Vergaserfragen

[j.red]

Nerenstetten ist bei Langenau. Langenau liegt ca. 20km nordöstlich von Ulm (zwischen Ulm und Heidenheim)

[CapoXl]

Hallo Jörg,

eins nach dem Anderen ausschließen.

Erst mal Kerze, dann Kerzenstecker und sicherheitshalber falls nötig auch noch das Zündkabel
erneuern. Sind sicher auch nicht mehr die Neuesten. Dann ist die Ecke schon mal
ausgeschlossen bevor Du an die Eingeweide des Motorrads gehst.

Wenn die Kerze nicht nass war ist sie schon mal nicht ersoffen gewesen.

Der Zündkerze und dem Kerzenstecker siehst Du nicht an wenn sie einen Schuß haben - fang mit der Zündkerze an!

Grüßle

Helmut

[Gunnar_HH]

War das Südtreffen schon? Sonst fahr da hin und lass dir helfen. Eventuell mit Anhänger.
Jetzt aus der U Bahn

[j.red]

Kerze hab ich bestellt. Z-Kabel und Stecker folgen. DANKE!

[j.red]

Südtreffen war Anfang Juli. F*****. Da hätte ich aber eh keine zeit gehabt.

[Gunnar_HH]

Wenn das Südtreffen schon war, dann sollte doch jemand in der Nähe wohnen.

Der Vergaser ist das A und O.
Von "Scheißkarre, ich schmeiß die in den Graben" bis "absolut brutaler Durchzug". Nur Kleinigkeiten bringen den Unterschied.
Jörg kann ein Lied davon singen.
Absolut empfindlich reagiert er auf die krumme Heberschraube oder Falschluft im Ansaugtrackt / Riss im Deckel.

Jetzt zuhause

[Dominik]

Hallo Jörg,

gleich mal vorneweg: Ich könnte mir vorstellen, dass du Schmutz im Tank hast und das Schwimmernadelventil daher (sporadisch) nicht schließt. Bin zwar kein Hellseher, aber es klingt für mich danach. Versuch mal einen Papierbenzinfilter einzubauen und danach alles schön zu reinigen.

Davon abgesehen schilderst du verschiedene Probleme. Versuch sie nicht zugleich zu beheben, sonst verzettelst du dich.

Ich habe den Thread noch einmal komplett durchgearbeitet, obwohl du schon einige Antworten erhalten hast. Manche Antworten gibt es daher doppelt. Hoffe, das ist nicht schlimm.

So, los geht's:

Aus dem Ablauf-Schlauch unten an der Schwimmerkammer läuft Benzin raus. Der Sprit suppt da raus; sobald ich den Benzinhahn öffne läuft es tropfenderweise los. Die Ablassschraube ist geschlossen.

Das bedeutet mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, dass entweder
a) das Schwimmerventil nicht dicht ist oder
b) das Schwimmerkammerniveau falsch eingestellt ist oder
c) der Schwimmer das falsche Gewicht hat.

Meist liegt es an a). c) scheidet durch die Bauweise praktisch aus und b) kommt eigentlich auch kaum vor (außer jemand hat gebastelt).

Bei geschlossenem Benzinhahn kommt nix mehr. Öffnet man die Ablasschraube kommt Sprit, trotz geschlossenem Hahn.

Das ist das normal Verhalten bei einer undichten Schwimmernadel und zeigt, dass das
Ablassventil dicht ist. Wäre es undicht, würde das Benzin auch noch geraume Zeit nachlaufen, obwohl du den Benzinhahn geschlossen hast. Bis halt die Schwimmerkammer halt leer wäre.

Am Vergaser gibt es ja noch einen zweiten dünnen Schlauch. Der ist auf der linken Seite (in Fahrtrichtung gesehen) des Vergasers an einem Stutzen. Ist das richtig, das auch dieser Schlauch am anderen Ende offen ist, oder müsste das andere Ende nochmal irgendwo an einem Stutzen festgemacht werden? .

Das ist ein Entlüftungsschlauch. Der muss offen sein.

Glaubt Ihr, es ist überhaupt das Schwimmerventil?

Ja

Hab hier jetzt schon mehrmals gelesen, daß die Leerlaufdüse nicht ganz eingeschraubt werden soll, sondern 2 Umdrehungen ausgedreht sein soll. Was bringt das? Löst sich die Düse dann nicht im Betrieb?

Vorsicht, hier droht Begriffverwirrung: Die Leerlaufdüse ist innerhalb des Vergasers und wird komplett eingedreht. Die Leerlaufgemischregulierschraube ist von außen zugänglich und soll in der Grundeinstellung 2 Umdrehungen herausgedreht sein. Wie Gunnar schon schrieb, wird die Leerlaufgemischregulierschraube durch eine Schraubenfeder gesichert.

nachdem das Moped über Nacht mit geschlossenem Benzinhahn in der Garage stand, hab ich vorhin das Ganze mal mit der "Schlauchwasserwaage" getestet.
(…) siehe da: Selbst bei geöffnetem Benzinhahn läuft nix mehr raus (Selbstheilung über Nacht??)

