alternative Nockenwellenreparatur

Fragen wie z.B: Paßt die Gabel der R an die S?

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tomtomjump
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alternative Nockenwellenreparatur

Beitrag von tomtomjump »

Servus,

um mal die Nockenwellendiskuission auszuweiten hab ich mir auch was zur Reperatur überlegt. Ich dachte mir man könnte die Nockenwelle evtl. in die Drehbank einspannen, entsprechende Bohrungen für Gelitlager oder evtl. Nadellager setzen und dann die original (eingelaufenen) Lagerflächen von der Nockenwelle abdrehen bzw. absägen.

Dann werden die Lager in die NW eingepresst, die Achse durchgesteckt und mit einem Spannstift die Hülsen fixiert. Die Achse bleibt also in Ruhe.

Drehzahlmesser fällt dann natürlich weg. Wenn nur das innere Lager defekt ist dann könnte man ja das äußere Lager original belassen, die Achse wieder in der Nockenwelle 2x lagern und außen nur bei dem kleinen Lager so ne Hülse hinmachen.

Das ganze geht halt nur wenn Kopf und Nocke nur sehr leicht eingelaufen sind. Aber ansonsten, könnte das so funktionieren?
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Gruß Tom
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alttec
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Beitrag von alttec »

Hallo,

die Probleme mit eingelaufenen Nockenwellen und deren Lagerung tritt ja immer wieder auf den Plan.

Es gab und gibt Einzellösungen die aber leider nicht für den "Hobbyschrauber" durchzuführen sind. Wer im Maschinenbau tätig ist und über die entsprechenden Maschinen verfügt, kann solche Reparaturen durchführen, die sind da aber meist nicht für die Allgemeinheit.

Die Ansätze, die Nockenwellen mit Lagern zu versehen oder die Lagerflächen mit Gleitbuchsen auszustatten sind alle in Ordnung, gibt es aber leider nicht von der Stange. Ausser die Lösung aus den USA, dort handelt es sich aber um Tunning und man muss auf den Drehzahlmesserantrieb verzichten.

Unsere Lösung ist bislang das Aufschweissen der Lagerflächen im Kopf, bzw. Deckels um dann die Flächen auf das entsprechende Lagermass abzuarbeiten. Leichte Beschädigungen der Nockenwellenlagerflächen können abgedreht werden.

Diese Aktion wurde schon mehrfach erfolgreich durchgeführt.
Schöne Grüsse

Erik
Superschwäbli
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Beitrag von Superschwäbli »

Erstmal find ich´s gut daß ein Extrafred entsteht sonst ists im Phoenix so voll daß man die Bilder suchen muß :wink:

Hab ja auch über das aufschweißen und neu Spindeln nachgedacht wobei man da echt was drauf haben muß in Sachen Guß-schweißen sprich Vorwärmung sauber Schweißen und extrem langsames Abkühlen lassen und und und mal eben mit der Flamme drauf und dann wiggen halte ich für gewagt...

ne richtig gute Lösung für den kleinen Geldbeutel gibt es da sehr warscheinlich nicht ,da eben alles mit einem entsprechenden Maschinenaufwand verbunden ist.
Der Preis den ich drüben im anderen Fred angesagt habe ist ein absoluter billig Kampfpreis auch wenns für manche nicht so aussieht.
Wer vom Fach ist weiß aber von was ich rede ,es ist nicht alles so "mal eben" wie es auf den Bildern aussieht.

Gruß Sebastian
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tomtomjump
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Beitrag von tomtomjump »

Hallo,

Sebastian ich glaube dir das sofort, dass der Preis gut ist. Für ein Moped, dass ein paar Tausender wert ist auch total ok. Bei der XL sind halt 400Euro Reperaturkosten meist ein wirtschaftlicher Totalschaden...

Bei meiner Lösung wär halt der Vorteil, dass man "nur" eine Drehbank braucht. Die gibts in fast jedem Dorf... Ein weiterer Vorteil gegenüber Lagerschalen oder aufschweißen ist, dass ich die alte Nockenwelle normalerweiße weiterbenutzen kann, weil ja die alte Lagerung bis auf das Mittlellager komplett entfernt werden würde. Dadurch, dass die Lagerpunkte (also die Gleitlagerbuchsen) weiter zur Mitte verschoben sind, müsste meiner Meinung nach das Mittellager auch nicht mehr unbedingt in Ordung sein.

Das Problem bei der ganzen Sache ist wohl, dass das ganze eher nen prophylaktischen Charakter hat. Weil wenn man mal hört, dass die NW eingelaufen ist, dann kommt man wohl an einer Bearbeitung der Lagerstellen nicht vorbei.

