neue Nockenwelle nitriert

Fragen wie z.B: Paßt die Gabel der R an die S?

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volkerxl
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Beitrag von volkerxl »

um mal Licht in dunkel zu bringen:
habe heute mit dem hondafachmann schlechthin telefoniert, die hamburger kennen ihn gut, Ralf Graumann.
klare ansage, es braucht nix abgeschliffen werden. einzig die verwendung der grafithaltigen schmierpaste ist aus notlaufeigenschaften dringend empfohlen.
das abschleifen bzw läppen führt zu einer undefinierten oberfläche der lagerflächen.
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Gabriel
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Beitrag von Gabriel »

das mit der "grafithaltigen schmierpaste" war mir bekannt,
das andere hatte ich mir gedacht. Das wird sogar im WHB ausdrücklich empfohlen!
Statt einer "grafithaltigen schmierpaste" dürfte auch eine Paste mit Molybdändisulfid richtig oder gar besser sein!
Siehe Avatarbild!!
Gruß Gabriel
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Kristian
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Beitrag von Kristian »

Moly-Paste auf die Lagerflächen ist ja selbstredend.

Klar, wenn es schnell gehen soll wird die Welle so reingeschmissen.

Geht mit dem Finger mal über eine frisch nitrierte Fläche, dann über eine geläppte. Klar doch, den deutlich zu fühlenden Unterschied wird das weiche Alu des Kopfes schon glätten. Mit Verlusten beim Schwächeren... :(

Da ich meine Motoren immer ganz lieb habe und ohnehin zuviel Zeit hinenstecke habe ich die 5 min für ein leichtes Glätten auch noch übrig!

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PeterB
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Beitrag von PeterB »

Moin Gemeinde,

ich nehm den Doppelschutz. Diese Nocke hier ist völlig in Ordnung, ausser vielleicht, dass sie grün ist. Die Radialschlieren sind vom MoS2-Fett. Die war halt knapp oberhalb der Verschleissgrenze, aber dennoch "Babypopoblank". Da hab ich überhaupt keine Bedenken, vllcht. 2/100 "Schicht" aufzutragen:

http://www.250kb.de/u/090326/j/bdd2eb95.jpg

Das eigentliche Experiment ist diese Nocke:

http://www.250kb.de/u/090326/j/9e095c32.jpg

Die ist ziemlicher Schrott. Der hübsche Telefonlack bringt die Riefen nur noch mehr zur Geltung. Die würde ich in jedem Fall läppen! Ob ich die jemals einbaue, weiss ich noch nicht, weil ich keine Ahnung vom Zustand des Kopfes habe, mit dem ich grad umeinanderfahr. Weiss nur, dass die Nocken Schrott waren beim letzten Anschauen.

Schau mer mal.

beste grüße
peterb

p.s. Dass des Zeugs die Ölkanäle zusetzten kann, glaub ich nicht. Da hätte ich vor HYLOMAR wesentlich mehr Angst.
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volkerxl
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Beitrag von volkerxl »

Mit Verlusten beim Schwächeren
dagegen spricht eindeutig die erkenntnis, das bei einer paarung die lagerfläche mittelmäßig beschädigt, die lagerfläche der nocke aber übermäßig beschädigt sein kann. also mit deutliche riefen bis hin zu einer durchmesserreduzierung von einigen mm.
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PeterB
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Beitrag von PeterB »

Das versteh ich jetzt auch schon wieder nich. - Mir schweben da die Bilder von Martins Kopflagern im Kopf herum - da waren die Lagerflächen des Kopfes UND der Nocke extrem verschlissen.

Es gibt sowas wie intakte Lagerflächen im Kopf bei verschlissenen Nockenwellen(lagern)?

Mhmm

beste grüße
peterb
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der Geier
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Beitrag von der Geier »

PeterB hat geschrieben:Das versteh ich jetzt auch schon wieder nich. - Mir schweben da die Bilder von Martins Kopflagern im Kopf herum - da waren die Lagerflächen des Kopfes UND der Nocke extrem verschlissen.

