Kipphebel aufarbeiten ?

Hier können Reperaturfragen gestellt werden. Wie wird was wieder repariert?

Moderatoren: Kristian, tester_änderung

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cj
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Beitrag von cj »

aus 2379 hab ich schon einiges an tiefziehwerkzeugen für blechwaren (konservendosen, farbdosen und sonstige metallverpackungen) hergestellt.
wahrscheinlich haben die meissten von euch schon ein produkt welches mit "meinen" werkzeugen hergestellt wurde in den fingern gehabt. :D
das war aber bei meinem letzten job, zzt mach ich mehr für automobilzulieferer. :roll:

aber wie hans schon sagt, ein guter stahl und vielseitig verwendbar.
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Kristian
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Beitrag von Kristian »

Hans, das Hartlöten kann ich mir gut vorstellen. Das Lot läuft von selbst zwischen die Flächen wenn man sie nicht zu sehr zusammenpresst. Die Erwärmung hat man gut im Griff.

Aber Schweissen? Wie würdest Du das machen? Erst gegenüberliegend je einen Punkt und dann je eine Naht an zwei Kanten...?
Entstehen da nicht heftige Spannungen? Und der Wärmeeintrag ist ja auch enorm?
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hiha
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Beitrag von hiha »

Auftragschweißen. So macht Megacycle das bei Nockenwellen und Kipphebeln.

Gruß
Hans
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Kristian
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Beitrag von Kristian »

Ich weiss, es gibt sehr harte Elektroden, aber erreichst Du damit die Härte des 1.2379 ?

Und was für Folgen hat das Ausglühen des Hebels was dadurch sicherlich geschieht?

Sicherlich beides besser als nur nitrieren.
Aber auch besser als das orig. Hartchrom? - Das wäre ja wünschenswert... 8)
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hiha
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Beitrag von hiha »

Der oben verlinkte CastoWig45303-WIG-Draht ist HSS und hat nach dem Schweißen ohne zusätzliche Wärmebehandlung etwa 63HRC. Damit ist er in Etwa so hart wie ein voll durchgehärteter 1.2379 und hat ähnlich gute Gleiteigenschaften.
Ich mach damit aber meistens so Sachen wie Kupplungsausrückhebel und -druckstangenenden aufschweißen.

Die Megacycler nehmen was Weicheres auf Nickelbasis wo Hartstoffe (Boride) drin sind. Das macht sie verschleißfester.
Wenn man beim WIGen nur kurze Striche aufschweißt und den Kipphebel zwischendurch mit Druckluft (indirekt) abkühlt, kriegt er nur in einem kleinen Bereich um die Gleitfläche herum Anlassfarben. Wie gesagt, ich hab da welche seit Jahren laufen. Wenns nicht so sauviel Arbeit wäre, die mir kein Mensch bezahlen will, tät ich in Serie gehen. Allein das Läppen nach dem Schleifen dauert pro Kipphebel 1-2h


Gruß
Hans
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Kristian
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Beitrag von Kristian »

Können wir uns nicht für´s Schleifen und Läppen ne schöne Vorrichtung ausdenken?

Einspannen, Maschine laufen lassen und nur ab und zu mal gucken oder nachstellen.

Hattest Du nicht schon mal ein Foto einer Schleifvorrichtung gepostet?
Zum Läppen hätte ich auch schon ne Idee.
Habe u.a. ne große kräftige Ständerbohrmaschine (3kW), da kann man einiges machen. Aber für meine Idee für die Läppvorrichtung reicht sicherlich auch ein alter Waschmaschinen-Motor.
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hiha
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Beitrag von hiha »

Die Bildl der Kipphebel-Nachschleifvorrichtung für Drehbank und Geradschleifer hab ich nicht mehr online. Zum halbautomatischen Läppen hab ich mir auch schon so meine Gedanken gemacht. Leider zu wenig Zeit und zu viele andere Projekte.
Aber erzähl doch mal, wie Du Dir die Läpperei mit Waschmaschinenmotor oder Ständerbohrmaschine vorstellst. Möchte anmerken: Die Kipphebelgleitfläche soll genau achsparallel und Lage- und Formtreu sein, und eine gringe Rautiefe haben.
Gruß
Hans
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Kristian
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Beitrag von Kristian »

In etwa so. Ist nur ne Skizze.
Genaue Maße sind am lebenden Objekt zu ermitteln... :)

Die Vorrichtung liegt in einer Wanne, mit Wasser gefüllt um den Schleifstaub abzuführen.
Der Antrieb erfolgt daher von oben über die Ständerbohrmaschine.

