfasst: 31. Dezember 2005, 19:25
von Gast
Hallo,
Wiseco spricht von 1,5mm..aber nah dran.
Gründe: Ventilflattern beim Überdrehen, Elastizität im Nockentrieb und in den Lagern am Pleuel und an der Kurbelwelle.

Gruß,
die Oma