Kupplung defekt ?

Hier können Reperaturfragen gestellt werden. Wie wird was wieder repariert?

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Stoppelcrosser
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Kupplung defekt ?

Beitrag von Stoppelcrosser »

Hi hab kleiens problem entdeckt wenn ich meine XL ausfahren will auf nem feldweg oder ner straße schleift ab dem 4 gang die kupplung zumindest dreht der motor höher aber leistung kommt am hinterradl keine an so richtig jedenfals.
Kann mir da mal jemand sagen was da los sein könnte ?
Kann man das evtl. nachstellen ?

Danke im vorraus Mfg Roberto
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Dominik
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Beitrag von Dominik »

naja, die Kupplung rutscht halt :( . Kann sein, dass einfach nur das Spiel zu weit eingestellt ist. Wenn du kürzlich einen Ölwechsel vorgenommen hast, kann es aber auch sein, dass Additive die Kupplung rutschen lassen. In machen Ölen, die nicht für Motorräder gemacht sind, sind Zusätze, die sich nicht mit Nasskupplungen vertragen :-( . Natürlich können auch einfach die Kupplungsbeläge bzw. -Reibscheiben verschlissen oder die Federn ermüdet sein.

Was hast du denn zuletzt an dem Motorrad gemacht? Aus meiner eigenen Erfahrung heraus tippe ich ja aufs Öl :wink: .

Viele Grüße,
Dominik
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Beitrag von Stoppelcrosser »

Hi Dominik
hab nur vergaser und kerze gereinigt und öl nachgefüllt.
Was komisch ist in den ersten 3 gängen greift sie echt gut also power liegt da voll an nur in den oberen gängen auf festen untergrund rutscht sie .
Man könnt denken die hat nen automatikgetriebe.
Wo könnte man denn nachstellen ?
Oder wie genau funzt die kupplung oder wie ist sie aufgebaut ?
Muss sagen hab mit sowas keinerlei erfahrung,wenns nen auto wär wärs besser.
Wird wohl wieder learning by doing werden. :?
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Dominik
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Beitrag von Dominik »

Halllo Stoppelcrosser,
dass sie nur in den oberen Gängen bei festem Untergrund durchrutscht ist ganz normal. Dann ist das Gegendrehmoment des Hinterrads am größten.

Einstellen kannst du die Kupplung am Handhebel über die Schnellverstellung oder am Ende des Bowdenzugs neben dem Motor. Die Kupplung ist dann richtig eingestellt, wenn du etwas Spiel am Handhebel hast. Testweise kannst du das Spiel natürlich einfach enorm vergrößern (bis die Kupplung gerade noch so trennt). Wenn die Kupplung dann noch immer rutscht, kann es an der Einstellung nicht liegen.

Die Kupplung ist so aufgebaut: Es gibt mehrere Reib- und Druckscheiben, die immer abwechselnd in einem zweigeteilten Korb angeordnet sind. Die (ich glaube) acht Druckscheiben sind innenverzahnt, die sieben Reibscheiben außenverzahnt. Der Kupplungskob wird vom Primärritzel angetrieben und leitet die Kraft auf die Außenverzahnung der Reibscheiben ein. Wenn die Kupplungsfedern entspannt sind (=eingekuppelt), drücken die Federn Druck- und Reibscheiben aneinander. Die Kraft wird dadurch an die Druckscheiben übertragen, deren Innenverzahnung die Getriebeeingangswelle antreibt. Mit dem Kupplungshebel kannst du den zweiteiligen Kupplungskorb gegen die Federkraft so verschieben, dass zwischen Reib- und Druckscheiben minimales Spiel entsteht. Dann wird keine Kraft mehr übertragen. Die Kupplung läuft im Motoröl. Das ganze nennt sich Mehrscheiben-Ölbadkupplung.
hab nur vergaser und kerze gereinigt und öl nachgefüllt.
Was hast du denn für ein Öl genommen?

