stand 10 Jahre lang

Hier kann über alles Mögliche geplaudert werden was mit und um unsere XL zu tun hat

Moderator: Kristian

DER-NEUE
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stand 10 Jahre lang

Beitrag von DER-NEUE »

Hallo ich habe kürzlich eine 500 xl gekauft die 10 Jahre lang in der Garage stand könnt ihr mir bitte sagen welche Wartungsarbeiten nach dieser Zeit zu machen sind. :?: :?: :?: :?
ralfxl

Beitrag von ralfxl »

Hallo und willkommen im Forum.
Also ich würde nach so langer Standzeit auf jedenfall einen Ölwechsel machen, den Vergaser reinigen und alle Züge mal Ölen und Kette und Schwingenlager mal Fetten. Vieleicht noch etwas Putzen wenn Sie so lang gestanden ist ist sie bestimmt gut eingestaubt.
Gruß Ralf
DER-NEUE
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Beitrag von DER-NEUE »

Danke für die schnelle Antwort ich habe auch ein Rep. Handbuch dazu bekommen ,also solte es kein so großes Problem sein der XL Leben ein zu hauchen. :razz:
Der_Immerschraub

Beitrag von Der_Immerschraub »

wenns immer so einfach wäre. meistens gebt es einen triftigen grund warum die kiste so lange gestanden hat.
ein gut funktionierende xl stellt man eigentlich nicht weg und vergisst sie
DER-NEUE
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Beitrag von DER-NEUE »

Anspringen tut sie erstmal nicht, aber egal für 50 euro da kuckt man nicht so genau hin.Ich mach demnächst mal ein Pic so wie ich sie bekommen habe.
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der Geier
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Beitrag von der Geier »

Mahlzeit!

Bitte bitte, benutze einen Drehmomentschlüssel gerade für die M6-Gewinde! max 10Nm!) und versau keine Gewinde! Viele XL sind einfach zu Tode geschraubt worden, hatte da erst einen Fall! Die Kiste hat keine 10.000km! Aber an die 15 Defekte und ca. 40 zerstörte Gewinde! Alle "Eingebaut"....

Die XL ist ein Oldtimer und das Alu-Material war und ist etwas brüchig!

Danke an den Vorbesitzer! :evil: der hat sie zum Glück nicht zum Laufen gebracht...


Die Ansicht der Vorredner vergiss mal ganz schnell, nach zehn Jahren (in Zahlen: 10! ) Standzeit, kannst du dich auf eine Komplettzerlegung einrichten!

Reifen, Schläuche runter, die Kette ist meist auch fest/schwergängig, die Rad/Schwingenlager und Lenkkopflager verharzt (zerlegen reinigen neu fetten), Telegabelöl wechseln.

Bremsen zerlegen, die Hebel ab, die Nockenachse raus und fetten! Hinterradruckdämpfer ebenso! Läuft sonst trocken und zerstört die Nabe.

Tank/Hahn zerlegen reinigen evtl. auch entrosten, Vergaser ebenso und den gründlichst!

Die ganze Elektrik und jeden Kontakt einzeln (!) kontollieren und auf festen Sitz prüfen + etwas Kontaktspray.

Wie bereits gepostet, alle Bowdenzüge, gängig machen, achtung die haben schon Tefloninnenleben, kein Öl sondern sowas wie das Würth Wartungsspray! Dann einstellen.

Beim Motor weiß ich: Eigentlich sollte man ihn gleich auf machen, gerade hier Versuchen sich Dilletanten besonders gern mit entsprechenden Folgen...

Rechten Motordeckel runter, Ausgleicherkette Spannen nicht vergessen! Das Ölsieb reinigen und kucken was unter dem Getriebe für Splitter rumfahren...für einen kurzen Test dann neues Öl 10W40, neue Kerze, Steuerkette spannen, Ventile einstellen (Achtung Deckelchenschrauben Gewinde nicht zerstören, 10Nm! :wink: ) und beim Seitendeckel draufmachen (ja, 10 Nm) läßt sich der Deckel nur mit Handkraft ohne Klopfen(!) aufschieben..... wenn man den Dekohebel und Kupplungshebel daran in die richtige Stellung bringt! Sonst Dekohebel kaputt!

