Gewaltschraubers Leid

Hier können Reperaturfragen gestellt werden. Wie wird was wieder repariert?

Moderatoren: Kristian, tester_änderung

Lordhelmchen
XL Berater
XL Berater
Beiträge: 216
Registriert: 24. Juli 2007, 22:35
Wohnort: 90571 Schwaig

Gewaltschraubers Leid

Beitrag von Lordhelmchen »

Hallo Leuts,

Heut hab ich mir mal den Zylinderkopfdeckel probehalber auf den Zylinderkopf montiert .
Auch ohne ihn auf den Zylinder oder Motor zu schrauben.
Ging ganz gut und da ich die Flächen geplant hatte auch mal zum Ausprobieren, ob die Nockenwelle noch gut läuft.

Dabei ist mir doch eine bereits eingesetze Gewindebuchse ( Würth oder Ensat - weiss ich nicht . ) wieder ausgerissen. :cry:

Es ist das Gewinde neben dem Ende der Nockenwelle und war das Einzige, das bereits montiert war!

Das entstandene Loch hat so 8mm Durchmesser.

Bilder einfügen muss ich noch üben !

Also nix mehr mit M6 !

Hab jetzt die Möglichkeit eine M8-Buchse zu montieren oder hat Jemand von Euch 'ne andere Idee :?:

Lordhelmchen
Gruss aus Franken
...der Gewaltschrauber...
Benutzeravatar
Dominik
XL Guru
XL Guru
Beiträge: 3884
Registriert: 31. Mai 2004, 07:56
Wohnort: München

Beitrag von Dominik »

Mir sind jetzt auch schon 2x Ensat-Buchsen entgegengekommen. Komisch. Verliere langsam den Glauben an die Dinger. Oder ich mache irgend etwas falsch.

Viele Grüße,
Dominik
tomtom24
XL Guru
XL Guru
Beiträge: 378
Registriert: 13. Oktober 2007, 22:34
Wohnort: Stuttgart

Beitrag von tomtom24 »

ensat ist müll - sorry für den wenig produktiven Beitrag aber das wollt ich einfach kurz loswerden.

Gruß

Tom

PS: zuschweisen beim Aluschweiser deines Vertrauens. Kost fast nix, hlät am besten.
When I was a kid I used to pray every night for a new bicycle.
Then I realised God doesn’t work that way, so I stole one and prayed for forgiveness.
Benutzeravatar
rubus
XL Guru
XL Guru
Beiträge: 1542
Registriert: 16. April 2002, 00:17
Wohnort: Rodheim vor der Höhe

Beitrag von rubus »

My Lord,

'ne Ensat wird's sicher nicht gewesen sein ...

8 Millimeter Durchmesser? Ist doch perfekt. :-)
Bei Ensats hast Du mindestens noch die Wahl zwischen Buchsen mit 9- oder 10-mm-Außengewinde (Vorbohren auf 8 bzw. 8,5 mm). Innen ist natürlich jeweils M6.

Don't panic
Harald
Benutzeravatar
Dominik
XL Guru
XL Guru
Beiträge: 3884
Registriert: 31. Mai 2004, 07:56
Wohnort: München

Beitrag von Dominik »

'ne Ensat wird's sicher nicht gewesen sein ...
Wieso nicht?
... die Wahl zwischen Buchsen mit 9- oder 10-mm-Außengewinde
Je nachdem welche der drei infrage kommenden Gewinde es erwischt hat, kann es natürlich etwas eng werden.

Bild

Aber da hilft nun sowieso nur noch nachmessen und probieren.

Viele Grüße,
Dominik
Benutzeravatar
rubus
XL Guru
XL Guru
Beiträge: 1542
Registriert: 16. April 2002, 00:17
Wohnort: Rodheim vor der Höhe

Beitrag von rubus »

Hallo Dominik,
Oder ich mache irgend etwas falsch.
Vermutlich ja.
Korrekt montiert sind die Buchsen praktisch nicht mehr herauszubekommen, weder freiwillig nich unfreiwillig.
Wieso nicht?
Weil sie nicht ausreißt. Wie auch?

@Lordhelmchen: Zeig mal Deine Buchse!

Grüße
Harald
Benutzeravatar
Frank M
XL Guru
XL Guru
Beiträge: 491
Registriert: 10. August 2003, 23:12
Wohnort: Dettum

Beitrag von Frank M »

rubus hat geschrieben: Korrekt montiert sind die Buchsen praktisch nicht mehr herauszubekommen, weder freiwillig noch unfreiwillig.
sehe ich auch so. Die Standardvariante der Ensatbuchse ist selbstschneidend ausgeführt. Das funktioniert aber im Allgemeinen nur in Kunststoffen wirklich gut.

