Moybdändisulfidfett für Nockenwelle?

Hier können Reperaturfragen gestellt werden. Wie wird was wieder repariert?

Moderatoren: Kristian, tester_änderung

Benutzeravatar
Schruuber
XL Berater
XL Berater
Beiträge: 288
Registriert: 7. Januar 2009, 18:07
Wohnort: Waldshut

Moybdändisulfidfett für Nockenwelle?

Beitrag von Schruuber »

Hoi,
braucht`s unbedingt ein Molybdändisulfid -Fett beim Einsetzen der Nockenwelle? Oder geht auch normales Motorenöl?
Wenn ich den Kopfdeckel drauf mache, muß mich dann unter jede Schraube eine Kupferdichtung legen?

Gruß, Alex
Hein Blöd
XL Guru
XL Guru
Beiträge: 407
Registriert: 27. Dezember 2008, 18:52
Wohnort: Jülich
Kontaktdaten:

Beitrag von Hein Blöd »

ich bin grad´an der selben baustelle , die schrauben abdichten ist besser , ja

aber die nockenwelle , da reicht ein jutsch dickes öl , irgentein fett wird eh weggespült
Verrückte-Ideen-Management, hier!
Ne Tour oder en Stammtisch im Westen gefällig?
Benutzeravatar
der Geier
XL Guru
XL Guru
Beiträge: 1837
Registriert: 5. Oktober 2008, 20:25

Beitrag von der Geier »

Mahlzeit!

Das soll es auch.... wenn das Öl kommt und das kann bei nem frisch zusammengeschraubten Motor ein Weilchen dauern.

Das Moly hat sehr gute Notlaufeigenschaften, Lagerfett würde aber auch gehen, viel brauch man nicht dünn einpinseln reicht (der Lagerspalt sollte sehr klein sein... da geht nicht viel rein :wink: ).

Greetz, der Geier, wer gut schmiert, der gut fährt!
Als Gott Chuck Norris erschaffen hatte, fragte er die ihn: "Willst du ein Schwabe sein?"
Chuck Norris erwiderte: "Wäre ich gerne, doch ich bin nicht hart genug!"

http://www.bikerunion.de
Benutzeravatar
alttec
XL Guru
XL Guru
Beiträge: 4546
Registriert: 17. April 2002, 10:24
Wohnort: Rethwisch
Kontaktdaten:

Beitrag von alttec »

Hallo,

ich setze die Nockenwellen mit reichlich Motorenöl ein, das hat bislang immer gut funktioniert.

Sämtliche Schrauben mit Dichtscheiben zu versehen tut auch nicht not, es ist ausreichend die Scheiben an den dafür vorgesehenen Stellen zu benutzen.
Schöne Grüsse

Erik
Benutzeravatar
Domo
XL Guru
XL Guru
Beiträge: 495
Registriert: 1. Februar 2009, 12:31
Wohnort: An de Elv

Beitrag von Domo »

Moinsen!
Ich hab bei mir auf Fett verzichtet und hab auch Öl genommen.
Außerdem hab ich kruz den Kicker auf die Welle gesteckt und den Motor solange durchgedreht, bis das Öl aus dem Kopf sprudelte (Und hab den Motor an Exxon Mobil verkauft :wink: ), ich wollt halt sicher gehen, dass da auch Öl ankommt...
Ma ne Frage: Geht man der ganzen Problematik nicht aus dem Weg, wenn man den Motor so lange durchdreht bis Öl ankommt? Oder läuft das alles wieder zurück und beim ersten Starten muss die Ölpumpe die ganze Suppe wieder hochpumpen?
Ich frage nur mal so rein interessehalber, passt glaube ich hier grad gut rein ;)
Gruß Domo
Das muss kesseln!
Benutzeravatar
der Geier
XL Guru
XL Guru
Beiträge: 1837
Registriert: 5. Oktober 2008, 20:25

Beitrag von der Geier »

Mahlzeit!

You're right!

So ist es natürlich ideal, bloß stell dir mal die Kommentare vor wenn ich das jetzt empfehle?! :D

Bei uns werden die Motoren über den Druckölanschluß am Filter "vorgefüllt" bevor sie die erste Umdrehung machen, dann ist nämlich auch gleich die Luft aus der Pumpe und dem Ansaugschnorchel gedrückt, damit diese sofort arbeiten kann.

Greetz, der Geier, wer gut schmiert.... 8)
Als Gott Chuck Norris erschaffen hatte, fragte er die ihn: "Willst du ein Schwabe sein?"
Chuck Norris erwiderte: "Wäre ich gerne, doch ich bin nicht hart genug!"

http://www.bikerunion.de
Benutzeravatar
hiha
XL Guru
XL Guru
Beiträge: 1046
Registriert: 22. November 2004, 10:10
Wohnort: Neubiberg b. München

Beitrag von hiha »

Domo hat geschrieben:Geht man der ganzen Problematik nicht aus dem Weg, wenn man den Motor so lange durchdreht bis Öl ankommt?
Bei normalen Vierventilern ists nicht so schlimm, aber bei Zweiventilern mit viel Ventilhub und harten Federn ist die Belastung der Nocken/Kipphebel bei niedrigen Drehzahlen am höchsten. Dann ists günstiger, den Motor möglichst ohne Leiern anzulassen, und ihn dann gleich in Etappen 10 min auf ca. 3000/min laufen zu lassen. Das verringert die Belastungen an der Nockenspitze und vermeidet evtl. Anfresser.