Es gibt sowas wie intakte Lagerflächen im Kopf bei verschlissenen Nockenwellen(lagern)?

Mhmm

beste grüße
peterb
Mahlzeit!

Gips!

Kommt auf die Materialien und das Stadium an!

Bsp: Härteschicht löst sich auf (z.B. Pitting), harter Abrieb lagert sich in der weichen Lagerschicht des Kopfes ein und wirkt wie Schleifpapier!

Deswegen:

Diese Nocke auf garkeinen Fall einbauen!

Das Lager könnte einlaufen und der Motor könnte mitten auf der Europabrücke festgehen und dann unter einen Tanklaster rutschen, der dann die Leitplanken durchbricht und abstürzt, dann mit einem riesigen Feuerball explodiert, worauf hin die Brücke einstürzt und der Fahrer zusammen mit hunderten von Autofahrern in die Tiefe stürtzt, wo alle unter tausenden von Tonnen Beton zu unkenntlichem Brei zerquetscht werden!!! :eek:

Greetz, der Geier, schenkt sie einfach mir :D
Als Gott Chuck Norris erschaffen hatte, fragte er die ihn: "Willst du ein Schwabe sein?"
Chuck Norris erwiderte: "Wäre ich gerne, doch ich bin nicht hart genug!"

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PeterB
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Beitrag von PeterB »

Sers Herr Geier,

dass man das GIPS-hart :D nitrieren kann, kann ich mir vorstellen. Entsprechende Pittings, schon nach Testlauf sind auch vorstellbar. Aber ist das nicht eher ein Problem in der Nocken-Kipphebelpaarung (s.o.)?
Das Einlagern von Ausbrüchen in das weiche Alu klingt sehr plausibel - konnte mir das bisher nicht vorstellen, dass das Alu eventuell recht lange hält, danke :!:


ABER, der Tanklaster hat überhaupt keine Veranlassung zu explodieren - etwas wahrscheinlicher ist, dass er abfackelt.


beste grüße
peterb
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der Geier
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Beitrag von der Geier »

Mahlzeit!

Das bei einer Lagerpaarung hart-weich der harte Teil einläuft ist sogar üblich! Z.B. Pleulauge mit Rotgußbuchse-Kolbenbolzen, KW-Gleitlagerschale mit Weißmetall-KW!

Greetz, der Geier, wenn's nicht explodiert macht's aber keinen Spaß! :D
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Vogel
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Beitrag von Vogel »

Hallo,

weich schleift hart, das ist wie´s der Geier sagt. Ein extremer Fall von hart/weich paarung sind Wellen / Wellendichtringe. Es ist immer die Welle an der Auflagefläche der Dichtlippe eingelaufen.
=> Harter Abrieb und Schmutz lagern sich im Dichtring ab und schleift die Welle ab.
Oder schaut mal ne alte Pleuellagerschale an, hat immer ein paar Schmutzeinlagerungen und die zugehörige KW leichte riefen.

Grüße

Andi
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PeterB
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Beitrag von PeterB »

Hey,

dank nochmal Euch Flattermännern :!: Ich glaubs besehen. Wenn ich selber schaue, stimmts auffallend :!:

beste grüße
peterb

Ornithologe und Vogelliebhaber.
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Gabriel
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Beitrag von Gabriel »

Das Lager könnte einlaufen und der Motor könnte mitten auf der Europabrücke festgehen und dann unter einen Tanklaster rutschen, der dann die Leitplanken durchbricht und abstürzt, dann mit einem riesigen Feuerball explodiert, worauf hin die Brücke einstürzt und der Fahrer zusammen mit hunderten von Autofahrern in die Tiefe stürtzt, wo alle unter tausenden von Tonnen Beton zu unkenntlichem Brei zerquetscht werden!!!
Ich werd' bekloppt!
:lol:
Gruß Gabriel
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musashi
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Beitrag von musashi »

Ich würde eine nitrierte Nocke unbehandelt nicht mehr einbauen.
Hartchrom-Kipphebel waren nach kürzester Zeit ruiniert.