Für die Montage in Metall bohre ich den Kernlochdurchmesser des Außengewindes vor und schneide mit den ersten beiden Gewindebohrern eines Handgewindebohrer-Dreiersatzes das Gewinde vor. Den Fertigschnitt des Gewindes macht dann die Ensatbuchse beim Einschrauben (sitzt stramm drin, nicht locker reingedreht). Je nach Einsatzort kann man dabei noch etwas mit flüssiger Schraubensicherung arbeiten.

Der am häufigsten gemachte Fehler dabei ist m. Donald Duck, die Gewindebuchse mit "Unterstand" einzuschrauben. Die Oberkante der Buchse sollte wirklich bündig (Kontrolle mit z. B. Haarlineal) mit der Dichtfläche liegen. Dann ergibt das eine dauerhaft haltbare und beliebig oft wieder zu lösende Gewindereparatur.
Benutzeravatar
volkerxl
Administrator
Beiträge: 6179
Registriert: 12. April 2002, 15:14
Wohnort: bei Hamburg
Kontaktdaten:

Beitrag von volkerxl »

zuschweißen ist in diesem fall sicher die problematischste lösung. wer alu schon mal geschweißt hat weiß warum. und so tiefe löcher vernünftig dichtzubekommen ist äußerst problematisch.

richtig montiert sind ensat ne gute gewinderep.
webmaster XL 500.de
webmaster XR500.com
-low
Benutzeravatar
volkri
XL Guru
XL Guru
Beiträge: 843
Registriert: 24. Oktober 2005, 19:04
Wohnort: Altena Sauerland

Beitrag von volkri »

Frank M hat geschrieben:Der am häufigsten gemachte Fehler dabei ist m. Donald Duck, die Gewindebuchse mit "Unterstand" einzuschrauben. Die Oberkante der Buchse sollte wirklich bündig (Kontrolle mit z. B. Haarlineal) mit der Dichtfläche liegen. Dann ergibt das eine dauerhaft haltbare und beliebig oft wieder zu lösende Gewindereparatur.
Moin,
wurde der "Unterstand" hier nicht schon desöfteren propagiert?
Logisch erscheint es mir auch, dass der perfekte Sitz der Buchse plan mit der Dichtfläche abschließt.
Obwohl...wie sieht´s denn dann mit der Wärmeausdehnung aus, vernachlässigbar?
Wassn nu richtig?
Gruß
Volker 8)
Vorderrad nie kleiner als erlaubt ;)
Benutzeravatar
alttec
XL Guru
XL Guru
Beiträge: 4546
Registriert: 17. April 2002, 10:24
Wohnort: Rethwisch
Kontaktdaten:

Beitrag von alttec »

Hallo,

kein Problem, die Stelle habe ich erfolgreich mit Ensat repariert. Notfalls geht dort auch ein 10mm aussen Teil welches dann innen wieder 6mm aufweisst.

Warum eine Ensatbuchse wieder rauskommt ist mir ein Rätzel, selber habe ich das noch nicht geschafft.
Schöne Grüsse

Erik
Benutzeravatar
Dominik
XL Guru
XL Guru
Beiträge: 3884
Registriert: 31. Mai 2004, 07:56
Wohnort: München

Beitrag von Dominik »

Hallo Rubus, Erik, Volker, Volkri und alle anderen,

so sahen die Buchsen aus, die bei mir rausgekommen sind:

Bild
Zum Vergrößern klicken.

Es handelte sich um die Gewinde für den Auspuffkrümmerstehbolzen. Links sieht man noch die Alugewindegänge, die es aus dem Kopf gezogen hat.

Ich habe die Buchsen übrigens nicht selbst gesetzt. Die Schrauben habe ich mit Drehmomentschlüssel (12 Nm) angezogen -- aber soweit gings gar nicht.

Vielleicht lag es daran, dass die Buchsen überstanden und offiziell nicht so gesetzt werden dürfen. Laut Arbeitsanweisung dürfen Ensat und Schraube nicht verkontert werden. Stiftschrauben müssen in der Sacklochbohrung mit dem Werkstück verkontert werden.

Bild
Zum Vergrößern klicken.

Die Krümmerstehbolzen waren aber nicht nur mit der Ensat verkontert, sie haben die Buchse sogar regelrecht gesprengt (s. rote Pfeile im Bild ganz oben)!