Gruß
Hans
Benutzeravatar
der Geier
XL Guru
XL Guru
Beiträge: 1837
Registriert: 5. Oktober 2008, 20:25

Beitrag von der Geier »

Mahlzeit!

ääh, da weiß ich jetzt garnicht wo ich anfangen soll zu wiedersprechen...

drum laß' ich's...

Greetz, der Geier, ich würde das unter "Nachts ist es kälter als draußen" verbuchen :wink:
Als Gott Chuck Norris erschaffen hatte, fragte er die ihn: "Willst du ein Schwabe sein?"
Chuck Norris erwiderte: "Wäre ich gerne, doch ich bin nicht hart genug!"

http://www.bikerunion.de
Benutzeravatar
hiha
XL Guru
XL Guru
Beiträge: 1046
Registriert: 22. November 2004, 10:10
Wohnort: Neubiberg b. München

Beitrag von hiha »

der Geier hat geschrieben:drum laß' ich's...
Dann is ma gut.
Benutzeravatar
timundstruppi
XL Guru
XL Guru
Beiträge: 2215
Registriert: 22. Oktober 2007, 23:39
Wohnort: schloss mühlenhof / nebenwohnsitz villa kunterbunt

Beitrag von timundstruppi »

ja, lt. Reparaturanleitung sollen es 5000 Upm für 10 min sein! :wink:

Ich fülle auch nur oben etwas Öl ein. Bei PKW Motoren dasselbe. Manchmal dauert es aber bis sich das Hydroklappern legt bei neuen Hydros. Öl da aber (noch) nicht im Hydro...

Die Aussage von höherer Belastung im Leerlauf am Ventiltrieb habe ich auch mal irgendwo vor vielen Jahren gelesen (80er) Leider konnte ich damals als 16 jähriger es nicht so nachvollziehen.
Mit meinem heutigen Wissen würde ich es aber auch gern glauben und schlüssig erläutert bekommen.

Gruß TW
Der 4Takter: Saugen, pressen, knallen, stoßen
loud pipes save lives
88 wc mcq (mcq=alter audi turbo quattro mit 1,6 bar ÜD) KKK
B7 pm abt
3B afn
8L ahf
B5 AFN
G4 ARX
PD02 PD
PD02
PD04
PE03
PE04
SDAH750 welco

Hier bohren für ERDE, äh Masse: [X]
Benutzeravatar
tomtomjump
XL Berater
XL Berater
Beiträge: 279
Registriert: 10. Oktober 2007, 20:11
Wohnort: Zenting

Beitrag von tomtomjump »

Hallo,

erstma, ich nehm da immer Graphitfett (kommt wohl dem Molydreck am nächsten) und schütte auch vom Kopf das Öl rein.

Mit den niedrigen Drehzahlen hat der Hans schon recht. Die sind nicht gut fürn Ventiltrieb. Die Belastungen zwischen Nocke und Kipphebel stammen hauptsächlich von den Federkräften der Ventile und von den Massenkräfte der oszillierenden Teile (Ventile, Teller, Federn, Sicherungskeile,...). Die größten Kräfte gibt es an der vorderen Flanke der Nocke bei hohen Drehzahlen, weil da Massen- und Federkräft addiert werden. ABER: Die Flanke hat einen großen Radius. Somit ist die Herz'sche Pressung relativ gemäßigt.

Wir wissen auch, dass bei zu hohen Drehzahlen oder zu schwachen Federn das Ventil gerne mal abhebt. Das ist aber eine außerordentliche Belastung. Bei normalen hochdrehzahligem Betrieb ist es also so, dass die Kraft auf Spitze und Rückflanke relativ gering ist, da ja die Massenkraft der Federkraft entgegen wirkt. Und die Massenkraft sinkt mit sinkender Drehzahl.

Das heißt, bei niedrigen Drehzahlen steigt die Gesamtkraft, da nur noch wenig Massenkraft von der konstanten (besser drehzahlunabhängigen) Federkraft abgezogen wird. Da nun die Spitze einen relativ geringen Radius aufweist, ist in diesem Bereich (vor allem der Übergang Spitze - Rückflanke) die Herz'sche Pressung tendenziell am höchsten. => Pitting

Auch aus tribologischen Gesichtspunkten sind höhere Drehzahlen nicht am schlechtesten.

Wo ich dem Geier recht geben muss, dass wer gut schmiert der gut fährt. Und, dass das ganze schon wenig vom Molydreck abschweift...
Gruß Tom
Benutzeravatar
der Geier
XL Guru
XL Guru
Beiträge: 1837
Registriert: 5. Oktober 2008, 20:25

Beitrag von der Geier »

Mahlzeit!

