Motor setzt ab 4000 1/min aus

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Peter_K
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Motor setzt ab 4000 1/min aus

Beitrag von Peter_K »

Hallo miteinander,
meine XL hat seit ein paar Wochen ab 4000-4500 1/min Aussetzer.
Bis 4000 1/min beschleunigt sie wunderbar. Wenn man bei 4000 1/min leicht vom Gas geht läuft sie auch bei der Drehzahl weiter ohne zu ruckeln. Reist man jedoach dann das Gas auf, setzt sie heftig aus. Manchmal patscht sie mit einem Knall in den Auspuff.

Ich habe inzwischen den Vergaser zerlegt und gereinigt. Der Vergaser sieht wirklich gut aus. Die beiden Membranen sind so gut wie neu. Das Schwimmer Nivau stimmt. Die Schwimmernadel macht auch ordentlich zu. Die Krafstoffilter sind sauber. Der Luftfilter ist frisch gereinigt und mit Öl benetzt.

Der Vergaser hat die Standard 130er Düse. Ein Verstellen der Düsennadel von der untersten bis zur obersten Stellung bringt keine wesentliche Änderung.
Die Ventile sind frisch eingestellt. Einlaß 0,05mm, Auslaß 0,1mm.

Hatte schon mal jemand so ein Problem??

Suche ich evtl. an der falschen Stelle?? Sind es evtl. Zündaussetzer??

Vielen Dank für Eure Erfahrungen

Peter_K
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Dominik
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Beitrag von Dominik »

Wie schaut denn die Beschleunigerpumpe aus? Oder hast du keine, weil es eine "S" ist? Dann gehört aber auch eine #155-Hauptdüse rein.

Viele Grüße,
Dominik
PeterB
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Beitrag von PeterB »

Moin Vetter,

das scheint tricky zu sein. Ich nehme mal an, dass Du nen R-Vergaser mit 2 Membranen hast - wurscht. Ventilspiel und Kerzenbild sind wahrscheinlich auch o.k.??

Wie isses denn mit dem "Patschen"? Ist das eine Explosion unverbrannten Sprits im Auspuff? Das kann man mit (fast) jeder XL herbeiführen, wenn man den Killschalter kurzzeitig betätigt, während man fährt. Sollte auch unterhalb von 4000 Upm gehen.
Kurzum, hast vielleicht nen Kabelwurm, der bei zunehmender Leistung der Lima beissfreudiger wird?
Würde vorschlagen, mal mit minimaler Elekrtifizierung zu fahren. Alle Stecker ab, die nicht notwendig sind.
Leider weiss ich nicht, wies bei der R ist, beim SZ-Modell kannst eigentlich fast alles abklemmen, Zündschloss, Killschalter ...
Da müssen mal die Experten hier im Forum ran.

beste grüße
peterb
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win
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Beitrag von win »

Hi Peter,
das Problem kommt wahrscheinlich vom Vergaser.
Selbiges hatte ich auch, Vergaser blitzeblank, alles prima, kein Verschleiss. Motor springt prima an, hat stabiles Standgas, nimmt gut Gas an, läuft prima bis....4500 U/min. Ab dann gibt´s ein böses Geruckel und es macht keinen Spaß mehr! Ich hab´s nicht hingekriegt sondern nachher einen anderen Vergaser montiert. Ruhe war!
Den Vergaser hab ich noch, wer´s nicht glaubt, kann ihn ausprobieren!

Gruß

Win
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Peter_K
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Beitrag von Peter_K »

Hallo miteinander,
erst mal vielen Dank für Eure rasche Antwort.

Dominik......Auch die Beschleunigerpumpe hab ich sorgfältig vom Schmutz der wohl vom Stössel kommt gereinigt. Die Membrane scheint in Ordung zu sein...zuminstest keine Risse oder andere defekte erkennbar. Man erkennt auch, daß beim aufreisen des Vergasers Kraftstoff in den Vergaser eingespritzt wird. Aber auch bei langsamen Beschleunigen über die 4000 1/min fängt sie dann an kräftig zur ruckeln oder auszusetzen.

