KW instantsetzen

Schneller und Besser! Das wie und warum..... oder warum nicht....

Moderator: Kristian

omagott
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Beitrag von omagott »

Was erwartest du von ein bischen Plastik?
Auf Kolben und Nocke sehr viel. Frag doch mal die Jungs bei KTM warum das in den Rallyemaschinen verwendet wird...
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hiha
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Beitrag von hiha »

Ob die Kunststoffbeschichtungen bei Nockenwellen was helfen, wage ich zu bezweifeln, Zumindest bei Gleitflächenkipphebeln. Aber bei Kolben sind diese Hartlacke tatsächlich Gold! Nicht umsonst beschichtet Wössner neuerdings sogut wie alle Kolben damit, egal ob Zwei- oder Viertakt.
Für Kolbenbolzen und Nocken nimmt man lieber DLC und ähnliche neumodische Hochleistungsbeschichtungen. Und beim DLC-beschichteten KoBo ist es NICHT so, dass dafür das unbeschichtete Pleuelauge drauf geht. Da gibts sowas wie Partnerschutz...

Als Reparaturbeschichtung würd ich am Pleuelauge interessehalber schon mal das Teflon-Hartlackzeugl probieren wollen. Nur so, interessehalber. Die Schichtdicke muss halt sehr dünn bleiben, sonst baazt es den Lack garantiert raus.

Übrigens, Herr Geier, gemeint sind nicht die teflonhaltigen Ölzusätze! Die gelten gemeinhin tatsächlich als Esoterik.

Gruß
Hans
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der Geier
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Mahlzeit!

Beitrag von der Geier »

Schon klar Herr Hiha :wink:

Greetz, der Geier, geht jetzt noch ein bischen hier in der Motorenentwicklung spazieren... (offiziell arbeiten :D )
Als Gott Chuck Norris erschaffen hatte, fragte er die ihn: "Willst du ein Schwabe sein?"
Chuck Norris erwiderte: "Wäre ich gerne, doch ich bin nicht hart genug!"

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w-sellschopp
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Beitrag von w-sellschopp »

... für Kolbenbolzen und Nocken nimmt man lieber DLC und ähnliche neumodische Hochleistungsbeschichtungen ... Als Reparaturbeschichtung würd ich am Pleuelauge interessehalber schon mal das Teflon-Hartlackzeugl probieren wollen...
Hallo Hans,

das ist ja mal eine für mich neue :idea: Idee :idea: , gerade in Bezug auf das Pleuelauge und die Nockenwelle. Hast du mit den DLC-Beschichtungen schon Erfahrung? Kann man damit ein leichtes Pitting an Nockenwellen und Kipphebeln wieder egalisieren? Und was kosten solche Beschichtungen?
Auch die Beschichtung mit Teflon-Hartlack (Gun-Kote?) hört sich interessant an, weil man die wahrscheinlich auch selbst machen kann, oder?
Hier noch mal das Datenblatt von Gun Kote

Gruß

- Werner -
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der Geier
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Mahlzeit!

Beitrag von der Geier »

:D

Lagerstellen mit Rostschutzlack bearbeiten?

Fährst du immer unter Wasser?

Greetz, der Geier, fliegt lieber :P
Als Gott Chuck Norris erschaffen hatte, fragte er die ihn: "Willst du ein Schwabe sein?"
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Beitrag von w-sellschopp »

HiHi,
Fährst du immer unter Wasser?
stimmt genau ... schau dir das Video von der Wasserdurchfahrt 2008 an :D

aber wenn ich das richtig lese, ist der Lack auch noch ein "Trockenfilm Schmiermittel", dass eingebrannt und dabei richtig hart wird.

Gruß

- Werner -
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hiha
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Beitrag von hiha »

Mit DLC kannst Du nix reparieren, auch nicht egalisieren. Obs auf Grauguss geht weiss ich auch nicht, ich hab damit Stahlnocken beschichten lassen. Das hat mich dank damaliger Konnektschns nix gekostet.
Das GunKote-Zeugel ist wohl das Gleiche wie diverse Kolbenlacke. Fürs Militär entwickelt als Gleit- und Schutzlack für diverse Waffen. Wie gesagt, VIELLEICHT kann man damit Pleuelaugen notfallmäßig ausbessern. Sicherlich aber nur dann, wenns noch nicht weit fehlt.

Gruß
Hans
omagott
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Beitrag von omagott »

Hy Hans,
kommt auf die Temperatur an, meistens ist das Zeug ja in irgendwas 2K mäßiges oder ein Epoxid eingebettet, da ist bei 200-220°C üblicherweise Schluss.
Wäre interessant wie heiß der Kolbenbolzen wird, bei 140° Öltemperatur plus Lagerreibung plus Wärmedurchgang vom Kolbenboden runter.

Wie Du schon sagst, da wird wohl nur probieren helfen.
Zur Nockenwelle, das hat der Bub ausprobiert, ist zufrieden damit. Dioe Gleitbeschichtung macht wohl auch die üblchen Wischer auf der Nocke zu die mit der Zeit entstehen. Läuft bei ihm in einer 600er TT im Gelände- und Endurobetrieb.