Greetz, der Geier, wenn du die Lust an der Kiste verlierst, ich hab nen XL-Gnadenhof :D


So und jetz noch Ergänzungen der Kollegen: 8)
Als Gott Chuck Norris erschaffen hatte, fragte er die ihn: "Willst du ein Schwabe sein?"
Chuck Norris erwiderte: "Wäre ich gerne, doch ich bin nicht hart genug!"

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PeterB
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Beitrag von PeterB »

Moin NEUER,

mach das ersma alles! Hört sich schlimmer an, als es letztlich Zeit kostet. Schrauben macht ja auch (begrenzten) Spass.
Wenn Du dann mit zwei Ölwechseln innerhalb der ersten 100 km Wiederinbetriebnahme hinkommst, herzlichen Glückwunsch!
Wenns schlecht läuft - soll ja vorkommen - sind die Wellendichtringe nach 10 Jahren eh undicht, und du darfst dich in die Freude: Wie repariere ich einen Xl-Motor? einlesen. Iss aber auch kein Problem. Es gibt ja dieses Forum!

beste grüße
peterb
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Kristian
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Beitrag von Kristian »

Hallo,
erst mal ein herzliches Willkommen hier und viel Spaß mit Deiner XL und vor allem auch hier mit uns!

Hey Geier, gerade Du warnst doch immer vor zu vielem Kaputtschrauben und willst unseren netten Einsteiger hier gleich zur großen Zerlegung motivieren!?

In einigen Punkten gebe ich Dir recht (Öl, Ölsieb, Bremsen und Reifen).

Die anderen Punkte halte ich für übertrieben und lediglich würdig zu prüfen.

Für Schwingen- und Lenkkopflager gilt in meinen Augen: Spiel prüfen und auf Geräusche achten. Ein gut gefettetes Lager und sein Fett verändert sich in 10 Jahren unter normalen Umständen eigentlich nicht. Lediglich wenn die Lager großer Hitze ausgesetzt waren verändert sich das Fett. Oder täusche ich mich da?

Warum sollte sich die Spannung der Steuer- und Ausgleicherkette durch Stehen verändern? Warum ändert sich das Ventilspiel? Warum Bowdenzüge neu einstellen? Würde ich alles erst einmal nur prüfen und bei Bedarf natürlich nachstellen.

Vielleicht ist der Vergaser ja vor 10 Jahren ausgetrocknet und steht nun trocken vor sich hin. Würde er dann mit frischem Sprit nicht wieder gut laufen können? Ich würde erst einmal probieren ob er so läuft. Schließlich soll ja auch irgendwann mal ein bisschen Freude aufkommen, oder?

Hat sie die 10 Jahre eigentlich trocken oder im Garten gestanden? Im letzteren Fall können die elektr. Kontakte korrodiert sein. Nur dann würde ich alles auseinanderrupfen. Ersma alle Funktionen prüfen. Ansonsten später Stück für Stück wenn mal was zerlegt wird die Kontakte prüfen und mit etwas Kontaktspray beglücken.

Also, viel Erfolg!
Bub, bub, bub...
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alttec
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Beitrag von alttec »

Hallo,

auch von mir ein herzliches willkommen.

In den meisten Fällen ist nach langer Standzeit die Leerlaufdüse dicht, beim R Modell lässt sich das Teil rausschrauben auch wenn der Vergaser noch am Motor hängt. Beim S Modell geht das nicht, da muss der Vergaser raus. Letztendlich wäre es eh schlau den Vergaser mal zu überarbeiten aber ersteinmal sollte der Motor ans drehen gebracht werden um eine Bestandsaufnahme machen zu können.
Schöne Grüsse

Erik
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der Geier
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Beitrag von der Geier »

Kristian hat geschrieben:Hey Geier, gerade Du warnst doch immer vor zu vielem Kaputtschrauben und willst unseren netten Einsteiger hier gleich zur großen Zerlegung motivieren!?

In einigen Punkten gebe ich Dir recht (Öl, Ölsieb, Bremsen und Reifen).

Die anderen Punkte halte ich für übertrieben und lediglich würdig zu prüfen.
Mahlzeit!

Ich nicht! Und zwar aus XL-facher Erfahrung! ( :wink: kleines Wortspiel)

Wenn es dich interessiert, das dauert etwas länger zu erklären, ich kannes aber gerne mal für dich machen.... solange du genügend kaltes Bier bereit stellst :D

Nur ein Bsp: Auch Schmierfette oxidieren, und besonders gerne wenn es nicht gelegentlich durch Bewegung durchgemischt wird! Hast du noch nie die "ausgetrockneten Bröckel" einer alten Füllung (in der Schwinge oft nicht mal das) gesehen? Kannst du den Lagerzustand von außen definitiv beurteilen?