Peter_B.....Ist vielleicht gar keine so schlechte Idee das mal auszuprobieren. Werd mal in den Schaltplan schauen, was da machbar ist.

Win.......Hört sich so an, wie mein Problem......Hattest du noch einen Reparaturkit für den Vergaser eingebaut????. Bin mir nicht sicher ob ich den kaufen soll, da ich absolut nichts defektes an den Teilen feststellen kann.

Peter
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Kristian
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Beitrag von Kristian »

Wie von Dir beschrieben fühlt es sich auch an, wenn der Auslasstrakt ein Problem hat. Dann können die Abgase ab einer bestimmten Menge nicht ausreichend abfließen, der Motor fängt an zu schütteln.

Dies könnte sein:
Auslassnocke hin, Ventileinstellschraube halbiert, Kipphebelmitnehmerfläche weg oder Auspuff dicht.

Diese Dinge lassen sich ja recht einfach prüfen und ausschließen.

Viel Erfolg
Kristian
Bub, bub, bub...
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Barnue
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Beitrag von Barnue »

Ich auch noch, ich auch noch:
Ohne großes Nachdenken kommt ja neben der Spritversorgung auch noch die Zünderei in Frage.
Selbst schon erlebt, dass die quasi funkelnigelnagelneue Zündkerze, die ich am Ende kder letzten Saison reingetrudelt habe, defekt war :cry:. Erneuter Austausch gegen Iridium-Kerze: FAAARZ!!! :P

Oder aber die Fliehkraftverstellung stellt ihren Dienst ab einer bestimmten Drehzahl ein (hat Dein Moped überhaupt noch eine solche?). Schwergängig, Popel im Weg, abgenudelt, was weiss ich :nixweiss:
Rechten Deckel ab und per Hand mal nachgesehen. :lupe:


Gruß, Klausi


P.S.: In Ferndiagnosen sind wir, glaube ich, unschlagbar :D
Verlieren ist wie gewinnen - nur andersrum
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Dominik
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Beitrag von Dominik »

Genau, Ferndiagnosen sind super :D ! Wie ein Quizspiel.

Aber im Ernst: Wenn man an die Sache systematisch herangeht, sind zunächst Zündung und Vergaser die Hauptverdächtigen. Mechanische Probleme würde ich zunächst unberücksichtigt lassen, weil du ja offenbar keine ungewöhnlichen Geräusche aus dem Motor vernimmst.

Aus dem Bauch heraus würde ich auf ein Vergaserproblem tippen. Einfach weil mir ähnliche Probleme schon zwei-, dreimal begegnet sind und es immer der Vergaser war. Ich will trotzdem bei der Zündung anfangen. Drei typische Fehlerquellen fallen mir ein:

1.a Das Problem ist drehzahlabhängig, weil etwa die CDI defekt ist.
1.b Das Problem ist lastabhängig, weil etwa der Zündfunke zu schwach ist (aufgrund einer defekten LiMA oder Zündkerze)
1.c Das Problem ist wärme- oder feuchtigkeitsabhängig, weil z.B. die Zündspule einen Haarriß hat.

1.c schließe ich aufgrund deiner Fehlerbeschreibung einfach einmal aus. Das Problem tritt ja offenbar nicht nach einer bestimmten Zeit oder bei bestimmten Witterungsbedingungen auf.

1.b würde ich nicht vollständig ausschließen wollen. In letzter Zeit wurde öfters mal von defekten Zündkerzen berichtet (insbesondere NGK). Die käme als Fehlerquelle durchaus in Betracht. Einfach mal tauschen. Kostet ja nur 3 Euro oder so. Die Stärke des Zündfunkens kannst du testen, indem du die Funkenstrecke misst. Bei Umgebungsdruck (wenn du das Zündkabel an den Zylinder hälst) sollte der Funke so ca. 6 -8 mm weit springen können. Meine persönliche Erfahrung ist aber, dass ein Motor mit zu schwachem Funken gar nicht mehr anspringt.

