Stehbolzen - der Motor nervt langsam

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Sparky
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Stehbolzen - der Motor nervt langsam

Beitrag von Sparky »

Hallo Mädels, hallo Jungs!

Langsam nervt´s!

Endlich hab ich alle nötigen Teile beisammen. Gehäuse ist frisch lackiert - Zylinder, Kopf, Seitendeckel und Kopfdeckel ebenfalls. Dichtungen sämtlich neu - ebenso die Kipphebelwellen und die Kipphebel mit Plättchen.

Da macht man sich die Mühe die alte Kraxe zu erhalten - dann haut das mit dem angegebenen Drehmoment laut Handbuch nicht hin.

Ich zieh gemütlich den Zylinderkopf mit dem Drehmomentschlüssel an.

Bei 3 von den 4 stehenden Bolzen ist es dem Schlüssel oder dem Bolzen egal welches Drehmoment eingestellt ist - der Schlüssel löst sofort mit dem üblichen "Knack" aus. Ob nun 23NM oder 25,26,27. Der vierte Bolzen vorne links .....nichts. Schätze mal der Bolzen dreht im Alu mit. :(

Korrigiert mich bitte wenn ich falsch liege:

Alles wieder runter - Dichtungen kann ich nicht ein zweites Mal verbauen - also neu :cry:

Und wie krieg ich das mit den Stehbolzen in den Griff? Gleich alle tauschen? Ensatbuchsen einsetzen?

Wie bohren? Muß ich das Gehäuse komplett ausräumen oder langt es die Zylinder- und Kettenschachtöffnungen zu verschließen? Einspannen kann ich den Motor ja schlecht (ich hab keine Über-drüber-Werkstattausrüstung) - also vorsichtig von Hand bohren?

Wo krieg ich denn stärker dimensionierte Bolzen in entsprechender Länge - hab schon eine "Reparatur" mit Gewindestangen im net gesehen - frag mich aber ob diese Lösung das Gelbe vom Ei ist - falls es nichts Besseres gibt muß es wohl auch so funktionieren.

Ich hab die Suchfunktion gequält aber in Bezug auf Stehbolzen nur Beiträge gefunden in denen es um die am Zylinderkopf (Krümmermontage) geht.

Bin für jeden Rat dankbar! 8)

Das Teil muß endlich wieder auf die Straße!

Gruß Sparky
omagott
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Re: Stehbolzen - der Motor nervt langsam

Beitrag von omagott »

Bau das Ding frei soweit es geht, dann trags zum Hondahändler und lass Dir ein Helicoil setzen. Nicht selber rummurksen.
Hammer: Werkzeug, das sich aus einer primitiven Schlagwaffe entwickelt hat. Der Hammer wird als wünschelrutenähnliches Gerät genutzt, um das teuerste Teil zu finden das in der Umgebung des Teils liegt welches man eigentlich treffen wollte.
xl4tg
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Re: Stehbolzen - der Motor nervt langsam

Beitrag von xl4tg »

Sparky hat geschrieben:Langsam nervt´s!
ja manchmal ist es zu viel, aber es soll sich lohnen :-)
Bei 3 von den 4 stehenden Bolzen ist es dem Schlüssel oder dem Bolzen egal welches Drehmoment eingestellt ist - der Schlüssel löst sofort mit dem üblichen "Knack" aus. Ob nun 23NM oder 25,26,27. Der vierte Bolzen vorne links .....nichts. Schätze mal der Bolzen dreht im Alu mit. :(
Wenn das Gewinde so "durch" ist, müsstest Du den Bolzen doch eigentlich aus dem Motor ziehen können. Gewinde und Mutter sind schon noch einwandfrei, oder?
Und wie krieg ich das mit den Stehbolzen in den Griff? Gleich alle tauschen? Ensatbuchsen einsetzen?
Das wird wohl allgemein empfohlen, wenn man den Motor schon aufhat, dann "richtig". Wobei ich mir das mit "alle" echt überlegen würde, wenn die noch gut sind.