Ein weiteres Problem bei meiner Lösung ist, dass man für die Bohrungen für die Lagerbuchsen die NW umspannen muss. Somit ist wohl die LAgetoleranz ziemlich im Eimer
Gruß Tom
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hiha
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Beitrag von hiha »

Ich denke das geht. Zur Befestigung im Allgemeinen kann man ganz problemlos Loctite 603 verwenden. Zur Lagetoleranz kann man entsprechend vorarbeiten, dass man nach dem Umdrehen der Welle wieder was zum Ausrichten hat. Ich hab auch schon Nockenwellen, wo die (Kugel-)Lagersitze total vernudelt waren, den Nockengrundkreis zum Ausrichten verwendet. Bei so kurzen Einzylinderwellen ist das gut möglich, und ergibt eine ausreichende Genauigkeit. Ein wichtiger Rundlaufpunkt ist das Steuerkettenrad. Das sollte möglichst keinen Höhenschlag haben (zu messen im Zahngrund, nicht auf der Zahnspitze)

Gruß
Hans
Superschwäbli
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Beitrag von Superschwäbli »

Meine daß da doch irgendwas eh gesteckt ist an der NW und mit nem Stift auf Position gehalten wird glaub das Kettenrad??Und der fällt dann weg oder muß neu gebohrt werden was sich im schlimmsten Fall neg. auf deine Steuerzeiten auswirkt.
Hab leider grad keine NW zur Hand leider...

Selbst wenn nicht ...mußt Du die Nocke so groß aufbohren daß sie ziemlich schwach wird zwischen den Nocken oder ne zweiteilige Welle machen, die aber spitzenmäßig zusammen laufen muß.

Das rotierende Gewicht steigt um das nahezu Doppelte.

Loctite ist nicht wirklich Wärmeverträglich.

Das Alu ist IMMER eingelaufen da es eben der weichere Wekstuff ist..

Die gebrauchte eingelaufene NW hat meistens schon Pittings... wenn nicht lassen sie nicht lange auf sich warten und das Ganze war umsonst.

Ne alte Nockenwelle zu überarbeiten
(schleifen neu hartverchromen oder zumindest nitrieren)
ist teurer als ne neue.

Also sollten schon die originalen Lagermaße wieder hergestellt werden damit ein Wechsel möglich ist.
Nur die Harten komm in Garten..
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hiha
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Beitrag von hiha »

Moing Schwob!
>
>Meine daß da doch irgendwas eh gesteckt ist an der NW und mit nem Stift auf Position
>gehalten wird glaub das Kettenrad??Und der fällt dann weg oder muß neu gebohrt
>werden was sich im schlimmsten Fall neg. auf deine Steuerzeiten auswirkt.
>
Steuerzeiten kann man immer irgendwie so einstellen wie man sie braucht. Im Zweifelsfall kriegt die Positionierungspohrung ein Langloch gefeilt. Aber soweit ich die Zeichnung verstanden hab, ändert man da eh nix dran.
>
>Hab leider grad keine NW zur Hand leider...
>
Ich leider auch nicht.
>
>Selbst wenn nicht ...mußt Du die Nocke so groß aufbohren daß sie ziemlich schwach
>wird zwischen den Nocken oder ne zweiteilige Welle machen, die aber spitzenmäßig
>zusammen laufen muß.
>
Wenn ich die Zeichnung richtig verstanden hab, kommt ja eine Achse zum Stützen rein. Und wie in meinem oberen Posting geschrieben, muss man natürlich drauf achten, dass die Nocken vor dem Ausdrehen sauber auf der Drehbank ausgerichtet werden. Was selbstverständlich sein sollte.
>
>Das rotierende Gewicht steigt um das nahezu Doppelte.
>
Weil sich die zusätzliche Masse nahe der Drehachse konzentriert, steigt das Trägheitsmoment praktisch garnicht, und selbst wenn, wär das kein unerwünschter Effekt.
>
>Loctite ist nicht wirklich Wärmeverträglich.
>
Für diese Anwendung reicht das doppelt und dreifach. Ist ausserdem vielfach erprobt und bewährt.
>
>Die gebrauchte eingelaufene NW hat meistens schon Pittings... wenn nicht lassen sie
>nicht lange auf sich warten und das Ganze war umsonst.
>
Es geht hier um den Basteleffekt. Und Pitting an den NOcken hält oft noch sehr lange :-)
>
>Ne alte Nockenwelle zu überarbeiten (schleifen neu hartverchromen oder zumindest
>nitrieren) ist teurer als ne neue.
>
Hartverchromen tut man Gussnocken sicher nicht. Aber das gleiche Profil verkleinert draufschleifen mit anschließendem Nitrieren kostet ca. 60.- +Mwst.

Gruß
Hans
omagott
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Beitrag von omagott »

Hallo,
falls der Loctite es nicht tut (mich stört das auch, üblicherweise ist bei 180° Schluss und bei 140° gehts mit der Festigkeit nach unten aber inzwischen gibt es Kleber die mehr stehen-->Loctite anrufen, haben nen 1A techn. Kundendienst). Loctite kann übrigens 20N/mm² auf Scherung, nur so als Hausnummer zum rechnen.