Viele Grüße,
Dominik
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Beitrag von Stoppelcrosser »

Hi was genau weiß ich jetzt ned muss ich morgen mal schauen.Auf jeden fall nen getriebe öl für 2 und 4 takter mopeds.Is eins vom globus.
Bekommt man so eine kupplung für schmales geld ? und kann man das selbst einbauen ohne groß mist zu machen ?
Komisch find ich halt das die ersten gänge voll reissen und zum schluss hin nix geht :?
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PeterB
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Beitrag von PeterB »

Heidenei,

Getriebeöl :?: :?: ATF4 :?: Oder "Globus"-SAE90 :?:
Da bleibt sicher immer was im Nockenbett kleben - was die alten Damen so alles mitmachen :D

In Deinen Moder gehört Motoröl (SAE 10W40). Ein für Mopedmotoren geeignetes sollte es auch sein, weil sonst die Kupplung rutschen kann (siehe oben).

beste grüße
peterb

keine öldiskussionen jetzt, bitte.
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Gunnar_HH
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Beitrag von Gunnar_HH »

Ein Satz Kupplungslamellen kosten ca. 30 Ois.

Austausch sollte nicht von einem Doppel-Linkshänder durchgeführt werden :D
Schau mal in das Werkstatthandbuch, ob Du Dir das zutraust.

Gruß
Gunnar
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klingsor
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Beitrag von klingsor »

hi

wenn du mal schnell sehen willst, wie ein kupplungskorb aussieht, dann kuckst du hier:

http://www.xl500.de/abcdef1/viewtopic.php?t=8989

ansonsten findest du mit ein bißchen suchen hier im forum noch mehrere threads, die sich um kupplungsprobleme drehen, auch wie man den scheibensatz wechselt usw

wenn du das handbuch hast und etwas technisches verständnis (und max 1 daumen an jeder hand) dann sollte das zu machen sein. also ich würds mir mittlerweile zutrauen, und ich bin bestimmt kein spezialist auf dem gebiet.

grüße aus nairobi
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Beitrag von Stoppelcrosser »

Hi also auf der verpackung steht : SAE 80W-90 HC Synthese leichtlauföl EP Getriebe öl für achsgetriebe sowie synchroniesierte und nichtsynchroniesierte schaltgetriebe mit der füllvorschrift API GL 4 GL 5

Is wo des falsche wa zum kot...... man bin i nen depp :cry: :cry: :cry:
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Dominik
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Beitrag von Dominik »

Für den Kupplungswechsel brauchst du im wesentlichen die Beläge selbst, eine neue Dichtung für den Motorseitendeckel (weil die alte meistens beschädigt wird) und offiziell noch eine neue Sicherungsscheibe für die Kupplungszentralmutter. Inoffiziell kannst du die alte Sicherung auch mehrmals verwenden.

Die größten Gefahren liegen darin, dass du beim Lösen oder Festziehen der Zentralmutter den Kupplungskorb beschädigst und/oder beim Anbau des Motorseitendeckels den Nocken vom Autodekogeber abbrichst.

Ersteres kannst du vermeiden, in dem du einen Kupplungsmittenhalter verwendest, wie es im WHB beschrieben ist. Alternativ kannst du auch Primärritzel und Antriebsverzahnung des Kupplungskorbs mit einem Schraubenzieher o.ä. blockieren und die Mutter dann lösen bzw. anziehen. KEINESFALLS darfst du die hervorstehenden Zapfen mit einem Schraubenzieher oder so blockieren. Bietet sich auf den ersten Blick an, aber die Dinger brechen wie Glas!

Letzteres kannst du vermeiden, indem du den Seitendeckel aufsetzt, dann den Hebel vom Dekomechanismus einmal verdrehst und denn Deckel erst dann endgültig andrückst.

Melde dich, wenn du noch einmal Hilfe brauchst. Hier haben schon Hunderte Erfahrung mit den Tücken des Kupplungswechsels gesammelt und können dir detailliert ein Geheimrezept für eine pannenfreie Reparatur nennen.