Das kann schon sein. Beispielsweise kann ein Rostpartikel an der Nadel des Schwimmerkammerventils kleben, weshalb das Ventil nicht mehr dicht schließt. Beim nächsten Öffnen des Benzinhahns wird es weggespült. Aber natürlich kommt auch wieder ein anderer Rostpartikel, der das Ventil wieder am Schließen hindert. Das kann zum Beispiel sein, wenn du z.B. Rost im Tank hast.

20mal kicken und Moped springt an und läuft völlig normal. Jetzt 5min Probefahrt um auf Temp. zu kommen. Zurück in der Garage: Nach 2min Standgas geht sie aus und der Sprit suppt wieder aus dem Ablaufschlauch.
Schlauchwasserwaage dran: Nach kurzer Zeit suppt der Sprit aus dem Belüftungsschlauch.
Wieso ist das Thema temperaturabhängig?

Klingt, als hättest du u. U. mit mehreren Fehlern zu kämpfen. Es kann aber auch sein, dass deine Probleme nur mit dem Vergaser zusammenhängen. Auf keinen Fall wirst du mit diesem Vergaser aber keine Probleme haben .

Deswegen solltest du auf jeden Fall zuerst den Vergaser in Ordnung bringen. Der ist auf jeden Fall defekt und kann auch für das Kickproblem verantwortlich sein.

Hab vorhin den Gaser nochmal draussen gehabt: Wieder keine Auffälligkeiten.
Das Schwimmerventil schließt, wenn der Schwimmer waagerecht steht, also, wenn Schwimmernaht parallel zur Gaserkante steht.

Wie gesagt: Wenn Schmutz Spiel ist, kann eine hängende Schwimmernadel auch sporadisch auftreten.

Hast du einen Benzinfilter? Solltest du verbauen. So einen aus Papier. Außerdem gleich die Benzinleitung tauschen.

Noch was: Im Bucheli ist auf Seite 65/ Zeichnung 137 oben das Teil Nr. 16, ein Düsenhalter, dargestellt. Der war und ist in meinem Vergaser nicht verbaut. Normal?

Das Teil kannst du weglassen. Ist sogar besser. Es macht oft Probleme, weil sich der Schwimmer daran verhaken kann. Der Sinn des Teils besteht darin, das Benzin im verschärften Geländeeinsatz zu beruhigen, damit der Vergaser keine Luft saugt. Braucht’s aber nicht.

Wenn das Teil fehlt, heißt das aber auch, dass jemand den Vergaser schon mal zerlegt hat.

Desweiteren sagt Bucheli auf Seite 66 oben unter Bezug auf Bild 141 "Die Leerlaufdüse kann nicht entfernt werden, da sie eingepresst ist". Bei mir ist die Düse an der beschriebenen Position sehr wohl zum rausschrauben...

Das ist ein Fehler im Bucheli. Er hat die Angabe von der S übernommen. Da ist die Düse verpresst. Rei der R ist sie aber verschraubt.

Komischerweise springt sie (wenn überhaupt) die ganze Zeit ohne Choke an.

Naja, ist zwar ein Scheißsommer - aber sooo kalt ist auch wieder nicht.

Wenn das nichts bringt, werde ich mich wohl der Zündung zuwenden.

Mach lieber eins nach dem anderen!

Wenn es ein Thema mit der Zündung wäre, dann müsste es doch Auffälligkeiten geben, wenn sie läuft (unruhiger Lauf; Aussetzer etc)??

Nein. Stichwort: Temperaturproblem.

Zündfunke ist vorhanden (ob stark genug, kann ich nicht sagen). Verbindung zum Kerzensteckker und zur Zündspule sind gemacht (5mm abgeschnitten und neu eingedreht).

Du kannst (und solltest!) die Funkenstrecke messen. Aber erst nachdem der Vergaser in Ordnung ist.

Ich hab jetzt mal die Zündspule mit meinem 0815-Baumarkt-Messgerät geprüft.
Hier die gemessenen Werte (in Klammer die Vorgaben von Bucheli):
Primärspule: 0,9-1 Ohm (0,2-0,3Ohm)
Sekundärspule 4,1 kOhm (3,4-4,2kOhm)

Vergiss die Werte und messe die freie Funkenstrecke. Die sagt deutlich mehr. Aber vor allem: Erst den Vergaser in Ordnung bringen.

Viele Grüße und viel Erfolg!
Dominik

[dabbelfais]

Na das nenne ich eine klare, saubere und def. Anleitung

[j.red]

Hallo Dominik,
habe gestern erst mal die Bremsen an meinem Auto gerichtet. Ich brauchte ein Erfolgserlebnis und musste aus dem "XL-Tunnel" raus.