Greetz, der Geier, ich stelle Ventile ein bevor es klappert, dann isses nämlich zu spät!
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Beitrag von AllgemeinerMensch »

Hallo neuer.
Irgendwie hab ich so das Gefühl, dass man hier erstmal den groben Rahmen der Geschichte abstecken sollte.
Wenn jemand ein 25 Jahre altes Motorrad für 50 Euro kauft, kann man ja nicht zwingend davon ausgehen, dass es später mal ein Oldtimer in perfekt restauriertem Zustand werden soll, worum gehts also überhaupt?
Gruß
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Barnue
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Beitrag von Barnue »

Kristian bezog sich wohl auf diese Äußerung:
der Geier hat geschrieben:
omagott hat geschrieben:
Danach kann man den Motor dann weiter kaputt reparieren. :D
Mahlzeit!

Damit fangen ja die Meisten leider an.... :?

Greetz, der Geier, warum versuchen die sich nicht lieber an alten Toastern? :D
Ich glaube, Geiers Ansatz "Erst den Service" ist durchaus richtig. Aber auch hier sollte man Augenmaß beweisen. Wenn der gefiederte "Service" auch das (blinde!, soll heißen "anstoßlose", "auf Verdacht") Auseinanderreißen des Lenkkopf- oder Schwingenlagers umfassest wird's für mein Empfinden heikel. Woher soll ich wissen, dass nicht auch das Pleuel verbogen oder die KW-Lager verschlissen sind? Und wie viel Kraft haben eigentlich die Magneten des hoffentlich noch nicht verbogenen Polrades? Irgendwo sollte man hier wohl eine Grenze ziehen. WO die nun genau liegt, entscheidet am besten jeder selbst. Dass Öle verharzen können, weiß jeder, der schon mal ranzige Butter gegessen hat. Dass sie verharzen MÜSSEN ist fraglich.

Back to topic:
Nach den sinnvollen und notwendigen Wartungs- und Einstellungsarbeiten sollte man sich daran machen, echte Fehler zu suchen und zu beheben.
Bis dahin: Ruhe bewahren
smoke18


Gruß, Klausi
Verlieren ist wie gewinnen - nur andersrum
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Beitrag von DER-NEUE »

Hui Geier da hauste mir aber ne lange Liste vorn Latz :eek: :eek: :eek: .

Ich werde erstmal schauen ob ich sie an bekomme , wenn nicht ist erst mal der Gaser dran und dann schauen wir mal weiter hier sind ja sehr kompetente Leute. :razz:
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Kristian
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Beitrag von Kristian »

Hallo DER-NEUE!

Wie heisst Du eigentlich?

Genau, mach mal wie Klausi schon sagt: Ruhe bewaren und ersma die nötigsten Wartungs- und Einstellarbeiten. Schließlich willst Du erst mal ganz schnell ne Runde um Block düsen können! :D

@ Geier!
Deinen Vorschlag die XL-fache Erfahrung bei ´nem kühlen Bier auszudiskutieren nehme ich gerne an! Ein/zwei Kisten stehen bereit, Pils, helles Weizen als auch dunkel. Auch mit ner Wurst aufm Grill incl. Übernachtungsmöglichkeit kann ich dienen. Dann lernen wir uns endlich mal kennen. Ein paar andere Hamburger Stammtischler kommen bestimmt gern dazu. Also, wie is?

Kristian 8)
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rubus
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Beitrag von rubus »

Der Geier hat schon Recht. Im Grunde sollte man so eine Gurke erst einmal bis auf die letzte Schraube zerlegen, wenn über deren Vorgeschichte nichts bekannt ist. Neben Motorkomplettüberholung heißt das, an alle Stellen ran, die sich drehen oder bewegen, also Lager, Züge, Wellen ... zerlegen, reinigen, begutachten. Die Hälfte davon kann man dann wahrscheinlich eh schon direkt entsorgen, den Rest wieder schmieren, fetten, einbauen. Nur die Reifen würde ich erst einmal runterfahren, drauf geschissen, wie alt sie sind. ;-)
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