Auf der Suche nach der optimalen Einstellung...

Hier kann über alles Mögliche geplaudert werden was mit und um unsere XL zu tun hat

Moderator: Kristian

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reich
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Auf der Suche nach der optimalen Einstellung...

Beitrag von reich »

Die optimale Motoreinstellung ist mir bislang noch nicht gelungen (PD 02). Allerdings möchte ich euch einige Erkenntnisse nicht vorenthalten.
Vor der Vergaser-Revision lief die Maschine ganz gut, aber nicht hundertprozentig. Außerdem war der Vergaser total verdreckt, so dass eine Reinigung ganz gut tat.
Die erste Probefahrt mit neuem Dichtsatz, neuem Schwimmer, altem Nadelventil und neuer Keyster Hauptdüse war dann aber vor ein paar Tagen eine Enttäuschung. Der Motor lief sehr rau und ab 4000 rpm nahm die Maschine nur schlecht Gas an, sie bockte und wirkte zugeschnürt. Lediglich im mittleren Drehzahlbereich lief sie ganz gut (3500rpm).
Ich hab mir den (eingebauten) Vergaser dann nochmal genau angeschaut und folgendes festgestellt.

Der Schwimmerstand liegt nur mit altem Nadelventil auf 18mm Höhe. Mit neuem Nadelventil ist er im Gegenteil deutlich zu niedrig. Das neue Schwimmernadelventil ist höher als das alte, welches zugegebenerweise aber auch etwas verschlissen wirkte.

Um die Gegenprobe zu machen hab ich heute morgen das neue Nadelventil eingebaut (wie gesagt, Schwimmerstand zu niedrig) und statt dessen die alte originale Keihin 130er Hauptdüse verwendet. Ergebnis: mittlerer Drehzahlbereich mit ruckeln, ab 4000 rpm und Gashahn voll auf gehts dann aber ganz gut.

Tja, und nun? Mein Eindruck ist folgender. Die Haubtdüse von Keyster entspricht trotz gleicher Grösse nicht der originalen. Daher hab ich neue in diversen Grössen bestellt, um mich ans Optimum heranzutasten. Und der mittlere Drehzahlbereich scheint etwas mit dem Schwimmerstand zu tun zu haben. Ich werde daher einen (Plastik-) Schwimmer so bearbeiten, dass das Niveau angepasst wird. Von der anschließenden Probefahrt werd ich berichten...

Caspar
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Re: Auf der Suche nach der optimalen Einstellung...

Beitrag von volkerxl »

Vielleicht solltest du einen anderen vergaser einbauen.
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Kristian
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Re: Auf der Suche nach der optimalen Einstellung...

Beitrag von Kristian »

Moinmoin!

Hmm, mir scheint als hättest Du die benötigten Teile unnötig mühsam zusammengesucht.

Ich hatte von Erik (Alttec) den Rep.-Satz (alles benötigte drin) + Aircutventil.
Den Vergaser bei ihm ultrageschallt, alles in der Grundeinstellung montiert und er läuft perfekt ohne irgendwelche Versuche und Anpassungen.

Allein schon dass Du das alte Nadelventil verwendest erscheint mit murksig...
Bub, bub, bub...
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reich
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Re: Auf der Suche nach der optimalen Einstellung...

Beitrag von reich »

...wie gesagt, mit neuem Nadelventil passt der Schwimmerstand nicht. Und die 130er Düsen sind leider nicht identisch. Natürlich hab ich aber von Erik ansonsten den kompletten Satz verwendet
Gruss, Caspar
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Jörg
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Re: Auf der Suche nach der optimalen Einstellung...

Beitrag von Jörg »

Hallo, bin auch gerade an dieser Sache dran.
Nebenbei hatte ein Kumpel sich für die R einen Vergaserdichtsatz besorgt bei dem der O-Ring für die Beschleunigerpumpe, der zwischen unterem Deckel und Gehäuse sitzt, so dick war , das dieser den Kanal fast vollständig verschlossen hat.
Habe auch schon viel gemacht und denk das der Schwimmerstand eine große Rolle spielt
@ Kristian, es geht doch darum einen Vergaser zum guten laufen zu bringen.
Ich habe hier einige liegen, die mich irre machen, da ich Sie nicht in den Griff bekomme.
Wenn du einen gut funktionierenden hast, sei froh und pfleg ihn.
@ Caspar, gib mal eine Beschreibung wie du den Schwimmerstand abmisst, damit wir uns sinkronisieren können.

Gruß Jörg
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reich
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Re: Auf der Suche nach der optimalen Einstellung...

