Projekt 600ccm...

Schneller und Besser! Das wie und warum..... oder warum nicht....

Moderator: Kristian

Manxman
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Re: Projekt 600ccm...

Beitrag von Manxman »

Wahl Kolben war der erste der reagiert hat, ich werde den Kolben zu ihm schicken. Macht auch einen kompetenten Eindruck.
Hab dann eben den zylinder und Kolben etwas vermessen, das Resultat ist etwas seltsam. Ist mit schieblehre etwas schwierig....
Der zylinder hat keine 98,0, ich Messe oben in Längs Richtung 97,7 und quer etwa 97,9.
Muss das so sein?
Mit welchen Toleranzen arbeitet man da in der Regel?
Wenn ich den Kolben ohne Ringe in den zylinder setze, bekomme ich Längs eine 0,05 Blatt Lehre grade so rein, quer locker ein 0,2 Blatt....
Def Kolben ist auch im unteren Totpunkt etwas "klemmig".

Wird mich etwas zeitlich zurück werfen, wollte nächste Woche den Motor einbauen...
...der mit den Löchern im Kolben!! :D
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Re: Projekt 600ccm...

Beitrag von Manxman »

News aus der Bastelecke:
Der Kolben wurde von Herrn Wahl mit komplett neuen Ringen ausgerüstet, die Ringnut für den Ölabstreifer (und die beiden anderen auch) musste etwas nachgearbeitet werden. Die neuen Ringe haben jetzt auch einen sauberen Ringstoß, der war vorher viel zu groß.

Der Motor wird also die Tage fertig montiert und dann voraussichtlich bald in den Rahmen gehängt.
Beim Durchdrehen auf der Werkbank kommt es mir so vor als ob er relativ "schwer" läuft, aber das dürfte normal sein. Kein Ölfilm, nix eingelaufen....
Der Ölabstreifring sitzt übrigens tatsächlich sehr "stramm", die Federkraft ist erstaunlich hoch, wie ich bei der Montage festgestellt habe.

Apropos Einlaufen... Mit Sicherheit werde ich aufgrund der "Trainings/Renneinsätze" keine besondere Einlaufprozedur durchlaufen können. Ich werde also zwangsläufig das "harte Einfahren" durchführen. Aufgrund dieser Tatsache will ich die Ölviskosität etwas absenken. Normalerweise fahre ich mit einem 100% vollsynthetischen Industrieöl, was ich selbst mit Additiven mische (MoS2). Die Viskosität entspricht der eines 20-W60 Öles, also recht hochviskos. Für das harte Einfahren will ich die Viskosität dann etwas absenken.

Keep you updated. :D

(Nein, den Kolben habe ich nicht so montiert, die Ringstöße wurden natürlich verdreht....)
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Kolbenringe-neu.jpg
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Gunnar_HH
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Re: Projekt 600ccm...

Beitrag von Gunnar_HH »

Manxman hat geschrieben: 17. Mai 2024, 13:24Normalerweise fahre ich mit einem 100% vollsynthetischen Industrieöl, was ich selbst mit Additiven mische (MoS2). Die Viskosität entspricht der eines 20-W60 Öles, also recht hochviskos. Für das harte Einfahren will ich die Viskosität dann etwas absenken.
Ich möchte jetzt keine Öl-Diskussion! Aber erstaunt bin ich schon. Wie macht die Kupplung ein derart glitschiges Öl mit? Oder ist das Öl nur für die ersten 200 km und danach rein mineralisch ohne Zusätze.

Gruß Gunnar
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ThomasB
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Re: Projekt 600ccm...

Beitrag von ThomasB »

Apropos Einlaufen... Mit Sicherheit werde ich aufgrund der "Trainings/Renneinsätze" keine besondere Einlaufprozedur durchlaufen können.
Hallo Felix,
auch ich verfolge dein Projekt mit gespanntem Interesse, auch wenn du auf einer ganz anderen Ebene (höheren :D ) schraubst als ich.
Aber warum der Aufwand und die Zeit und dann den Motor nicht richtig einfahren ?
Ich drücke die auf jeden Fall die Daumen :lol: .
Grüße
Thomas
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Re: Projekt 600ccm...

