ich hatte mich jetzt mal dem Motor zugewandt und war mehrmals gut erstaunt. Es gibt an der XL sowohl am Motorrad als auch am Motor sehr viele kleine und große Besonderheiten und Ideen die dort verwirklicht wurden die einfach toll sind. Hier scheinen die Buchhalter noch nicht das Sagen gehabt zu haben. Also eigentlich klasse.
Als ich den Motor geöffnet habe fiel mir das handwerkliche Mißgeschick der Vorbesitzer vor die Füsse : einfach alles kaputtgemacht, aus Dummheit, Unkenntnis was weiß ich.
Zuerst konnte ich sehen das quasi alle Gewinde mit HeliCoil Gewindeeinsatz versehen waren. Einerseits gut, andererseits hat da wohl jemand zuviel Kraft gehabt. Durch das Kerzenloch konnte man dann einen Teil des Gewindeeinsatzes im Brennraum baumeln sehen - hatte sich gelöst.
Im Ventildeckel waren mehrere Stellen mit 2 Komponentenkleber geflickt. Es dauerte etwas bis ich den Grund sah : Man hatte wohl erfolglos versucht die Hohlstifte zum Halten der Kipphebelwelle zu entfernen. Bei der einen Welle war das ein Stück Guss herausgebrochen und geflickt worden. Bei der anderen hatte man dann von oben ein Loch in den Deckel gebohrt um den Stift von der anderen Seite herauszuschlagen. Loch verschlossen mit Kleber

Das die beiden VErschlußstopfen im linken Deckel nur noch in Fragmenten vorhanden waren ist wohl schon normal.
Ich glaube, der größte Fehler an manchen Motorrädern ist der Besitzer. Nun gut, ich habe alles ausgearbeitet und mit industriellem Kaltmetall von Belzona repariert. Es hält zumindest.
Immerhin sah es hinter den Seitendeckel noch gut aus und das Ölsieb war ohne Inhalt. Nockenwelle samt Lagerstellen sah gut aus und der Zylinder hat auch keine Riefen. Das ist die "Habenseite"

Gruß
Roger