Bei meinem Motor sind viele Ensats drin, aber so wie ich sehe, alle im Kopf. Die langen Bolzen scheinen also eher "unempfindlich" zu sein.
Wie bohren? Muß ich das Gehäuse komplett ausräumen oder langt es die Zylinder- und Kettenschachtöffnungen zu verschließen? Einspannen kann ich den Motor ja schlecht (ich hab keine Über-drüber-Werkstattausrüstung) - also vorsichtig von Hand bohren?
Wenn nix reinfällt, Du gut drankommst, der Motor sich nicht bewegt und Du dann exakt rechtwinkelig bohren kannst ohne das der Bohrer wegläuft, warum nicht?

Ich könnte das nicht und daher würde ich den Motor irgendwie mit Holz und Schraubzwingen fixieren und schauen, wie ich den Ständer der Bohrmaschine da ordentlich dran fest bekomme. Und dann würde ich das Loch in vielen kleinen Schritten größer bohren, bis der Ensat korrekt reinpasst.
Wo krieg ich denn stärker dimensionierte Bolzen in entsprechender Länge
Wenn Du ein Ensat reingedreht hast, nimmst Du doch den originalen Bolzen und drehst den wieder rein - sofern der noch gut ist, oder?

Für Ersatzteile und ca. Preise schaue ich immer hier und bestelle Sie dann bei peter:
http://www.cmsnl.com/honda-xl500r-1982- ... ml#results

Ich vermute mal, das es um Bolzen 12 oder 13 geht?


Grüße xl4tg
Grüße,

xl4tg
Sparky
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Re: Stehbolzen - der Motor nervt langsam

Beitrag von Sparky »

Danke erstmal für die schnellen Antworten!

Das mit den anderen 3 Stehbolzen hab ich vermutlich nicht klar beschrieben:
Ich hab stufenweise das Drehmoment erhöht, immer schön über Kreuz, wie es sich gehört.
ABER : wenn ich von 22NM auf 23NM erhöht habe löste der Schlüssel sofort aus, ohne daß sich die Mutter auch nur ein bischen bewegt hatte - bei weiteren Steigerungen des Anzugdrehmoments ebenso. Liegt das am Schlüssel? Bei höherem Drehmoment müßte sich die Mutter doch noch etwas drehen bevor der Schlüssel auslöst?

Grüße Sparky
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peter
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Re: Stehbolzen - der Motor nervt langsam

Beitrag von peter »

Sparky hat geschrieben:Danke erstmal für die schnellen Antworten!

Das mit den anderen 3 Stehbolzen hab ich vermutlich nicht klar beschrieben:
Ich hab stufenweise das Drehmoment erhöht, immer schön über Kreuz, wie es sich gehört.
ABER : wenn ich von 22NM auf 23NM erhöht habe löste der Schlüssel sofort aus, ohne daß sich die Mutter auch nur ein bischen bewegt hatte - bei weiteren Steigerungen des Anzugdrehmoments ebenso. Liegt das am Schlüssel? Bei höherem Drehmoment müßte sich die Mutter doch noch etwas drehen bevor der Schlüssel auslöst?

Grüße Sparky
wenn das Drehmoment schon überzogen ist löst der Schlüssel natürlich immer aus.

der stehbolzen m8x208 is von honda nicht mehr erhälltlich!

die suche im internet ergab das kreidler was ähnliches verbaut m8 x 209 mm, gibts bei ebay für um die 3 euro !

gruss peter
cj
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Re: Stehbolzen - der Motor nervt langsam

Beitrag von cj »

Sparky hat geschrieben: Ich hab stufenweise das Drehmoment erhöht, immer schön über Kreuz, wie es sich gehört.
ABER : wenn ich von 22NM auf 23NM erhöht habe löste der Schlüssel sofort aus, ohne daß sich die Mutter auch nur ein bischen bewegt hatte - bei weiteren Steigerungen des Anzugdrehmoments ebenso. Liegt das am Schlüssel? Bei höherem Drehmoment müßte sich die Mutter doch noch etwas drehen bevor der Schlüssel auslöst?

Grüße Sparky
in so kleinen schritten macht man das auch nicht, mit der erhöung des drehmoments um nur wenige nm schafft man es dann nicht mehr die haftreibung zw mutter und zylinderkopf zu überwinden.
bei den 22-28nm für die muttern ziehste mit 5nm vor und in der 2. runde dann mit dem endwert.
gleichmässig, nicht ruckartig, in einem durch ohne zwischendurch anzuhalten. :schlaumeier:
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PeterB
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Re: Stehbolzen - der Motor nervt langsam

Beitrag von PeterB »

Moin Sparky,

soweit ich das sehe, sind alle deine Stehbolzen Müll, weil Dehnschrauben eh nich zweimal gedehnt werden sollten...

