Anleitung XL 500 S Zylinderkopf

Hier kann über alles Mögliche geplaudert werden was mit und um unsere XL zu tun hat

Moderator: Kristian

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Benediktus
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Anleitung XL 500 S Zylinderkopf

Beitrag von Benediktus »

Ergänzung 3 zum Handbuch XL 500 S „Jetzt mache ich es mir selbst“

Kapitel II., Motor
2.11 Zylinderkopf, S. 22
2.11.1 Demontage


Setzen Sie an der Mutter (Bild 1, Nr. 1) eine Stecknuss M 10 an und drehen Sie die Nuss mit maximal 2,0 m-kg nach links. Entfernen die den Aufsatz von der Stecknuss und ziehen sie die Nuss mit einer Rohrzange von der rund gedrehten Mutter ab.

Sprühen Sie alle Muttern (Bild 1, Nr. 1-4) großzügig mit Rostlöser ein.

Setzen sie an der Mutter (Bild 1, Nr. 1) einen Mutternsprenger an und ziehen sie diesen kräftig mit einem 10er Schraubenschlüssel an. Klopfen Sie den festgeklemmten Mutternsprenger mit einem 100 gr. Hammer wieder los und entfernen Sie die abgeplatzten Bruchstücke der nächstgelegenen Kühlrippe.

Erwärmen Sie die Muttern (Bild 1, Nr. 1-4) mit einer Lötlampe.

Löschen Sie den brennenden Rostlöser mit einer Hundedecke aus Ihrem Kraftfahrzeug. Entsorgen Sie die angeschmorte Hundedecke in der Tonne für normalen Hausmüll und umwickeln Sie die frei gebrannten Leitungen am Kabelbaum über dem Zylinderkopf neu mit Isolierband.

Setzen Sie an der Mutter (Bild 1, Nr. 1) eine Stecknuss M 10 an und verlängern Sie den Hebel mit einem Stahlrohr in der Länge 50 cm. Klopfen Sie mit einem 250 gr. Hammer leicht gegen die Verlängerung. Fischen Sie die abgebrochene Mutter mit dem Endstück des Stehbolzens zwischen den Kühlrippen hervor und entsorgen Sie die Mutter in der Tonne für Wertstoffe.

Setzen Sie die Stecknuss mit dem verlängerten Hebel an der zweiten Mutter (Bild 1, Nr. 2) an und verfahren Sie wie oben beschrieben. Richten sie die Maschine wieder auf und stellen sie erneut auf den Seitenständer. Entfernen Sie den abgebrochenen Blinker hinten links.

Holen Sie ihre Frau zu Hilfe.

Weisen Sie Ihre Frau an, die Maschine linksseitig zu sichern und klopfen Sie erneut mit dem 250 gr. Hammer gegen die Verlängerung. Heben Sie die Maschine soweit an, bis Sie ihre Frau unter dem Motorrad hervorziehen können. Begleiten Sie Ihre Frau ins Badezimmer und behandeln Sie die Hautabschürfungen mit Jod. Entfernen Sie den abgebrochenen Blinker vorne links.

Sichern Sie die Maschine mit einem Drahtseil an den Stahlbefestigungen des Garagentores. Setzen Sie die Stecknuss erneut an und verlängern Sie den Hebel mit einem Stahlrohr in der Länge 100 cm. Klopfen Sie mit einem 750 gr. Vorschlaghammer gegen die Verlängerung. Entfernen Sie die abgebrochene Mutter mit dem Endstück des Stehbolzens aus der Kofferraumhaube Ihres Kraftfahrzeuges und tupfen Sie die Einschlagstelle mit etwas Lack in Karosseriefarbe ab.

Verfahren Sie mit den Muttern 3 und 4 in der gleichen Weise. Klopfen Sie danach das verbogene Gestänge Ihres Garagentores mit dem Vorschlaghammer gerade. Überprüfen Sie, ob sich das Tor in den Schienen noch gleichmäßig bewegen läßt.