Teflon.....

Ich kann mir aber gut vorstellen, dass die Beschichtung das Spiel minimiert,
......
Das Gegenteil ist der Fall, die Oberfläche wird gestrahlt (aufgerauht),
der Durchmesser dadurch kleiner.

Ich hoffe dass der hoffentlich geringe Teflonabrieb sich nicht in den Ölkanälen ablagert oder zu Verkrustungen führt...
Macht er nicht.



Grüße,
musashi
omagott
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Beitrag von omagott »

Hallo,
Hat der Graumann sicher von genau diesen nachnitrierten Nockenwellen gesprochen und nicht irgendwelchen Nachnitrierten und vorher von Schrick oder so umgeschliffenen?
Ob das Ding beim Vakuumnitrieren war oder im Salzbad hing spielt hier schon eine Rolle, also passt das verwendete Verfahren überhaupt wirklich?
Die gekauften Wellen kommen nämlich glatt wie ein Babypopo aus der Packung, sind tiefschwarz (weil da eine MoS2 Beschichtung drauf ist) und laufen auch anstandslos ein. Da liegt eine im Keller aber ich bin jetzt zu faul zum suchen.
Zur Nitriererei: Ich hab das an Gesenkgrundplatten für Stanzwerkzeuge machen lassen, da wird einfach zum Oberflächenschutz und wegen der Oberflächenhärte nitiriert, der Stahl geht blank und glatt weg und kommt Gelbgrau und rauh zurück. Das ist sicher keine Lauffläche mehr sondern eher eine feine Feile.
Eigentlich gehört eine Nockenwelle nicht nitriert sondern aufgekohlt, gehärtet, angelassen dann auf Maß geschliffen und verbaut (für Kleinserie, das wäre im großen Unbezahlbar, da sind die Dinger aus Hartguss).

Grund: Die harte Schicht wäre dann je nach Einsatzdauer bis zu Millimetern dick, da kann man sich hinschleifen wohin man will. Die ganze Nitriererei findet bei den Automobilern nur an der Oberfläche statt und ist null koma nix runtergeschliffen wenn sich da wer an der Welle per Schleifmaschine versucht. Es geht auch tiefer, aber die Automobiler machen das wohl zwecks Zeit ist Geld und langt ja so auch nicht mehr. Sieht man an der Nocke wenn sie Auswaschungen hat, ist ein sicheres Zeichen das da der Untergrund zu weich ist und Kaputtgewalkt wird, deswegen finden sich Pittings nur an der am stärksten belasteten Stelle.

Noch was, Yamaha verwendet zu den nitirierten Wellen Hartblockkipphebel, also Hartmetallgleitflächen. Das gehört anscheinend zusammen, würde auch erklären warum Honda nur noch die Hartblocker liefert: das passt sowohl mit nitrierten als auch eingesetzen Nockenwellen.

Das mal so in den Raum, wie der Dominik schon angeregt hat könnte man ja mal den Herrn Hiha von der Münchner Nockenwellenmanufaktur fragen, der hat schon ein paar mehr Nockenwellen gemacht die auch im Renneinsatz laufen (und das auch stehen!). Bei uns ist das ja erstmal nur Spekuliererei.

Gruß,
die Oma
Hammer: Werkzeug, das sich aus einer primitiven Schlagwaffe entwickelt hat. Der Hammer wird als wünschelrutenähnliches Gerät genutzt, um das teuerste Teil zu finden das in der Umgebung des Teils liegt welches man eigentlich treffen wollte.
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volkerxl
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Beitrag von volkerxl »

der herr graumann hat bestätigt, dass die niegel nagel neuen nw die da schwarz sind nix nachgeabreitet werden müssen
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