Das hast du aber schön gesacht! :wink:

Dieses bei erhöhter Drehzahl einlaufen lassen kommt übrigens von neuen "Tuningnockenwellen der 70er und 80er Jahre" die Dank fahrlässiger Materialwahl und Formgebung (entgratete Dominosteine) und zweifelhafter Oberflächengüte. Die haben so zu sagen schon bei der Montage gefressen :D
Da half nur Moly, viel Öl (erhöhte Drehzahl) um die Späne schnell abzutransportieren und sowas wie ein Skideffekt zu erreichen.

Als Stift, der ich auch mal war, hab ich in meiner Lehrwerkstatt die zweifelhafte Ehre ne 24-Stunden-Martin-Kawa mit aufzubauen. Da mußte ich bei 100km/h 10 Stunden lang über Landstraßen gurken und durfte kein Gas geben. Nach dem Einfahren des Grundmotors und Umbau in das Rennfahrwerk gabs nen Ölwechsel und die Rennnocken mit eben diesem erhöhten Leerlauf zum Einlaufen der Nockenwellen. ICH hatte Glück und sie haben nicht gefressen. Sonst hätte das ganze Theater wieder von vorne angefangen. Ende vom Lied: Fahrer Nummer 3 hat in der 6.Stunde die Kiste Überdreht und die Kurbelwelle (gebaut, Rollen gelagert und sackteuer) hatte kurz mal 4 verschiedene Hubzapfenstellungen, grrr...
Dafür haben alle in der Firma Wochen lang 70 Stunden die Woche gearbeitet....

Greetz, der Geier, Rennsport kann einen in den Wahnsinn treiben (falls man's nicht schon ist :wink: )
Als Gott Chuck Norris erschaffen hatte, fragte er die ihn: "Willst du ein Schwabe sein?"
Chuck Norris erwiderte: "Wäre ich gerne, doch ich bin nicht hart genug!"

http://www.bikerunion.de
Q-Treiber
ab - und zu Schreiber
ab - und zu Schreiber
Beiträge: 32
Registriert: 7. November 2006, 20:01
Wohnort: Grossbottwar

Beitrag von Q-Treiber »

Hallo Leute,

habt ihr schon Winterdepressionen oder schreibt demnächst einer ne Diplomarbeit über Einbau neuer Nockenwellen.
Beim Einbau einer neuen Nockenwelle schön mit Öl einsabern und es passt.
Können darüber auch ne Doktorarbeit machen.javascript:emoticon(':oops:')

Wer hat Lust???????

Wird garantiert bei Porsche oder Daimler eingestellt in der Rennabteilung.

Entlohnung mindestens AT2 oder?

Leute ist Spaß bitte nicht prügeln!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!javascript:emoticon(':ertrink:')

Ich glaube es wird Zeit das es wieder wärmer wird.

Gruß: Manfred
Benutzeravatar
timundstruppi
XL Guru
XL Guru
Beiträge: 2215
Registriert: 22. Oktober 2007, 23:39
Wohnort: schloss mühlenhof / nebenwohnsitz villa kunterbunt

Beitrag von timundstruppi »

Aha, wenn die Massenträgheit auf der abfallenden Flanke (Ha, Begriff wie bei der E-Technik) und Spitze helfen, so erschweren sie das Öffnen auf der ansteigenden Flanke. Also damit habe ich es noch nicht verstanden.

Kann Bibo doch nicht mal den Erklärbären spielen.... :D

Gruß TW
Der 4Takter: Saugen, pressen, knallen, stoßen
loud pipes save lives
88 wc mcq (mcq=alter audi turbo quattro mit 1,6 bar ÜD) KKK
B7 pm abt
3B afn
8L ahf
B5 AFN
G4 ARX
PD02 PD
PD02
PD04
PE03
PE04
SDAH750 welco

Hier bohren für ERDE, äh Masse: [X]
Benutzeravatar
tomtomjump
XL Berater
XL Berater
Beiträge: 279
Registriert: 10. Oktober 2007, 20:11
Wohnort: Zenting

Beitrag von tomtomjump »

:( mmh das war wohl Vollständigkeit auf Kosten der Verständlichkeit.

Also ich hab mal schnell ein Bildchen gemacht.

Man kann sich vorstellen, dass auf der vorderen Flanke die Kraft bei hohen Drehzahlen hoch ist. Auch, dass bei hohen Drehzahlen auf der hinteren Flanke auf Grund der Massenträgheit gerne mal abheben möchte.

Auf der hinteren Flanke ist also gerade bei niedrigen Drehzahlen die Kraft am größten. Da aber an dieser Stelle die Nockenkontur einen sehr kleinen Radius hat, ist die Fläche, auf die die Kraft verteilt wird sehr klein.

Somit eine große Belastung fürs Material. Also es kommt auf die Kraft pro Fläche an und nicht nur auf die Kraft.

Mit dem Öl ist das so: Aus einer Luftmatratze wird bei geöffnetem Ventil weniger Luft gequetscht, wenn sich der Geier für ne Sekunde drauflegt, wie wenn ich mich ne Minute draufleg.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Gruß Tom
Antworten