Beitrag von reich »

...wenn man den Vergaser normal gerade hält, so, wie er eingebaut wird und den Schwimmer nach oben drückt, dann müssen seitlich gesehen die Unterkante Schwimmerkammerflansch und der Schwimmer selbst parallel sein. Das müssten auch die 18mm sei. Genau in diesem Punkt muß das Nadelventil schließen, ohne das dessen Feder hochgedrückt wird. Tuts bei mir aber mit neuem Schwimmer und neuem Nadelventil nicht, Spritmenge ist dann zu gering. Ich fräse den Schwimmer jetzt am Berührungspunkt zehntelmillimeterweise ab, bis es passt.
Caspar
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Re: Auf der Suche nach der optimalen Einstellung...

Beitrag von timundstruppi »

Geht es nicht einfacher mit kommunizierender Röhre am Ablauf? So weiß man, dass das Ventil wirklich geschlossen ist.
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Re: Auf der Suche nach der optimalen Einstellung...

Beitrag von volkerxl »

Finde doch lieber die Ursache warum er es nicht macht
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PeterB
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Re: Auf der Suche nach der optimalen Einstellung...

Beitrag von PeterB »

:) Das gefällt mir jetzt aber ziemlich.

Passt eigentlich der "S"-Schwimmer in die "R"-Versager? Sollte eigentlich gehn - dieses Teil kann man nämlich noch durch Biegen anpassen.

beste grüße
peterb

btw. 130er Düse ( nicht eigentlich 135?) ist für Leistung ohnehin zu klein....
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Re: Auf der Suche nach der optimalen Einstellung...

Beitrag von cj »

Jörg hat geschrieben:denk das der Schwimmerstand eine große Rolle spielt
natürlich, steht der sprit zu hoch in der kammer läuft die mühle in allen bereichen zu fett und anders herum dann zu mager.
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reich
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Motor-Einstellung abgeschlossen...

Beitrag von reich »

So, nach dem ich heute nochmal auf Probefahrt und mit dem Ergebnis sehr zufrieden war, hier meine Einstellungs-Ergebnisse.

Da ich zwischendurch schon am verzweifeln war, insbesondere über ein Konstantfahrruckeln zwischen 3 und 4000rpm, hab ich mich dann auf zwei alte Schrauberregeln besonnen und bin die Sache nochmal konsequent angegangen. Denn erstens sollte man bei Motoreinstellungen natürlich als letztes den Vergaser anfassen (Zündung? Motorperipherie?) und zweitens immer alles schön nacheinander ändern, um nachvollziehen zu können, ob sich was verbessert oder verschlechtert hat.

Da ich mich selbst aber anfangs nicht an diese Regeln gehalten habe, hatte ich mir jedoch zunächst den Schwimmerstand angeschaut. Wie oben erwähnt, war dieser viel zu niedrig. Ich hab daher rumexperimientiert und schlußendlich einen Schwimmer um 0,3mm abgefräst und damit die vorgegebenen 18mm erreicht. Um das Ergebnis bei eingebautem Vergaser leichter nachvollziehen zu können: Die Benzinmenge nach Demontage der Schwimmerkammer sollte exakt 30,0 g betragen.
Dennoch lief der Motor nicht optimal, ich vermutete immer noch zu mager (meine CB-Erfahrungen), worauf auch ein sehr günstiger Sprit-Verbrauch von 3,5l auf 100 hindeutete. Da ich jedoch zwischenzeitlich unsicher wurde, bzgl. der Kette (null Spiel) und der Ruckdämpfer, ließ ich den Vergaser also erstmal in Ruhe und kümmerte mich um diese anderen Dinge.

Der Kettensatz soll zwar recht neu gewesen sein, hatte aber kein Spiel und ist dadurch wahrscheinlich in kürzester Zeit wieder verschlissen. Ich hab mir also einen einfachen O-Ring Satz von Enuma besorgt und hatte auch den Eindruck, dass es damit besser lief. Anschließend kamen die Ruckdämpfer dran, die wie erwartet völlig am Ende waren. Bei der Gelegenheit hab ich natürlich auch die Bremsbeläge und die Kugellager gewechselt.

Nach diesen Maßnahmen war die Maschine kaum wieder zu erkennen. Wem sag ich das aber insbesondere die (wirklich bezahlbaren) Ruckdämpfer verbessern das Fahrverhalten enorm... Und da eines der Hinterachslager sich nicht mehr drehte, war es so und so an der Zeit, hier mal nachzuschauen.

Leider konnte ich aber weiterhin dieses Konstantfahrruckeln feststellen. Mittlerweile viel abgeschwächter, aber immer noch vorhanden.
Ich hab dann erstmal einen Original-Auspuff gesucht und gefunden, da bei mir ein Sebring montiert war. Der originale Topf ist (wie wohl fast alle gebrauchten) innen natürlich auch verrostet, aber das war der Sebring auch. Im direkten Vergleich ist der Honda-Topf übrigens deutlich größer, so dass ich mir schon gedacht habe, dass das Zurückrüsten nur von Vorteil sein kann, was sich dann auch bestätigt hat. Insbesondere der Motorklang ist (subjektiv) viel entspannter als beim Sebring.