Inzwischen ist eine neue Kerze, neuer Kerzenstecker und neues Zündkabel verbaut ohne das sich was geändert hätte.
Den Vergaser hab ich persönlich nicht mehr im Verdacht. Verhält sich unauffällig (Problem mit dem Schwimmerventil hat sich laut der letzten Reinigung nicht mehr gezeigt).
Beim Kicken ohne Zündkerze riechts auch ordentlich nach Benzin, für mich ein Hinweis, das Gemsich in den Zylinder ankommt.
Gemischschraube ist inzwischen auf Grundstellung (2 Umdrehungen raus)
Sie läuft jetzt überhaupt nicht mehr an. Hab leider auch keine Helfer zur Hand zwecks anschieben der Mühle

Habe nach wie vor den Zündfunken in Verdacht.
Beim Kicken ohne Kerze und Halten von Stecker mit Kerze an Zylinderkühlrippe kommt wohl ein Funke. Aber kräftig sieht für mich irgendwie anders aus
Wie funktioniert das mit der "freien Funkenstrecke"??

[Der_Immerschraub]

hast du schonmal die funktiondes chokes getestet. du sagst sie braucht kein choke. aber vielleicht klemmt der choke und du hast dann dauerchoke. dann ist das gemisch bei der Hitze jetzt viel zu fett und nichts tut sich mehr,und ja,nach sprit richts dann eben auch ganz schnell.

[cj]

Beim Kicken ohne Kerze und Halten von Stecker mit Kerze an Zylinderkühlrippe kommt wohl ein Funke. Aber kräftig sieht für mich irgendwie anders aus.

wie soll der denn deiner meinung nach aussehen?
http://www.powerdynamo.biz/deu/info/spark.htm

[j.red]

@cj:
Danke für den Link. Ich hab irgendwie den Eindruck, das manchmal überhaupt kein Funke kommt. Richtig sichtbar ist er nur wenn man VOLL durchtritt. Das kann aber auch täuschen.

@Immerschraub:
Choke funktioniert tadellos. Hab ich im ausgebauten Zustand am Vergaser ausführlich getestet. Die Mechanik läuft sauber. Klappenverstellung einwandfrei. Auch im eingebauten Zustand hängt da nix. Zug ist sauber verlegt.

Ich hab sie vorhin nochmal zum laufen bekommen nach langem kicken. Komischerweise war die Gemisch-Schraube nur 1,5 Umdrehungen rausgedreht. (Remember: Bei 2 Umdrehungen hab ich sie nicht anbekommen)
Ich persönlich hab den Eindruck, das es eine Kickstarterstellung (Kolbenstellung) gibt, wo man es schafft durch volles durchtreten (mit Schwung) dem Motor 2 Umdrehungen abzuringen. Dann scheint sie auch zu starten.
Als sie vorhin gelaufen ist, habe ich mal am Vergaser während laufendem Motor alles mit Starthilfe-Spray eingesprüht. Effekt: Scheint alles dicht zu sein/ Keine Änderung der Leerlaufdrehzahl.
Danach hab ich den Tank leer gemacht: Sprit durch ein Küchenpapier gefiltert: Keine Rückstände. Alles sauber. Minimal Rost im Tank aber keine Brocken/ Brösel. Zudem hat ja der Benzinhahn zwei feine Siebe. Die waren auch sauber. Hab den Tank ausgespült und neu befüllt.

Morgen werde ich mich der letzten Option widmen: Inspektion des Impulsgebers/ -nehmers.
Hier gabs mal einen Thread, wo das Thema ziemlich ausführlich behandelt wurde (Wie muss der Impulsgeber auf der Welle sitzen/ Stift des Impulsgebers/ ect.)?
Hat vielleicht jemand den Link zu dem Thread? Habe ihne jetzt gerade nicht gefunden.

Geh jetzt auf den Stammtisch. Ein paar "Kolben" bewegen. Morgen gehts weiter. Ich halt Euch auf dem Laufenden....

Grüße
Jörg

[Gunnar_HH]

ich frage mich, was zwischen dem 3.August (http://www.xl500.de/abcdef3/viewtopic.php?f=2&t=12481) und dem 21.August passiert ist.
Ähnlich wie Wooki, befürchte ich jetzt auch, dass das Gemisch zu dünn ist.
Ist da ein Keyster-Satz verbaut worden?

[j.red]

@Gunnar
Seit 03. August 2015 und heute hat sich die Situation ständig verschlechtert. Inzwischen ist halt der Punkt erreicht, der das Fahren unmöglich macht, weil das ankicken ein reines Glücksspiel geworden ist.
Am Vergaser wurde nichts gemacht. Der ist absolut unverändert und war in der Zeit, seit ich das Moped habe (1993) nie irgendwie auffällig.

[Gunnar_HH]

Glücksspiel - Ist das richtige Stichwort!

Ich bin raus, hier hilft keine Ferndiagnose mehr. Da erscheint mir etwas merkwürdig.

Viel Glück