Klopfen Sie leicht mit einem Gummihammer seitlich gegen den Zylinderkopf , um diesen zu lösen. Setzen Sie einen Schraubenzieher zwischen Zylinderkopf und Zylinder und klopfen Sie erneut. Gegen Sie ins Badezimmer und behandeln Sie die Einstichstelle des abgerutschten Schraubenziehers mit Jod.

Klemmen Sie den Schraubenzieher zwischen Zylinderkopf und Zylinder. Schlagen Sie mit 250 gr. Hammer von schräg oben gegen den Schraubenzieher. Entfernen Sie die abgeplatzten Bruchstücke der nächstgelegenen Kühlrippe und entsorgen Sie diese zusammen mit dem verbogenen Schraubenzieher in der Tonne für Wertstoffe.

Setzen Sie links und rechts Reifenmontierhebel an und klemmen diese zwischen Zylinderkopf und Zylinder fest. Verlängern Sie die Hebel mit Stahlrohren in der Länge 50 cm. Stellen Sie die Maschine auf einem Bierkasten ab und lassen Sie das Motorrad von Ihrer Frau sichern. Klettern Sie auf das Motorrad und stellen Sie sich beidfüßig auf den Motorradsattel, dann springen Sie mit den Füßen links und rechts auf die verlängerten Reifenmontierhebel.

Gehen Sie ins Badezimmer und behandeln Sie die Prellungen mit kühlender Heil- und Wundsalbe. Legen Sie sich ins Bett und lassen Sie sich von Ihrer Frau Eisbeutel für die Schwellungen bringen sowie Ihr Laptop mit Wlan.

Aktivieren Sie Ihr Laptop und stellen Sie Ihre Maschine zum Verkauf in ein virtuelles Aktionshaus. Benutzen Sie hierbei die nachfolgenden Zusätze für die Beschreibung:

-guter Zustand

-teilweise zerlegt

-mit den üblichen Gebrauchsspuren

-sollte für einen Bastler kein Problem sein

-da es sich um einen Privatverkauf handelt keine Rückgabe oder Nachverhandeln möglich


Viele Grüße
Bene :wink:
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Dominik
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Beitrag von Dominik »

:lol: :lach: :cry: :rofl: :loldev: :lach: :rofl:

Liege seit 10 Minuten unter dem Tisch und sterbe vor Lachen ... Muss jetzt die Tränen aufwischen gehen ... :biggthumpup: Super!

Bitte, bitte´, schreib einmal ein Buch!

:bindafür:

Viele Grüße,
Dominik
P.S.: Um welche vier Muttern geht es überhaupt?
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Beitrag von Stoppelhopser »

Hääärlich, ich stelle mir das gerade Bildlich vor :rofl: :lol:

Meine Kollegen im Büro schauen mich so komisch an und machen so: :stupid: ?
XL 500 R Bj. 1982 Original, unverbastelt!
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FLO
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Beitrag von FLO »

Genial geschrieben! Lach mich schief! :D :D :D :D :D :D :D :D :D
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hillclimber
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Beitrag von hillclimber »

... und das schöne daran ist: Es ist stellenweise gar nicht so weit hergeholt.... soll keiner behaupten, der ab und an mal was schraubt, ihm wäre so was oder ähnliches noch nieeee passiert...
Danke Benediktus für die Rettung meines Freitags!
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Lordhelmchen
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Beitrag von Lordhelmchen »

Hi Benediktus,

Einfach nur GUT !!!

:lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol:

Bastle ja schon seit ca. 33 Jahren - mehr oder weniger - Erfolgreich an den Moppeds,
.................UND ............... erkenn' mich in Manchem wieder 8)

Lordhelmchen
Gruss aus Franken
...der Gewaltschrauber...
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B-17
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Beitrag von B-17 »

Hi Bene!
-hupf Ich sag nur genial!!
Das wäre eine gute Vorlage für eine Schraubersendung, wie sie auch auf D-MAX gezeigt werden. Nur mal so als Pleiten, Pech und Pannen. Was passiert alles wenn ein Schrauber einen schlechten Tag hat.
Franz
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icksÖl
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Beitrag von icksÖl »

Hey Bene!

super lustig geschrieben... ähh ... muss ich mir getze Sorgen machen?
Ich hab' den Motor in die Ecke gestellt. :D :D
Ich hoffe Du schreibst Deine Erfahrungen nicht von "Diesem" Motor? :roll:

Für die Demontage der Motoraufhängung bei meinem Bastelobjekt von einer 50 cm Verlängerung zu reden, wäre wahrlich mehr als untertrieben.
Aber ne 10er Nuss hat da schon was auszuhalten.... :eek:

Liebe Grüße
IcksÖl
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Benediktus
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Beitrag von Benediktus »

Hey, Icksöl !