Immer noch ruckeln... Also zurück zum Versager.

Um die Sache abzukürzen: nach einigen Experimenten hab ich mittlerweile eine 132er Hauptdüse drin (original Keihin) und die Nadel um eine Kerbe nach oben in Richtung "fett" gehängt. Mit dem Ergebnis, dass der Motor jetzt endlich perfekt läuft. Das heißt in allen Drehzahlbereichen und Gängen vibrationsfrei, ruckelfrei und mit sauberen Übergängen - so liebe ich das... :mrgreen:

Warum der Vergaser bei mir zu mager war - keine Ahnung. Aber von einem nicht einstellbaren Schwimmerstand sollte man sich eben nicht aufhalten lassen...

Caspar
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Re: Auf der Suche nach der optimalen Einstellung...

Beitrag von Gunnar_HH »

Hallo Caspar, Hallo Leidensgenossen,

(PD02)
ich hatte auch das Problem, das der Motor im Leerlauf und unteren Drehzahlbereich zu mager lief.
Ultraschallen, neuer Keyster-Satz, mal eine größere Hauptdüse 135 und Leerlaufgemisch-Mengendüse weiter herausdrehen brachte keine Besserung. Gefühlte 100 mal hatte ich das Ding auf der Werkbank.

Heute habe ich das Problem gefunden und gelöst. Das Schwimmernadelventil im Keystersatz hat nicht die Originalmaße, zu lang. Dadurch hängt der Schwimmer zu tief und die Folgen daraus: Zu wenig Benzin in der Schwimmerkammer, dadurch kein oder zu wenig Benzin für den Leerlauf, da die Zulaufmischdüse für den Leerlauf, dann in der Luft hängt und zu dünnes Gemisch in den mittleren und höheren Drehzahlbereichen, da zu große Höhendifferenz für die Hauptdüse.

Es unbedingt darauf zu achten, dass mit neuem Schwimmernadelventil die Schwimmerhöhe stimmt. Bei der PD02 kann der Schwimmerstand nicht am Schwimmer eingestellt werden, da Plastikteil. Es geht dennoch, und zwar wird die Messingdüse vom Schwimmerkammerzulauf mit vorsichtigen leichten Schlägen etwas weiter in das Gehäuse getrieben, Bild 1. Immer wieder kontrollieren. Richtig ist es, wenn die Schwimmerkante parallel zum Gehäuse ist, siehe Bild 2. Die in Büchern angegebenen 18mm sind schwer zu messen, parallel sieht jeder. Dabei den Vergaser aber nicht weiter als 45° kippen, sonst verändert das Eigengewicht des Schwimmers die Messung.
An der Leerlaufgemisch-Mengenschraube habe ich noch ein Stück Plastikschauch befestigt, dadurch kann die eventuelle Feineinstellung von Außen leicht ohne geküzten Schraubenzieher oder ähnlichem durchgeführt werden. Bild 3.

Hallo Kristian, falls du mitliest: An deinem Vergaser-Prachtstück muss es auch angepasst werden.

Viele Grüße
Gunnar
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Re: Auf der Suche nach der optimalen Einstellung...

Beitrag von Jörg »

Die Tischler :D

Gunnar, sei doch mal so lieb und mach, wenn deine jetzt so richtig gut läuft an den Ablassschlauch einen tranzparenten Schlauch, leg den hoch, Vergaser waagerecht, Schraube aufdrehen und Benzinstandhöhe aussen am Gehäuse ablesen, und den dann hier eintragen.


______________ mm

Danke
Gruß Jörg
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Re: Auf der Suche nach der optimalen Einstellung...

Beitrag von reich »

...genau, das hatte ich so ausdrücken wollen. Schwimmer muss paralell sein.
Gunnars Idee mit dem Schwimmersitz ist natürlich auch eine Alternative zu meinem Vorschlag. Sei es drum, bei uns dürfte es jetzt passen.

@ Jörg: Es geht noch einfacher, als mit dem Schlauch und Schwimmerhöhe. Einfach Sprit ablassen, auf Briefwaage stellen und Gewicht messen. Es müssen 30g sein...
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Re: Auf der Suche nach der optimalen Einstellung...

Beitrag von Jörg »

Hallo, im ausgebauten Zustand oder nach abziehen des Benzinschlauches oder wie, da ja auch noch Sprit überm Ventil ist.

Gruß Jörg
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