Kupplung wechseln

Hier können Reperaturfragen gestellt werden. Wie wird was wieder repariert?

Moderatoren: Kristian, tester_änderung

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Kristian
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Beitrag von Kristian »

Hey, macht´s doch nicht so kompliziert!

Wie Martin und Sven geschrieben haben geht´s am einfachsten.

5. Gang rein, Maschine auf die Seite legen und das Hinterrad blockieren. Dazu stecke ich einfach den größten Schraubenschlüssel aus dem Kasten unter- oder überhalb der Schwinge zwischen die Speichen.

Für die Besorgten unter uns: Bei der riesigen Übersetzung des 5. Ganges und dem großen Raddurchmesser kommt da nicht mehr viel Kraft an der Speiche an.

So geht´s ganz einfach. Hab´s zuletzt vor einigen Tagen auf einer rumänischen Almwiese machen müssen... (auf der EnduRoMania). In 10 Min. waren die Scheiben draussen.
Bub, bub, bub...
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Domo
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Beitrag von Domo »

Moin!
Bei mir ging die Methode mit dem 5ten Gang auch ganz wunderbar! Wenn man zu zweit is, brauch man noch nicht mal einen Stock in die Speichen zu stecken, es kann auch einfach der eine Schrauben und der andere das Hinterrad festhalten...
Gruß Domo
Das muss kesseln!
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rubus
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Beitrag von rubus »

Hey Kristian, wechselst Du Deine Kupplung jetzt im Monatstakt? ;-)

So, einmal darüber geschlafen und alles im Kopf sortiert ...
Normalerweise rupfe ich die Kupplung ja nicht bei eingebauten Motoren heraus. Die Zentralschraube auf der Welle kann man lösen, wenn man die Welle blockiert: Gang rein, Hinterrad wie auch immer blockieren, wobei der Bremshebel abgebaut ist und das Moped auf der linken Seite liegt (Wald- und Wiesennotfall, Öl soll schön drin bleiben), bremsen also flach fällt.
Was nicht ausreicht, ist, das Zahnradpaar Kurbellwelle/Kupplungskorb zu blockieren, weil die Kupplungskraft zu schwach ist (schon probiert, rutscht sofort durch).

Ich glaube, ich baue nachher mal eine Kupplung aus und mache Photos.

Grüße
Harald
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rubus
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Beitrag von rubus »

So, feddisch.
Nur um zu demonstrieren, daß man die Platte mit einem selbstgebastelten Mittenhalter aus Holz genauso gut festhalten kann wie mit einem brilliantenbesetzten High-End-Werkzeug aus der Honda-Boutique, habe ich dieses historische Werkzeug aus der Versenkung geholt. Man hatte ja nicht immer ein Schweißgerät stehen, aber ein Stück Holz ließ sich auch um 1985 herum problemlos auftreiben. Ein 6er-Bohrer, irgendwie noch das Loch für die 24er-Nuß reingeraspelt. So ist das Teil entstanden. Normalerweise benutze ich inzwischen einen Metallhalter, schon allein deshalb, weil man wegen dessen dünnerer Endplatte nicht nach längeren Schrauben und Unterlegscheiben kramen muß. Egal ...

Schritt 1: Deckel abbauen, Kugellager herausnehmen, Zahnradpaar Kurbelwelle/Kupplung sperren, die vier M6-Schrauben lösen, Platte abnehmen, Federn entfernen.
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Schritt 2: Mittenhalter anspaxen.
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Schritt 3: 24er-Nuß am Knebel mit Verlängerung ansetzen, die Mutter lösen und entfernen.
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Schritt 4: Kupplung komplett herausnehmen, Halter wieder abschrauben.
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Schritt 5: Fertig, alle Zapfen dran.
Bild

Viel Spaß
Harald
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Gunnar_HH
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Beitrag von Gunnar_HH »

Klasse Harald --> Doppel :top: :top:

Das nenne ich mal ein sehr gutes Beispiel für gelebte Praxis.
Fern ab von schnöden Theorie-Geschwafel. Angenehm finde ich es auch, dass Du kleine Gedankenfehler gerne zugiebst. Du musst ein Praxis-Schreiner sein

Grüße aus HH

Gunnar
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Kristian
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Beitrag von Kristian »

Super Beitrag, Harald!!! :)

Der Vollständigheit halber sollten wir noch erwähnen das der Mittenhalter nur benötigt wird, wenn der Motor ausgebaut ist.