Wenn Loctite das nicht können würde gäbs noch JB Weld, der hebt bis 270°. Da bauen Leute damit einlässe und Kurbelgehäuse, natürlich bei den Zweitaktern. Ob man sowas bei enem Ventiler abziehen kann, ich weiss ja nicht :wink:

Die Nadelgelagerte gefüllte Nockenwelle hatten wir schonmal, hat der User Uno irgendwas aus Berlin gemacht. Wie der Hans schon sagt, das Trägheitsmoment der Welle bleibt nahezu gleich weil Gewicht nahe an der Rotationsachse fast nicht zählt. Prinzip Schwungrad...
Damals gabs nen Haufen Bilder, war praktich ein geschliffener Lagerträger auf den die Hohlgebohrten Nocken aufgesteckt und verstiftet / mit einer Passfeder gesichert waren. Wie genau weiss ich nicht mehr... Aber leider ohne Vernier wie es der Hans so schön im Bild hat hat.

Gruß,
die Oma
Hammer: Werkzeug, das sich aus einer primitiven Schlagwaffe entwickelt hat. Der Hammer wird als wünschelrutenähnliches Gerät genutzt, um das teuerste Teil zu finden das in der Umgebung des Teils liegt welches man eigentlich treffen wollte.
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tomtomjump
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Beitrag von tomtomjump »

Hallo,

ja ich glaub da Hans hats verstanden wie ichs meine. Sebastian ich hab mal meine Zeichnung mit Paint bearbeitet.

Alles was grün ist rotiert nicht und kann mit Loctite eingeklebt werden.

Das Orange sind die Lagerbuchsen die sind fest mit der Nockenwelle verpresst. Die dreht sich. :)

An den Steuerzeiten wird nix verändert, weil der Flansch für das Nockenwellenrad und die Nocken ein Guss sind. Ich denke, dass nur die Oberfläche der Nocken ghärtet sind...

Ich habe übrigens 2 Nockenwellen rumliegen. Bei der einen sind die Lager in Ordnung hat aber Pitting und bei der anderen ist das innere Lager eingelaufen, aber kein Pitting.
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Gruß Tom
Superschwäbli
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Beitrag von Superschwäbli »

Aaaaah so :idea:

Ja probier aus!! warum nicht....google mal einen hitzefesten Kleber und Nadellager in verwendbarer Größe und los.
Interressiert mich auch ob das funzt.
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musashi
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Beitrag von musashi »

hiha hat geschrieben:.... Ein wichtiger Rundlaufpunkt ist das Steuerkettenrad. Das sollte möglichst keinen Höhenschlag haben (zu messen im Zahngrund, nicht auf der Zahnspitze)

Gruß
Hans
Funktioniert bei der XL leider nicht, weil das Kettenrad erst verschraubt werden kann wenn die Kette aufliegt.
Gibts eine Möglichkeit es trotzdem ordentlich hin zubringen?
Hab mich damals dumm und deppert gemessen (auf der Kette) um dann nach 4/100 doch aufzugeben :cry:

Grüße,
musashi
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hiha
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Beitrag von hiha »

tomtomjump hat geschrieben: Alles was grün ist rotiert nicht und kann mit Loctite eingeklebt werden.

Das Orange sind die Lagerbuchsen die sind fest mit der Nockenwelle verpresst. Die dreht sich. :)
Äh, doch falsch verstanden. Die dreht sich auf dem Grünen? Alle mit Lagernadeln in berührung kommende Flächen müssen gehärtet, absolut zylindrisch, und feingeschliffen sein.

Gruß
Hans
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tomtomjump
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Beitrag von tomtomjump »

:cry:

Und mit Gleitlagern das selbe, oder?

Oder man nimmt ne alte Kipphebelwelle!
Gruß Tom
Superschwäbli
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Beitrag von Superschwäbli »

Jo Kipphebelwelle... oder einfach ein Stöckchen..... :razz:

Im Ernst ein Lochstempel sollte ausreichend sein und die gibts 1/10 oder evtl. sogar 1/100 weise abgestuft in allen Größen für wenig Geld abflexen kannste ja oder??
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hiha
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Beitrag von hiha »

Superschwäbli hat geschrieben:Jo Kipphebelwelle... oder einfach ein Stöckchen..... :razz:

Im Ernst ein Lochstempel sollte ausreichend sein und die gibts 1/10 oder evtl. sogar 1/100 weise abgestuft in allen Größen für wenig Geld abflexen kannste ja oder??
Mal davon abgesehen dass die Kipphebelwelle eine -Achse ist: Schonmal versucht, als Nicht-Mitarbeiter einer Werkzeugbaufirma Schnittnadeln /-stempel in Kleinmengen zu kriegen? Ich bin jedenfalls daran gescheitert, und wäre für eine passende Adresse dankbar.
Alternative: Linearführungswellen, gibts meterweise, sind allerdings nur in "runden" Durchmessern zu kriegen. Aussen hart und innen weicher, preisgünstig, und beim Kugellagerhändler.

Gruß
Hans
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