Beitrag von Manxman »

Gunnar_HH hat geschrieben: 17. Mai 2024, 14:33 Ich möchte jetzt keine Öl-Diskussion! Aber erstaunt bin ich schon. Wie macht die Kupplung ein derart glitschiges Öl mit? Oder ist das Öl nur für die ersten 200 km und danach rein mineralisch ohne Zusätze.
Gruß Gunnar
Gunnar, es gibt mit diesem Öl kein Kupplungs-Problem. Bei diversen Starts unter Vollgas ist das angebliche Problem mit Durchrutschen der Kupplung niemals aufgetreten.
viewtopic.php?p=131037#p131037

Thomas, ich habe hier im Moment leider keine Trainingsmöglichkeiten in Form einer Strecke, wo ich mal eine Stunde bzw. länger "gemütlich" im Kreis fahren kann. Mit den Freunden der Rennleitung möchte ich auf der Straße ohne Zulassung auch nicht unbedingt Bekanntschaft machen. :D Klar werde ich damit mal ein zwei Runde um den Block fahren (meine Garage liegt am Rande eines Industriegebietes), aber eine wirkliche "Einfahrprozedur" mit bestimmten Drehzahlgrenzen ist was anderes.
Aber es gibt durchaus Leute, die das "harte Einfahren" befürworten. Der Kolbenprofi sagt, Ringe und Kolben seien "Vollgasfest".
...der mit den Löchern im Kolben!! :D
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Gabriel
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Re: Projekt 600ccm...

Beitrag von Gabriel »

Zum Thema „neue Kolbenringe richtig einfahren“ empfehle ich die Arbeiten von „Motoman“ zu studieren.

http://www.mototuneusa.com/break_in_secrets.htm

Die zwei wichtigsten Fakten, die man dort lernt sind, daß man dafür lediglich 70-80km „Zeit“ hat und die Kolbenringe ordentlich Gas(druck) brauchen, um sich fest genug an die Wände des Zylinders pressen zu können.

Durch „richtiges Einfahren“ kann einiges an Leistung gewonnen werden. Bei falschem bzw. schlechtem Einfahren gehen mögliche PS dagegen verloren.
Bei der „Motoman“-Methode wird richtig Gas gegeben (bis zu 100%) und das - nach einem sorgfältigen Warmfahren – durch alle Drehzahlen (bis zu 90%) in einer ganz speziellen Art & Weise. Hier wird keinesfalls wild mit dem Hammer drauf geschlagen, sondern es werden quasi einzelne gezielte, präzise Schläge verteilt, was ein großer Unterschied ist. Diese Prozedur wird in dem Artikel „Break-in-Secrets“ von „MotoMan“ besonders gut beschrieben und ist dort (in Englisch) nachzulesen.

Zum Einfahren hat der Fahrer einen Spielraum von lediglich 70km bis 80km!

Davon sind die 20km zum WF noch nicht eingerechnet, so daß es eigentlich nur 50-60km sind!


Danach sind die Kolbenringe an die neue Oberfläche optimal angepaßt und alles ist vorbei und für viele Fahrer eine prima Gelegenheit ein paar extra Pferdchen freizusetzen. Der Unterschied kann laut seinem Autor etwa 2% bis 10% ausmachen! Für unsere XL600R bedeutet das 0,9PS bis 4,3PS geschenkt oder verloren! Ich habe seine Methode im Jahr 2015 an die Drehzahlen der XL600R adaptiert und erfolgreich am roten Ersatzmotor mit einem Kolben in erster Ü.G. angewendet. Der Motor läuft wie Schmitz’s Katze.
Gruß Gabriel
Mr. XL 2005 und XL600R PD03,
Aktueller Km-Stand: 240.000km/149000mls
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Re: Projekt 600ccm...

Beitrag von Manxman »

Danke sehr, Gabriel!!! :)

Da ich bereits einen originalen FT Motor schon eine zeitlang im Renneinsatz "quäle", kann ich bestätigen das der subjektiv gefühlt immer besser läuft.

Und auf der Straße gehört schon ein wenig "Willenskraft" dazu, die Motoren entsprechend zu "fordern" und nicht schon bei niedrigen Drehzahlen zu schalten.....

Das Problem hab ich auf der Strecke nicht. Da ist es eher andersrum, das Drosseln vom Gas fällt schwer.... ;D
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Gabriel
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Re: Projekt 600ccm...

Beitrag von Gabriel »

Tachen,

gern geschehen.
Wenn du noch Fragen hast sag Bescheid.
Mich würde deine Rückmeldung über Erfolg/Nichterfolg der Methode interessieren.
Gruß Gabriel
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