Im eingebauten Zustand funzt halt am einfachsten die 5.Gang+Hinterradblockiermethode.

Zum Selbstbau des Mittenhalters noch einen Tipp:
Die 4 Bohrungen so exakt wie möglich bohren, ggfs. nachfeilen so dass alle 4 Schrauben beim Gegenhalten am Holz anliegen! Bei ungenauen Bohrungen liegen nur 2 oder 3 der M6-Schrauben am Holz an und die Kräfte werden wieder nur auf 2 oder 3 der Alupinökel ausgeübt -> Knack! :cry:
Bub, bub, bub...
s.
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Beitrag von s. »

Kristian hat geschrieben: Zum Selbstbau des Mittenhalters noch einen Tipp:
Die 4 Bohrungen so exakt wie möglich bohren, ggfs. nachfeilen so dass alle 4 Schrauben beim Gegenhalten am Holz anliegen! ...
Eigentlich funktionieren diese Weichholz-Gegenhalter erst dann richtig,
wenn die Zapfen das Ding überhaupt nicht berühren. Das Moment soll
über die Reibung zwischen Holz und Stirnseite des Innenkorbs übertra-
gen werden. Leider ist der bei der XL sehr glattflächig, deshalb bin ich
nicht sicher ob das da funktioniert. Viele Moppeds haben die Kupplung
"andersrum" (= Druckplatte außen), da geht das prima, weil sich das
Holz dann in die Verzahnung vom Innenkorb eindrücken kann.

Gruß
Sven
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rubus
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Beitrag von rubus »

Hallo Matthias,
Ich schick dir mal meine Daten per PN
nix gekommen. Fall erledigt?

Grüße
Harald
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rainerH
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Beitrag von rainerH »

dem deutschen Inscheniör ist nix zu schwör oder viele Wege führen nach Rom......

Zitat Ende
Rainer
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Beitrag von PeterB »

Jetzt hat der Theo doch die Zwingen genommen :?:

Mit der sonst seit Jahren benutzten Latte (o.ä) hatte ich übrigens auch niemals nie einen abgebrochenen Nocken.


beste grüße
peterb
"Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von allen." - K.V.

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Theo188
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Beitrag von Theo188 »

Hallo Leute,
Vielen Dank für die vielen Antworten und wie ich sehe gehen die Meinungen weit auseinander was den Ausbau der Kupplung angeht. Aber ihr habt das echt gut erklärt. Jetzt hab ich nur noch eine Frage: Was ist wenn man doch so einen Zapfen abbricht? Entstehen da große Kosten?
Gruß Matthias
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Kristian
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Beitrag von Kristian »

Nein keine großen Kosten!

Solch einen abgebrochenen Zapfen hab ich noch liegen. Kannst Du gern gegen Portoerstattung haben. :)

Im Ernst: Dann must Du nur suchen wer einen Kupplungskorb übrig hat weil der Rest von seinem Motor eh im Ar... ist. Reine Glückssache.

Lasse ihn lieber im Ganzen! 8)
Bub, bub, bub...
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rubus
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Beitrag von rubus »

Hallo Matthias,

mach Dich locker. Wenn Du keinen Fehler oder Blödsinn machst, geht auch nichts schief. Wenn Du trotzdem Bammel hast, blockiere die Welle durch Sperren des Hinterrades bei eingelegtem Gang. Dein Motor ist ja eh eingebaut.

Grüße
Harald
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Beitrag von Theo188 »

Hallo Leute,
Erstmal sorry das ich erst so spät schreibe ich hatte Probleme mit meinem Internet und habs dann ganz vergessen.
Ich hab die Kupplung gewechselt mit der 5. Gang Methode und das war gar kein Problem. Also an alle die noch nicht viel Erfahrung damit haben können sich das ruhig trauen ist keine große Sache
Gruß Matthias
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Prinz_Hako
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Re: Kupplung wechseln

Beitrag von Prinz_Hako »

Servus,

Ich krame den Beitrag einmal raus und Frage frei in den Raum. Gibt es irgend etwas das gegen den Einsatz eines Schlagschraubers spricht (wenn man den eh schon besitzt). Außer das man das Anzugsomen nur "schätzen" kann?

Grüße
Antworten