Viele Grüße,
Dominik

P.S.: Erfahrung ist vermutlich deswegen so wertvoll, weil man sie aus hunderten von Fehlern gewinnen muss :-)
Lordhelmchen
XL Berater
XL Berater
Beiträge: 216
Registriert: 24. Juli 2007, 22:35
Wohnort: 90571 Schwaig

Beitrag von Lordhelmchen »

Danke.......
....... für die zahlreichen Antworten!
....... für die rege - und schnelle Beteiligung !
Glückwunsch: das Forum lebt. :)
Das Gewinde ist beim Ausschrauben mit raus - hat sich so lang im Loch um die eigene Achse gedreht, bis nix mehr vom Alu übrig war !
Die Schraube hatte sich verkantet und ist auch hinnüber .
Von der ( glaube ) Ensat Büchse sind die zwei Schneidbacken abgebrochen ( gewesen ? ) und haben wahrscheinlich die Schraube eingeklemmt .
Habe alle sonstigen Gewinde neu gebuchst - mit ca. 0.2- 0,4 mm Unterstand da ich hinterher den Kopf plan abgezogen habe. - bewusste Buchse war schon drin und als Einzige plan - bzw ca. 0,1mm Überstand.
Evtl auch schon krumm gebohrt und eingeschraubt gewesen?
Benutze für sowas die Tischbohrmaschine und bohr auf Kernlochdurchmesser des Aussengewindes und senke den Ansatz noch kegelförmig leicht ein. Zum Eindrehen hab ich dann 'ne 10/9er Schraube.
Dass es die Ensat- Buchsen mit 10mm Aussen gibt ist klasse und gefällt mir. Werde es so Probieren !
@ Erik : Mein Päckchen ist hoffentlich noch nicht draussen ???
Falls es noch geht - und falls zufällig vorrätig, leg mir doch bitte zwei Buchsen und 'ne ( gebrauchte ) Schraube rein - M6X58 oder 60. 'Ne Innensechskant hab ich aber zur Not auch. --
Versuch mal 'n kleines Bild einzufügen, welches Gewinde es ist . Das mit dem dicken Kringel drum.

Lordhelmchen
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Gruss aus Franken
...der Gewaltschrauber...
Benutzeravatar
alttec
XL Guru
XL Guru
Beiträge: 4546
Registriert: 17. April 2002, 10:24
Wohnort: Rethwisch
Kontaktdaten:

Beitrag von alttec »

Hallo,

üble Stelle, da sitzt das Gewinde sehr tief.
Schöne Grüsse

Erik
omagott
XL Guru
XL Guru
Beiträge: 804
Registriert: 15. April 2002, 03:53
Wohnort: Kaufering

Beitrag von omagott »

Ensats oder das Äquivalent von Würth gibt es auch in Dünnwand oer eben mit dem 10er Durchmesser.
Unser Maschinenbauer schneidet die Gewinde übrigens vor und setzt den Ensat dann mit Weicon Schraubenkleber endfest ein.
Loctite tut es natürlich auch. Allerdings sehe ich da bei beiden ein Wärmeproblem, da der Kopf sicher an manchen Stellen auf 180-200°C kommt, was der Kleber nicht steht.
Abhilfe, wie vorher schon genannt, das Gewinde nur bis zum 2ten Gewindeschneider setzen, dann den Ensat eindrehen. Etwas tiefer als Oberfläche setzen und dann mit Körnerschlag auf dem Außengewinde sichern.

Gruß,
die Oma
.
Hammer: Werkzeug, das sich aus einer primitiven Schlagwaffe entwickelt hat. Der Hammer wird als wünschelrutenähnliches Gerät genutzt, um das teuerste Teil zu finden das in der Umgebung des Teils liegt welches man eigentlich treffen wollte.
s.
XL Guru
XL Guru
Beiträge: 908
Registriert: 28. September 2003, 21:15

Beitrag von s. »

Dominik hat geschrieben: Die Krümmerstehbolzen waren aber nicht nur mit der Ensat verkontert, sie haben die Buchse sogar regelrecht gesprengt (s. rote Pfeile im Bild ganz oben)!
Ja klar, aber das bedeutet ja daß sie beim Anziehen in's Ensat verkontert wurden. Wär' der Bolzen vor Gewindeende am Grund des Sacklochs angestanden hätte der Gewindeauslauf den Ensat ja nicht aufsprengen können...

Gruß
Sven
Antworten