1.a kannst du ausschließen, indem du den Motor im Leerlauf hochdrehen lässt. Auf 4.000 U/min kommst im Leerlauf vermutlich bei 1/3 geöffneten Schieber, ganz ohne Last. Wenn auch jetzt der von die beschriebende Fehler auftritt, ist das Problem drehzahlabhänging. Dann kann man neu nachdenken. Würde auf den ersten Blick für ein Zündungsproblem sprechen, meine ich.

Wenn du den Motor aber im Leerlauf locker auf 6.500 U/min jubeln lassen kannst, dein Problem aber während der Fahrt immer noch auftritt, hast du ein Lastproblem. Würde meiner Meinung nach auf den ersten Blick für ein Vergaserproblem sprechen.

Womit wir bei den Vergaserfehlerquellen wären. Der kann das Gemisch entweder zu fett oder zu mager aufbereiten, beides führt zum Motorstreik. Der Streik äußert sich aber unterschiedlich. Im Leerlauf und im Teillastbereich scheint dein Vergaser ja noch zu funktionieren. Also müsste er im Volllastbereich verfettet, was vermutlich an einer zu großen (bzw. verschlissenen) Hauptdüse liegen würde.

Dann müsste dein Problem aber in jedem Drehzahlbereich auftreten, wenn du Vollgas gibst. Ich weiß nicht, ob dir schon einmal während der Fahrt die Hauptdüse herausgefallen ist. Wenn ja, kennst du den Effekt: Solange du im Teillastbereich unterwegst bist, läuft die Mühle noch irgendwie. Aber sobald du das Gas aufziehst -> Möööahhhhp. Aus. Vorbei.

Ganz anders dagegen, wenn der Vergaser abmagert. Wenn der Schwimmerstand zu niedrig ist oder die Spritversorgung sonstwie gedrosselt ist (Knick im Schlauch, Filter verstopft etc.), dreht der Motor wie gegen eine imaginäre Gummiwand: Bis zu einem bestimmten Drehzahlbereich geht alles super. Dann setzt Gespotze ein. Bei permanent zu niedrigem Schwimmerstand geht das schlagartig. Bei gestörter Spritversorgung eher mit leichter Verzögerung (weil der Motor noch paar Millimeter aus der Schwimmerkammer leer saugen kann).

Das sind meine Erfahrungen und ich würde meine Gedanken zumindest ín diese Richtung schweifen lassen.

Viele Grüße,
Dominik
P.S.: Das Geknalle kommt übrigens daher, weil unverbrannter Kraftstoff in den Auspuff gerät und sich dort entzündet. Kann an der Zündung liegen (siehe Killschalter) oder aber an abgemagertem Gemisch. Liegt das unterhalb der Zündfähigkeit wird es unverbrannt in den Krümmer gespült, reichert sich dort bis zur Zündfähigkeit an, Wumms!, Fehlzündung.
omagott
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Beitrag von omagott »

Hmm,
Vergaser strippen und dann ein Stündchen Ultraschall wirkt manchmal Wunder.
Zündkerze ist auch möglich (Kontaktabstand). Kabel an der Zündspule und dem Kerzenstecker je einen Zentimeter kürzen bis das frische Kupfer rausschaut, neuer Kerzenstecker.
Falls vorhanden kann man ja mal den Reserveseitendeckel mit der Reservelichtmaschine draufstecken. Alle Kontakte der Zündung aus den Japansteckern ausklicken und metallisch blank machen. Vielleicht mal im Leerlauf die CDI mit dem Schraubenzieher abklopfen, zwecks kalte Lötstelle. Dann noch das Kabel zum Zündgeber runter einmal komplett cm für cm kneten, Bub hatte da z.B. mal einen Kabelbruch an der 600er.