Nee,nee - keine Sorge, soooo zärtlich wie oben beschrieben gehe ich mit meinen Motörchen nich um, sooo klitzekleine Hämmerchen habe ich gar nich in meinem Werkzeugkasten .... :D

Um ganz ehrlich zu sein, ich habe die Idee dazu von einem Beitrag "Wie flöße ich meiner Katze eine Tablette ein" .... nachdem ich mich erstmal drei Tage am Stück beruhigen mußte, hab ich versucht, die Story auf XL umzudichten und dabei fiel mir als erstes halt der Zylinderkopf ein ... war halt echt schwer, denn seine XL kann man nicht von der Gardine pflücken :lol:

Nur, wenn ich die Geschichte jetzt nochmal lese, dann müßte ich meine Anleitung doch schwer überarbeiten, es fehlt noch: "....wechseln sie das vollgeblutete T-Shirt.... " oder "....überprüfen Sie das Datum Ihrer letzten Tetanusimpfung...."und ähnliches *ggg*

Für alle Neugierigen und Katzenliebhaber, hier der Link:

http://www.familie-ahlers.de/witze/pille_in_katze.html

Viel Spaß und Festhalten beim Lesen !

Bene
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icksÖl
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Beitrag von icksÖl »

Tja Bene,
was anderes konnte ich mir auch nicht erklären..
Es gab da nur letztens so Einträge mit Meistern des Faches und so - da kommt man auf komische Gedanken.
Wir haben derzeit vier Katzen ( den aufdringlichen Gastkater will ich mal nicht mitzählen und den verlorenen Juniorkater auch nicht).
Als wir vom ersten Wurf ( werfen Katzen eigentlich? ) einen Kater ( der hat übrigens unerwartet mittlerweile auch geworfen... :oops: ) weggeben wollten, da gab es die erste "Jagd"- Ort: Küche, Zeit: viel zu früh am Sonntagmorgen, Beteiligte: das Opfer, die Katze und der "Handschuh" (ohne Lack, allerdings Vollrindsleder). .. ach ja der Kühlschrank war auch beteiligt. Geschehen: "mmmh lecker Breckis!" war das Hallali. Die Küchentür machte die Küche zum Kessel. Und wir waren mittendrinn und meistens hinterher. Die kleine niedliche Katze hatte sich gar nicht groß auf eine Defensive eingelassen. Erst als ich den Kühlschrank ausgebaut hatte und den Stecker gezogen da kam erst zögerlich dafür aber umso lauter und energischer die Antwort auf all' mein Bemühen einen trostlosen Pappkarton mit Leben zu füllen.... Gut neben einem normalen Kühlaggregat der Effizienzklasse "B" ist immer noch Platz für einen Kleinen Stubentiger und wenn man das Kompressorrohr ein wenig verbiegt passt eine Handschuhhand hinein und auch ruckartig wieder raus, aber das ganze vor dem Frühstück so ganz ohne Milch und Breckis im Magen - da streckt die Katze doch irgendwann die Krallen. Dank Handschuh hatte ich auch nur Blessuren oberhalb des Handgelenks - das kann mit langen Ärmeln leicht versteckt werden.
Die Geschichte mit der Kastration und dem kleinen (echten) Kater war dagegen etwas unspektakulärer - der ist einfach kurz hinter der Haustür durch das geschlossene Katzenkörbchen gehechtet und nach drei Tagen war er auch schon wieder auf dem Heimweg.
Jaja, da fällt mir ein:
Ich hatte einen Kater den habe ich kastrieren lassen - fortan war er nur noch Berater!

Liebe Grüße
IcksÖl
icksÖl im Moor gibt Matsch im Ohr
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