Viele Grüsse,
Dominik
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Beitrag von klingsor »

jo, is das falsche, aber so richtig...rauswaschen den mist, und das gute mineralöl rein SAE 20W-50 oder sowas, siehe auch

http://www.xl500.de/abcdef1/viewtopic.php?t=9017
PeterB
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Beitrag von PeterB »

Hallo Roberto,

kleine Sünden bestraft die alte Dame sofort. Wenn die Kupplung vor dem Ölnachfüllen nicht gerutscht ist, weisst jetzt woran es liegt.
Die Viskosität des nachgefüllten Getriebeöls wird wohl kein Problem sein, aber wer weiss schon so genau, was sich da für Additive tummeln.
Ich weiss nicht, ob schonmal jemand eine Additiv-verschmierte Kupplung wieder "freigewaschen" hat. Wär jedenfalls eine günstige Alternative: 5l mineralisches 15W40 der billigsten Sorte im Baumarkt kaufen und zwei Ölwechsel machen. Zwischen den Wechseln natürlich auch fahren bis sich eine gefühlte Verbesserung einstellt.
Das Altöl würde ich in einem alten Auto verbrauchen, wenns nicht gerade ein Turbodiesel ist.

beste grüße
peterb
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Dominik
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Beitrag von Dominik »

Was das Öl anbelangt, solltest du darauf achten, dass es die JASO-Norm erfüllt (was auf praktisch alle Motorradöle zutrifft). JASO bedeutet, dass das Öl mit Ölbadkupplungen harmoniert. So steht das auch in dem Thread, den Klingsor genannt hat.

Mich wundert es etwas, dass dein Öl versagt, weil du sagst es wäre für 2- und 4-Takt-Motorradmotoren. Es gibt zumindest Zweitakter, bei denen die Kupplung im Getriebeöl läuft. Dafür müsste das Öl also ausgelegt sein. Aber was soll's. Wie schon treffend festgestellt wurde: In den Motor gehört sowieso Motoröl.

Dass die Kupplung nur in den hohen rutscht ist ganz normal. Wie schon geschrieben: Je höher der Gang, desto stärker ist sozusagen die bremsende Wirkung auf den Beschleunigungsprozess. Je stärker die Bremse, desto eher rutscht die Kupplung.

Viele Grüsse,
Dominik
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Beitrag von Dominik »

@PeterB
Mit dem "Freiwaschen" habe ich keine guten Erfahrungen gemacht. Bei mir rutschte die Kupplung auch nach hunderten von Kilometern in "gutem" Motoröl immer noch. Allerdings habe ich noch nie ausprobiert, ob sich die Beläge nicht gründlich mit Bremsenreiniger waschen und dann weiterverwenden lassen.

Übrigens kann man streng genommen die Grenze nicht zwischen "mineralisch" und "(teil-)synthetisch" ziehen, sondern nur zwischen JASO und Nicht-JASO. Das Rutschen wird durch irgendwelche Anti-Friction-Additive ausgelöst, die man zumindest theoretisch jedem Öl beimischen kann.

Mag sein, dass diese Additive bei Billigölen kaum vorkommen. Ich bin allerdings vorsichtig geworden, seit ich einmal mit meinem richtig günstigen Kaufland-Öl Pech hatte. Die hatten die Marke gewechselt und danach drehte der Motor durch :-(.

Viele Grüsse,
Dominik
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Kristian
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Beitrag von Kristian »

Am einfachsten ist das Kupplungswechseln und das Blockieren der Kupplungswelle, wenn der Motor noch eingebaut ist.

Dann legst Du den 5. Gang rein und blockierst das Hinterrad mit einem Holzknüppel von 2-5cm Durchmesser. Einfach zwischen die Speichen gegen die Schwinge und Du kannst die Zentralmutter lösen bzw. anziehen. Ein 17/19er Schlüssel tut´s auch.
So wirken absolut keine Kräfte an den zerbrechlichen Zapfen... 8)

Viel Erfolg!
Bub, bub, bub...
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