Gruß,
die Oma
Hammer: Werkzeug, das sich aus einer primitiven Schlagwaffe entwickelt hat. Der Hammer wird als wünschelrutenähnliches Gerät genutzt, um das teuerste Teil zu finden das in der Umgebung des Teils liegt welches man eigentlich treffen wollte.
Peter_K
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Beitrag von Peter_K »

Hallo miteinander,
Ich hab inzwischen wieder etwas Zeit gefunden um etwas analytische Fehlersuche zu betreiben.
Dominik deine Hinweise waren sehr hilfreich bei der Eingrenzung des Fehlers!
Die Zündung ist es nicht!!!! Die Xl dreht wenn man sie in Leerlauf langsam hochdreht bis zumindest 6500 1/min ohne Zündaussetzer.
Jetzt wirds Interessant!!! Hab den Schaumgummi vom Luftfilter abgemacht, den ich zuvor so liebevoll gereinigt hatte und bin nur mit dem Sieb darunter gefahren.........um Welten besser!!! Sie setzt nur noch den Berg hoch aus mit einer Stellung des Gasschiebers größer als ca. 80% offen.
Hab die Düsennadel von der Mitte wieder eine Rille nach unten gesetzt......brachte nicht viel.......
Aber wenn ich ohne den Deckel über dem Luftfilter fahre ist das Problem total weg. Die Maschine hat dann nach oben Kraft ohne Ende....sogar soviel daß die Kupplung durchschleift wenn man das Gas aufreist!!!! Der Weg im Luftfilterkasten nach oben unter die Sitzbank (Ansaugöffnung) ist frei.....da steckt kein Lappen drin oder so????? Wer kann sich das erklären?? Wie schafft man es daß die Maschine auch mit originalem Luftfilter und geschlossenenm Luftfiltergehäuse normal läuft???.

Vielen Dank für Eure Antworten....

Peter
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wooki
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Beitrag von wooki »

dann läuft sie ab 4000 wohl zu fett, dann würde ich mal eine kleinere hauptdüse versuchen. ohne lufi läuft sie ja obenrum normal, da sie mehr luft bekommt und das gemisch wieder stimmt.
genau dasselbe problem habe ich mit der 250er auch bei ca 4-5000 mit Vollgas. ich nehm dann immer etwas Gas weg bis sie über den berg ist, dann gehts bis 9000 etwas zäh weiter.
Dekobenutzerveraechter
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Beitrag von Dekobenutzerveraechter »

Hab ich auch noch meinen Senf dazu zu geben, da ich selbiges Problem auch schon mal hatte. Gut bei mir ist der offene Lufi nicht getestet worden aber es war lediglich die Steuerkette auf dem Nockenwellenrad um einen Zahn verrutscht. Ging prima an, hatte guten Leerlauf wollte aber unter Last nicht über die 4000 drüber. Nu ja jatzt gehts wieder.

Gruß

Marco
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Dominik
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Beitrag von Dominik »

Probier mal eine 120er-Hauptdüse.

Viele Grüße,
Dominik
Peter_K
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Beitrag von Peter_K »

Hurra sie läuft!!
Ich hab nochmal ein paar Stunden in das Problem investiert!
Ich hab alles geprüft, von den Steuerzeiten, übers Ventilspiel, die Zündung und den Vergaser, verstopften Auspuff und und und...
Die Ursache ist jezt klar. Auf der Hauptdüse steht zwar 130, in Wirklichkeit hat sie aber inzwischen weit mehr.
Mit der alten Düse und offenem Luftfilter hat sie auch abnormal viel Leistung. Denke so hat sie vermutlich mehr als 35 PS. Soviel Leistung dass die Kupplung ständig durchgeht wenn man das Gas aufreist.
Sobald man jedoch auf den Luftfilterkasten den Deckel setzt, setzt sie ab 4000 1/min aus.
Mit der 120er Düse und Nadel nach oben läuft sie schon echt gut.
Hab aber nun doch noch eine neue 130er und neue Nadel drin....und nun läuft sie wohl wie sie auch laufen soll.

Vielen Dank für die tolle Unterstützung

Peter
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