Zu den 1A2 Vergasern, das Moped hat zwischenzeitlich den Besitzer gewechselt, muß noch rausbekommen wem die Versager gerade gehören.

Gruß,
die Oma
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Beitrag von der Geier »

omagott hat geschrieben:da ist bei 200-220°C üblicherweise Schluss.
Wäre interessant wie heiß der Kolbenbolzen wird, bei 140° Öltemperatur plus Lagerreibung plus Wärmedurchgang vom Kolbenboden runter.

die Oma
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Haben wir schon gemessen: Im Grenzbereich schonmal 300°C mit entsprechendem Verschleiß!

Ist auch gut an den Anlaßfarben im Spaltbereich Kolbenauge Pleullager zu erkennen.

Greetz, der Geier, da hilft kein Plastik nur reiner harter ehrlicher Stahl! 8)
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Beitrag von w-sellschopp »

da ist bei 200-220°C üblicherweise Schluss.
Wäre interessant wie heiß der Kolbenbolzen wird, bei 140° Öltemperatur plus Lagerreibung plus Wärmedurchgang vom Kolbenboden runter.
mittlerweile denke ich auch, dass der Hartlack für Kolbenbolzen und damit auch fürs Pleuellager nicht geeignet ist. Das Datenblatt gibt eine thermische Beständigkeit von bis zu 260 Grad an ... da wäre mir zu wenig Spielraum nach oben.
Bei DLC scheint das schon anders auszusehen. Firma Kexel wirbt auf ihrer Internetseite sogar mit der Beschichtung von Kolbenbolzen, Ventilen und anderen Teilen, die auch thermisch belastet werden. Das nützt aber leider auch nix bei der Reparatur von Pleuellagern. Die genannte Firma verwendet selbst bei der Reparatur von Kurbelwellen Bronzelager.

Edit(h): Habe gerade ein Foto gefunden, bei dem die Pleuellager beschichtet zu sein scheinen (siehe Anhang).


Gruß

- Werner -
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Beitrag von PeterB »

Ich hatte an sowas gedacht, wie Hans es beschreibt, als ich fragte, ob jemand experience mit Telefonbeschichtung hat. Ich hab hier noch eine schöne KW rumfliegen, die knapp vor der Verschleissgrenze ist. 200tel weniger im Durchmesser könnten der im Auge nicht schaden. Ich glaube, ich probier das mal aus, wenns mir einer macht. Wenn das Zeug verschleißt hab ich ja nicht viel verloren...

Nicht schlagen bitte, aber warum lagert man das Pleuel überhaupt? Ein eingepresster Bolzen und ausgebüchster Kolben sollte doch vielleicht sogar kleinere Bolzendurchmesser erlauben, weil man den kürzer machen könnte?

Beste Grüße
peterb
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Beitrag von hiha »

PeterB hat geschrieben: Nicht schlagen bitte, aber warum lagert man das Pleuel überhaupt? Ein eingepresster Bolzen und ausgebüchster Kolben sollte doch vielleicht sogar kleinere Bolzendurchmesser erlauben, weil man den kürzer machen könnte?
Im Pleuel geklemmten Bolzen gabs früher ja auch, wird aber schwerer, ausserdem heizt sie den Kolben mehr auf. Im Kolben brauchst Du zwei Lager, und die müssen 100% fluchten, was sie bei Kolbenerwärmung aber nicht mehr tun.
Warum allerdings soll der KoBo dann kürzer werden dürfen ?

Gruß
Hans
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Beitrag von PeterB »

Moin Hans,

ich stelle mir vor, dass man bei erhöhter Flächenpressung zw. Bolzen und Pleuelauge das Pleuel schmaler gestalten könnte. Dadurch könnten die Kolbenaugen näher zusammenrücken, der Bolzen kürzer und damit eben auch dünner werden.

beste grüße
peterb
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Beitrag von hiha »

Verstehs immer noch nicht ganz, ist aber wurscht. Heutige Slipper- und Kastenkolben, aber auch wirklich MODERNE Rundschaftkolben haben die KoBoBohrungen ganz dicht am Pleuel, um Durchbiegung des KoBos zu vermindern, Deshalb sind diese KoBos auch dünner wie früher, kürzer sowieso. Belastet werden sie praktisch nur noch auf Scherung und Abplattung.
Nochwas zur Lagerung: Die Schmierverhältnisse da oben sind nicht immer einwandfrei, deshalb schaut man auch drauf, dass die Bolzenbohrungen in den Kolben nicht zu eng sind. Der warme Kolben weitet sich, der Bolzen dreht sich nicht nur im Pleuelauge, sondern auch im Kolben, wie man an den Laufspuren erkennen kann.
Eins ist mir noch eingefallen: Es gibt irgendeinen McCulloch Agrar- oder Hobbymotor, der hat im KOLBEN Nadellager für den KoBo...

Gruß
Hans
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Beitrag von w-sellschopp »

...aber warum lagert man das Pleuel überhaupt? Ein eingepresster Bolzen und ausgebüchster Kolben...
Ich denke, das könnte schon funktionieren. Nur ist es dann nicht mehr möglich, den Kolben ein- und auszubauen (man bekommt den Kolben ja nicht über den eingepressten Kolbenbolzen geschoben).

Gruß

- Werner -

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