Wenn 27 Neumond-Meter das Maximum für #4 waren, ohne das etwas passiert, wieviele 1/4 Umdrehungen hast du denn mit dieser Einstellung gemacht? Ich würde mir gegebenenfalls einen schönen, halbgekröpften 12mm Hazet (o.Ä.)-Rindschlüssel nehmen und mal nachfühlen, ob des Ding wirklich "dollgedreht" ist.

beste grüße
peterb
cj
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Re: Stehbolzen - der Motor nervt langsam

Beitrag von cj »

die stehbolzen sind keine dehnschrauben, von daher auch nicht müll.
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PeterB
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Re: Stehbolzen - der Motor nervt langsam

Beitrag von PeterB »

:) Wieder was gelernt :)

Ja, es ist natürlich genau so, dass Stehbolzen eben eigentlich keine Dehnschrauben sind. Aber vielleicht verwandeln sich ja genau drei dieser für Dauerverbleib vorgesehenen Bolzen im XL-Motor durch fortgeschrittenen Schaftgammel in etwas Dehnbares...
Ausgenommen ist wahrscheinlich der vom Öl umspülte (vorne links, die # 4???). Wäre jedenfalls eine mögliche Erklärung (die Schmierung, sagt edit), warum einer der Bolzen eine andere Antwort auf den Drehmomentschlüssel hat.

Isses den nun hin, das Gewinde?

beste grüße
peterb
Sparky
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Re: Stehbolzen - der Motor nervt langsam

Beitrag von Sparky »

Hallo!

War ziemlich im Stress!

Jup - Gewinde im Alu ist hinüber - der Schrauber in der "Garage nebenan" meint der Stehbolzen ist noch gut. Wie ich das mit dem Ausbohren löse weiß ich noch nicht.

Ich hab überlegt ob ich den Kupferspray von VHT nehme und die Kopfdichtung damit einsprühe und nochmal verwende oder eine neue bestelle. Der Motor war ja noch nie gelaufen - aber vermutlich ist sie hinüber - einmal angezogen kann sie soweit ich weiß nicht nochmal verwendet werden.

Zylinder hab ich kurz überhohnt und auch gleich noch neue Kolbenringe aufgezogen. Und da ich noch überlege wie ich das mit dem Bohren hinkrieg bau ich vielleicht doch auf Ölkühlung um.

Einen kleinen Ölkühler von der Sporty hab ich noch rumliegen - zylinderförmig - den versuch ich mal mit entsprechenden Haltern zu versehen.

Und dann werd ich mir eine andere Krümmeranlage "bruzzeln" - ähnlich wie die der FT nur daß ich die Rohre nach dem Kopf zusammenführen möchte und dann in einem Rohr nach unten zum Topf.

Falls jemand das schon mal gemacht hat - wären Maße sehr hilfreich.

Wenn ich jetzt schon solchen Aufwand mit dem Motor treibe, dann kann ich sie gleich komplett umgestalten.

Gruß Sparky
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Gunnar_HH
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Re: Stehbolzen - der Motor nervt langsam

Beitrag von Gunnar_HH »

Sparky hat geschrieben:Und da ich noch überlege wie ich das mit dem Bohren hinkrieg bau ich vielleicht doch auf Ölkühlung um.

Einen kleinen Ölkühler von der Sporty hab ich noch rumliegen - zylinderförmig - den versuch ich mal mit entsprechenden Haltern zu versehen.

Und dann werd ich mir eine andere Krümmeranlage "bruzzeln" - ähnlich wie die der FT nur daß ich die Rohre nach dem Kopf zusammenführen möchte und dann in einem Rohr nach unten zum Topf.
Na, dann bin ich aber gespannt, was das wird.
Ungelaufene 5-lagen-Metalldichtungen kann man auf jeden Fall nochmals benutzen.

Gruß Gunnar
XL500R / Bj 82
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