Das 800er Satinierband mit den angegebenen Maßen gibts im Handel und man sollte es vorher zum entschärfen leicht über einen Schmirgelstein laufen lassen.

Durch die Geometrie der Rollen und den nur zarten Federdruck soll das Band nur ganz leicht über die Kipphebelfläche gleiten.

Um von E- zu A-Kipphebel zu wechseln wird eine Abstandshülse auf die "Kipphebelachse" gesteckt.

Und unten auch noch das Foto von HiHa´s Kipphebel-Schleifvorrichtung.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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hiha
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Beitrag von hiha »

Wer handelt denn mit so Schleifbändern? Ich hätt da noch ganz andere Ideen...

Gruß
Hans
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der Geier
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Beitrag von der Geier »

SIA, Schweiz https://docs.google.com/viewer?a=v&q=ca ... QFTNF-dSKQ

oder 3M http://www.schleif-technik.de/Produkte/ ... 3godqVkAWQ

Aber mit Bänder klappt das nicht, die suchen sich ihren "eigenen Weg" > Freiformlauffläche ;-) !
Als Gott Chuck Norris erschaffen hatte, fragte er die ihn: "Willst du ein Schwabe sein?"
Chuck Norris erwiderte: "Wäre ich gerne, doch ich bin nicht hart genug!"

http://www.bikerunion.de
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hiha
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Beitrag von hiha »

Danke.
>
>Aber mit Bänder klappt das nicht, die suchen sich ihren "eigenen Weg"
>
Grundsätzlich hast Du Recht. Zum Oberflächenpolieren KÖNNTE es gehen, wobei es zunächst wohl nur die Kanten runternudelt. Zum "Formpolieren" müsste man wohl eine mit dem Gleitflächenradius geführte Rolle zwischen Band und Gleitfläche hin- und herbewegen.

Gruß
Hans
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Domo
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Beitrag von Domo »

Moin!
Mal zwei Fragen eines Unwissenden:
- Was hat die Gleitfläche denn für eine Geometrie? Ist das ein einfacher Radius?
- Wie sieht es da mit Form- und Lagetoleranzen aus? Honda wird da sicherlich nicht mir rausrücken, aber was wären da sinnvolle Annahmen/Erfahrungswerte?
Gruß Domo, hui, ne Schnappszahl 444
Das muss kesseln!
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Kristian
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Beitrag von Kristian »

Dieses "Satinierband 457 x 13 K800" gibt es sogar bei ebay für kleines Geld. Einfach genau so eingeben! Der einzige Händler der diese Körnung anbietet.
Alle anderen Händler bieten Bänder für Elektrofeilen nur bis K240 an.

Wir sprechen von extrem hartem Stahl der bereits durch Schleifen in Form gebracht wurde und nun nur noch eine zarte Politur erfahren soll.
Durch die Rollenanordnung und nur leichtem Federdruck liegt das Band recht gleichmäßig an.
Und guckt mal auf die Körnung! Da wird nix formgebend abgetragen...

HiHa, nun verrate uns Deine Idee!
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hiha
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Beitrag von hiha »

Domo hat geschrieben: - Wie sieht es da mit Form- und Lagetoleranzen aus?
Die muss man vorher rausmessen. Entscheidend ist der Abstand Kipphebelachse-->Gleitflächenradiuszentrum. Dieses Zentrum liegt ja quasi "in der Luft", es ist aber trotzdem für die richtige Übertragung wichtig.
Da hab ich mir auch mal Vorrichtungen gebastelt, die Fotos hab ich aber nicht mehr im Netz.

Gruß
Hans
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Kristian
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Beitrag von Kristian »

Meinst Du Dein Foto das ich weiter oben gepostet habe?
Bub, bub, bub...
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